isaSchreibt
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Fullspeed
Zitat von isaSchreibt:und das ich meine ganze Liebe wohl eher in Kaninchen stecke als in einen Typen
Zitat von Fullspeed:Wünsch dir gute Besserung.
Was hältst du davon, deine Liebe in erster Linie mal in dich selber zu investieren?
Fullspeed
Zitat von isaSchreibt:ch glaube dazu müsste ich erstmal bei einem schlimmen Unfall mein Gedächtnis verlieren, damit das gelingt.
Es ist nicht so einfach, versuche es seit ich denken kann. Aber es wurde zu viel in mir kaputt gemacht, schon als Kind, um das mal eben umzusetzen.
Fullspeed
Zitat:Da sich das meiste in meinem Kopf abspielt, natürlich mit positiven Gedanken mir gegenüber. Und sehr viel Akzeptanz.
Mittlerweile kann ich sogar Komplimente annehmen ohne es zu hinterfragen. Mega Fortschritt.
Zitat:Aber ich hatte bis jetzt nicht wirklich Glück in der Liebe. Habe bis jetzt immer einen ähnlichen Typen von Mann angezogen...es waren immer Zufälle. Irgendwann sucht man dann natürlich den Fehler bei sich, wenn es dann nicht klappt.
Fullspeed
Zitat:Auf was führst du deine große Anpassung an ihn zurück?
Ex-Mitglied
Zitat von isaSchreibt:Der es zugelassen hat, dass ich die Fehler bei mir gesucht habe und ich mich schuldig für alles gefühlt habe.
Dabei wollte ich doch eigentlich nur geliebt werden.
Zitat von Fullspeed:Was hielt dich bei ihm? Was war der Grund, dass du mit einem Mann der abblockt und zickig wird, wenn du mit ihm sprechen willst, zusammen geblieben bist? Der deine Wünsche und Bedürfnisse missachtet und nicht erfüllt? Bei dem du dich fühltest, als ob du gegen eine Wand liebst? Auf den du Albträume und ein schlechtes Bauchgefühl zurückführst?
Kennst du das von irgendwo anders?
Und nochmal die Frage von vorher:
Weihnachten2019
Kokett2
Fullspeed
Zitat von isaSchreibt:Um ehrlich zu sein, weil ich es nicht anders kenne.
Er repräsentierte das was ich seit Kind auf kenne, nicht selbstverständlich geliebt zu werden.
Das in der Luft hängen und nicht wissen woran man ist.
Wenn man nicht funktionierte, oder gerade keine Lust da war, wurde man dann eben ignoriert oder mit Liebesentzug bestraft.
Vielleicht habe ich deshalb noch an ihm fest gehalten, weil es normal für mich war auch wenn es mich eigentlich verletzt.
Zitat:dass ich die Fehler bei mir gesucht habe und ich mich schuldig für alles gefühlt habe. Dabei wollte ich doch eigentlich nur geliebt werden.
Zitat:Du bist wundervoll, so wie du bist.
Versuche nicht, jemand anderes zu sein.
Das wonach du suchst, ist bereits da, in dir.
Es liegt nicht außerhalb deiner selbst.
Du bist bereits, was du werden möchtest,
und du bist wundervoll, so wie du bist.
Du musst nicht in die Zukunft gehen,
um zu werden, was du sein willst.
Alles, wonach du suchst, ist schon da.
Im Hier und Jetzt.
Zitat von Fullspeed:
Dazu nochmals ein kleiner Dekurs in die oberflächliche Theorie:
In so einem Umfeld zu Leben ist für niemanden angenehm. Für ein Baby/Kind nicht nur unangenehm, sondern lebensbedrohlich, da es von der Liebe und Unterstützung der Eltern abhängig ist - alleine stirbt es.
Liebeentzug, ignoriert zu werden ist mit das gefährlichste was dem Kind passieren kann. Es tut alles daran, die Liebe nicht zu verlieren, bezieht alles auf sich: Ich muss etwas falsch gemacht haben / falsch sein.
Einwurf:
Fällt dir schon was auf?
