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Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

S
Zitat von meineMeinung:
@Springfield um den Bogen zum TE zurück zu schlagen, wie hättest du denn reagiert, wenn deine Frau damals zu einem monogamen Verhältnis tendiert hätte? Hättest du deine Bedürfnisse unterdrückt oder das Verhältnis beendet? Oder alles nebenher heimlich gemacht? Es geht doch hier um den TE.

Wir sind ja zunächst beide monogam in die Beziehung gegangen. Wie gesagt, durch unsere gnadenlos-ehrlich-Gespräche änderte sich das. Wäre meine Frau nun monogam und würde sie es schwer verletzen, würde ich alles mir mögliche unternehmen, dass ich sie auch nicht betrüge, wirklich. Ich bin zuversichtlich, dass mir das auch gelänge, aber eine Garantie kann ich darauf nicht geben. Das wäre nicht seriös.

15.11.2021 15:51 • #76


DieSeherin
Zitat von Micha83:
In meinen Augen und Ohren klingt daher deren ganze offene Ehe nach einem gegenseitigen Versuch das eigene, ramponierte Selbstbild aufzupolieren, welches sich die beiden da gegenseitig verschaffen.


das was du beschreibst, klingt für mich jetzt auch nicht unbedingt wie ein werbeprospekt für eine offene beziehung

15.11.2021 15:53 • x 7 #77


A


Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

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ElGatoRojo
Zitat von DieSeherin:
klingt für mich jetzt auch nicht unbedingt wie ein werbeprospekt für eine offene beziehung

Eher wie zwei Freaks, die Frischfleisch suchen

15.11.2021 15:55 • x 4 #78


S
Zitat von NurBen:
Liebe hat doch auch etwas mit Verzicht zu tun.

Ich weiß nicht, ob das so sein muss. Liebe soll doch unterstützen, erweitern, beflügeln. Meiner Frau würde es nicht gefallen, wenn ich ihr Zuliebe auf irgend etwas verzichten müsse. Sie würde sich fragen, was mache ich falsch, dass er verzichten muss. Und umgekehrt ist es ganz genau so. Das betrifft Berufliches, Freizeit, Finanzen und eben auch S.. Wir sind doch für einander da, fördern und unterstützen uns in allen Belangen.

15.11.2021 16:02 • #79


Augenblick
@Springfield: Mich stört die implizite Unterstellung, dass monogame Beziehungsformen früher oder später (fast) unweigerlich zu Lug, Betrug, Fremdgehen und dergleichen führen (sollen, ja gar müssen). Leider hört man solche Mutmaßungen sehr oft von Leuten, die eine offene Beziehungsform leben - quasi als Erklärung oder gar Rechtfertigung für ihre Lebensart. Das ist aus meiner Sicht nicht minder mit Vorurteilen behaftet als das Abstempeln von offenen Beziehungen. Soll doch jeder so leben, wie er mag! Ich mag es aber nicht, wenn man auf Menschen mit einer gewissen Arroganz "herabschaut" als ob diese so einfach und "verstrickt" in ihrer "begrenzten" Welt wie Schafe leben würden und ihnen die Erleuchtung bislang erspart geblieben ist.

Was die (verurteilenden) Reaktionen vom Umfeld angeht, würde ich dies auch etwas differenzierter betrachten. Ich habe beispielsweise überhaupt kein Problem mit Juden, Afroamerikanern, LGBTQs usw. Aber ein Riesenproblem damit, wenn diese Leute eine Sonderbehandlung erwarten, damit es eben nicht als Diskriminierung gewertet wird. Gleiches gilt auch für Polyamore oder offene Beziehungen. Wenn mir jemand so kommt, als ob er was Besonderes leben würde, und meint, es mir ständig unter die Nase reiben zu müssen, dann ist das nur nervig. Leben und leben lassen - auf beiden Seiten!
Ferner finde ich es anstrengend bis belästigend, wenn man mit Freunden unterwegs ist, die in einer offenen Beziehung zueinander stehen - und diese meinen, unbedingt JETZT mit anderen Männern/Frauen anbandeln bzw. offenkundig flirten zu müssen, während der jeweils andere Part mit dabei ist. Diese Show brauche ich nicht - schließlich setze ich mich auch nicht auf den Schoß meines monogamen Partners und säusel penetrant darüber, das dieser mein Ein-und-Alles ist, unser S. super-mega-exklusiv und umgekehrt.

15.11.2021 16:02 • x 11 #80


S
Zitat von ElGatoRojo:
Eher wie zwei Freaks, die Frischfleisch suchen

... und da haben wir es wieder. Klasse!

