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Offene Ehe und trotzdem Vertrauensbruch

S
Hallo,

ich brauche mal eure Meinung.

Ich führe mit meinem Mann eine offene Ehe. Es ist quasi gestattet S. mit einem anderen Partner zu haben. Dieses Übereinkommen hat durchaus für Entspannung in der Beziehung gesorgt.

Allerdings hat er eine Einschränkung genannt. E würde nie einen anderen Mann akzeptieren, der verheiratet ist und Kinder hat.

Jetzt befinde ich mich in dem Dilemma, dass genau das eingetreten ist und ich ihm das nicht gesagt habe, weil es eben diese Einschränkung seinerseits gibt.

Dazu kommt, dass der verheiratete Mann mit Anhang mich um Diskretion gebeten hat, woran ich mich gehalten habe.

Jetzt ist das Ganze aufgeflogen, ich hatte keine Chance mehr es zu leugnen und hab es zugegeben.

Fakt ist, dass hier nicht das klassische Fremdgehen das Problem ist, sondern das Nichtsagen meinerseits. Vertrauensbruch etc.

Jetzt stehe ich/stehen wir vor einem Scherbenhaufen, wo ich nicht gerade das Gefühl habe, dass etwas zu retten ist.

Erst sagt er, dass Trennung nicht im Raum steht sondern Ehe retten, Kinder etc. Ist auch mein Ziel. Aber umso mehr wir klärende Gespräche führen umso mehr läuft es auf eine Trennung hinaus.

Er hat auch kein riesen Problem mit der Person, findet ihn als Option für mich noch als beste Wahl. Wäre evtl. im Nachgang also legal möglich. Aber er sagt auch, geht meine Familie kaputt, soll seine Familie auch kaputt gehen.

Immer wenn ich das Ziel Familie retten verfolge stoße ich auf Gegenwind. Möchte er überhaupt unsere Familie noch retten? Eigentlich sagt ja. Oder möchte er ihm schaden. Wenn er ihm schadet, schadet er auch mir und im Endeffekt sich auch. Kann also auch nicht so ganz das Ziel sein.

Ich möchte weder meinen Mann schlecht reden noch Mitleid, dass ich selber schuld an der Situation bin. Ja, bin ich, das steht außer Frage. Aber ich hatte meine Beweggründe es nicht zu sagen.

Gibt es hier irgendjemanden, der nur einen Funken Verständnis für mein Handeln (Nichtoffenlegen, dass es da eine andere Person für S. Aktivitäten gibt) hat?

LG

12.12.2024 19:09 • x 3 #1


aequum
@schnecke4321
Für mich liest es sich eher so als ob er nur noch nach einem Aufhänger gesucht hat, um eine Trennung begründen, bzw. herbeiführen zu können.

Alles andere ergibt keinen Sinn.

12.12.2024 19:26 • x 11 #2


A


Offene Ehe und trotzdem Vertrauensbruch

x 3


C
Zitat von schnecke4321:
Gibt es hier irgendjemanden, der nur einen Funken Verständnis für mein Handeln (Nichtoffenlegen, dass es da eine andere Person für S. Aktivitäten gibt) hat?

Die Basis einer offenen Beziehung ist absolute Vertrauenswürdigkeit. Im Endeffekt bist du fremdgegangen und als jemand, der auch eine offene Beziehung führt, empfinde ich das als großen Vertrauensbruch. Erschwerend kommt hinzu, dass du den Wunsch deines (austauschbaren) S. nach Diskretion über den Wunsch deines Mannes und über eure Vereinbarung gestellt hast. Ich finde das extrem abwertend für deinen Mann. Du sagst ihm, dass sein Wunsch für dich weniger ist, als der Wunsch eines austauschbaren anderen Mannes.

Würde ich deshalb eine Ehe beenden? Natürlich nicht, da muss viel, viel, viel mehr im Argen zwischen Euch liegen.

Darin liegt wohl euer nicht aufgelöstes Problem
Zitat von schnecke4321:
Dieses Übereinkommen hat durchaus für Entspannung in der Beziehung gesorgt.

Das hört sich für mich so an, als wäre die Öffnung der Beziehung der letzte Strohhalm gewesen. Hat dein Mann vielleicht nur nach einem Vorwand gesucht?

12.12.2024 19:31 • x 22 #3


C
Zitat von schnecke4321:
Aber ich hatte meine Beweggründe es nicht zu sagen.

Absichtliche Unfälle sind schlimmer als Unfälle durch Nachlässigkeit. Deine Beweggründe machen es schlimmer statt besser.

12.12.2024 19:44 • x 8 #4


T
Mal eine Frage ... Diese Vereinbarung galt die nur für dich?
Oder hab ich da was falsch gelesen?

12.12.2024 20:06 • x 2 #5


aequum
Zitat von schnecke4321:
Dieses Übereinkommen hat durchaus für Entspannung in der Beziehung gesorgt.

Wie ist diese Vereinbarung zustande gekommen, wer hat diese zuerst vorgeschlagen und warum?

Ich glaube nämlich auch, dass es bei euch bereits vor der öffnung der Ehe massiv gekriselt hat. Vermutlich weil einer von euch zuvor schon fremdgegangen ist.

12.12.2024 20:13 • x 6 #6


S
@Tobuka
Nein, für uns beide. Er hat auch seine Freundin+

12.12.2024 20:20 • x 1 #7


R
Zitat von schnecke4321:
Allerdings hat er eine Einschränkung genannt. E würde nie einen anderen Mann akzeptieren, der verheiratet ist und Kinder hat. ...

Was ist der Hintergrund dieser Bedingung?

Trifft Dein Mann auch nur alleinstehende Frauen? Ich würd das gern verstehen wollen.

