Offenes Gespräch nach der Trennung

Also es war definitiv gut, dass ich auf die Mail nicht geantwortet habe. Ich soll auch die ganze Woche nicht darauf antworten.

Das war heute nur ein kurzes Telefonat, daher geht es am Sonntag noch weiter. Da will er dann überlegen, was die beste Reaktion darauf ist. Und es soll eine Antwort von mir geben und kein ignorieren. Auf dieses Thema bzgl. der Tagesplanung soll ich gar nicht erst eingehen. Das wäre totaler Kindergarten.
Aber das mit Geld bekommt sie auf eine neckische Art zurück.

Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht über mich. Hätte ich diese Mail vor 2-3 Wochen gekommen wäre ich am Ende gewesen. In mir hat es emotional doch nochmal einen ziemlichen Schub gegeben. Das merke ich deswegen, weil ich über diese Mail heute wirklich mal lachen konnte und auch mal richtig wütend war auf Sie. Dieses wütend sein tat mir richtig gut. Weil es endlich mal eine andere Empfindung Ihr gegenüber ist.

Nichts desto trotz habe ich natürlich nachwievor die Gefühle für sie. Mir brennt es in den Fingern darauf zu Antworten. Aber ich möchte keine Mail schreiben. Ich möchte das unter 4 Augen besprechen. Sie hat dafür diese Woche keine Lust, also muss ich die Füße still halten.
Bin gespannt was der Coach für eine Reaktion vorschlägt. Ich möchte aber auch nochmal konkret durch Ihre Mail gehen, weil da noch der ein oder andere Punkt angesprochen wurde auf den ich bei einem Gespräch mit Ihr eingehen will.
z.B.

Zitat:

Du meintest das die Reise nun nach München eine Steigerung zu dem war wie es damals in München war.
Muss dir ehrlich sagen, ich hatte es auch vor Abfahrt wirklich gehofft, dass diese Fahrt besser wird als damals.
Grad auch aus dem Punkt, da du vorher immer groß erzählt hast, dass du dich änderst und dir von allen Seiten in den Ar. getreten bekommst.
Leider musste ich auf dieser Fahrt feststellen, dass ich keine Änderung feststellen kann.
Ich hatte so gehofft das wir die beiden Tage voll ausnutzen können. Ich habe mich nicht beschwert was wir unternommen haben, doch hätte mir von deiner Seite aus mehr Initiative gewünscht, vor allem weil du weist wie gerne ich in München bin und einfach um mir auch zu zeigen, dass du dich geändert hast und auf neues eingestellt bist oder um mich zu beeindrucken

Ich kann verstehen, dass Sie das so sieht. Nur ist es bei mir natürlich auch so, dass ich mega verunsichert war wie ich überhaupt mit Ihr umgehen soll. Ich wusste ja gar nicht was geht und was nicht geht. Weil ich eben nicht wusste, was in Ihr vorgeht. Wenn ich nicht frei im Kopf bin, kann ich auch nicht frei handeln und Wünsche von den Lippen ablesen.

Und genau so eine Reaktion von Ihr hätte mal schon früher ganz gut getan. Denn jetzt hat Sie mir endlich mal offenbart was in Ihr vorgeht.

Hey joni,
Kann ich verstehen, dass du da den kopf nicht frei hattest. Ich befuerchte aber genau das sucht sie: jemand, der nicht IHR die Wuensche von den augen abliest, sondern jemand, der von sich aus seinen eigenen abenteuern folgt, sie mitnimmt und wo sie sich einfach fallenlassen kann, denn der macht schon sein ding und sie darf sich gluecklich schaetzen, dabei zu sein.
Ist jetzt eher geraten, aber so ticken sehr viele frauen. Wollen im gewissen rahmen maennliches dominanzverhalten eben.
Koennte das hinkommen?
Du bist auf jedenfall extrem ruecksichtsvoll. Ein bisschen mehr egoismus kann nicht schaden. Was meinst du?
Es ist generell sinnvoll so einen trip durch die brille wozu hab ICH lust? zu sehen und dann mit dem anderen auf einer ebene sich zu einigen.
Das macht einen nicht nur interessanter - man hat auch mehr erfuellung auf so einer reise.
Naja, wahrscheinlich weisst du das. In der theorie bin auch ich besser als in der praxis
Lg, mila