15.11.2021 16:03 • x 1 #81


S
Danke für die rege Diskussion. Muss jetzt aber los. Schreibe morgen wieder.

15.11.2021 16:06 • #82


ElGatoRojo
Zitat von Springfield:
und da haben wir es wieder. Klasse!

Du bist offenbar man in a mission. Das, was der TE über seine Bekannten T und S geschrieben hat, hat eher nichts mit einer offenen Beziehung Gleichberechtigter zu tun, sondern mehr mit jungem Blut für die 50-jährige. Fast schon etwas draculahaftes.

15.11.2021 16:07 • x 6 #83


Augenblick
Zitat von Micha83:
Ständig wettert T. gegen die potenziellen Partnerinnen von S. die meist so um die 20 Jahre alt sind. Er selbst steuert gerade auf die zweite 40er Hälfte zu, seine Frau hat die 50 schon hinter sich gelassen. Nicht selten macht T. ihren Mann vor versammelter Mannschaft zur Sau, oder zieht über ihn und seine mangelnden (S.) Fähigkeiten her. Gleichzeitig wirft sie sich allem was nicht bei 3 auf die Bäume flüchtet an den Hals und jammert ständig über ihr Alter oder ihr (ihrer Meinung nach) schlechtes Aussehen


Auf mich wirkt diese Beschreibung eher so, als ob T. sich auf eine offene Beziehung mit S. eingelassen hätte, weil sie eh davon ausgeht, dass er früher oder später S. mit anderen Frauen haben wird. Und bevor er sie betrügt (falls nicht eh schon geschehen), macht sie lieber einen auf offene Beziehung, überzeugt sich sogar selber davon, dass es nicht anders geht und versucht dabei krampfhaft selber Bestätigung zu bekommen, während sie von Eifersucht und Minderwertigkeitsgefühlen zerfressen wird. Um die Augenhöhe wieder auszugleichen und Macht in der Beziehung zu erlangen, macht sie dann S. vor versammelter Mannschaft nieder.

Zitat von Micha83:
und meine Freundin will mich beschwichtigen: Doch selbst sie gibt mir damit recht, dass das Modell einer offenen Beziehung von S. und T. irgendwie seltsam anmutet und da bestimmt einiges kaputt sein muss, bzw. im argen liegt. Ob das vielleicht auch ein Grund für die übertriebene Zuneigung meiner Freundin ist?


Das könnte aber auch darauf hindeuten, dass sie insgeheim denkt, S. könnte T. verlassen, wenn er auf die Richtige trifft - da deren Beziehung sowieso im Eimer ist. Eventuell macht sich deine Freundin Hoffnungen, dass S. sich in sie verlieben könnte. Und dass sie lieber auf ihre (*Ironie on*) wahren Bedürfnisse (*Ironie off*) verzichtet als Abstand von dieser Freundschaft zu nehmen, macht mich stutzig.
Wie würde deine Freundin denn reagieren, wenn du ihr kommunizieren würdest, dass dir dieses Schlamassel emotional auf die Nerven geht und dich belastet und du deswegen nicht möchtest, dass ihr euch mit T. und S. weiter trefft bzw. Kontakt haltet?

15.11.2021 16:40 • x 6 #84


Micha83
Zitat von Augenblick:
Auf mich wirkt diese Beschreibung eher so, als ob T. sich auf eine offene Beziehung mit S. eingelassen hätte, weil sie eh davon ausgeht, dass er früher oder später S. mit anderen Frauen haben wird. Und bevor er sie betrügt (falls nicht eh schon geschehen), macht sie lieber einen auf offene Beziehung, überzeugt sich sogar selber davon, dass es nicht anders geht und versucht dabei krampfhaft selber Bestätigung zu bekommen, während sie von Eifersucht und Minderwertigkeitsgefühlen zerfressen wird. Um die Augenhöhe wieder auszugleichen und Macht in der Beziehung zu erlangen, macht sie dann S. vor versammelter Mannschaft nieder.


Ja, so in etwa reime ich mir das auch zusammen. T. betont zwar immer wieder wie sehr sie sich für S. freue, aber so richtig kaufe ich ihr das nicht ab. S. währenddessen beteuert immer wieder wie sehr er an T. hängt und wieviel Angst er hat sie zu verlieren. Irgendwie ist das alles sehr merkwürdig miteinander verstrickt.

