Offene Ehe und trotzdem Vertrauensbruch

Zitat von Gast2000:

du schreibst du wolltest die Familie nicht aufs Spiel setzen. Und warum hast du das
willentlich dennoch getan?

Hat Sie schon geschrieben:

Zitat von schnecke4321:

Ja. Ich möchte endlich mal wieder was tun, was mir gefällt, was mich glücklich macht. Ich habe jahrelang zurückgesteckt und nur funktioniert.

Zitat von schnecke4321:

Ich habe letztendlich mitteilen wollen, dass ich mich, wenn ich mich wohl fühle meinem Gegenüber/S., komplett fallen lasse und genießen kann und da ist mein Hirn aus

Zitat von schnecke4321:

Ich hab mich ausnahmsweise mal unbewusst für mich entschieden.

Die TE ist ein Kopfmensch und nimmt für sich in Anspruch einfach von Gefühlen überwältigt zu werden.

Das siehst du in quasi jeden Fremdgeher Thread.

Zitat von schnecke4321:

Gibt es hier irgendjemanden, der nur einen Funken Verständnis für mein Handeln (Nichtoffenlegen, dass es da eine andere Person für S. Aktivitäten gibt) hat?

Dann auch mal mein Senf.

Ja, und nein.
Eine offene Ehe führt, das ist ja gewünscht so, dazu, dass man mit offenerem Herzen durch die Welt geht. Und dann steht plötzlich der falsche Mann vor einem, und es vibet so sehr, dass man sich kaum entziehen kann.

Für mich käme das aus 3 Gründen trotzdem nicht in Frage:
1. Für mich kommen ganz bewusst und von mir aus in monogamen Partnerschaften lebende Menschen, die einfach nur ihre Partner betrügen wollen, nicht in Frage. Weil ich von meiner Seite aus ja den anstrengenden Weg der Öffnung gegangen bin, um jetzt eben nicht heimlichtun zu müssen, keine Angst vor Entdeckung haben zu müssen. Das ist komplett futsch, wenn der andere betrügt. Weil ich durch die Öffnung mehr Liebe für mich und die Welt generieren will, und keinesfalls mehr Betrug. Weil ich mir, glaube ich, schwer täte, einen Betrüger wirklich zu lieben, da müsste ich doch zu viel dafür ausblenden.
2. Wäre ich, denke ich, meinem Mann sehr dankbar dafür, das überhaupt leben zu dürfen, so dass ich definitiv die Abmachung ehren wollen würde bis zur absoluten Schmerzgrenze.
3. Ich bin ein großer Fan davon, Gefühle nicht überzubewerten. Wenn es mit dem Mann nicht klappt, dann mit einem anderen. Wenn mich meine Gefühle in die Sch... reiten, dann tu ich gut daran, abzusteigen.

Weiterhin habe ich großes Verständnis für deinen Mann:
Ich würde auch nicht wollen, dass mein Partner die offene Beziehung dazu nutzt, einen anderen Ehemann zu betrügen und eine Familie in Gefahr zu bringen. Ich müsste in dem Augenblick eben auch am Charakter meines Partners zweifeln, aus den gleichen Gründen, aus denen ich das für mich so ziemlich kathegorisch ausschließe.

Ok, was gibt es also mE für Möglichkeiten, jetzt mit der Situation umzugehen:

1. Bitte versteife dich nicht darauf, dass du jetzt dafür bestraft wirst, dass du liebst und dich im Bett fallen lassen kannst. Das stimmt nicht. Das passiert, wenn man mit dem zwischen den Beinen denkt, was halt Frauen genauso wie Männern passieren kann. Du musst die Konsequenzen dafür tragen, dass du dich nicht an die Abmachungen gehalten hast, und deine eigene Integrität verletzt hast. Offene Beziehungen stellen leider erhöhte Ansprüche an die Integrität, und verlangen, sich entweder and Abmachungen zu halten, oder eben nachzuverhandeln.

2. Die Forderung deines Mannes, die Identität des AM offenzulegen, damit er auch dessen Familie zerstören kann, finde ich ehrlich gesagt bodenlos. Hier solltest du mE zumindest dem AM gegenüber zu deinem Wort stehen, und seine Identität nicht offenlegen. Allerdings solltest du auch den Kontakt einstellen, so schmerzhaft das auch aktuell für dich sein mag, und deinem EM gegenüber die volle und alleinige Verantwortung für den Vertrauensbruch übernehmen.

3. Ich würde mit deinem EM in ein Gespräch gehen, was für eine Funktion diese eine Regel hatte. Warum er die aufgestellt hat. Meine potentiellen Gründe habe ich dir oben genannt, dein EM kann aber ganz andere haben. Und je nach dem, was bei diesem Gespräch herauskommt, könnt ihr schauen, ob und wie Vertrauen wiederhergestellt werden kann.

