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Off - On - Off - normal? Wie wird man seiner Gefühle Herr?

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Hallo in die Runde,

ich wage mich jetzt auch einmal daran, hier meine Story niederzuschreiben.

Ich bin ein 43jähriger Mann, der bisher in seinem Leben mit zwei Frauen zusammengelebt und auch nur mit diesen beiden intim war. Mit der ersten war ich 15 Jahre, mit der zweiten bis vor kurzem 12 Jahre zusammen. 2005 habe ich sie geheiratet. Unschwer zu erkennen, dass die erste meine Jugendliebe war.

Auch wenn diese Fakten vielleicht anderes vermuten lassen - ich halte mich für völlig normal, auch wenn ich nur zwei Frauen hatte. S. war in beiden Beziehungen lange Jahre alles im grünen Bereich. Ich habe nichts vermisst und auch bis vor kurzem gedacht, dass ich mich nicht habe austoben müssen. Ich war immer treu und habe Anmachversuche stets abgewehrt. Beide Frauen waren innerhalb der Beziehungen ebenfalls treu.

1999 verließ mich meine Lebensgefährtin und hatte eine Beziehung mit meinem Onkel, für den ich gearbeitet habe. 2005 heiratete sie ihn, ist jetzt also meine Tante. Die Trennung damals war unendlich schmerzlich für mich, weil sie mich völlig unvorbereitet traf. Ich befand mich allerdings in einer Lebenskrise mit depressiven Anwandlungen. Deshalb fiel ich damals in ein unendlich tiefes Loch. Es war schrecklich. Irgendwie bin ich aber da rausgekommen, obwohl ich Trennung lange nicht ordentlich verarbeiten konnte. Ich lenkte mich aber ab, tat Dinge, die ich schon immer mal machen wollte und lernte dann ein halbes Jahr später meine spätere Frau kennen.

Es war keine Liebe auf dem ersten Blick. Ich hielt sie mit ihren 24 Jahren damals sogar für zu jung. Aber das erste Treffen und einige weitere folgende ließen die Frau immer interessanter für mich werden, weil sie viel reifer war als das Alter vermuten ließ. Wir wurden ein Paar. Es war sehr schön. Sie war dann relativ schnell oft bei mir, weil ich in unmittelbarer Nähe zu ihrem Arbeitsplatz wohnte. Sie jedoch 85 Km enfernt.

Am Anfang gab es aber auch viel Auf und Ab, weil sie sehr eifersüchtig war. Damit konnte ich schlecht umgehen. Vorrübergehend trennte ich mich deswegen auch wieder von ihr. Wir gewannen aber wieder Vertrauen zueinander und Wochen später waren wir wieder zusammen. Sie selber hatte zahlreiche Freunde vorher. Allesamt Chaoten. Ich war ihr erster normaler Partner.

In unserer ersten Nacht flüsterte sie mir ins Ohr, dass ich der Mann sei, von dem sie gerne Kinder haben möchte. Das hat mich zu dem Zeitpunkt aus der Spur geworfen, weil ich damals an alles dachte, nur noch nicht an Kinder.
In den folgenden Jahren war Heiraten und Kinder bekommen immer wieder Thema. Ich spürte, dass sie zunehmend unzufriedener wurde. Für mich bedeutete Heiraten nicht mehr als ein Treueschwur ohne Standesbeamten. Das Papier sei keine Garantie für eine erfolgreiche Beziehung, war meine Aussage. Mitte 2005 habe ich aber von Herzen entschieden, dass ich sie heiraten wolle und machte ihr auf der Hochzeit meines Bruders einen Antrag, den sie auch annahm.

Sie setzte zwar die Pille ab, aber irgendwie haben wir es einfach so laufen lassen, ohne uns auf ein Kind zu konzentrieren. Ich hatte viel in meiner Arbeit um die Ohren, sie auch.

In 2010 wurden die körperlichen Kontakte immer weniger. Ich habe die Beziehung definitiv vernachlässigt und ich war bestimmt nicht immer zuvorkommend zu meiner Frau. Auch sie gab mir keine Signale, das sie mich noch als Mann wahrnahm.