Ich stelle mir vor, dass das Selbstbild von T. übelst angegriffen ist und sie Angst hat, das S. ihr fremd gehen könnte. Also macht sie ihn nieder und will ihn so tatsächlich unten halten. Er wiederum fürchtet von T, verlassen werden zu können. Schließlich gibt ihm T. mit ihrem Verhalten ja auch allen Grund zu der Annahme. Um dieser (vielleicht nicht einmal berechtigten) Angst vor dem gegenseitigen Betrug zuvor zu kommen öffnen die beiden die Beziehung. Irgendwie so.. vielleicht.

Zitat von Augenblick:
Das könnte aber auch darauf hindeuten, dass sie insgeheim denkt, S. könnte T. verlassen, wenn er auf die Richtige trifft - da deren Beziehung sowieso im Eimer ist. Eventuell macht sich deine Freundin Hoffnungen, dass S. sich in sie verlieben könnte. Und dass sie lieber auf ihre (*Ironie on*) wahren Bedürfnisse (*Ironie off*) verzichtet als Abstand von dieser Freundschaft zu nehmen, macht mich stutzig.
Wie würde deine Freundin denn reagieren, wenn du ihr kommunizieren würdest, dass dir dieses Schlamassel emotional auf die Nerven geht und dich belastet und du deswegen nicht möchtest, dass ihr euch mit T. und S. weiter trefft bzw. Kontakt haltet?


Also angesprochen hatte ich das ganze ja schon bei meiner Freundin und wie gesagt war sie davon wenig begeistert. Ihrer Meinung nach wäre dies eher so als würden wir vor dem Problem davonlaufen und unnötig eine Freundschaft aufgeben. Und geklärt haben will meine Freundin die Situation ja auch.

Was die Hoffnungen auf eine Trennung zwischen S. und T. angeht ist natürlich nichts in Stein gemeißelt, aber das kann ich mir nur schwer vorstellen. S. hat teils einige veraltete Ansichten, die meiner Freundin ganz und gar nicht schmecken, wie sie schon früher oft erwähnte. Beispielsweise, dass S. nicht möchte, dass seine Partnerin einen normalen Job nachgeht. oder sich gerne mit seinem Auto schmückt und halt auf relativ jugendliche Damen zu stehen scheint. Dann noch der Altersunterschied. Was dafür spräche wären gewisse Gemeinsamkeiten zwischen ihm und meiner Freundin. Beide stammen aus relativ intakten Familienverhältnissen, beide haben nur wenig S. Erfahrungen (wobei er schon noch etwas weiter vorn liegt), beide haben einen LP, der... naja... nicht so ganz einfach ist. Wobei ich betonen möchte, dass ich meine Freundin nie verbal oder so angegangen bin. Erst recht nicht, wenn noch andere Leute um mich herumstehen. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, oder hoffe zumindest nicht, dass da so viel mehr hinter steckt. das klingt mir da doch schon nach dem Wunsch einer wirklich innigen Freundschaft mit S. in der meine Freundin dann (sofern ich es zulassen würde) wenigstens 1x S. mit ihm hat.

15.11.2021 17:18 • x 1 #85


G
@Micha83, du kommst hier sehr reflektiert rüber und siehst die Dinge realistisch. Weißt du, für mich hat eine
ganz zentrale Bedeutung nicht was deine Freundin möchte, sondern was du möchtest und wie du jetzt
und zukünftig leben willst. Wo siehst du dich in 5 Jahren?. Wie hier schon geschrieben, macht es keinen
Sinn eine Beziehung weiter führen zu wollen, wenn einer von beiden ein anderes Beziehungsmodell mit
anderen oder wechselnden Partnern leben möchte. Da es keine Kompromissmöglichkeit gibt, gibt es nur
zwei Möglichkeiten damit versuchen zu leben, oder sich zu trennen.

Du bist nun letztlich kein Stück weiter gekommen, außer zu wissen, es geht ihr nicht um ein Beziehungs-
modell, sondern deine Zustimmung mit dem Nachbarn zu schlafen. Wo du dabei bleibst ist für sie wohl
eher nicht so wichtig.

Sie hat die Büchse der Pandora geöffnet und was sie will ist klar. Du wirst das wohl eh nicht verhindern
können. Die Nachbarn spielen vermutlich mit ihr, aber auch mit dir ein falsches Spiel. Für mich ein Grund
die Freundschaft mit denen erst einmal auf Eis zu legen.

