Oh mann. Ich kann es so gut verstehen, weil ich auch lange durch solchen Quark gegangen bin.
On-Off-Beinahe-doch-wieder-nicht usw.
Wünsche so was keinem, denn man macht sich so klein und ihn so groß, und das ist
kein Kerl der Welt wert. Besonders nicht die, die sich so verhalten.
Ich hab lange meine Augen vor jeglichem Blödsinn, den er gemacht hat, feste zugekniffen
(schreiben mit anderen, ghosten/sich einfach nicht melden/mich blockieren bei FB usw., wieder S. mit der Ex,
wieder ankommen bei einem und es nochmal versuchen wollen usw. - geht auf keine Kuhhaut... absolut respektlos halt, null Achtung).
Es macht einen auf Dauer einfach echt müde und mürbe, man verliert die Lust am Leben,
alles ist nur noch dumm, traurig, sinnlos. Und je mehr man mit sich machen lässt, ohne gegen
das respektlose und grenzüberschreitende Verhalten zu protestieren,
desto schlechter fühlt man sich dann auch noch: Warum hab ich das überhaupt mitgemacht?,
Wie konnte ich so blöd sein? , So kann das ja nichts werden? Man versteht sich teils
selbst nicht mehr, macht sich im Kopf selbst fertig (Psychologen nennen diese gnadenlose Stimme der Selbstkritik den inneren Kritiker) und zieht sich selbst immer weiter runter und sucht die Schuld bei sich.
Anstatt sie dort zu lassen, wo sie hingehört: Bei ihm.
Wie du bereits festgestellt hast: Er ist ein Depp.
Jeder, der solche blöden Psychospielchen treibt, anstatt sich wie ein richtiger
Partner oder Freund zu verhalten (Sicherheit bieten, sich ernsthaft dafür interessieren, wer du bist, was du magst, ob's dir gut geht, sich kümmern, Verabredungen einhalten, für dich Sorgen wollen... meistens kommen in so Beziehungen so, so viele Bedürfnisse, die man eigentlich hat und Erwartungen, die man an ne Beziehung eigentlich stellt, viel, viel zu kurz) - ist per Definition ein Depp.
Vielleicht nicht absichtlich und nicht bei vollem Bewusstsein, was dieses Verhalten bei dir auslöst...
meistens aber schon. Und wenn nicht, muss man sie mal zurecht stutzen, um ihnen klar zu machen, wie kacke das ist (bringt bei so Leuten aber auch nicht viel. Sie entschuldigen sich reumütig. Machen aber wieder das gleiche und tun dir nur noch mehr weh... ein Teufelskreis).
Mein Ex war am Anfang auch ganz wunderbar charmant und zuvorkommend und was weiß ich was (im Nachhinein gesehen: zu gut...weißt du was ich meine? Richtige Partner bewahren sich die
ein oder andere Ecke und Kante... es ist nicht alles gleich himmelrosablassblau mit Zuckerguss übergossen, man sieht auch Fehler und kommt aber damit klar.). Er hatte das wohl einfach gespielt, um sich bei mir einzuschleimen... in englischen sagt man da do charm - was so viel heißt wie: Sie sind nicht wirklich von sich aus charmant, aber sie wissen, was charmant wirkt nach außen hin, und tun das dann absichtlich, um Frauen rumzukriegen, zu verarschen, manipulieren, auszunutzen oder einfach nur ihr eigenes Ego zu pushen.
Solche Spielchen sind extrem ungesund für einen selbst, es tut einem auf Dauer einfach nicht gut den Schrott mitzumachen.
Im Nachhinein betrachtet sind das Leute, die auf sich selbst nicht klar kommen.
Leicht narzistisch-selbstverliebt, riesiges Ego (vordergründig), aber wehe du machst oder sagst was falsches,
dann wirst du bestraft mit Verachtung, Kontaktabbruch usw.
Entweder bist du ihr emotionaler Mülleimer, der ihn aufbauen kann, wenn es ihm schlecht geht
(ich lieg krank im Bett, bespaß mich doch bitte), ihr Egopusher (gern ein Kompliment zuerst oder ein guter Wunsch, nur um nacher hören zu können, wie toll du ihn findest), Energie- und Zeiträuber (Was hätte man alles schönes mit der Zeit und der Lebensfreude sonst machen können )
Das einzige, was wirklich was bringt, ist:
1. Kompletter Kontaktabbruch. Klar machen, dass man das Verhalten schei. findet, es nicht weiter duldet,
er sich die Entschuldigungen sparen kann und du einfach ein für alle mal genug hast. Ob das verbal mit Brief, Whatsapp oder so zum Ausdruck gebracht wird, ist dein Ding. Manchmal hilft es, den Dampf abzulassen.
Ansonsten einfach nur blocken und so gut es einfach geht aus dem Kopf streichen.
2. Víel für dich selbst tun. Rausgehen mit Freunden, Sport, Hobbies, sich schön machen, Wellness, usw.
Nicht vergessen: Du bist wunderbar und an dir ist nichts verkehrt.
Dir selbst versuchen, eine gute Freundin zu sein und dich selbst gut zu behandeln.
Manchmal ist man vorher schon nicht allzugut zu sich gewesen und fällt deshalb auf so Charmeure,
Heartbreaker, Sunnyboys herein (ist menschlich zum Erwachsenwerden gehört auch dazu, dass
man Fehler macht. Hauptsache man lernt was drauß, und deine Aufgabe ist es zu lernen, wie viel du selbst kannst und verdienst, verdienen würdest - BESSERES -, und wie toll du bist, und dass du jemand viel besseren verdienst, der dir zeigen kann, was du ihm Wert bist).