So kam es wie es kommen musste: Vor einem Jahr bekam ich unmittelbar nach der Rückkehr von einer Auslandsreise heraus, dass sie sich in jemand anderen verliebt hatte. Sie sagte, dass sie gegen diese Gefühle nichts machen könne, wolle mir aber nicht weh tun.

Es begannen Wochen, die wie die Hölle für mich waren. Sie wohnte noch in unserem Haus, jedoch im Gästezimmer. Ständig piepste ihr Handy, weil sie SMS von ihm bekam. Ich wurde fast wahnsinnig. Und: ich hatte mich neu in meine Frau verliebt, wollte sie auf keinen Fall verlieren. Ich durchlief das komplette Programm: Lange Gespräche, in denen hauptsächlich ich redete und sie nur mit den Axeln zuckte. Vorwürfe, Heulattacken meinerseits, Suizidankündugungen. Sie sagte, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihm habe, zwei Tage später hatte sie unzählige Nachrichten auf ihrem Handy mit eindeutigem Inhalt. Sie hatte auch zurückgeschrieben. Ich bin durchgedreht. Warum ich von den SMS wusste? Weil ich ihr Handy mit meinem Rechner automatisch synchronisierte, wenn sie in der Nähe war. Krank, oder? Ich zapfte ihren Rechner mittels Spezialsoftware an, um zu sehen, wenn sie mit ihm kommunizierte, obwohl sie Gegenteiliges behauptete. Ich nutzte eine Twincard von ihr, um mitzubekommen, wer sie anrief. Ich könnte jetzt noch diverse andere Maßnahmen aufführen, die erstens alle dazu führten, dass ich mich noch schlechter fühlte und zweitens sich im Graubereich der Legalität befinden. Ich könnte wahrscheinlich ein Buch für Kontrollfreaks schreiben und es erfolgreich vertreiben. Warum ich das schreibe? Weil ich Euch zeigen möchte, in welchem Ausnahmezustand ich mich befand.

Ich war so eifersüchtig auf diesen Typen. Ich konnte nicht verstehen, was sie an ihm fand. Sie sagte selbst, dass sie keine Beziehung zu ihm wollte. Also war es nur etwas Körperliches. Half mir das damals? Wohl eher nicht. Mir vorzustellen, dass meine Frau S. mit ihm hatte, machte mich krank. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich nahm in vier Wochen 13 Kilo ab.

Im Juli 2010 zog sie dann aus in eine Wohnung in der Nachbarstadt. Just die, in der er auch wohnte. Das bekam ich aber erst durch drei unternommene Meldeanfragen heraus. Besonders interessant: Er wohnte gerade einmal 150 Meter Luftlinie von ihr entfernt.

Ich war damals trotz der Situation hilfsbereit beim Umzug. Gab ihr sogar 5000 Euro, weil sie es sonst finanziell nicht hätte stemmen können. Alles in der Hoffnung, dass es eine Art Investment sei, welches sich auszahlen könnte in einer Fortführung der Beziehung mit ihr.

Nach und nach kam ich mehr oder weniger mit der Situation zurecht. Sie hatte sich inzwischen tatsächlich von ihm getrennt, war also allein. Ich hatte Kontakt zu einer alten Schulfreundin aufgenommen, die ein Jahr zuvor nach 20 Jahren von ihrem Mann betrogen wurde und nun allein lebte. Die Gespräche mit ihr haben mir sehr viel gebracht. Zum Dank hatte ich sie zum Essen eingeladen. Davon bekam meine Frau Wind und drehte ihrerseits durch. Aber komplett. Schau, schau, dachte ich, irgendwie scheint sie ja doch noch Gefühle für Dich zu haben. Unmittelbar danach war unser Hochzeitstag, zu dem ich sie überreden konnte mit mir essen zu gehen. Das habe ich aber erst zwei Stunden vorher geschafft. Der Abend war schön und endete in ihrer Wohnung. Zu mehr kam es aber - trotz meiner Versuche - nicht.

Zwei Wochen später flog ich in den Urlaub. Komisches Gefühl. Zum ersten mal ohne sie. Zunächst hatte ich über Facebook noch Kontakt zu ihr, brach ihn aber ab, weil sie in den Gesprächen über unsere Beziehung und wie wir uns beide eine Fortführung vorstellen konnten, immer materialistischer wurde. Außerdem - das sagte sie allerdings auch schon Monate vorher - wolle sie keine Kinder mehr. Ich dagegen sehr. Ich brach den Online- und SMS-Kontakt ab. Antwortete auf keine Nachricht.