Ich empfehle dir endlich Klartext mit deiner LG zu reden und das sollte beinhalten, sie ist frei und kann
alles machen was sie will und sich ausleben mit wem auch immer, jedoch nicht in einer Beziehung mit
dir. Dann wirst du erkennen wie ernst es ihr damit ist und damit auch wie es um eure Beziehung tats-
ächlich steht. Wenn sie die Beziehung (noch) will, mache es ihr nicht zu einfach. Sie muss dann um dich
kämpfen und sich so verhalten, dass du wieder Vertrauen aufbauen kannst.

Bitte sei es dir selber Wert dich nicht länger von Anderen vorgeben zu lassen, wie du leben sollst, sondern
achte und beachte deine eigenen Werte und lasse die nicht ohne benannte Konsequenzen übertreten.

15.11.2021 18:08 • x 9 #86


A
Ganz ehrlich - schmeißt T. und S. aus Eurem Leben.

16.11.2021 11:36 • x 2 #87


S
Zitat von Augenblick:
@Springfield: Mich stört die implizite Unterstellung, dass monogame Beziehungsformen früher oder später (fast) unweigerlich zu Lug, Betrug, Fremdgehen und dergleichen führen (sollen, ja gar müssen). Leider hört man solche Mutmaßungen sehr oft von Leuten, die eine offene Beziehungsform leben - quasi als ...

Ich hoffe, du zählst mich nicht dazu.Oder doch? Es ist eben immer ein Problem mit geschriebenen Texten. Man liest die Worte und interpretiert sie für sich. Dabei bleiben Tonfall, Stimmung und der Ausdruck des Schreibers auf der Strecke und man ist manchmal überrascht, in welchem Licht der Text gesehen wird.

Wenn meine Beziehungsform so wunderbar funktioniert, heißt es bei weitem nicht, dass alle anderen Modelle mangelhaft sind. Und zu Missionieren, mich erheben zu wollen, den Oberlehrer zu geben, liegt mir extrem fern. Ich bin einfach nur ein Mann mit einer bewegenden Geschichte und habe einen Weg gefunden der es mir und meiner Frau ermöglicht, eben keine Probleme mehr mit Fremdgehen und Eifersucht zu haben. Dem einen mag das interessieren, dem anderen nicht. Für noch andere ist das generell irgendwie abartig. Wie dem auch sei... Mehr möchte ich nun in diesem Treat auch nicht mehr dazu schreiben, schließlich geht es ja um die Probleme des TE`s. Ansonsten gern per PN.

16.11.2021 11:47 • #88


Augenblick
Zitat von Springfield:
Ich hoffe, du zählst mich nicht dazu.Oder doch? Es ist eben immer ein Problem mit geschriebenen Texten. Man liest die Worte und interpretiert sie für sich. Dabei bleiben Tonfall, Stimmung und der Ausdruck des Schreibers auf der Strecke und man ist manchmal überrascht, in welchem Licht der Text gesehen wird. Wenn ...

Es waren folgende Sätze von dir, die für mich so klangen, als ob monogame Beziehungen fürs Fremdgehen quasi prädestiniert sind:

Zitat von Springfield:
Ich kann auch in meinem Umfeld nicht verkünden, seht her wir leben offen und frei.


Das impliziert nämlich, dass die Leute in Beziehungen in deinem Umfeld nicht offen und frei leben, wenn sie monogam unterwegs sind - weshalb sonst müsste man sowas extra verkünden? Und genau das empfinde ich als eine Anmaßung.

Zitat von Springfield:
Im Grunde ist es mir auch nicht so wichtig, wie andere über meine Beziehungsform denken, ergeben sich doch daraus für meine Ehe, (wie es anders wo ist weiß ich nicht), einige Pluspunkte: Keine Eifersucht, keine Zweifel, kein Kontrollzwang, kein Misstrauen, kein Betrügen, keine Lügen, über alles reden können, kein Hinterfragen, sich innig und frei lieben.


Das wiederum impliziert, dass keine Eifersucht, keine Zweifel..., sich innig und frei lieben vor allem deswegen möglich sind, weil ihr in einer offenen Beziehung lebt.

Aber ich bin ja froh, wenn du das doch nicht ganz so schwarz-weiß gemeint hast, wie es sich teilweise liest.

16.11.2021 12:10 • #89


DieSeherin
ääähhh... gerade das von dir zitierte:
Zitat:
ergeben sich doch daraus für meine Ehe, (wie es anders wo ist weiß ich nicht), einige Pluspunkte: Keine Eifersucht, keine Zweifel, kein Kontrollzwang ....

zeigt doch, dass er eben nur für seine ehe spricht!

16.11.2021 12:28 • x 1 #90


A


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