Hallo an alle,
Ich (32 w) bin neu hier und habe nun schon einiges gelesen.
Meine Geschichte ist lang und steinig, ich möchte es aber kurz halten.
Ich war 5,5 Jahre in einer Ultra Fernbeziehung mit einem Südostasiaten (29). Wir haben uns kennengelernt, als ich noch in einer Beziehung mit meinem Ex war, er ebenso. Ich war dort um ein Praktikum zu machen. Am Anfang war alles entspannt, wir hatten locker Umgang miteinander und Casual S., obwohl er Muslim ist. Er konnte damals nicht genug von mir haben, war dauernd mit.mirnunterwegs. Wir verliebten uns und ich bat ihn ein Jahr später in die Beziehung.
Seitdem war es auf und ab. Die Beziehung machte ihm Angst, er hatte Committment Probleme und Angst vor der Zukunft. Bei jedem kleinen Streit (er hasst jede Form von Streit) beendete er das Telefonat oder machte Schluss. Dies schüttelte mein Vertrauen bis aufs Mark. Man muss dazu sagen ich habe extremste Verlustangst. Immer wieder habe ich ihn zurückgeholt. Über die Zeit kam er nach D und ich nach Asien immer wieder. Aber das permanente Trennen auf Zeit war hart.
Mein großes Ziel war also, die Distanz aufzulösen. Das war das Endziel. Fünf Jahre habe ich darauf hingearbeitet. Zwischenzeitlich war ich ein Jahr dort vor Ort wir haben zusammen gewohnt. Folgende Probleme sind über die Jahre aufgetaucht, die vor allem IHM schwer zu schaffen gemacht haben:
- Familie akzeptierte mich nicht weil nicht Muslima
- ich wurde dadurch kritisch mit den Islam, das hat ihn verletzt
- ich verdiene wesentlich mehr als er, wodurch er einen großen Druck hatte
- er hatte Anfangs große Lust auf S., dann war es aber ein Problem weil es sich falsch anfühlte (Religion?)
- er konnte sich ein Leben in D schwer vorstellen
- ich war sehr dominant zwischenzeitlich weil ich durch das OnOFf Vertrauen verloren hatte, er fühlte sich kontrolliert
- zu Beginn habe ich ihn stark mit meinem Ex verglichen und das hat ihn abgewertet und er fühlte sich als wolle ich ihn formen.
Sprung ins jetzt: 1.5 Jahre haben wir uns nicht gesehen. Wir wollten die Distanz beenden.der Plan war, dass er in 3 Wochen für 3 Moante kommt, dann zurück und im August 2022 dann zur Ausbildung hier. Er fand die Idee nie super, weil Angst, aber es war halt für ihn so zu machen.
Vor einigen Tagen hat er auf Anraten von mir seine Mutter angerufen, die gesagt hat er solle nicht gehen und ich solle konvertieren. Das war ein Pulverfass. Anfang der Woche ist es dann explodiert und er hat Schluss gemacht.
Doch das wäre nur wieder ein weiteres Mal gewesen, diesesmal hat er dann eins drauf gesetzt. Er hat mich während der 1.5 Jahre fünfmal mit Prost. betrogen. Mir hat es den Boden weggezogen. Immer nach Streits wohl und um aus meiner Kontrolle zu entkommen. Er sagte aber auch er wolle sich deshalb vor S. ekeln, weil er keinen S. mehr haben möchte.
Er wolle sich trennen weil er nicht mehr kann emotional, wegen seiner Familie, weil er keine Zukunft sieht, keinen Kinder will und mich wohl nicht genug liebt um her zu kommen (das sagt er aber immer in diesen Trennungsphasen, danach ist alles OK wieder). Dabei lief es eigentlich echt gut die letzten Monate.
Ich bin immer noch im tiefen Schockzustand. Das Geld was er für S. ausgegeben hat, hätte er in mich oder das Visum investieren können. Er redet von Ungleichgewicht. Ich habe ihm in diesem Punkt wirklich vertraut und fühle mich so herabgesetzt , allzumal er gesagt hat ich wäre für ihn genug und er bräuchte keine andere. Er hätte mich auf Facebook geblockt und war eiskalt und grausam. Trotzdem wollte ich Antworten. Die letzten Tage habe wir dann wieder gesprochen und einiges auf den Tisch gepackt ich kann einfach nicht verstehen, warum er das gemacht hat und warum er scheinbar unbedingt von mir weg will. Die Gespräche die wir geführt haben hätten wir viel eher führen sollen, aber er hatte immer Angst ich werde wütend. Dabei war es das wie und ich hätte Angst vor einer weiteren Off Phase. Und er hätte mir doch jetzt die 1.5 Jahre warten sparen können.
Jetzt liege ich hier, wir hätten uns bald gesehen, voller Verzweiflung und aufkeimenden Panik. Ich fühle mich, als wurde mir eine wichtige Chance genommen, Zeit und Investitionen geraubt. Jeden Tag habe ich Panikattacken, weil ich nicht weiß wie es weitergeht . Die letzten fünf Jahre habe ich auf das Ende der Fernbeziehung hingearbeitet. Ich wollte ihn heiraten und Kinder. Jetzt bin ich 32 und soll laut Frauenarzt in 2 Jahren Kinder haben, weil es sonst eng wird. Ihn macht das Panik. Ich stehe vor dem Nichts. Ich fühle als könne ich nie wieder vertrauen . Und ich liebe ihn trotzdem noch immer. Ich will ihn zurück. Ich will dass er mich liebt und sieht was er an mir hatte. Ich versteh die Welt nicht mehr. Ich bin zur Zeit in Therapie wegen Verdachtes auf Borderline und PTBs und ich weiß nichtmal wie ich die Tage überstehen soll. Er fehlt mir so sehr, auch weil er meinen Alltag bestimmt hat. Ich habe kein großes Auffangnetz, hin chronisch krank und kann wenig Sachen machen. Der Gedanke, dass er mich ersetzt, lässt mir übel werden. Der Gedanke an das Fremdgehen auch.
Dennoch muss er das Geld für das Visum an mich zurück zahlen. Ich habe nie groß das verlangt, aber diesesmal bleibe ich hart.
08.10.2021 08:05 •
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