Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

Mir scheint es, der TE ist nicht der geeignete Mensch, um solch Konstellationen mitzutragen.
Die Dame bricht vermutlich in jedem Fall aus.
Es gibt Menschen, die leben eine Beziehung komplett.
Oder dann eben nicht.
Eine offene Beziehung betitele ich als Freundschaft plus, mehr nicht.

@Micha83 , da hast du dich schön in die Nesseln gesetzt. Du bist zu deiner Freundin gezogen, hast deinen Wohnsitz aufgegeben, dich unter ihre und ihrer Eltern Fuchtel begeben. Und jetzt sagt dir deine Freundin Im Grunde ja, dass du ihr nicht genügst.
Bist du sicher, dir das weiter antun zu müssen?
Wenn ja: warum?

Zitat von Micha83:

Angeblich fühlte sie sich nach Absetzen der Pille und mit einem chaotischen Regelzyklus so viel besser als vorher.

Wann hat sie denn die Pille abgesetzt?
Es ist nämlich so, dass Frauen nach so einer hormonellen Umstellung (Pille angefangen, Pille abgesetzt) manchmal ihren Partner auf einmal ganz anders riechen können bzw. sich zu ihm nicht mehr hingezogen fühlen. Die Pille hat bspw. maskiert, dass die Frau ihren Partner auf biologischer Ebene gar nicht so begehrenswert findet, und sobald diese abgesetzt wird, wird diese evolutionsbiologische Inkompatibilität besser wahrgenommen. Oder eben umgekehrt.
Oder aber die erhöhten Testosteron-Werte führen dazu, dass deine Freundin noch mehr Lust empfindet und sie diese nicht zu kanalisieren weiß, sondern auf Objekte projiziert, die grad mehr oder weniger zufällig zur Hand sind . Wie ein Junge in der Pubertät etwa.

Sind so einige Gedanken, die mir dabei kamen. Kann auch alles völlig unzutreffend sein.

Was auch auf der emotionalen Ebene sein könnte - deine Freundin fühlt sich zu sicher mit dir. Emotional möchte sie aber vielleicht schon ein wenig Rollercoaster-Gefühl, mehr Spannung etc. Mehr Distanz. Das wird sie dir niemals so sagen, auch wenn es ihr bewusst wäre (woran ich zweifeln würde). Wenns dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis. So in etwa. Vielleicht wäre es einen Versuch wert, ihr diese Sicherheit elegant zu entziehen? Wenn zu viel Sicherheit da ist, leidet die Leidenschaft darunter. Vielleicht ist für dich gerade auch die Zeit gekommen, deine Vorstellungen von einer Beziehung und Familienplanung zu überdenken ? Mit offenem Ende natürlich. Trifft sich ja gut mit ihrem Timing, findest du nicht? Das wird ihr auf der bewussten Ebene überhaupt nicht gefallen, aber ich sehe anders keinen Weg bei euch, der dich in ihren Augen nicht zum Waschlappen machen würde. Für einen Mann, der (zu lange) brav sitzt und wartet, bis ich meine Neigungen erforscht habe und ihm diese mitteile, damit er auch seine Lebensentscheidungen trifft (quasi abhängig von meinen), hätte ich bald innerlich keinen Respekt. Du kannst kurz abwarten, ob sie nicht zu Sinnen kommt - damit bist du ein cooler Typ, der sich nicht von jeder Laune einer Frau leicht aus der Fassung bringen lässt. Wenn du dich aber zum Spielball der Launen einer Frau machen lässt, büßt du an Attraktivität.

Zitat von Augenblick:

Wann hat sie denn die Pille abgesetzt?

Vor rund einem Jahr. Danach passierte erst einmal lange Zeit gar nichts, was ihren Regelzyklus angeht. Inzwischen hat er sich bei ihr aber wieder ihrem ursprünglichen, alten Schema angepasst. So nach dem Motto: Kommt halt, wenn es kommt. Von daher will ich gar nicht mal ausschließen, dass auch ihr Hormonhaushalt an allem Schuld hat.

Wobei die Vorstellung schon irgendwie bedrückend klingt Du... deine Freundin liebt dich nur, weil ihr die Pille verschleiert hat wie sch... sich dich (biologisch) eigentlich findet.

Da finde ich dann schon die Variante B) Der erhöhte Testosteronhaushalt sorgt gerade dafür, dass sie am liebsten die halbe (Männer-)welt bespringen möchte etwas angenehmer.

Tschuldigung, aber scheinbar bin ich gerade in der Ironie-Phase. Zu viel sollte man vernünftigerweise da ja nicht hinein interpretieren, nech?

Ich könnte mir vorstellen, dass Problem liegt tatsächlich eher im emotionalen Bereich. Das Gefühl körperlich begehrenswert zu sein kennt sie ja im Grunde genommen nur durch mich. Wie gesagt habe ich nie verstanden weshalb man unbedingt mehrere Partner braucht um sich selbst als wert genug wahrzunehmen und sich wohl zu fühlen. Ich fühle durch meine früheren Erfahrungen jedenfalls keinen erhöhten Selbstwert. Zumindest nicht bewusst. Das Gefühl von Selbstwert schöpfe ich da schon überwiegend aus mir selbst, sowie durch die Zuneigung meiner Freundin heraus.

Ihr habt eine lange Beziehung und da fährt sich schon mal vieles fest. Bist Du mit Eurem SXLeben zufrieden? Vielleicht braucht sie ein bisschen Spannung. Dies muss doch nicht gleich ein anderer Mann sein. Lehne Dich doch ein bisschen vor und sprecht über Eure Phantasien. Lebt die erstmal aus. Das kann auch bei ihr den Druck rausnehmen.

