Hallo Larisa,
du bist die erste Person, bei der die Situation nahezu zu 100% so ist, wie sie bei mir war.
Mein Ex und ich haben uns anfangs blendend verstanden, aber das war wohl die erste Zeit des Verliebtseins. Da haben wir noch einiges zusammen unternommen. Irgendwann verringerte sich aber seine Aufmerksamkeit mir gegenüber. Das lag vermutlich daran, dass er sehr freiheitsliebend ist und wir uns zu oft sahen. Auch war ich anfangs sehr eifersüchtig und hatte Angst, wenn er allein mit seinen Jungs raus ging. Ich hab da leider schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich habe aber eingesehen, dass ich Fehler machte und habe mich geändert. Meine Eifersucht verschwand und ich hatte kein Problem mehr mit den Partygängen mit seinen Jungs. Ich wusste nämlich, wenn ich ihm seinen Freiraum nehme, mache ich alles nur schlimmer.
Leider änderte er sich nicht. Er hat mir einige Dinge verheimlicht (die nicht sehr gravierend waren, aber mein Vertrauen bröckeln ließen). Er ging lieber nur noch mit den Jungs raus und nicht mehr mit mir. Unter Freunden, Familie oder auch so in der Öffentlichkeit behandelte er mich nicht wie seine Freundin. Ich muss nicht permanent Händchen halten, in den Arm genommen werden oder rumknutschen. Das nervt mich selber, wenn es zu viel ist. Aber ich bekam das so gut wie nie, nur wenn wir allein zuhause auf der Couch oder im Bett lagen, nur da ist es für mich normal. Es war mir einfach zu wenig und ich sah um mich herum immer, dass andere Frauen es besser hatten. Aber einen Schlussstrich zu ziehen, dazu war ich zu feige und die Liebe zu groß. Also nahm ich es hin und dachte mir, dass es schon besser wird. Wurde es aber nicht.
Wenn ich im Sommer mit ihm ins Freibad wollte, hatte er entweder keine Lust, oder es war ihm zu heiß (er liegt nicht gern in der Sonne). Habe ich ihn mal dazu gekriegt, mit mir was trinken zu gehen, schaute er immer nur permanent auf die Uhr, und fragte, wann wir ca. fahren. Am nächsten Tag stand ja frühs wieder das Fitnessstudio auf dem Plan...wenn ich Urlaub planen wollte, zögerte er das immer weit hinaus, und ich merkte jedes Mal, dass er anscheinend wenig Lust hatte, mit mir Urlaub zu machen.
An einem Abend wollte ich mit ihm verschiedene Getränke in einer Bar ausprobieren. Da schaute er schon blöd, denn er gehört zu der Sorte, die ihr Geld knauserig zusammenhalten. Er hat sogar Spritgeld von mir genommen, wenn ich ihn fragte, ob er mit mir weiter weg fahren könnte (ich hab leider kein Auto). Dass er regelmäßig bei mir war und schlief, ab und zu bei mir aß, Strom und Wasser benutzte, war für ihn wohl normal. Für mich ja auch, denn für mich ist eine Beziehung geben und nehmen. Aber das Gleichgewicht fehlte einfach. War er dann mit Freunden aus, war es kein Problem, mal an einem Abend über 50€ an Getränken auszugeben.
Ich hab dann angefangen meinen Frust in Alk. zu ertränken, was ihn natürlich noch mehr von mir wegstieß. Aber ich hab einfach keine Lösung mehr gesehen. Ich hab ihm immer wieder erklärt, dass ich mich ungeliebt fühle und nicht so wichtig, wie er es immer sagte. Und das habe nicht nur ich so gesehen, sondern auch Außenstehende. Er hat sich das immer angehört, aber nie hinbekommen, auf mich einzugehen. Er konnte sich nicht ändern.
Jetzt sind wir nach 4 Jahren On-Off Beziehung zum 3. Mal getrennt und nun ein Jahr auseinander. Mittlerweile hat er eine Neue und ich hab beide auch schon zusammen gesehen. Ich denke, mit ihr ist er glücklicher. Ich habe auch gedacht, dass sie auch ein Problem damit haben wird und er doch seine schlechten Eigenschaften nicht ablegen kann. Aber vielleicht braucht sie nicht so viel Liebe. Und vielleicht fühlt er sich nun so wohl, dass er die schlechten Eigenschaften nach und nach ablegt. Es ist nur schade, dass er sich bei mir nicht die Mühe gemacht hat.
15.07.2014 13:30 •
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