hallo ysabell!
ja voll, du hast total recht mit dem streiten. hab das auch für mich jetzt so herausgefunden - dass das sehr ambivalent war. also auf der einen seite hab ichs tatsächlich als distanz-hersteller verwendet. also ich hab halt oft wut bekommen, wenn er sich einlassen hat (ein zeichen, dass es mir zu nahe war) und mit wut hab ich nie gelernt umzugehen und ich hätt auch einfach mal sagen können sorry, ich sch. mich offenbar schon wieder an und möchte schon wieder wütend werden und einen streit anzetteln. aber - stattdessen hab ich meistens dann gestichelt bis ein streit losgegangen ist, oder ich hab irgendeine alte geschichte rausgekramt an der ich mich aufgehängt hab usw usf. also so, dass er dann wieder heimgefahren ist und auf mich sauer war, und ich hatte die distanz. UND oft hab ich aber auch wirklich einen streit aus gewohnheit begonnen - so wie du das sagst - weil ich es von kindheit an so gewohnt war/bin. harmonie über längere strecke macht mir immer irgendwie angst, da glaub ich irgendwas stimmt nicht, weils sich so fad anfühlt. es ist total sick, ich weiß es rational total. aber mich macht das so unruhig dann. ganz ganz komisch. und ich hab zwar die letzten monate echt total damit gerungen, dass ich dieses sch. muster aufbrech und lass, aber gelungen ist's mir nur partiell. und er im gegensatz ist der volle harmonietyp - in seiner familie wurde NIE gestritten und er hatte auch mit seinen ex-freundinnen nie irgendwelche wickel. also ja. für ihn war das jedes mal ein supergau....
du, ich danke dir so, dass du mir mut machst, ehrlich! 3 es tut gut, wenn man nicht verurteilt und abgestempelt wird!
wie lange warst du nach dieser trennung damals alleine? und würdest du sagen, dass diese lange zeit als single ausschlaggebend dafür war, dass du dann ganz zu dir gefunden bist?
ja, dass er so ehrlich und offen ist (war!) mit mir, hab ich auch immer enorm geschätzt. und er meinte auch zuletzt jetzt, dass die trennung und das dass wir jetzt einen cut machen, hauptsächlich mir gut tun würde. weil er meinte, ich brauche das für die entwicklung meiner autonomie und sonst bin ich immer mit ihm abgelenkt und komm nicht vom fleck. und auf der einen seite weiß ich, er meint's echt gut mit mir, aber auf der anderen seite denk ich mir bamm der ist sowas von über mich hinweg, dass ich's gar nicht pack...
du hast absolut recht. diese bedürftigkeit war wirklich furchtbar. er hatte das im gegenzug ja überhaupt nicht. und je mehr ich bedürftig war (küssen oder S. wollte etc) desto mehr hielt er mich auf abstand. das, dass ich ihn immer brauchte, törnte ihn massivst ab. und ich verstehs eh. umgekehrt würds mich ja ganz genauso abtörnen... und auch wie du sagst - ich hab immer nur die sachen gegeben, die mir leicht fielen: emotionen, hauptsächlich. aber aus meiner komfortzone bin ich so gut wie nie rausgegangen.
@ leere: naja ich glaub, die hatte ich echt immer schon. ich kann mich erinnern, dass ich die sogar schon als kind hatte. ich bin oft stundenlang am fußboden gelegen und hab geheult. und mich sehr leer gefühlt. und bis mitte 20 oder so hatte ich eigentlich wirklich mehr oder weniger durchgehend das gefühl, als würde ich immer durch so nebelschwaden leben. also ich war so komplett un-aware irgendwie. dann wurde es ein bisschen besser. aber eigentlich auch nur, weil ich dann meinen damaligen exfreund hatte, der mich wirklich abgöttisch liebte (ich hielt ihn immer sehr auf distanz auch..) und als es aus war mit uns (er machte damals schluss), lief ich ihm 1,5 jahre hinterher. dann war ich exakt 1 monat wirklcih single und dann lernte ich schon meinen jetzigen exfreund kennen.
ich glaube, als single kenn ich nur diese einsamkeit und leere. und wie sichs anfühlt - einfach so wie eine oage tiefe traurigkeit irgendwie und sinnlosigkeit. so als wär ich nicht ganz und als wär alles hoffnungslos irgendwie und als würde nichts, was ich im leben mache, sinn machen. außer wenn ich eine beziehung hab.
und zum funktionieren: naja ich hab eigentlich seit frühester kindheit an immer versucht möglichst perfekt zu sein - immer klassenbeste (leistung war das einzige, wo mich mein vater wirklich gesehen hat), und nach außen hin immer fröhlich und gut gelaunt, auch wenn ich innerlich oft komplett im sand war. es war einfach mein happy face - ich hab das so dermaßen perfektioniert. und ich hab immer geglaubt, dass mich leute nur dann mögen, wenn ich eben genauso bin. gut drauf, fröhlich, lustig, ... und ich weiß gar nicht, wer ich eigentlich WIRKLICH bin. also was mich wirklcih ausmacht. ich hab immer irgendwie das gemacht, was andere von mir erwartet haben. aus einer angst heraus, dass ich wenn ich mein ding mach, versagen könnte. und ich denk mir, ich bin jetzt mitte 30, und fühl mich als hätt ich einfach nichts erreicht im leben. als nichts von dem, was ich mir für mein leben vorgestellt hatte - eigene familie, berufliche selbständigkeit, gesunde beziehungen. ich fühl mich, als müsst ich erst anfangen, gehen zu lernen. also wirklich baby steps. weil ich möcht halt endlich meinen weg finden und gehen. und für mich selber stark werden.
das traurige dabei ist halt nur, dass ich gerade mit meinem letzten exfreund wirklich soo einen tollen mann gefunden hatte, mit dem ich -psychische gesundheit vorausgesetzt- echt meinen familientraum hätte umsetzen können. und wer weiß, ob sich das jetzt noch ausgeht bei mir. oder ob sichs überhaupt bei mir ausgeht. ich weiß zwar, es gibt viele unterschiedliche lebensmodelle, aber für mich ist halt wirklcih eine eigene familie der größte traum den ich hab. schon immer.
hast du denn kinder?