On/Off Beziehung, ist das jemals gut ausgegangen?

Hallo!

Ich habe aktuell zum Thema on/off Beziehung hier nichts gefunden. Ich hätte gerne die Sicht von Menschen, die einmal in einer on/off Beziehung waren.

Zu meinem Thema:
Ich habe gerade einen riesen Streit mit meiner besten Freundin, weil diese es wiedereinmal mit ihrem Exfreund versucht. Die beiden waren schon so oft getrennt und zusammen, ich kann gar nicht mehr mitzählen.
Vor allem war es jetzt schon wirklich lange aus, 1 Jahr und jetzt fangen die beiden wieder an.

Ich selber habe einmal einen Mann kennengelernt, der kam aus einer on/Off Beziehung und ich kann nur sagen: Der Schaden, den dieser Mann danach mit sich trug war enorm! So toxische Beziehungen machen etwas mit dem Menschen und deswegen bin ich seitdem dafür: Finger weg von Menschen, die jemals in so einer Beziehung waren! Für mich ein absolutes no go mittlerweile!

Jetzt bin ich natürlich mit meiner Freundin aufeinander geknallt, sie meint aber ich verstehe sie nicht, sie beiden sind sowas wie Seelenverwandt, das ist etwas ganz anderes.

Bitte erklärt es mir und helft mir das ganze besser zu verstehen. WARUM um Himmels Willen ziehen sich sie beiden immer wieder an?
Und ist so eine Konstellation jemals gut ausgegangen ?
Wie enden solche Beziehungen wirklich wenn es dann endgültig vorbei ist, wann wissen diese Menschen das es jetzt der letzte Versuch war? Sind diese Menschen wirklich so blind vor Liebe? ist das überhaupt Liebe?

Mein Problem ist, ich muss den Kerl jetzt im Freundeskreis immer wieder sehen und ihn wiedermal an ihrer Seite akzeptieren. Aber ich kann die beiden grad nicht für voll nehmen.

Zitat von DaniWeiss19:

Und ist so eine Konstellation jemals gut ausgegangen ?

Ich kenne zumindest ein Paar, bei denen das anfangs über Jahre so ging, da waren die aber noch im Teenageralter.
Riesen-Drama, haben sich permanent gegenseitig betrogen, dann wieder versöhnt... das war echt unerträglich.
Mit der Zeit (aber echt erst nach Jahren) hat sich das dann stabilisiert.
Die beiden sind seit knapp zwanzig Jahren glücklich und friedlich verheiratet und haben zwei Kinder.

Zitat von DaniWeiss19:

Sind diese Menschen wirklich so blind vor Liebe?

Blind? Nein.

Oftmals entstehen diese On Off Geschichten durch unterschiedliche Nähe - Distanz Bedürfnisse.

Oftmals gibt es einen verlustängstlichen Part und einen bindungsängstlichen.

Muss man sich wie ein Gummiband vorstellen, der verlustängstliche versucht durch übermäßige Anpassung und Liebe den bindungsängstlichen an sich zu binden und zieht stramm, diesem ist das aber häufig zu viel und aus Angst vor zu viel Nähe lässt dieser los, immer und immer wieder..

Natürlich kann man sich lieben, funktionieren kann so eine Beziehung aber nur, wenn BEIDE Parteien an sich arbeiten und ihre eigenen Anteile am Verhalten des Partners erkennen.

Im Laufe der Zeit kann so eine Beziehung auch in ruhigere Fahrwasser gelangen, wenn man an seinen eigenen Ängsten arbeitet.

Zu sagen der Kerl ist doof oder sie eine Furie, ist zu einfach gedacht meiner Meinung nach.

Zitat von LoveForFuture:

Natürlich kann man sich lieben, funktionieren kann so eine Beziehung aber nur, wenn BEIDE Parteien an sich arbeiten und ihre eigenen Anteile am Verhalten des Partners erkennen.

Im Laufe der Zeit kann so eine Beziehung auch in ruhigere Fahrwasser gelangen, wenn man an seinen eigenen Ängsten arbeitet.

Gut geschrieben, danke

Zitat von DaniWeiss19:

sie beiden sind sowas wie Seelenverwandt, das ist etwas ganz anderes.

Absoluter Quatsch, denn Menschen die wirklich auch nur ansatzweise seelenverwandt sind würden den anderen nie absichtlich verletzen (können). On/Off ist immer mit enormen Verletzungen verbunden und daher passt beides absolut null zusammen.

Ich würde es auch bedürfnisverwandt nennen. Seelenverwand? Ich weiß nicht...

Auf jeden Fall ist es das was beide möchten. Auch wenn in den Off Phasen gesagt wird, dass das nicht so ist.
Ich finde leben und leben lassen.

Zitat von BitterTaste:

Auf jeden Fall ist es das was beide möchten.

Meist eher nicht, denn es reicht, wenn einer Nähe, Verantwortung und letztendlich Liebe nicht aushalten kann und der andere seinen Partner einfach nur nicht verlieren möchte. Da rennt einer weg und einer hinterher.

Zitat von DaniWeiss19:

Mein Problem ist, ich muss den Kerl jetzt im Freundeskreis immer wieder sehen und ihn wiedermal an ihrer Seite akzeptieren.

