180

Einen ONS verzeihen / wie ist das möglich?

Libellenfrau
@aequum vielleicht überlagert der Vertrauensverlust die anderen Gefühle. Ja, du hast recht, ohne Vertrauen geht es nicht. Nun ist es so, dass der Partner gerne in den normalen Alltag wechseln möchte. Vielleicht hat er den vollen Umfang des Schadens, den er angerichtet hat, noch nicht erkannt. Oder er will es nicht sehen. Vielleicht sollte er eine Position finden, das Leid anzuerkennen, und wieder gut machen zu wollen, ohne dass er im Büßerhemd dasteht. Sondern in voller Anerkennung dessen, was er aufs Spiel gesetzt hat. Dass er seine erneut gewonnene Überzeugung ausstrahlt: Das Wir ist mir das Wichtigste, ich werde es hegen und pflegen und wertschätzen. Und nicht mit: Jetzt lass mal gut sein, ist doch schon ein Jahr her. Das ist keine gute Basis.

18.06.2024 15:16 • x 3 #46


ElGatoRojo
Zitat von Libellenfrau:
Vielleicht sollte er eine Position finden, das Leid anzuerkennen, und wieder gut machen zu wollen, ohne dass er im Büßerhemd dasteht. Sondern in voller Anerkennung dessen, was er aufs Spiel gesetzt hat. Dass er seine erneut gewonnene Überzeugung ausstrahlt:

Hört sich etwas sehr emotional-theoretisch an. Was soll er denn praktisch noch tun?

18.06.2024 15:17 • x 1 #47


A


Einen ONS verzeihen / wie ist das möglich?

x 3


aequum
Zitat von YviDo:
Meinst du diese Zukunftsängste?

Ja und natürlich die Tatsache, dass Du nun verständlicherweise Schwierigkeiten hast, Dich ihm gegenüber koplett fallen zu lassen.

Ich bin auch viel international geschäftlich unterwegs und glaube mir... ich habe bereits alles gesehen was da teils abgeht aber auch wie sich andere vollkommen treu und loyal verhalten haben.

Und ja, Dein Urvertrauen in ihm ist sicherlich nun total im Keller, wenn nicht sogar auf unter Null. Kein Wunder weil sein Fremdgehen hat Dich zutiefst verletzt.

Auch ist es für mich absolut verständlich, dass Du nun befürchtest, es könnte jederzeit wieder passieren und das könnte es tatsächlich. Eine Garantie gibt es nunmal leider nicht... in keiner Beziehung.

Die Frage ist nun, siehst Du Dich in der Lage, auf dieser Basis die Beziehung weiterführen zu können und natürlich ob Du auf dieser Basis die Beziehung überhaupt weiterführen willst.

Letztendlich ist es einzig Deine Entscheidung ob und wie Du Deine Zukunft siehst.

18.06.2024 15:19 • x 1 #48


Libellenfrau
@ElGatoRojo Liebevolle Zuwendung. Zuhören. Interesse zeigen. Gemeinsame Unternehmungen. Komplimente. Wertschätzung. Respekt. Achtung. Alles gegenseitig, sonst ist es kein wir. Und wie geschrieben: Ohne Büßerhemd.

18.06.2024 15:21 • x 5 #49


Elfe11
Was tut dein Partner, um dein Vertrauen zurück zu gewinnen?

18.06.2024 15:22 • x 1 #50


tlell
Zitat von YviDo:
Die Frage ist, wenn man Schlimmeres schon verziehen konnte, warum ist es bei einem Seitensprung so schwierig?

Gegenfrage was verbindet euch noch? Welche Gemeinsamkeiten gibt es noch bei euch beiden?

18.06.2024 15:36 • x 3 #51


aequum
@Libellenfrau
Alles richtig aber wie so vieles im Leben hat auch dieser Disput zwei Seiten

Es kann doch durchaus sein, dass dem Partner die dauerhaft anhaltende Opferrolle einfach zuviel wird, er resigniert, aufgibt weil kein Ende in Sicht ist und aus der Frustration heraus geht, bzw. sich trennt.

Wenn man kein Licht am Ende des Tunnels sieht, schwindet automatisch die Hoffnung auf Rettung.

18.06.2024 15:37 • x 1 #52


Libellenfrau
@aequum
Zitat von Libellenfrau:
Alles gegenseitig, sonst ist es kein wir

Auch da gebe ich dir recht: Wenn ein fortwährendes moralisches Ungleichgewicht die Beziehung bestimmt, ist es kein echtes wieder zusammen kommen.

18.06.2024 15:44 • x 1 #53


Y
Darf ich fragen, ob die STD behandelt werden konnte, bzw. Du dein Leben lang behandelt werden musst wie bei Hiv? Das macht ja schon einen riesen Unterschied.