Ich kam wieder und in der Nacht rief sie mich an. Fast weinerlich sagte sie so etwas wie, dass sie akzeptieren müssen, dass ich mich verändert habe und sie nicht mehr wolle. Ich sagte, dass es alles Mist sei, wenn sie dort im Bett und ich hier liegen würde. Kurz: Sie sagte, dass ich vorbeikommen solle. Ich setzte mich ins Auto und fuhr zu ihr. Ohne viel Worte verbrachten wir die Nacht zusammen und versicherten uns jeweils unserer Liebe zueinander.

Diese Nächte wiederholten sich. Ich war glücklich. Sie scheinbar auch.

Es kam der Zeitpunkt, an dem ich wissen wollte, wann sie denn die Wohnung wieder kündigen würde. Ich fand es richtig und wichtig, dass wir wieder zusammen unter einem Dach leben. Sie zögerte jedoch. Ich fand es nicht richtig, dass sie in unmittelbarer Nähe zu dem Ex lebt. Sie sah da kein Problem. Im Oktober gab es eine Nacht, in der ich zuhause schlafen wollte und sie in ihrer Wohnung. Ich vermisste sie und fuhr trotz Genuss von Alk. zu ihr hin. Vor ihrer Tür stand der Wagen des Ex. Mein Puls schlug bis zum Hals und ich klingelte Sturm. Eine gefühlte Ewigkeit später öffnete sie die Tür im Bademantel. Ich ging rein und fragte, warum sie so lange brauchte zu öffnen und warum das Auto vn ihm vor der Tür stehen würde. Sie antwortete, dass die davon nichts wüsste. Nach vier Minuten ging ich nach draußen um nachzuschauen. Das Auto war nicht mehr da. Ich vermutete, dass er über den Balkon getürmt war. Sie verneinte, dass er bei ihr gewesen sei. Das tut sie übrigens bis heute. Das war der Anfang von für mich schlimmen folgenden Monaten der Ungewissheit. Ich hatte kein Vertrauen mehr zu ihr, fragte sie, ob sie noch Kontakt zu ihm habe. Sie verneinte. Trotzdem bekam ich heraus, das sie SMS mit ihm austauschte.
Sylvester sogar, dass sie ihm kurz vor und dann nach dem Jahreswechsel geschrieben habe. Ich war am Boden zerstört, weil sie zu dem Zeitpunkt sehr zärtlich zu mir war. Nach der Konfrontation mit den Nachrichten ging sie wieder für eine Woche in ihre Wohnung. Am Ende der Woche sagte sie, dass sie ihre Wohnung gekündigt habe und sie nun wieder zu mir kommen wolle. Ich war glücklich, jedoch mit Zweifeln durchsetzt. Sie hat zwei Handys. Eines an und offen rumliegend. Ein zweites immer aus. Ich bekam heraus, dass sie von diesem SMS an ihn gesandt hatte (SMS werden im Gerät gespeichert und nicht auf der Karte!). Und wieder am Boden zerstört. Sie versicherte mir, dass es nichts Schlimmes gewesen sei und sie den Kontakt auch einstellen würde (zum wievielten mal?).

Mir ging es immer schlechter. Ich bekam nichts mehr vernünftig gebacken, wurde mehr und mehr depressiv. Mein ganzes Denken drehte sich nur um sie. Anfang März bekam sie von einer Freundin die Handynummer eines alten Bekannten. Sie rief ihn an, traf sich sogar mit ihm. Alles nichts Schlimmes, denn ich wollte ihr ja vertrauen. Dennoch störte mich die Intensität des Kontaktes. Anfang April bekam ich dann ein Facebook-Chat mit. Er: wann kommst Du? Sie: am besten sofort. Sie : ich will dich nachts nicht wieder wecken. Er: ich träume eh von dir. Damit konfrontierte ich sie dann. Es kam wie es kommen musste. Sie sagte, dass sie sich in den Typen verliebt hätte. Und sie könne gegen ihre Gefühle nichts machen. Ein Deja-vu!
Nicht schon wieder, dachte ich.
Ich wieder am Boden zerstört. Was für ein Vertrauensbruch. Der Mietvertrag ihrer Wohnung war offiziell gerade einmal sechs Wochen ausgelaufen!

