Morgen ist es drei Wochen her, dass du dich so plötzlich von mir gelöst hast...
Drei Wochen sind es schon und doch fühlt sich jeder Tag ohne dich so endlos an...
Seit Samstag habe ich nichts mehr von dir gehört und beschlossen mich auch nicht mehr bei dir zu melden.
Ich bin dankbar und ein bisschen stolz, dass ich es bisher so gut schaffe. Ich habe kein Verlangen mehr danach mich bei dir zu melden, frage mich aber ob und wann du es irgendwann vielleicht mal tust... Und was ich dann machen werde...
Jetzt bin ich bei meiner Familie. Weit weg von dir. Weit weg von meinem neuen Zuhause. Und doch holt mich das traurige Gefühl immer wieder ein...
Das letzte Mal als ich genau hier saß. An dieser Stelle. Auf diesem Sofa. Da saßt du neben mir...
Und ich muss davon ausgehen, dass es nie wieder so sein wird... Ich kann es nicht fassen, denn du fandest es doch so schön, dass ich dir gezeigt habe, wo ich aufgewachsen bin? Du mochtest das Meer und wir träumten gemeinsam davon eines Tages vielleicht hier her zu kommen und hier zu leben. Und ich hatte dir noch so viel mehr zu zeigen... Jetzt bin ich alleine...
Übermorgen sitze ich wieder allein im Zug und fahre zurück... Ganz in deine Nähe, wo wiederum du schon auf gepackten Koffern sitzt und wenige Tage später zu deiner Familie reist... Dieses Mal auch ohne mich... Wie wird es für dich sein? Und wie ist es jetzt für dich?
Du arbeitest viel, meinten Freunde. Da bleibt dir sicherlich keine Zeit um an mich zu denken... Doch wie ist es, wenn du nach Hause kommst? Abends und alleine auf dem Sofa sitzt? Fehlt dir meine Stimme? Meine Nähe? Manchmal war vor einigen Wochen darauf deine Antwort. Das führt dazu, dass ich mich so ersetzbar fühle...
Wie ist es, wenn du morgens deinen Adventskalender aufmachst, den ich dir liebevoll ausgesucht habe? Oder wenn du unser Bild auf deinem Fensterbrett ansiehst? Weg gestellt hast du es sicherlich noch nicht. Es löst in dir ja auch nicht die Trauer aus wie bei mir, wenn ich es ansehe...
Wird dein Herz schwer, wenn du an mich denkst? Wenn du siehst, wo ich in letzter Zeit unterwegs war? Was ich ohne dich getan habe? Wünschst du dir dann, du wärest dabei gewesen?
Mich erinnert so vieles an dich. Und ich spreche auch noch so oft über dich... Aber das wird vermutlich weniger werden. Ich weine vielleicht noch ein oder zwei Mal kurz täglich über dich. Wenn ich sonst an dich denke, ist da mehr ein Seufzen.
Ich dachte heute an die Protein-Pancakes, die vor einiger Zeit für mich gemacht hattest. Jetzt ist meine Appetit schon seit einigen Wochen nicht mehr vorhanden. Aber ich würde dir nie zeigen, wie schlecht es mir manchmal ohne dich geht.
Seit Tagen ist da aber auch ein bisschen Gleichgültigkeit. Du hast es dir selbst ausgesucht allein zu sein. Und die Vorstellung wie du allein in deinem Wohnzimmer sitzt und einen ereignislosen Abend verbringst, lässt mich kalt.
Du denkst vermutlich, du solltest mich erst mal in Ruhe lassen. Da hast du auch Recht. Dieser Abstand tut mir gut und ich spüre förmlich wie meine Wunden langsam heilen. Aber was ist, wenn du merkst, dass dort eventuell nie wieder was von mir kommen wird?
16.12.2014 13:37 •
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