Ansonsten ist es tatsächlich so, wie deine Therapeutin sagt: du musst dich entscheiden, ob du verzeihen willst. Den Hebel einmal umlegen.

Mir hilft der Grundgedanke, dass mein Partner mich grundsätzlich nicht verletzen will. Ja, natürlich tut er das trotzdem immer wieder. Und ein Betrug ist auch nochmal eine andere Hausnummer. Ein ONS im Alk. Zustand aber etwas anderes, als eine monatelange bewusste Affäre. Dass er dir nicht sofort davon erzählt hat würde ich mal unter ich will ihr das nicht aufbürden und mit meinem schlechten Gewissen selbst klar kommen verbuchen.

Also gehst du davon aus, dass dein Partner dir grundsätzlich gut sein will?

Wenn das das Grundgefühl in eurer Beziehung war, dann führ dir das mal bewusst vor Augen.

Ansonsten bleib noch mehr bei dir. Was hat der Betrug mit dir innerlich gemacht? Was triggert es an? Was fühlst du?

Versuch mal in das Gefühl zu gehen. Das Gefühl wertlos zu sein, nicht liebenswert, vergessen worden zu sein, nicht wichtig genug.

Und schau, woher du das Gefühl kennst. Es ist nämlich in aller Regel ein sehr altes Gefühl aus der Kindheit, was hier angetriggert wurde.

Und dann schau, was das Gefühl braucht um heilen zu können?

Kennst du die Innere Kind Arbeit?

Dein Mann kann diese alte Wunde nicht heilen. Nichts was er aktuell tun oder sagen könnte, wird dir helfen.

Du musst diese alte Wunde anschauen. Sie fühlen. Sie anerkennen.

Und dann eben mit deiner Therapeutin erarbeiten, wie DU sie versorgen kannst.

Ganz am Ende steht die Frage was das mit dir und deinem Mann, mit eurer Beziehung macht.

Der Druck den du momentan von außen verspürst will dir sagen, dass deine Seele sich noch nicht zu Ende gesehen fühlt.

18.06.2024 16:00 • x 2 #54


Sitamun
Zitat von YviDo:
Die Frage ist, wenn man Schlimmeres schon verziehen konnte, warum ist es bei einem Seitensprung so schwierig?

Darf ich dich was fragen?

Was unterscheidet den Mann vor der Beichte von dem Mann, der er jetzt ist?

18.06.2024 17:26 • x 2 #55


aequum
Zitat von Sitamun:
Was unterscheidet den Mann vor der Beichte von dem Mann, der er jetzt ist?

Für mich ist es ein klares Zeichen, dass er ein extrem schlechtes Gewissen haben muss. Einfach deshalb weil er es ansonsten wohl kaum gebeichtet hätte.

18.06.2024 17:33 • x 1 #56


Sitamun
Zitat von aequum:
Für mich ist es ein klares Zeichen, dass er ein extrem schlechtes Gewissen haben muss. Einfach deshalb weil er es ansonsten wohl kaum gebeichtet hätte.

Mir ging es bei der Antwort der TE auf diese Frage darum, wie sie ihn wahrgenommen hat und jetzt wahrnimmt.

Warum er gebeichtet hat werden wir nie ergründen. Es geht allein darum, ob die TE noch meint, mit ihm Leben zu können. Jeden Tag.

18.06.2024 17:34 • x 1 #57


Y
Ich habe das so verstanden, dass er wegen der STD beichten musste.

18.06.2024 17:49 • x 5 #58


S
@aequum
Zitat von aequum:
Verzeihen kann man nur, wenn man wirklich und aufrichtig liebt.


Wieso?

Je egaler mir jemand ist, desto eher kann ich vielleicht sogar verzeihen, weil desto weniger macht es mir aus.
nur als eine genauso plausible Möglichkeit….
je mehr ich liebe, desto tiefer der Schmerz
man kann sehr aufrichtig lieben und sich dennoch entscheiden, nicht zu verzeihen.

und wer hat bitte festgelegt, dass die TE die maximal zulässige Dauer für Verzeihen überschritten hat und es deswegen jetzt eh nix mehr wird?

es dauert halt solange es dauert. Und offenbar ist noch einiges einfach ungeklärt zwischen den beiden. Solange es nicht gut abgeschlossen ist, ist halt auch das verzeihen nicht „erledigt“……

18.06.2024 17:57 • x 3 #59


Sitamun
Zitat von Yoffi:
Ich habe das so verstanden, dass er wegen der STD beichten musste.

Ja kann sein. Kann aber sein, dass er jeden Tag sowieso kurz davor stand. Wir wissen es nicht.

Um was es geht, finde ich, ist das Gefühl und die Wahrnehmung der TE zu ihrem Mann.

Mal sehen, was und ob sie dazu was sagt.

18.06.2024 18:01 • x 2 #60


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag