Ich befinde mich auch gerade in der Seinlass-Phase und als männlicher Loslasser möchte ich hier auch mal etwas kundtun auch wenn der Thread schon etwas älter ist.
Die Gratwanderung nach einer solchen Seelenverwandten-Trennung ist ziemlich schmal. Ich halte nicht viel davon, sowohl den Dualseelenprozess als solchen zu verdammen, genauso seinem Ex-Partner/in mutwillig Narzissmus, Bi-Polarität o.ä.zu unterstellen. Letztendlich geht es darum, genau zu beobachten und zu analysieren, was in diesem Prozess passiert ist und was er aus einem gemacht hat - vom ersten Moment des Kennenlernens bis hin zur Tag des kompletten Loslösens.
Es gibt nur vier Lösungen um aus diesem Teufelskreis herauszukommen:
1. man redet sich den Ex-Partner schlecht - dann zieht man sich seine eigenserschaffene Mauer in späteren Beziehungen noch höher und verbittert langsam aber zunehmend
2. man unterstellt dem Ex-Partner irgendwelche Psycho-Krankheiten - dann verdrängt man eigentlich nur und tut dem Ex wahrscheinlich unrecht.
3. man lenkt sich ab - auch hier verdrängt man nur
4. oder man trauert bis zu Depression.
Das hat aber alles etwas mit dem Partner - oder der Beziehung zu tun. Diese Trennungsphasen funktionieren vielleicht in normalen Besziehungen. Bei seelenverwandten Beziehungen ist das nicht möglich- man ist gezwungen auf sich zu schauen. Man kommt nicht drumherum!
Mir fiel es wahnsinnig schwer das zu akzeptieren und den Sinn hinter dieser Art der Beziehung zu verstehen und ja - auch ich habe die Wege 1. bis 4. immer wieder beschritten und bemerkt, daß mich die innere Wut und Ignoranz quasi überrollt und aufgefressen hat. Alles brachte noch mehr Druck, Nervosität und Ungerechtigkeit gg.über meinen Mitmenschen. Ich fühlte mich noch schlechter - dachte ich falle in eine Depression.
Immer wieder holte mich meine Ex-Partnerin zurück. Durch zufällige Begegnungen, die alles von mir (uns) abverlang(t)en - Angst, Wut, Trauer, Glücksmomente - einfach das komplette Spektrum der mir bis dahin teilweise nicht so bewussten Gefühle. Das gleiche passiert uns heute noch. Teilweise suchen wir bewußt oder unbewusst die visuelle Nähe, um mit zitternden Knien und ohne Worte aneinander vorbeizugehen, dann sehen wir uns wochenlang nicht. Wenn man sich der Innigkeit der Beziehung und der Gleichheit der Partner anschaut und alles revuepassieren lässt und auch einen das Gefühl nicht loslässt - bleibt einem nur der Ausweg über sich selbst.
Ob man das ganze Spiegelpartner, Dualseele oder Seelenverwandtschaft nennt, spielt keine Rolle. Ich selber bin erst 8 Monate nach der Beziehung (die nur 7 Monate gedauert hat) darüber gestolpert aber auch nur, weil ich zwar intuitiv den Weg eingeschlagen hatte, aber sie mir von heute auf morgen wieder kopfmäßig so präsent war und ich mir das alles nicht erklären konnte.
Aber wenn ich ehrlich bin, hat mich diese Erkenntnis erstmal zurückgeworfen: Wieso muss ich mich der Spiritualität öffnen? Warum sind diese Schmerzen wieder da und kaum zu ertragen? Wann hört das auf? Wieso muss ich diesen Weg gehen? Wieso muss ich mich transformieren und warum immer wieder?
Nichts ändert sich, bis man sich selbst ändert und plötzlich ändert sich alles. Man muss den Weg eben annehmen und nicht darauf hoffen, daß es Ziel ist, mit der Dualseele wieder zusammenzukommen (so wie es viel Pseudo-Therapeuten, Kartenleger und Hellseher einem weißmachen wollen). Ziel ist es die beste Version meines Ichs zu werden. Ich habe meinen Job gewechselt, habe angefangen zu studieren, mich mit Menschen ausgesprochen mit denen ich Streit hatte, kümmere mich um mich. Funktioniert nicht jeden Tag - aber es wird immer besser.
Meine DS hat ihre alten Weg eingeschlagen, sie kann nicht aus ihrer Haut (noch nicht) - Sie ist zurück in Ihre alte Beziehung mit einem Menschen, den sie mal gehasst und verachtet hat. Aber Du bekommst solange die selbe Aufgabe gestellt, bis Du sie gelöst hast. Sie zieht dann halt nach, wenn es für sie an der Zeit ist.
Für mich ist es (hoffentlich) eine der letzten Aufgaben, die ich in meinem Dualseelenprozess noch zu bewältigen habe. Ich nehme sie dankend an und habe sie sehnlichst erwartet. Ich scheue mich nicht vor der Veränderung ich finde es einfach nur spannend.
Ob nun Dualseele oder toxische Partner - dieser Mensch wird immer in meinem Herzen bleiben .
Aber solche Beziehungen machen etwas aus Dir und jeder sollte diese Chance nicht verstreichen lassen und sie dankend annehmen. Es ist wirklich ein Turbobooster in Sachen Selbstreflexion, Empathie und Bewusstseinserweiterung - und das kann man alles nicht im Appstore kaufen.
Gruß
Hamelmaus