Meistens ist durch so ne Erfahrung das Selbstbewusstsein angekratzt und man hat das Gefühl verloren, wie viel man selbst Wert ist. Meditationsübungen wie bei MSC (Mindful-self compassion) - zu deutsch:
Selbstmitgefühl entwickeln (z.B. Selbstmitgefühl Schritt für Schritt von Kristin Neff - sind so CDs dabei, oder Selbstmitgefühl entwickeln von Christine Brähler (ein sehr gutes schmales Buch, was sich leicht liest, ist zum Einstieg ganz gut). Das kann helfen, mit sich selbst liebevoller umzugehen. Ansonsten:
Mit Leuten umgeben, die einen aufbauen, aufmuntern, gut tun und einem das Gefühl geben, wertvoll und liebenswert zu sein. Wenn es dir andere oft genug zeigen, glaubst du es irgendwann auch )
Oft ist es nämlich so: Durch das ganze Schlamassel laufen im Kopf Schleifen ab mit negativen Gedanken.
Ich bin nicht gut genug. Ich bin nicht liebenswert genug usw.
Damit man da raus kommt, muss man lernen, negative Gefühle wie Angst, Schmerz, Wut usw. erstmal anzunehmen. Das ist nicht so einfach. Aber mit Übung, Geduld mit sich selbst, und nem liebevolleren Umgang mit sich selbst geht es mit der Zeit besser. Man wird sich bewusst, wann man sich selbst runterzieht und lernt gegenzusteuern. Keiner ist perfekt also sollte man auch nicht so gnadenlos mit sich selbst umgehen, nur weil man man nen Fehler gemacht hat und sich in den Falschen verliebt hat. Das passiert vielen, nur man redet nicht gern drüber, weil es einem peinlich ist, aber glaub mir, ob jünger ob älter, viele Männer und Frauen haben das schon durch.
Wenn man den Kontaktabbruch durchhält und rafft, dass man den anderen nicht braucht und der gar nicht zu einem passt, macht man Platz für wen besseren, und das ist ja eigentlich was Gutes auf längere Sicht gesehen. Wenn man im selben Kreislauf ewig stecken bleibt, steht man sich ja sonst nur selbst im Weg und macht sich unglücklich. Jetzt, wo ich den Kontakt wirklich ein für alle mal abgebrochen hab, gehts mir besser. Es ist aufgeräumt im Kopf, die Ordnung ist wieder hergestellt - vermissen wirst du ihn trotzdem ab und zu (das Gute, nicht das Schlechte), und das ist auch menschlich und okay. Wir sind keine Roboter. Letztlich wird es aber mit einem anderen viel besser sein, so dass du dich nicht an so einzelne Brotkrumen, die der letzte dir hingeworfen hat, klammern musst. Ich wünsch dir für die Zukunft alles Gute und einen
viel besseren Freund, der vor allem versteht, was und dass er was Gutes an dir hat und dir das auch zeigen kann.
Andere sind das alles gar nicht wert.
PS: Warum es so schwer ist, loszulassen bei solchen Geschichten?
Das ist eine Form von gelerntem Verhalten. In der Psychologie sagt man Belohnungslernen, operantes Konditionieren und intermittierende Verstärkung dazu.
Man hat Versuche gemacht mit Ratten (wenig schmeichelhaft der Vergleich, aber glaub mir, wir sind Gott sei dank ja auch schlauer als die - wir können Verhalten umlernen und es nächstes Mal/in Zukunft besser machen - mit nem anderen oder ner anderen). Die Ratten haben, wenn sie einen Schalter betätigt haben, Zucker oder Wasser bekommen. Eine Belohnung also. Bei Menschen wäre das zum Beispiel Liebe, Aufmerksamkeit, begehrt werden, Komplimente, S., umsorgt zu werden, Fragen wie es einem geht, Zuwendung ...irgendwas wonach wir uns sehnen und was wir gerne hätten.
Am Anfang haben die Ratten, wenn sie den Schalter gedrückt haben, jedes mal eine Belohnung bekommen.
Also haben sie gelernt: Schalter drücken = Belohnung.
Dann bekamen sie das Zuckerwasser immer seltener, wenn sie gedrückt haben. Die Belohnung blieb aus. Aber nicht immer. Nach zufälligem Muster kam manchmal, ohne dass man wusste wann, die Belohnung. Und zwar mit der Zeit unlogischerweise immer selterner. Und was machten die Ratten? Sie drückten sehr schnell und immer häufiger den Schalter. - Unlogisch oder?
Wenn man nicht weiß, ob das eigene Verhalten (z.B. wieder mit dem Ex zusammen kommen, es nochmal versuchen, Liebe geben, dem anderen Verstrauen schenken) überhaupt die gewünschte Reaktion zeigt (Aufmerksamkeit, Liebe, zurückgeliebt werden, Sicherheit, Stabilität usw.), würde man denken, man sagt: Ich lasse das dann doch lieber, mir ist das zu anstrengend, zu dumm, ich hab besseres verdient.
Leider macht man es am Anfang oft wie die Ratte. Man sehnt sich nach Liebe. Jeder Mensch tut das. Man drückt den Schalter wieder und wieder bis wieder die Belohnung kommt. Auch wenn sie ewig nicht kommt. Bis man es mal durchschaut hat, dauert es. Aber irgendwann rafft man, dass einem solches Verhalten nicht gut tut, packt die Koffer und geht. Nur wenn man es abhakt, ist man bereit für was Neues.
Es ist auch das einzig Richtige. Es gibt Menschen, die das nicht können/nur schwer können/lange brauchen, bis sie das verstanden haben, und die trotz Demütigungen, Gewalt, verhauen werden oder noch schlimmeren bei ihren Partnern bleiben, und glaub mir, lieberjetzt n Schrecken mit Ende und was draus gelernt werden und die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen als so Kack.
12.01.2016 19:25 •
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