Hallo zusammen.
Aus gegebenem Anlass lese ich schon seit Wochen die Beiträge in diesem Forum und muss sagen, dass sie mir schon in manch verzweifelter Stunde sehr weitergholfen haben.
Nun ist es wieder so weit und heute hab ich das Gefühl nicht mehr zu können.... Familie und Freunde zeigen mittlerweile wenig Verständnis für meine Gefühle und ich spüre, dass ich nicht mehr weiterkomme.
Mein Freund und ich waren 2 Jahre zusammen, nachdem ich nach Neujahr die Trennung aussprach.
Dieser Schritt war (zum damaligen Zeitpunkt) gut überlegt, da ich das Gefühl hatte, dass die Beziehung nur mehr an Kraft kostet und kein Fortführen mehr Sinn macht.
Das letzte halbe Jahr kam es immer öfter zu Streitigkeiten, die sehr ausarteten.
Problem ist, dass wir keine Streitkultur haben. Ich versuche zu reden, sage, wenn mich etwas kränkt oder ärgert und erwarte mir, dass man darüber spricht.
Keine endloslagen Diskussionen mit Vorwürfen ect., sondern einfach nur Verständnis und Respekt.
Er hingegen empfindet es scheinbar als diskutieren und fängt dann, sobald er sich nicht mehr ausdrücken kann, an zu schimpfen, erniedrigt mich und wirft mit starken Vorwürfen um sich.
Das wiederum verletzt mich so sehr, dass ich mich kränke und ihm gegenüber stur verhalte. Er geht dann, lässt mich quasi zurück und es wird tagelang geschwiegen.
Durch dieses Verhalten sind bei uns starke Kluften entstanden und wir haben uns gegenseitig gequält sowie Vertrauen zerstört.
Im Januar habe ich für mich entschieden, dass ich so nicht weiterleben kann. Ich war mehr zermürbt als glücklich.
Dennoch, ich wusste zum Zeitpunkt der Trennung, dass er mich unheimlich viel bedeutet und ich ihn liebe. Es war für mich eine Kopf und keine Herzentscheidung.
Als ich die Trennung ausgesprochen habe, hat er sehr gefasst reagiert, wollte auch nicht reden oder wissen warum. Ich denke, Beide wussten warum.
Da wir zusammenlebten war die Zeit, in der der er eine neue Wohnung suchte, sehr angespannt. Er versuchte öfters belanglose Gespräche anzufangen, ich hingegen wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
Nach 2 Wochen zog er dann von heute auf morgen aus.
Und in dem Moment als er ging, fing mein Herz an zu bluten.
Mir wurde klar, was ich alles aufgegeben hatte und natürlich, wie es so ist, fielen mir in dem Moment nur noch die schönen Zeiten ein. Mir war aber auch klar, dass es so, wie es bisher lief, nicht funktionieren kann.
Ich wartete ein paar Tage ab und entschied dann, ihm zu schreiben. Es hagelte Vorwürfe ohne Ende (er hat seine Wohnung/Existenz für mich aufgegeben, ich will einen Mann der mich auf Händen trägt - er will aber keine Prinzessin, ich mache ihn wütend/aggressiv, ich erfülle seine Wünsche nicht - jetzt sieht er erst, wie gut es anderen Männern in Beziehungen geht, ect.).
Ich bemühte mich drei Wochen um ein Gespräch, er er hörte nicht auf mich mit Vorwürfen zu bombadieren und stellte dann Forderungen, die in keinster Weise noch etwas mit Gefühlen zu tun hätten.
Es wurde eine Machtspiel und ich stieg aus, denn so hätte es kein Zurück gegeben.
1 Woche später meldete er sich dann und fragte, ob ich noch an einem Gespräch interessiert sei.
Wir trafen uns und es war, auch wenn kein zweiter Versuch daraus geworden wäre, ein offenes und ehrliches Gespräch, in welchem beide ihre Fehler aussprachen und einsahen.
Er erzählte mir, dass es für ihn ein Schock war, ich hätte UNS einfach ausgelöscht. Er kann aber auch nicht ohne mich und wir wollten es noch einmal versuchen.
Wir fuhren kurz darauf gemeinsam ein paar Tage weg und es war wunderschön. Auch er sagt, es sei für ihn wie der 7. Himmel.
Der ganze 2. Versuch entwickelte sich dann jedoch als Hin und Her. Ich glaube keiner war sich 100%ig sicher und jeder fühlte sich ein bißchen unsicher.
Er warf mir vor, dass ich ihn nie gefragt hätte, ob er wieder einzieht (er ist vorübergehend in ein leerstehendes Haus seines Freundes gezogen), dass er sich immer um ein Treffen bemühen muss, dass ich ihm nicht öfters tagsüber schreibe usw.