Sie sagte, dass es wohl ein Fehler gewesen sei, so schnell wieder zusammenzukommen. Sie habe nicht die Gefühle für mich wie ich für sie. Anscheinend! Ich machte ihr Vorwürfe, was natürlich nichts bringt. So, wie jede Diskussion in so einem Fall nichts bringt. Fazit: Ich habe sie mit einer Schonfrist rausgeschmissen. Ich könne so mit ihr nicht leben. Nun lebt sie 150 Meter Luftlinie von mir entfernt! Ich habe wieder beim Umzug geholfen.

Sie hatte am 1. Mai Geburtstag. Am 29.4. ist sie nach Mallorca geflogen. Angeblich, um allein zu sein. Es war klar: Sie wollte dort sein, weil er dort eine Wohnung hatte. Sie bestritt es. Tatsächlich ist es eigentlich unerheblich.

Heute ist er nach Malle geflogen und sie wird sich mit ihm treffen. Bisher hieß es von ihm und auch aus seinem Bekanntenkreis, dass er keine Affäre oder eine Beziehung wolle. Er sei selber Opfer seines besten Freundes geworden, der mit seiner Frau und den beiden Kindern durchgebrannt sei. Das scheint meine Frau aber gar nicht zu interessieren.

Durch eine weitere technische Detektivarbeit (fragt mich besser nicht!) kam ich an den Einzelverbindungsnachweis ihres Zweithandys aus dem Oktober 2010. Danach hatte sie ihn - das sagt alles - abbestellt. Wie gesagt, kamen wir Anfang September wieder zusammen. Am 29.9. tauchte die Nummer ihres Ex zum ersten Mal wieder auf. Danach fast jeden Tag. Alles SMS. ( Ich muss ergänzen, dass sie damals in einem Monat über 600 SMS an ihn sandte. Und zwar noch nicht von dem neuen Handy. Sehr teuer!). Ich legte ihr den Ausdruck neben den Frühstücksteller. Ohen irgendwelche Vorwürfe. Ich sagte nur, dass wir uns mal über das Thema Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit unterhalten sollten. Sie gab zu, dass sie quasi mehr oder weniger intensiv noch Kontakt zu dem Ex hatte bis sie den anderen kennengelernt hatte. Das habe auch an ihr gefressen. Sie habe nicht verpackt, dass er sie verlassen habe. Er sei auch ein Ar., habe sie aber trotzdem fasziniert.

Und so liege ich jetzt hier mit dem Laptop auf dem Bauch und versuche die Gedanken an die beiden zu verscheuchen. Es gelingt mir nur sehr schlecht. Ich liebe meine Frau immer noch. Verrückterweise.

Es ist nicht so schlimm wie im letzten Jahr, und meine depressive Stimmung, die ich noch vor Wochen hatte, ist nicht mehr vorhanden. Wahrscheinlich, weil der Faktor Zweifel und Unsicherheit verflogen ist.

Nach dieser langen Vorrede und vielem Ungesagten, was wahrscheinlich noch einiges erklären würde, meine ungelenke Analyse:

Ich habe an meiner Beziehung zu spät gearbeitet. Wir haben es beide so weit kommen lassen, dass unsere Ehe quasi nur noch eine Wohn- und Zweckgemeinschaft war. Sie war unzufrieden. Ich war unzufrieden. Sie hatte den Mut, den ersten Schritt in die Trennung zu wagen. Auch wenn die neue Liebe als beschleunigender Katalysator diente. So übrigens wie beim zweiten Mal.

Ich war für sie erst wieder interessant als sie feststellte, dass ich es schaffte, ein selbständiges Leben auch ohne den Kontakt zu ihr zu führen. Als ich den Kontakt einstellte, war der Wunsch nach mir bei ihr am größten.
Bis dahin ist alles in Ordnung. Es hätte ein Happy End werden können.
Nun aber der Fehler: Wir hätten zunächst weiter getrennt leben müssen. Die Sehnsucht hätte in ihr noch größer werden müssen, so dass wir uns auf Augenhöhe begegnet wären. Ich hätte nicht eifersüchtig sein, nicht klammern dürfen. So war ich stets verfügbar. Ein dienstbarer Geist. Im Bett so wie im Leben.