Hallo Mila,

ich weiss was Du meinst. Leider tickt sie da etwas anders. Grundsätzlich ist Sie jemand der das gerne macht was ich auch möchte. Aber sie wünscht sich auch, dass ich von mir aus sage: Ich würde dies und das gerne machen heute, aber ich weis wie gern du das andere machst, deswegen gehen wir Deinem Wunsch nach. Das ist auch überhaupt nicht verkehrt und habe ich überhaupt kein Problem damit. Nur war ich eben dazu jetzt nicht in der Lage, weil ich einfach verunsichert war weil ich nicht wusste, wie Sie über die ganze Geschichte denkt.

Hey, das ist ja eine merkwuerdige geschichte, das klingt ja danach als waerst du ZU dominant. Aber geht es ihr dann dabei wirklich um die sachen, die sie machen will oder einfach um dein - ich sag mal - sich ihrer wuensche unterordnen? Also hat SIE so ein unterdruecktes dominanzverhalten, das sie nicht befriedigend fuer sich ausdrueckt? Ich bin verwirrt!

Ok, ich stelle mal den Teil zu diesem Thema aus der Mail hier rein.

Zitat:

Ich hatte so gehofft das wir die beiden Tage voll ausnutzen können. Ich habe mich nicht beschwert was wir unternommen haben, doch hätte mir von deiner Seite aus mehr Initiative gewünscht, vor allem weil du weist wie gerne ich in München bin und einfach um mir auch zu zeigen, dass du dich geändert hast und auf neues eingestellt bist oder um mich zu beeindrucken
Z.B. bei Ankunft hätte ich mir gewünscht, dass du den Vorschlag machst, sich in einen Biergarten zu setzen und einfach das schöne Wetter zu nutzen.

Zu dem Thema mit dem Biergarten möchte ich eins sagen... Wir kamen im Hotel um 16 Uhr an. aufbrechen ins Stadion wollten wir um 18 Uhr. Und es gab dort keinen Biergarten! Das war ein Vorort von München. Da gab es rein gar nichts wo man sich hätte hinsetzen können. Nicht mal ein gemütliches Cafe war in der Nähe. Und es war auch keine Zeit noch irgendwo groß hinzufahren. Daher haben wir einen Spaziergang gemacht.
Und auch hier nochmal, ich hatte keinerlei Informationen wieviel Zeit Sie mit verbringen will.

@ Joni,

du brauchst eine Pause. Ruhe vor ihr. Bei dir dreht sich alles nur noch um sie und ihr Verhalten.
Du verlierst dich.
Du hast nichts, aber auch gar nichts falsch gemacht. Du warst Du und wenn sie dir daraus im Nachhinein einen Strick dreht, ist das ein Verhalten, welches du unter normalen Umständen niemals dulden würdest.
Aber du hängst grade in deiner Spirale. Da musst du raus. Mail mal Mail sein lassen.
Bitte, tu jetzt die nächsten paar Tage was für dich. Lasse sie mal außen vor.
Schau tief in dich, wie es dir eigentlich geht.
Und bitte hör auf den Couch. Schreibe im Moment nichts zurück. Kontaktiere sie jetzt auf gar keinen Fall.

Sie hält dir ein Messer hin und du läuft gerade mit voller Absicht immer wieder rein.

Gruß
B.

Hallo Beatrice,

danke. Nein keine Angst, ich schreibe nichts. Ich möchte eh erst abklären welche Reaktion am besten ist. Vorallem möchte ich von diesen Mails wegkommen und direkt kommunizieren und das geht diese Woche eh nicht mehr.
Und mir ist bewusst, dass ich mir wenig bis nichts vorwerfen kann. Außer, dass ich keine Ausbildung zum Gedankenleser gemacht habe

Sonntag morgen habe ich das kurze Coaching. Danach treffe ich mich mit meiner früheren Ex die mich bei dem Thema auch sehr unterstützt. Und dann weis ich auch wie ich reagieren kann.