Ich hingegen war der Annahme, dass wir wieder zusammenziehen (hatten wir in dem Kurzurlaub auch so besprochen) und wollte ihn aber für sich entscheiden lassen (wollte ihn nicht unter Druck setzen), wann es für ihn der richtige Zeitpunkt ist. Genauso bei den Treffen... für mich war klar, dass ich ihn jeden Tag sehen will und er gar nicht fragen braucht, er hingegen wollte gefragt werden.
Thema SMS war immer ein Thema... er hat in der Arbeit viel Zeit, ich hingegen fast gar nicht. Ich habe mich bemüht, ihm immer zu antworten und auch aktiv zu schreiben, es war ihm zu wenig.
Vor 1 1/2 Monaten folgte dann die zweite Aussprache. Wir haben festgestellt, dass durch das ganze Geschreibe (Sms) irsinnig viel missverstanden wird und wir eigentlich fast ähnlich denken/die gleichen Erwartungen vom Anderen haben, aber es verschieden ausdrücken.
Er war, so habe ich ihn noch nie gesehen, sehr emotional, hat geweint und erklärte mir, dass ich gar nicht wüsste, was ich ihm eigentlich bedeute, er nicht ohne mich kann, usw. Er hätte ständig geschaut,wann ich auf whatsapp online war und alle Partyfotos geprüft,weil er so eifersüchtig ist und nicht wusste,ob ich unterwegs war.
Wir hielten uns oft nur minutenlang in den Armen und es hat sich alles so richtig angefühlt.
Dann besprachen wir unsere Zukunft und trafen gemeinsame Entscheidungen - dass wir wieder zusammenziehen, dass wir sein Häuschen herrichten und als Wochenendehaus für uns gestalten, über Kinder, ect.
Es schien, als wäre das jetzt wirklich DER 2. Versuch und zwar von Beiden gewollt und mit der gleichen Einstellung.
Wir verbrachten zwei wunderschöne, gemeinsame Wochen und dann.... ein kleiner Streit wegen einer Nichtigkeit, die wieder mit einer Beschimpfung seinerseits endete.
Ich dachte das gibt es nicht... versuchte aber nicht auf Abstand zu gehen, sonder sagte ihm gleich, dass er jetzt schon wieder so anfängt. Er sagte, er kann dann nicht anders, wenn er sich so in die Enge gedrängt fühlt. Ich wartete auf eine Entschuldigung, er tat zwei Tage lang so als wäre nichts gewesen...
Er hat einen Sohn, welcher in der Zeit, als wir gemeinsam wohnten, jedes Wochenende bei uns war. Seit der Trennung habe ich ihn auf seinen Wunsch hin nicht gesehen, da er ihn nicht verunsichern wollte (war für mich auch nachvollziehbar). Und an welchem Wochenende hätte das 1. Wiedersehen stattfinden sollen? Genau nach dieser Auseinandersetzung.
Ich sagte dann, dass dieses Wochenende für mich nicht richtig gewählt ist, da es jetzt erst unter Anspannung stattfindet. 4 Monate haben wir uns nicht gesehen und gerade an dem Wochenende, wo die Stimmung zerdrückt ist, soll es dann passieren? Das habe ich ihm auch so gesagt. Für ihn war es aber wie ein Abstossen.. ich würde kein gemeinsames Wochenende wollen, lieber diskutieren. Ein einfaches Entschuldigung hätte mir gereicht und die Geschichte wäre gegessen gewesen.
Nach diesem Wochenende fragte er, ob er jetzt wieder kommen soll, er möchte aber nicht 3 Tage um Kaisers Bart reden.
Habe daraufhin geschrieben, dass er mich verletzt hat und ich über sowas nicht immer hinwegsehen kann. Er kam nicht.
2 Wochen später fragte ich, was jetz eigentlich los sei und was er denkt, ob ihm das egal ist.
Er schrieb, dass es ihm nicht egal ist und entschuldigte sich (ich war überrascht), er werde sich jetzt ändern.
Dann wieder keine Reaktion mehr... 1 gequälte Woche später schrieb ich ihm dann, ob wir uns sehen können, weil ich so nicht mehr weitermachen möchte. Drei Wochen wieder das gleiche und nur Gequäle.
Ich hatte das Gefühl, es sei ihm jetzt egal.
Aus dem Treffen wurde nichts und ich rief ihn dann an. Er fing an mir Sachen vorzuhalten, welche vor zwei Jahren passiert sind. Er habe sich immer bemüht,bemüht,bemüht aber kann meinen Anforderungen nicht gerecht werden.Dass ich an allem Schuld sei und das für ihn alles anstrengend ist. Er ist sich nicht mehr sicher, ob er noch eine Beziehung möchte. Er musste umziehen, weil sein Freund das Haus vermietet, er hänge bei uns immer in der Luft usw.