Weiter geht's:
Ich bleibe vorerst in einer symbolischen Sprache, dabei ist hier vielleicht manches besser ersichtlich: Jeder Mensch trägt ein Art Sack bei sich, der im Laufe der Zeit immer länger wird. (Nein, nicht nur die Männer - stell dir das einfach als eine Art Sack vor, der am Gürtel hängt.) Da für das Baby und Kind das Überleben davon abhängt, dass es so ist, dass die Eltern es lieben, beginnt es Anteile, auf die negative Reaktionen erfolgen, in diesen Sack zu packen.
Wütend sein - rein damit, trotzig sein - rein damit, traurig sein - rein damit, aufgedreht/lebendig sein - rein damit, die eigenen Bedürfnisse für wichtig zu halten - rein damit. Anpassungsleistungen.
Der Sack wird so im Laufe des Lebens kilometerlang und diesen ziehst du mit dir mit. Hin und wieder lässt sich zwar hineinpacken und etwas davon hervorholen. Meistens sind diese Anteile aber nicht greifbar und nicht für dich verfügbar.
Eines der Hauptprobleme, das bei dir dadurch entstanden ist, betreffen deinen Selbstwert. Verinnerlichte Glaubenssätze: Ich muss mich anpassen, um geliebt zu werden schlagen zusätzlich auf diesen ein. Du hast es schlicht und einfach nie wirklich gelernt, dass deine Bedürfnisse etwas zählen und du unabhängig von den Reaktionen deiner Umwelt wertvoll und wunderbar bist.
Aber jetzt die gute Nachricht: Das lässt sich wieder richten. Kaputt gemacht wurdest du durch deine Vergangenheit nicht:
Wie gesagt diesen erwähnten Sack trägst du immer noch bei dir. Und in diesem, steckt alles drin, was du benötigst: Deine versteckten Bedürfnisse, Durchsetzungskraft, Abgrenzungsfähigkeit, Selbstliebe - ja auch diese geht mit solchen Erfahrungen in dem Sack verloren. Das wird Zeit brauchen, bis du draufkommst, was alles in diesem Sack ist. Du kannst es nun lernen gezielt hineinzugreifen und diese Dinge wieder hervorzuholen und zu verwenden:
Das ist nicht einfach, denn damit musst du aus deiner Komfortzone (Altbewährtes) heraus. Das wird oft unangenehm sein und auch teilweise zunächst Angst machen. Es erfordert ständige Praxis im Alltag und somit wirst du gefordert sein, jeden Tag über deinen eigenen Schatten zu springen. Das wird dann jeden Tag leichter (Erfolgserlebnisse damit, folglich wird das zu etwas bewährten und zu deiner neuen Komfortzone) und die bisher im Sack versteckten Anteile können wieder lernen: Ich muss nicht mehr in diesem Sack bleiben. Draußen ist es jetzt sicher. Du integrierst sie wieder in deine Persönlichkeit. Besser erklären kann ich es nicht, da zählt dann die Erfahrung. Dein Selbstwert wird mit zunehmender Praxis unweigerlich steigern, je mehr du lernst du selbst zu sein, für deine wirklichen Bedürfnisse/Werte einstehst und damit auch Erfolg haben wirst.
Die Kombination Psychotherapie und Meditation finde ich dazu die besten Methoden, um erwähntes zu erreichen.
Zum Schluss noch ein für mich sehr bewegendes Gedicht von Tich Nath Hang - was das ganze sehr gut zum Ausdruck bringt. Es empfiehlt sich auch dieses mehrfach oder täglich zu lesen:
Fullspeed
Zitat von isaSchreibt:Vor meinem Studium habe ich mich extrem viel mit dem Buddhismus beschäftigt und es hat mir unglaublich geholfen. Durch das Studium, das mir unter anderem aufgezeigt hat was alles schief gelaufen ist bei mir und dem Stress, gingen aber leider meine Ressourcen zur Neige.
Zitat:Es ist gruselig seine Gedanken über sich selbst aufzuschreiben.
Zitat:Und ich glaube die einzige (Pseudo) Ressource die ich hatte, war die Zuneigung von Menschen zu bekommen, bei denen ich dafür kämpfen musste. Sobald sie sich abgewendet haben, ging es mir signifikant schlechter. Etwas unglaublich instabiles.
Die Personen die sich aber um mich bemühten habe ich weggestoßen, damit bestimmt verletzt...weil ich dachte sie würden mir nicht gut tuen.
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