Hallo liebe Forengemeinde!
Nachdem ich hier ja schon recht intensiv aktiv bin, möchte ich mal gerne meine Geschichte erzählen, auch wenn die schon länger her ist und ich für meinen Teil schon längst abgeschlossen habe. Vielleicht hilft es aber anderen und dennoch würde ich mich auch über Meinungen freuen.
Auf gehts!
Ende 2018 bin ich mit meiner jetzigen Ex-Freundin (damals 26, ich 39) zusammen gekommen. Es war ihrerseits ein Warmwechsel, während ich schon einige Monate Single war. Sie war zuvor 8 Jahre mit ihrem Ex-Freund zusammen und ist quasi zwei Tage nach der Trennung zu mir gezogen. Dies war Fehler Nr. 1. Man hätte da ganz konsequent den Weg zur eigenen Wohnung bestreiten müssen - aber so war es halt irgendwie einfacher. In ihrer 8-jährigen Beziehung gab es immer sehr respektlose Verhaltensweisen ihres Ex-Freundes ihr gegenüber. Die letzten drei Jahre hat sie ziemlich krass gelitten und immer wieder die Pläne verfolgt zu gehen. Ich kenne sie schon sehr lange. Wir waren nie gut befreundet, aber weil ich ähnliches in meiner damaligen fast parallel laufenden Beziehung erlebt habe, sind wir enger zusammen gewachsen. Es gab viele Ratschläge, Gespräche und Treffen sowie Aussagen wieviel es besser werden könnte, wenn man einen Menschen finden könnte wie wir gegenseitig. Körperlichen Kontakte die zu einem Betrug führen könnten oder als solcher wahrgenommen werde würde, gab es jedoch niemals. Keine Küsse, nicht mal Händchen halten. Zur Begrüßung umarmen war das Maximum.
Damit kommen wir zum ersten Thema was ich hier schon ganz oft angesprochen haben: auch für den Trenner, der vermeintlich seit Jahren an der Beziehung zweifelt und eine Trennung mit sich aushandelt kommt der bittere Tag des Erwachens. Es kam wie es kommen musste. Sie fing an ihren Ex-Freund zu vermissen, zu idealisieren, obwohl ich an ihrer Seite war. Derjenige der ja eigentlich alles viel besser machen sollte. Zwischen uns gab es Meinungsverschiedenheiten, aber keine Streits, keine Eifersüchteleien. Wir sind uns immer auf Augenhöhe und mit viel Respekt begegnet. Also vereinbarten wir, dass sie auszog und erstmal bei ihrer besten Freundin einzog. Auf unbestimmte Zeit. Kontaktsperre haben wir nicht vereinbart, sondern uns stattdessen auch immer mal wieder gesehen. Ein absoluter Fehler im Nachhinein. Insgesamt waren wir 7 Monaten getrennt (wobei man es nicht getrennt nennen kann).
Dann folgte ein neuer Versuch. Sie hatte sich jedoch in der Zwischenzeit eine eigene Wohnung gesucht weil wir vereinbart haben, dass ein erneutes Einziehen keinen Sinn ergibt. Wir wollten nicht zurück von 0 auf 100, sondern in Ruhe die Zeit vergehen lassen.
Zwei Monate später die gleiche Trennung. Gleicher Grund.
Drei Monate später ein weiterer Versuch. Dieser scheiterte augfrund von Außeneinflüssen nach vier Monaten. Freundinnen waren nicht der Meinung wir würden gut zusammen passen. Sie würde nicht glücklich wirken.
Und dann drehten wir noch eine Runde (ich weiß nicht mehr wie lange das ging).
Danach zog ich mich komplett zurück und begann abzuschließen. Diese Verhaltensweise hat sie dermaßen verunsichert, dass sie nach vier Wochen zurück kam. Diesmal aber mit einem klaren Commitment. Meine Wohnung galt plötzlich als Zweitwohnsitz. Garderobe etc. wurde so aufgeteilt, dass man mal hier und da leben konnte, ohne sich groß Gedanken machen zu müssen was packen zu müssen. Wir verbrachten eine enorm entspannte Zeit. Zwei Urlaube und verschiedene Geburtstage der jeweiligen Freundeskreise. Ich merkte, wie sehr sie sich bemühte, mir das Gefühl zu geben, sie sei jetzt völlig klar. Es scheiterte nach 9 Monaten mit der Begründung: ich liebe dich sehr, aber nicht zu 100%. Irgendwas fehlt, ich weiß aber nicht was. Ich weiß, dass du alles für mich tust, ich dich nachts um 4 Uhr anrufen könnte um mich abzuholen. Ich weiß, dass du ungefragt Dinge für mich tust, von denen du merkst, dass ich sie brauche. Ich weiß, dass ich das alles auch für dich tun würde. Manchmal habe ich aber das Gefühl, du liebst mich mehr als ich dich. Es reicht nicht für eine gemeinsame Zukunft.
Nun gut - das muss man so stehen lassen und kann es nicht ändern. Also Kontaktsperre jetzt seit 4 Monaten. Nach 2 Monaten merkte ich, wie es mir besser ging.
Was letztendlich der Grund war, kann ich im Nachhinein nicht beantworten.
Allerdings kann ich mit Gewissheit sagen, dass on/off wirklich nervig ist. Versucht ein Ex-Back zu vermeiden. Man eiert im schlimmsten Fall 3 Jahre rum und entwickelt sich nicht mal ansatzweise weiter.
12.10.2021 14:37 •
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