Zitat von DaniWeiss19:

WARUM um Himmels Willen

ist das ein Problem für dich?

So wie das rauslese, triggert dich deine eigene Vergangenheit über deine Freundin gerade so massiv, dass nun meinst sie bekehren zu müssen. Weil?

Ja, die Beziehung wird nicht klappen, aber sie will es so und anhand deiner eigenen Threads bin ich mir auch nicht sicher, ob du selbst das so verstanden hast was alles los sein muss und wie man ordentlich aussucht, damit man eine intakte Beziehung führt, denn nein, ausschließlich an den anderen liegt es nicht.

Nach seelenverwandt habe ich wie immer aufgehört zu lesen, es ist einfach immer das Gleiche Gesülze... Direkte Antwort auf eine direkte Frage: nein, ganz einfach nein

Zitat von Iunderstand:

Nach seelenverwandt habe ich wie immer aufgehört zu lesen, es ist einfach immer das Gleiche Gesülze... Direkte Antwort auf eine direkte Frage: nein, ganz einfach nein

Eben! Bedürftig auf die eine Art trifft bedürftig auf die andere Art und es fühlt sich ganz toll an. Ist es aber nicht, denn beide! haben ganz große Mankos, Lücken und Baustellen. Kann sich ergänzen, aber nur mit sehr, sehr viel Arbeit an sich selbst und darauf hat meist zumindest einer keine Lust und sucht lieber das vermeintlich grünere Gras, bis auch das komplett verbrannt ist.

Zitat von BitterTaste:

Ich würde es auch bedürfnisverwandt nennen. Seelenverwand? Ich weiß nicht...

Oft ist es doch so, dass man sich trennt, um beim anderen eigene Bedürfnisse durchzusetzen.

Wenn dann noch Gefühle vorhanden sind, kann es passieren, dass man in der Hoffnung, dass sich inzwischen etwas verändert hat, wieder zusammen kommt....bis man dann feststellt, dass sich nichts geändert hat.

So geht das bei manchen lange Zeit hin und her.....bis sie es irgendwann begriffen haben, dass man sich nur selber ändern kann...niemals den anderen.
Im Prinzip ist der Mensch wie er ist. Veränderungen, so sehr man sie auch will, halten nicht wirklich/dauerhaft.

Liebe TE, lass sie spielen, irgendwann werden auch sie wach werden und den Kindergarten aufgeben.

Zitat von Angi2:

irgendwann werden auch sie wach werden und den Kindergarten aufgeben.

Oder aber an sich und seinen Baustellen endlich mal zu arbeiten, denn sonst schleppen sie diesen Kindergarten mit in die nächste Beziehung.

Menschen die man wirklich liebt, wachsen nicht auf Bäumen und bevor ich abhaue, versuche ich an mir zu arbeiten, wenn es nicht alleine geht, auch mit Hilfe.

Aber wie gesagt, gemeinsames Wachstum bedeutet Arbeit an sich selbst und wenn nur einer tut und macht, dann bringt das nichts.

Danke für eure tollen Antworten.

Natürlich bin ich nur Außenstehender, aber ständig trösten und dann wieder für die beiden freuen krieg ich irgendwie nicht mehr hin.

Ich denke nämlich auch das dieses Beziehungsmuster den Menschen verändert. Das es eben sehr ungesund ist.
Am meisten habe ich das Gefühl man versucht den anderen eigentlich total zu manipulieren mit dem ständigen wenn du nicht so bist wir ich dich will dann verlasse ich dich.

In den on Phasen sind die beiden glücklich und in der off Phase sagt sie das will ich nie wieder, das ist krank... also so eine Beziehung macht ja nicht nur krank sondern spaltet ja sogar das eigene Denken hab ich das Gefühl.

Na schauen wir in ein paar Monaten.. denn die on Phasen dauern ja meist nur ein paar Monate

Zitat von LoveForFuture:

Menschen die man wirklich liebt, wachsen nicht auf Bäumen und bevor ich abhaue, versuche ich an mir zu arbeiten, wenn es nicht alleine geht, auch mit Hilfe.

Eine Freundin von mir hat auch mal einige Zeit in so einer on-off Beziehung gelebt. Sie hat zwar mit dem Mann nicht immer wieder zusammengelebt, sie hat aber nie die Hoffnung aufgegeben, dass sie eines Tages wieder zusammenfinden.

Sie hatte sich von dem Mann getrennt, nachdem er ihr Schläge angedroht hatte, wenn sie ihm nicht gehorcht. Er verlangte, dass sie ein Kopftuch trägt und dicke Baumwollstrümpfe.
Sie hat ihn fluchtartig verlassen, aber lange die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er sich wieder bei ihr meldet, weil ihm klar geworden ist, dass prügeln eine Respektlosigkeit ist, immerhin liebt er sie, ist geistig gesund, und wir leben im 2000 Jahrhundert.

Sie hat viele Jahre gebraucht, (nicht nur Monate) bis sie ihn aufgeben konnte.

Wie die TE....habe ich meiner Freundin fassungslos zugesehen, wie sie zwischen Hoffen und Bangen litt.