Ich wünsche dir/ euch viel Erfolg!

P.S. Übrigens Danke an dieser Stelle. Ich schreibe gerade auch mit einem Mann, bei dem viel darauf hinweist, dass er nur seien EF betrügen will, obwohl er behauptet, in einer OE zu leben. Es passt optisch, ich mag, wie er schreibt... Ich denke, das ist der letzte Antsoß dafür, es besser sein zu lassen.

Zitat von Wurstmopped:

Fehlt da ein K?

Ja, danke für den Hinweis.
Tippen am Handy ist was für Könner.

Zitat von FrauDrachin:

Die Forderung deines Mannes, die Identität des AM offenzulegen, damit er auch dessen Familie zerstören kann, finde ich ehrlich gesagt bodenlos. Hier solltest du mE zumindest dem AM gegenüber zu deinem Wort stehen, und seine Identität nicht offenlegen. Allerdings solltest du auch den Kontakt einstellen, so schmerzhaft das auch aktuell für dich sein mag, und deinem EM gegenüber die volle und alleinige Verantwortung für den Vertrauensbruch übernehmen.

Und wenn der Mann darauf besteht?
Würde ich an seiner Stelle tun. Wäre dann Hinweis darauf wer ihr wichtiger ist.

Zitat von Alduin:

Und wenn der Mann darauf besteht?

Seltsam. Der Ehemann weiß, seine Frau hat unerlaubt einen Verheirateten gebumst? Aber nicht wen? Wie ist er denn zu diesem Wissen gekommen, dass ihr Partner verheiratetz ist?

Zitat von Alduin:

Und wenn der Mann darauf besteht?
Würde ich an seiner Stelle tun. Wäre dann Hinweis darauf wer ihr wichtiger ist.

Wenn mein Partner einen solchen Charakter hätte und aus reiner Gehässigkeit versucht, eine andere Beziehung zu zerstören, wäre er nicht (mehr) mein Partner.

Zitat von schnecke4321:

Hallo, ich brauche mal eure Meinung. Ich führe mit meinem Mann eine offene Ehe. Es ist quasi gestattet S. mit einem anderen Partner zu haben. Dieses Übereinkommen hat durchaus für Entspannung in der Beziehung gesorgt. Allerdings hat er eine Einschränkung genannt. E würde nie einen anderen Mann akzeptieren, der ...

ein äußerst interessanter Fall

Klingt für mich nach Doppel-Moral

Einerseits ist man sehr cool und wirft moralische Beziehungs-Vorstellungen über Bord (und öffnet die Ehe).
Andererseits ist es dann (für ihn!) nicht ok, wenn Sie mit einem verh. Mann etwas hat.
Was soll das ? Sorry, für mich null logisch

Zitat von Alduin:

Und wenn der Mann darauf besteht?
Würde ich an seiner Stelle tun. Wäre dann Hinweis darauf wer ihr wichtiger ist.

Dann wäre das ein ziemlich blöder Schw...vergleich.
Zeig mir, dass du zu deinem Wort mir gegenüber stehen kannst, indem du dein Wort jemand anderem gegenüber brichst?
Zeig mir, dass du mich und die Familie ehrst, indem du mir eine andere Familie auslieferst?

Da finden sich doch bestimmt sinnvollere Indikatoren. Z.B. Kontaktabbruch zum AM oder (vorübergehendes) wieder schließen der Ehe, bis diese Unstimmigkeit aus der Welt geräumt ist.

Klar will man(n) die Kontrolle zurück und hat erst mal einen großen Schmerz, aber das durch Rache auszuagieren kanns ja wohl nicht sein.

Zitat von HeikoA13:

ein äußerst interessanter Fall Klingt für mich nach Doppel-Moral Einerseits ist man sehr cool und wirft ...

Moral ist ja kein Selbstzweck.

Werte wie Integrität, Ehrlichkeit, Loyalität und Vertrauen fallen doch nicht automatisch hinten über, nur weil man - in festgesteckten Grenzen- andere S. Begegnungen haben „darf“.

Betrug ist das bewusste Hintergehen eines Menschen. Beim Fremdgehen deines Partners - also dem Menschen, der dir vertraut. Du missbrauchst dessen Vertrauen um dir einen Vorteil zu erschleichen.

Betrug beinhaltet auch die Vorenthaltung von Informationen. Informationen, die in den meisten Fällen Grundlage sind, um Entscheidungen zu treffen. Er entmündigt also auch gewaltig.
Die Grundlage dazu ist verschweigen, lügen, nicht einbeziehen. Die Grundlage ist nicht S. nur mit dem Partner oder nicht.

Das alles hat nichts mit cool oder uncool, mit ich werfe alle meine Werte über Bord oder nicht, zu tun.