Ich erklärte ihm an Telefon, dass ich das nicht verstehe, da ja ausgemacht war, dass er wieder zu mir zieht und ich finde es schlimm, dass er bevor er mit mir redet umzieht.
Er ging nicht darauf ein - ich bin die Böse, habe an allem Schuld. Ich mache ihm ein schlechtes Gewissen, manipuliere ihn und die Beziehung kostet nur Kraft.
Da ich merkte, dass dieses Gespräch zu nichts führt und er nun wieder auf Konfrontation aus ist, sagte ich ihm, dass er dass dann für sich entscheiden muss und ich ihm hier nicht helfen kann.
Auch das hielt er mir dann wieder vor... ich solle was tun und nicht reden.
Für mich war nachdem Gespräch klar dass ich ihn in Ruhe lassen sollte, damit er sich für sich eine Entscheidung treffen kann.
Aber er meldete sich dann zwei Tage permanent und meinte Wir sollten mal normal im Alltag schreiben um zu sehen, wie es sich entwickelt..
Da das für mich wieder nach einem Spiel klingt bin mir meiner Gefühle nicht sicher, aber schaun wir mal, wohins führt... habe ich ihm dann geschrieben, dass es mir leid tut, aber das nicht kann. Ich hab ihn lieb, aber er solle bitte über seine Gefühle nachdenken und entscheiden, was er wirklich möchte. Denn nur wenn Bereitschaft von beiden da ist, kann man normal schreiben und sehen, wo es hinführt.
Seine Antwort du schreibst den ganzen Tag nicht zurück, mir ist egal ob du in der Arbeit Stress hast, wenn ich dir was bedeuten würde, könntest du antworten, dann das wars jetzt endgültig. du erfüllst meine wünsche nicht und ich hab dich ja auch so wahnsinnig lieb, :***
Ich versuchte ihn dann noch 3xanzurufen, er drückte mich weg. 1 Stunde später rief er zurück und fragte, was ich wollte?! Ich sagte dann, dass er mir ja jetzt eh schon seine Antwort geschrieben hat.
Das wars....
Mittlweile sind 3 Wochen vergangen. Er war zwischenzeitlich mit seiner Familie auf Urlaub (die ihn in der Trennung sicher bestärt kat, mittlerweile spricht sich keiner mehr aus unserem Umfeld für die Beziehung aus) und 1 Woche nachdem er zurückkam, fand ich ihn auf der Singlebörse, auf der wir uns kennenlernten.
Das Profil ist gezielt gegen mich gerichtet, Man könnte fast sagen, es ist eine öffentliche, indirekte Racheaktion.
Freunde/Familie meinten -es sei eine Trotzreaktion und ein bewusstes Wehtun.
Da er in der Arbeit viel Zeit hat,ist er auch durchgehend online.
Ich kämpfe nun seit zwei Wochen mit mir selbst. Habe mir fest vorgenommen, mich diesmal nicht mehr zu melden. Die Schmerzgrenze ist erreicht und ich hoffe, dass auch er einmal darüber nachdenkt, was schief gelaufen ist, die Beziehung reflektiert und sich bewusst wird, dass 2 Menschen zu einer Beziehungen gehören.Ich habe drei Bücher zu dem Thema Beziehung abschließen / Selbstbewusstsein gelesen versuche alles zu verarbeiten, es zu verstehen und damit abzuschließen.
Doch es gelingt nicht.. nach dieser 2. so gefühlvollen und intensiven Aussprache kann ich sein Verhalten nicht verstehen.
Ich schwanke zwischen wer dich so mit Füssen tritt, hat keinen Charakter und so Jemanden willst du gar nicht in deinem Leben und 1 Minute später kommen mir die Tränen und ich denke an UNS. An sein Lachen, unsere Gespräche, unsere Gemeinsamkeiten, unsere Hobbies, an seinen Duft, seine Berührungen,....
Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass einem ein Mensch auf einmal so egal sein kann. Und ich weiß es klingt naiv, aber ich weiß, dass seine Gefühle bei dem Gespräch vor 2 Monaten nicht gespielt waren.
Ich kenne ihn, so hart er mit Worten um sich werfen kann, so sensibel ist er.
Nun stelle ich mir seit drei Tagen die Frage, ob ich ihm nicht doch noch einmal schreiben soll, ob es nun für ihn die richtige Entscheidung war. Ich liebe ihn und habe Angst, etwas unversucht lassen zu können.
Andererseits stelle ich mir die Frage, ob dass dann das letzte Fünkchen Würde war, das er damit genommen hat.
Bitte um Ratschläge .. vergiss ihn kenn ich schon zu genüge
16.07.2014 21:39 •
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