Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

Zitat von Micha83:

Das sage ich mir größtenteils doch auch. Ich meinte damit nur, dass wenn ich jetzt einknicke sie nur noch mehr in dem Irrglauben bestätigt wird, dass das ganze Problem allein bei mir liegt.

Dann lass uns das doch mal zu Ende denken, also Du bist schuld am Ende der Beziehung, weil Du in ihren Augen, das Einzelkind gibst, was sein Spielzeug nicht ein einziges Mal teilen will?

Das Ding ist doch, Du wirst in jeder Variante schuld sein: Wenn Du nicht nachgibst, bist Du schuld, weil Du ihre Bedürfnisse Deinen unterordnest. Wenn Du nachgibst, bist du schuld, weil Du nicht mit der Situation klar kommst und die Beziehung bewusst/unbewusst sabotieren wirst.

Die andere Lesart ist: sie ist schuld, weil sie versucht, ihre Bedürfnisse über Deine zu stellen oder bei Nichterlauben, ihrerseits die Beziehung bewusst/unbewusst sabotieren wird (findet ja jetzt gerade statt).

Schuld ist also kein Begriff oder keine Kategorie mit der ihr weiterkommt.

Den einzigen Weg, den ich sehe aus diesem Dilemma auszusteigen, ist zu gehen. Selbstbestimmt, Deine Grenzen wahrend, sie frei zu geben und sie dann mal machen lassen. entweder kommt sie zurück oder aber diese Salamitaktik hat endlich mal ein Ende.
Vor allem hilft es auch über die Unwägbarkeit hinweg, was denn S. wirklich möchte. Es ist etwas völlig anderes mit Deiner dann Single-Ex anzubändeln, als die netten Seiten mit ihr zu genießen, aber emotional nicht die Kohlen aus dem Feuer holen zu müssen.

Ich glaube, daß Du damit vermutlich so gar Erfolg haben würdest und Deine Lady sich dann endlich mal dem stellen muß, was sie die ganze Zeit versucht auf Dich auszulagern, man kann mit einem Hintern nun einfach nicht zwei Pferde reiten. Wenn ihr Bedürfnis nach Ausleben so groß ist, dann soll sie es mit voller Konsequenz ausleben können. Ansonsten sitz du für die nächsten Jahre in einer Beziehung, die Du jedenfalls nicht führen willst.

Liebe gibt frei.

@thegirlnextdoor Eben. Irgend ein Möchtegernpsychologe kann da meiner Meinung nach nicht des Rätzels Lösung sein. Wer weiß auf was für Ideen solche Leute mit ihrem Halbwissen so alles kommen. Da liest man ja von den gruseligsten Dingen, wie irgendwelche Tant. um die Energien wieder in Einklang zu bringen und ähnlichen esoterischen Quatsch.

Zitat von unbel Leberwurst:

Ich denke, Du kämpfst da auch ganz klar gegen S. an, der ihr wohl immer wieder den Floh ins Ohr setzt, dass Monogamisten halt engstirnige Spiesser mit überholten Beziehungsvorstellungen sind...