Okay, prima. Bis Sonntag ist auch noch eine Weile hin.
Bis dahin siehtst du noch klarer und bekommst dann Unterstützung.
Hört sich gut an.

Weiterhin dir viel Glück.

Gruß
B.

Danke Dir Beatrice. Und danke auch an alle die hier mitlesen und mir helfen wollen. Ich hoffe ich gehe euch nicht langsam auf den Keks mit der Story.

Ist ja dein Thread. Somit kannst du gar keinem auf den Keks gehen.




Gruß
B.

Ha, habe ich oben statt Coach glatt Couch geschrieben. An die denke ich nämlich heute öfter (Frühjahrsmüdigkeit).
Ich verkritzel mich hier ja ziemlich oft, aber da musste ich echt lachen.

Ohja, die Couch wäre jetzt auch nicht schlecht.

Im Moment schreibe ich eine Abschiedsmail. Nicht erschrecken, es geht um den Job. Ich habe ja eigeninitiativ gekündigt und am 01.04. geht's los im neuen Job. Die ganze Zeit hat mich das eher kalt gelassen, weil ich einfach über Jahre hinweg nicht mehr glücklich hier war. Aber jetzt, wo ich solche Abschiedssätze schreibe ist doch irgendwie hart. Augen werden schon ein bisschen wässrig nach 14 Jahren hier.
Ich muss dazu sagen, dass mir meine Ex, als wir noch zusammen waren, den entscheidenden Schubs gegeben hat endlich den Jobwechsel zu machen. Daher ist dieses Gemisch gerade sehr emotional.

Hallo joni,

Um nochmal auf den dialog von heute morgen zurueckzukommen:
Ich glaube, sie ist mut vorurteilen in die situation gegangen. Zu alledem vermute ich, dass ihr eine unterschiedliche vorstellung von gelungener freizeitgestaltung habt. Sie sagt, ihr fehle deine initiative. Aber in wahrheit schlaegst du ja sachen vor, bist initiativ. Nur ihr gefaellt nicht, was du vorschlaegst. Ihr seid zu verschieden? Hast du nicht was von karneval in deinem eingangspost geschrieben. Hey, allein DAS spaltet ja schon GANZ DEUTSCHLAND
Vielleicht einfach nicht die richtige freizeitpartnerin fuer dich.
Ich war grade wandern und koennte zum beispiel mit jemandem, der im urlaub vorrangig shoppen u party haben will, nix anfangen.
Toll dass du den job in eigeninitiative wechselst - respekt!

Lieben gruß, mila

Hallo Mila,

das ist ja gerade das dumme. Wir sind eigentlich was die Freizeitgestaltung zu 95% auf einer Wellenlänge. Das Problem war nur, dass ich es nicht geschafft habe bei den restlichen 5% mal über meinen Schatten zu springen. Und das beste Beispiel ist einfach das mit dem Fasching. Da muss es mir auch einfach mal möglich sein und für 3 Stunden einen Cowboy Hut mal aufzusetzen. Ihr damit eine Freude machen. Mir selbst zeigen, dass ich das kann. Aber da war ich so dermaßen verbohrt.
Ansonsten sind wir uns sehr ähnlich. Keine Partymenschen, wir brauchen keine Action an den Wochenenden. Können auch zusammen den ganzen Tag auf der Couch liegen. Können stundenlang spazieren gehen. Können zusammen Sport machen (Tennis, Mountainbike). Also was das betrifft sind wirklich keine zwei Welten aufeinander geprallt. Lediglich meine kindische Sturheit da hat für Reibung gesorgt. Und bevor Ihr denkt, ich suche die Schuld da nur bei mir. Es ist leider so. Das wurde mir auch von meinen Freunden und innerhalb der Familie bestätigt. Da war ich einfach blöd.

Hier gab es eindeutig ein Kommunikationsproblem. Aber das ist etwas, das kann man wirklich abstellen und besser machen. Auf beiden Seiten!