Zitat von CiRa78:

Ihr habt eine lange Beziehung und da fährt sich schon mal vieles fest. Bist Du mit Eurem SXLeben zufrieden? Vielleicht braucht sie ein bisschen Spannung. Dies muss doch nicht gleich ein anderer Mann sein. Lehne Dich doch ein bisschen vor und sprecht über Eure Phantasien. Lebt die erstmal aus. Das kann auch bei ihr ...

Ich glaube eher sie braucht eine klare Ansprache mit Grenzen setzen und verdeutlichen was geht und was
nicht geht. Nicht in Form eines Ultimatums, sondern ihr sagen, ich habe mir ein Zeitfenster gesetzt, was
sich langsam aber sicher beginnt zu schließen. Sie soll sich entscheiden, ob sie die Beziehung oder das
Leben in einer Beliebigkeit ohne tiefgehende Gefühle mit wechselnden Partnern will. Keine Entscheidung
von ihr heißt, es ist eine Entscheidung gegen die Beziehung. Genau so würde ich das kommunizieren und
dann mich zurückziehen, dass sie spürt, es wird jetzt ernst.

TE, ihre Entscheidung was sie will steht vermutlich bereits fest und daran wird eine solche Vorgehensweise
vermutlich wohl nichts mehr ändern können. Aber, und das ist wichtig, du kannst das ganze enorm abkürzen,
dein Selbstwert bleibt erhalten, kannst mit erhobenem Kopf aus der Beziehung gehen und ersparst dir Leid
über viele Monate bei gleichem Ergebnis.

Zitat von DieSeherin:

oh himmel... jetzt kann ich gar nicht mehr aufhören zu lassen... du hast eine hinreißende art, dinge zu verdrehen, dass sie gegen dich sprechen...

Ich sagte doch ich habe gerade meine ironische Phase. Also bitte nicht all zu ernst nehmen. Über mich selbst kann ich im übrigen durchaus auch lachen, selbst wenn es mir gerade durchaus schwer fällt.

Zitat von CiRa78:

Ihr habt eine lange Beziehung und da fährt sich schon mal vieles fest. Bist Du mit Eurem SXLeben zufrieden? Vielleicht braucht sie ein bisschen ...

Das halte ich in dem Fall zu diesem Zeitpunkt für kontraproduktiv. Er biedert sich damit nur an. Wenn, dann muss SIE auf diese Idee kommen und versuchen, ihm ihre Bedürfnisse mitzuteilen und zu erkunden, ob diese mit ihm erfüllbar wären. Das hat sie auch getan - nur, dabei geht es eher darum, von S. rangenommen zu werden. Auch wenn so eine Herangehensweise angeblich fruchten würde, so wäre der Erfolg von nur kurzer Dauer.

Zitat von Hansl:

Eine offene Beziehung betitele ich als Freundschaft plus, mehr nicht.

..Wieder so ein Beispiel. Irgendwie erinnert mich der Umgang und die öffentliche Wahrnehmung einer offenen Beziehungen, an die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Liebe im letzten Jahrhundert....

Zitat von Springfield:

Wieder so ein Beispiel. Irgendwie erinnert mich der Umgang und die öffentliche Wahrnehmung einer offenen Beziehungen, an die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Liebe im letzten Jahrhundert....

Ja, ich weiß
Du hast auch recht..
Ich will auch meine Meinung dsbzgl. nicht für allgemeingültig deklarieren.
Es ist meine mir eigene Empfindung.
Das entscheidende ist doch, das man es bei andern akzeptiert und toleriert.

Zitat von Tamara1975:

Zitat von Gast2000:
Nicht in Form eines Ultimatums, sondern ihr sagen, ich habe mir ein Zeitfenster gesetzt, was sich langsam aber sicher beginnt
zu schließen.

Zitat von Tamara1975:

Ähm... was genau ist bei dir ein Ultimatum, wenn nicht das?

Hmm, in meinem Sprachgebrauch und was darunter zu verstehen ist, ist ein Ultimatum eine Aufforderung an eine
andere Person innerhalb einer exakt benannten Frist sich zu entscheiden, unter Androhung von definierten Maß-
nahmen, falls dem nicht entsprochen wird.

Wie aus meinem o.a. Text erkennbar ist, wird kein Ultimatum an eine andere Person gestellt. Sich selber ein Zeit-
fenster, wie o.a. beschrieben, zu setzen, fehlen mindestens 2 entscheidende Komponenten für ein Ultimatum:
= an eine andere Person und eine terminierte Fristsetzung.

Ich hoffe, ich konnte das verständlich genug formulieren und damit deine Frage beantworten.

Zitat von Springfield:

Irgendwie erinnert mich der Umgang und die öffentliche Wahrnehmung einer offenen Beziehungen, an die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Liebe im letzten Jahrhundert....

Wieder voll der Schlag mit der Keule der political correctness. Wie @DieSeherin schrieb sind viele offene Beziehungen eigentlich nichts weiter als geduldetes Herumfrökeln des Einen mit der Hoffnung des Anderen, dass der Eine irgendwann genug von seiner Affäre hat und zurück kommt. Das sind so gesehen keinre echten offenen Beziehungen, sondern eben einseitiges Ausbrechen eines Partners mit immerhin so viel Rücksicht auf den Verlassenen, dass der noch glaubt, die Erwartung der Rückkehr sei realistisch und dafür setzt er sich eben den Verletzungen durch Betrug aus.