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher wer bei den beiden der eigentliche Drahtzieher ist. Für mich deutet auch einiges auf T. hin, die selbst (ihre eigene Aussage) amtlich einen Sprung in der Schüssel hat, die treibende Kraft ist. In ihrer Welt betrügen sich Menschen sowieso irgendwann, das sagen ja schließlich die Statistiken. Natürlich ist das Ganze ohnehin nicht (Siehe unsere nächsten Verwandten) und wäre die Kirche nicht würden wir wohl alle friedlich fröhlich durcheinander vög... Sie kommt deutlich sichtbar mit ihrem Alter nicht zurecht und sucht immer wieder die Bestätigung bei anderen Männern. S. steht blöde daneben, behauptet ihn würde das alles gar nicht kratzen, lässt T. aber auch für keine zwei Minuten aus den Augen. Außer: Er hat gerade eine Verabredung via Tinder. Dazu kommt, dass er sich für unwiderstehlich hält und nicht einmal zu merken scheint, wenn Frauen ihn eher nervig finden. Belege dafür habe ich auf verschiedenen Veranstaltungen auch schon mitbekommen. Bei einer davon war eine junge Dame mit Krücken vor Ort, welcher er den ganzen Abend hinterher lief. Sie ignorierte ihn konsequent. Als sie dann auf der Tanzfläche ins stolpern geriet und hinfiel rannte S. natürlich gleich herbei und kassierte dafür einen mehr als deutlichen Ansch.... Das sie ihm nicht noch die Krücken um die Ohren schlug war eigentlich alles. Es könnte also durchaus sein, dass er nicht ansatzweise bemerkt, dass T. ihn mehr oder weniger unbewusst dazu bringt daran zu glauben er würde ihr mit der offenen Ehe einen Riesengefallen erweisen. Er wiederum muss ja ohnehin den Casanova spielen und treibt T. immer weiter in den Glauben zurück, ihr Mann würde sie früher oder später eh betrügen. Was dann wieder dazu führt, dass sie die Selbstbestätigung von anderen braucht. Ich weiß... alles Küchenpsychologie, kann auch alles vollkommen anders sein und führt ohnehin zu keinem Ziel. Also ist es eigentlich auch egal wer hier womit schuld hat.

Jedenfalls bin ich auf die beiden inzwischen stocksauer. Selbst wenn es wirklich so ist, dass die beide krank sind, dann reißen sie meine Freundin, bei der ebenfalls ein paar Schrauben an den falschen Stellen zu sitzen scheinen (Ja, ich darf so reden. Bin ja selbst Betroffener^^) mit in die Soße. Und damit letzten Endes dann halt auch wieder mich und das kann ich den beiden einfach nicht länger verzeihen.

Zitat von Micha83:

Jedenfalls bin ich auf die beiden inzwischen stocksauer.

Das ist ein wichtiger Satz, den Rest kannst du Dir schenken, sich an seltsamen Beziehungen anderer Leute abzuarbeiten, bringt gar nichts.

Die entscheidende Frage, was hat denn deine Wut jetzt für Konsequenzen?

Zitat von Micha83:

Er hat gerade eine Verabredung via Tinder.

Das bekommt sicherlich auch Deine Freundin mit und bei ihrer aktuellen Gefühlslage und Deinem ewigen dagegen anstinken wird sie sich dann heimlich über Tinder, usw. bedienen. Das wirst Du nicht verhindern können und sehr warscheinlich auch nicht mitbekommen... zumindest nicht sofort...

Zitat von E-Claire:

Die entscheidende Frage, was hat denn deine Wut jetzt für Konsequenzen?

Dies hat er doch deutlich gemacht und sie jetzt zum Kontaktabbruch aufgefordert.

Zitat von E-Claire:

Die entscheidende Frage, was hat denn deine Wut jetzt für Konsequenzen?

Für mich ist der Kontakt genauso gelaufen, wie für meine Freundin. Ich möchte mit diesen Menschen bis auf weiteres nichts mehr zu tun haben und ich möchte auch nicht mehr mit ihnen feiern. Bin ich künftig alleine in der Disko und sie kreuzen auf, gehe ich ihnen aus dem Weg. Ich habe schlicht und ergreifend keine Lust mehr auf Menschen, die meine Beziehung sabotieren und aus welchen Gründen auch immer einen Keil zwischen meine Freundin und mich getrieben haben.

Zitat von aequum:

Das bekommt sicherlich auch Deine Freundin mit und bei ihrer aktuellen Gefühlslage und Deinem ewigen dagegen anstinken wird sie sich dann heimlich über Tinder, usw. bedienen.

Das wiederum glaube ich wirklich nicht. Auf fremde Leute zugehen (auch nicht per Internet) ist absolut nicht ihr Ding und wird es vermutlich auch so schnell nicht werden. Da müssen schon Leute bei ihr anklopfen oder (so wie im Fall von T. und S.) von mir angeschleppt werden. Angenommen: S. gibt ihr den Laufpass und ich wäre auch weg, dann hockt sie wieder bei 0. Hat sie in einem ihrer Tränenausbrüche auch schon deutlich gemacht, als sie meinte Dann ziehe ich halt irgendwann zu meiner Arbeitskollegin auf den Bauernhof und verkaufe das Haus hier.