12.12.2024 20:38 • x 11 #8


Heavydreamy
Hallo Schnecke,

Zitat von schnecke4321:
Jetzt ist das Ganze aufgeflogen, ich hatte keine Chance mehr es zu leugnen und hab es zugegeben.

Zitat von schnecke4321:
Aber ich hatte meine Beweggründe es nicht zu sagen.

Darf ich fragen, unter welchen Umständen das ganze aufgeflogen ist und welche Beweggründe du hattest, es deinem Mann nicht mitzuteilen, dass du jemand hast der verheiratet ist und Kids hat?

Hat dein Mann eventuell etwas geahnt, dass du jemand angeln könntest, der eben verheiratet ist, weil er das im Gefühl hatte, als er diese Bedingung gestellt hatte? Nur eine Vermutung!

12.12.2024 20:40 • x 2 #9


S
@aequum
Er ist ein sehr rechtsliebender Mensch, möchte sich nur im Rahmen des gesetzlichen bewegen. Er fühlt sich dann mit verantwortlich dafür das meine Affäre seine Frau betrügt. Er trägt dann seiner Meinung nach eine Mitschuld und diese Verantwortung möchte er nicht übernehmen.

Und seine Freundin+ ist derzeit Single.

12.12.2024 21:13 • x 3 #10


S
@aequum
Ja, das ist richtig. Es gab auch außerhalb der Bettkante Unstimmigkeiten. Ich bin eine Person, die nicht auf S. verzichten kann und auch nicht will. Ich ziehe daraus meine Kraft. Wenn der Alltag schlecht läuft, es im Bett nicht läuft, dann kommt man auf die Idee sich das woanders zu holen. Ihm war bewusst, dass er das zum Teil nicht leisten kann. Außerdem bringt ein Wechsel der Partner auch Abwechslung rein. So kam die Vereinbarung zu Stande. Und Er hat davon als erster Gebrauch gemacht. Das ist jetzt aber wertfrei.

12.12.2024 21:20 • x 2 #11


aequum
Zitat von schnecke4321:
Er fühlt sich dann mit verantwortlich dafür das meine Affäre seine Frau betrügt. Er trägt dann seiner Meinung nach eine Mitschuld und diese Verantwortung möchte er nicht übernehmen.

OK, damit liegt er zwar nicht ganz falsch, zumindest damit, dass Du dazu beigetragen hast, eine Ehe zu zestören aber das er sich den Schuh nun anzieht ist doch eher, sorry, Kinderkacke.

Wie schon geschrieben, Deine Affäre mit dem verherateten Mann kann doch nur noch der eine Tropfen gewesen sein, der das Fass bei ihm zum überlaufen gebracht hat.

In eurer Ehe muss es doch schon länger arg gekriselt haben weil sonst reagiert man doch nicht derart extrem.

12.12.2024 21:29 • x 5 #12


aequum
Zitat von schnecke4321:
Ihm war bewusst, dass er das zum Teil nicht leisten kann. Außerdem bringt ein Wechsel der Partner auch Abwechslung rein. So kam die Vereinbarung zu Stande.

OK, dann warst Du es, die die Ehe öffnen wolltest und er hat lediglich zugestimmt.

Das soll nun keine Schuldzuweisung sein aber es spielt sicherlich eine Rolle und wird sicherlch zusätzlich zu den ohnehin bestehenden Spannungen in eurer Ehe beigetragen haben.

Egal ob er nun zuerst eine F+ hatte oder nicht. Das Band eurer Ehe war bereits angerissen.

12.12.2024 21:38 • x 5 #13


Gorch_Fock
Von Außen gesehen wirkt es lächerlich. Ihr dürft beide etwas, was in monogamen Beziehungen tabu ist. Okay. Ihr lebt beide dieses Modell, habt mit anderen S..
Jetzt hadt Du gegen das Regelwerk verstoßen, da Du es mit einem verheirateten Mann getan hast und das ohne Absprache.
Ich kann den Sinn darin verstehen, dass es ggf. Konflikte von Außen vermeiden soll (EF klingelt um 22 Uhr Sturm bei Euch).

Eigentlich müsste Dein Mann doch tiefenbentspannt durch den S. mit seiner Spielfreundin sein. Warum der Aufstand jetzt? Am S. selbst mitceinem fremden Mann kann es ja nicht liegen.

Oder sind solche Konstrukte in der Realität doch nichts und er will die Ehe zu Dir einfach beenden? Ggf. Ist er längst mit seiner Spielfreundin auf einer anderen Ebene?

12.12.2024 21:49 • x 8 #14


Waris07
@schnecke4321

Esther Perel hat in ihrem Buch - Was Liebe aushält - frei zusammen gefasst sinngemäß geschrieben.

Untreue in einer Beziehung ist facettenreich und ist immer eine bewusste Entscheidung.
Jeder Art von Beziehung - ob monogam oder offen - sind gleichermaßen davon betroffen.
Keiner ist wirklich davor gefeit.

Selbst in einer offenen Ehe - wo das Tor, für außerehelichen S., unter klar abgesprochenen Bedingungen, sperrangelweit offen steht passiert es. Trotz dieser Freiheit kommt es auch hier vor, dass ein Partner sich dazu entscheidet, sich verstohlen wie ein Dieb in der Nacht, durch die Büsche zu schleicht und über die Mauer zu klettert.
Und letztendlich wird dies aus den selben Gründen getan, wie in einer monogamen Beziehung.

Also welchen Grund hattest du?
Warum hast du dich dazu entschlossen - bewusst den Weg durch das Gebüsch zu nehmen anstatt das offene Tor?
Das solltest du für dich mal ergründen.

12.12.2024 21:56 • x 12 #15


A


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