Das reichte ihr aber nicht. Sie hatte Blut geleckt und wollte spannendere Gefühle, die ich ihr als treuer, sie meiner Liebe versichernder Dackel, anscheinend nicht geben konnte. Sie sagte, dass es ihr unendlich schwerer fiel als im letzten Jahr, mich jetzt zu verlassen. Aber sie könne mir nicht ihre Eskapaden zumuten. Ich hätte sie nicht verdient und sie wolle mir nicht bei einer Familienplanung mit einer anderen Frau im Wege stehen. Bla bla bla.

Ich habe ja viel gelesen und auch viel mit Freunden gesprochen. Beim ersten Mal gab man uns noch eine Chance, jetzt schon weniger. Ich zwinge mich, sie nicht zu kontaktieren. Auf keinem Kanal. Auch wenn es mir unendlich schwer fällt. Ich werde mich nicht als erster bei ihr melden. Und wenn sie sich meldet, werde ich nicht sofort reagieren. Ich werde mich nicht kontrollieren lassen. Ich werde nicht böse zu ihr sein, sondern indifferent. Sie soll merken, dass ich ohne sie klar komme, obwohl ich ganz anders fühle und eigentlich verzweifelt bin. Ihre Eltern wohnen übrigens im selben Haus über mir. Auch nicht einfach. Aber sie verstehen sich besser mit mir als mit ihr.

Trotzdem habe ich zwei Figuren auf meinen Schultern sitzen. Den kleinen Engel, der mir genau das sagt, was ein Verlassener / eine Verlassene in diesem Moment genau tun oder nicht tun soll. Und den kleinen eifersüchtigen, rachsüchtigen Teufel, der sich rächen will, der mich überreden will, Sabotageakte gegen ihre Lover zu unternehmen.

Wie bekommt ihr diesen Teufel, der einen von innen auffrisst, in den Griff?

Ich lese über die vier Phasen der Trennung und verstehe sie. Weiß aber wiederum nicht, wie ich das erfolgreich umsetzen soll. Ich sehen mich so nach meiner Frau, weiß aber gleichzeitig, dass ich es nicht darf. Und schon gar nicht ihr gegenüber äußern.

Der kleine Teufel, aber auch der Engel, sagen: Andere Mütter haben auch schöne Töchter! Tröstet das einen wie mich, der zwar nicht unattraktiv ist, aber zeitlebens keine Erfahrung im Flirten gesammelt hat.

Eines habe ich aber gelernt:

Männer, die zu Pantoffelhelden werden, verlieren an Anziehungskraft für Frauen. Frauen sind wohl genetisch so gepolt, dass sie das stärkste Alpha-Männchen haben, es dann aber von sich abhängig machen wollen. Was ihnen in den meisten Fällen gelingt. Deswegen erlischt die anfängliche Glut und die Frau sucht sich einen neuen Alpha.

Männer, erkennt diese Situation, sonst geht Eure Beziehung - ob Freundschaft oder Ehe - unweigerlich den Bach runter. Ein erfolgreiche Beziehung lebt davon, dass der Spannungsbogen aufrecht erhalten bleibt, der die beiden zusammengebracht hat. Die Frau muss wissen, dass der Mann nach wie vor auch für andere Frauen interessant ist. Die Kunst ist es, es nicht zu übertreiben und Eifersuchtsattacken zu provozieren.

Frauen sagen, dass sie einen treuen, einfühlsamen, jeden Wunsch von den Lippen lesenden Partner wollen, meinen es aber nicht so. Eigentlich suchen sie das Abenteuer, den Kampf um das führende Männchen. Bekommen sie die Liebe bedingungslos, verliert der Partner an Attraktivität. Die s.uelle Anziehungskraft geht gegen Null. Ist das so, halten nur noch andere Kräfte, oft gesellschaftliche oder wirtschaftliche, die Beziehung zusammen.

Das ist alles schmerzhaft zu verstehen, scheint genetisch aber so verankert zu sein.