Zitat von unbel Leberwurst:

sie jetzt zum Kontaktabbruch aufgefordert.

Aha und weil der gefordert wurde, wird an diesen geglaubt und nicht mißtrauisch, das Handyverhalten der Noch-Partnerin beobachtet? Davon gehen natürlich auch die Gefühle der Nochpartnerin weg, weil wenn das jetzt so ist, dann wird sie sich in Zukunft eben nicht mehr ausleben wollen.

So sehr ich verstehe, warum man das emotional fordert, so wenig wird das helfen.

Zitat von Micha83:

Ich habe schlicht und ergreifend keine Lust mehr auf Menschen, die meine Beziehung sabotieren und aus welchen Gründen auch immer einen Keil zwischen meine Freundin und mich getrieben haben.

Es ist EURE Beziehung und ihr habt im Moment Bedürfnisse, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Das hat nichts mit anderen zu tun, sondern mit Euch beiden.

Zitat von E-Claire:

So sehr ich verstehe, warum man das emotional fordert, so wenig wird das helfen.

Und so sehr Du jetzt eine Trennung forderst, so wenig ist er dazu momentan bereit...

Zitat von E-Claire:

Aha und weil der gefordert wurde, wird an diesen geglaubt und nicht mißtrauisch, das Handyverhalten der Noch-Partnerin beobachtet? Davon gehen natürlich auch die Gefühle der Nochpartnerin weg, weil wenn das jetzt so ist, dann wird sie sich in Zukunft eben nicht mehr ausleben wollen. So sehr ich verstehe, warum man ...

Zitat von unbel Leberwurst:

Und so sehr Du jetzt eine Trennung forderst, so wenig ist er dazu momentan bereit...

Ich fordere keine Trennung, ich habe den Weg dargestellt, den ich für gangbar halte, um das Problem zu lösen.

Zitat von E-Claire:

Ich fordere keine Trennung, ich habe den Weg dargestellt, den ich für gangbar halte, um das Problem zu lösen.

So denken sicher die meisten hier (hatten ja auch schon viele geschrieben), aber Micha wird halt trotzdem erst an den Punkt kommen müssen, wo es sich für ihn selbst auch richtig so anfühlt.

Im Moment wird hier eben noch sehr auf die Tränendrüse gedrückt - die Freundin, die ohne beide Galane ihrer Aussage nach bei Null stehen würde und das Haus verkaufen müsste...
Das macht es Micha momentan nicht einfacher.

Micha, ich würde dir unabhängig von deiner Freundin, S. und der ganzen Thematik gerne ans Herz legen, selbst nochmal bei dir hinzuschauen - warum du das alles mitmachst.

Du bist nicht mehr zwanzig, du verlierst in diesem Karussell auch wertvolle Lebenszeit, denn es geht dir mit der ganzen Geschichte ja nicht wirklich gut.

Dass du deine Freundin liebst und dich ihr Leid und ihr Schicksal (falls sie dich verlieren sollte) berührt, verstehe ich sehr gut, aber deswegen kannst du ja trotzdem nicht dein Leben an den Nagel hängen und auf den Tag X warten, wo ihr entweder die Erleuchtung kommt, dass das mit S. doch nichts ist oder sie dich betrogen hat oder am Ende doch jemand anderen hat.

Was wird dann aus dir ?

Zitat von thegirlnextdoor:

ber Micha wird halt trotzdem erst an den Punkt kommen müssen, wo es sich für ihn selbst auch richtig so anfühlt.

Tut mir leid, aber ich halte solche Aussagen für realitätsfern. In den allerwenigstens Fällen fühlt sich eine Trennung richtig an, in der Rückschau ja klar, aber in dem Moment? Nah, sorry.

Wenn ich eine Diät beginne oder versuche mit dem Rauchen aufzuhören, dann geht es um den Entschluss und der fühlt sich die ersten Wochen alles andere als richtig an. Das Ergebnis ist richtig, aber im Moment der Entscheidung fühlt sich das nach vielem an, darauf zu warten, daß es sich richtig anfühlt? Weiß ich nicht, ob ich das sinnvoll finde.

Warum ich sie gehen lassen vorgeschlagen habe, ist, weil es jetzt noch etwas zu retten gibt. Das sieht halt in ein paar Wochen und Monaten, in denen sich beide sabotieren und um die Richtigkeit ihrer Bedürfnisse ringen komplett anders aus.

Um mal den Herrn @Urmel_ zu zitieren, Gefühle sind nicht verhandelbar. Für ihr Bedürfnis sich ausleben zu wollen, gibt es keine Argumente Dritter, die machen, daß dieses Bedürfnis weniger wird. (Du kannst keine durst haben, weil Du heute schon zwei Liter Wasser getrunken hast, ändert nichts am Gefühl des Durst).
Er wiederum versucht, seine Grenzziehung an sie auszulagern. Ich bin kein Typ für offene Beziehung also musst Du mir treu sein, anstatt ich bin kein Typ für offene Beziehungen, also brauche ich (!) eine andere Partnerschaft.

Erwachsen wäre, die eigene Grenzen ohne Auslagerung an Dritte (T und S mischen sich in unsere Beziehung ein ) zu ziehen und den anderen Ernst zu nehmen in seinen behaupteten Bedürfnissen.

Danach schaut nämlich alles komplett anders aus. Sie muss sich dann nämlich wirklich Gedanken machen, wie sie erwachsen mit ihren Bedürfnissen umgehen möchte und er braucht nicht für den rest seines Lebens darauf zu lauern, ob irgendwann S.2 oder S.3 vor der Tür steht.

Machen die Beteiligten weiter wie bisher, gibt es irgendwann so viel verbrannte Erde, daß nichts mehr zu retten ist, aber immerhin kann man sich dann super daran abarbeiten, daß die anderen es kaputt gemacht haben.

Und nein, ich behaupte absolut nicht, daß dies eine leichte Entscheidung wäre oder in irgendeiner weise schmerzfrei. Im Gegenteil.

Ich habe großes Verständnis dafür, daß das emotional absolut hart ist. Es ist nur so, bei den Bedürfnissen der beiden gibt es im Moment keinen Kompromiss.

@E-Claire da widerspreche ich ganz entschieden. Ich meinte doch nicht, dass sich die Trennung selbst gut anfühlt - die wird sich immer bescheiden anfühlen! Das ist klar.
Aber der SCHRITT.
DER muss sich richtig anfühlen.

Ich kenne persönlich niemanden, der sich mit dem Gefühl getrennt hätte, dabei einen Fehler zu machen.
Dass es sich falsch anfühlt, dass die Beziehung gescheitert ist - das ist eben wieder eine andere Geschichte. Aber das Handeln, das fühlte sich für alle richtig an.
(Für mich selbst, habe mich auch schon zweimal getrennt, auch. Auch wenn mein Herz dabei blutete.)

Nicht einmal Langzeitgeschiedene, die ich kenne. (Meine Eltern und Elterngeneration)

Alle sagen: ja, die Trennung selbst war sch....
Aber sie wussten alle, dass sie es tun müssen.

Der Punkt - diesen Punkt - meinte ich.

Solange Micha nicht begreift und spürt, dass es wirklich besser so ist, wird er sich nicht trennen.
Warum auch?
Keiner tut das.
Die meisten Leute tun es mit Schmerzen und Bauchweh - meist obwohl sie den anderen noch lieben - weil es nicht mehr geht.

Aber der Punkt muss in irgendeiner Form erreicht sein.

Solange Micha denkt... ach, da geht noch was... ist er noch nicht an diesem Punkt.
Verstehst du, wie ich meine?

Du kannst ja niemanden zwangstrennen, der im Grunde davon überzeugt ist, dass die Beziehung vielleicht noch Aussichten hat.
Ich hab schon den Eindruck, dass @Micha83 sich hier noch Hoffnungen macht..?