Ich weiß, dass ich in beiden Beziehungen zum Betamann geworden bin. Daraus werde ich lernen und die Anzeichen frühzeitig erkennen. Schade, dass ich das nicht früher erkannt habe. Vielleicht wäre ich dann noch glücklich mit meiner Frau zusammen. Ich wollte nie eine andere!

Mist Situation. Habt Ihr ähnliches erlebt? Wie verarbeitet Ihr Eure Gefühle, wenn Ihr Euren Partner noch liebt und ihn bei jemand anderen wisst?

Vielen Dank für Eure Geduld beim Lesen. Ich hoffe, es war nicht zu ausschweifend.

04.05.2011 01:08 • x 1 #1


Hangover
Zitat:
Ich hoffe, es war nicht zu ausschweifend.

Nein, nein, nicht doch.
Gibt's das ganze trotzdem schon als Taschenbuch?

Zitat:
Mist Situation. Habt Ihr ähnliches erlebt? Wie verarbeitet Ihr Eure Gefühle, wenn Ihr Euren Partner noch liebt und ihn bei jemand anderen wisst?


'Mist Situation' ist jetzt kein Ausdruck, den ich gewählt hätte. Da käme eher sowas wie 'Verdammte schei.' in Frage. Aber Deine Zurückhaltung ehrt Dich.
Allerdings ehrt sie Dich nicht im Umgang mit Deinem Seelenheil und Deinem Leben.

Unsere Lagen sind nicht einfach zu vergleichen, allerdings gibt es Parallelen, bei denen ich Dir schreiben kann, wie ich damit umgehe.
Meine Ex hat auf Knall und Fall nach 8 Jahren Ex-Raupen im Bauch gesichtet und meinte zu erkennen, dass sie daher alles in Frage stellen müsse.
Auf ihre [selten dämliche] Frage, was wir denn nun tun könnten, habe ich ihr erklärt, das mein Konzept in einer flux herbeigeführten Trennung (auch räumlich) bestünde.

Auch ich habe also die Situation kennengelernt, dass es mir fast Hirn und Herz herausgerissen hat bei dem Gedanken, die Frau, die ich 8 Jahre über alles geliebt habe, springt mit einem anderen Mann durch's Bett.

2 Sachen haben mir ungemein dabei geholfen:
Erstens habe ich sehr schnell angefangen, sie loszulassen. Mantras vor mich hingesprochen, in denen ich die Trennung und das Ende der Beziehung akzeptierte und sie bewusst losliess. Imperfekt klingt falsch, ich bete die Mantras auch weiterhin runter, da der Schmerz immer mal wieder reinzuschauen beliebt.

Also: Die Mantras sind Gold wert. Glaub's mir.
Voraussetzung ist allerdings, dass Du Deine Lage verbessern willst.

Zweitens habe ich angefangen, mir ein eigenes Leben aufzubauen. Und nach ein paar Wochen des Zölibats (in denen 'sie' sicherlich prima Spaß hatte) habe ich mir erlaubt, einen s.uellen Funktionstest durchzuführen. Klappt, macht sogar Spaß.
Und erleichtert den Umgang mit der fürchterlichen Eifersucht und Erniedrigung durch die Gedanken an die Ex mit einem anderen Mann ungemein.

Schaff Dir Freiraum, denke nach, überlege Dir, was Du für lebenswert hältst, und dann geh Deinen Weg. Sie sollte (nach meinem Dafürhalten) erstmal nicht dazugehören.

04.05.2011 07:47 • x 3 #2


A


Off - On - Off - normal? Wie wird man seiner Gefühle Herr?

x 3


Hangover
Ach ja, Nachtrag.

Mittlerweile habe ich durch intensivse Beschäftigung damit einen Punkt erreicht, indem es mir Latte ist, was meine Ex macht:
Ich dulde in meinem Leben keinen Menschen, der mir das antut, was sie getan hat. Nicht, nachdem sie 14 Tage zuvor noch ein zartes 'Ich liebe Dich' in mein Ohr gehaucht hat.

Und es ist mir in dem Zusammenhang auch völlig egal, ob sie das absichtlich oder aus Unfähigkeit zu Reden gemacht hat.

Die Bilder und Filme im Kopf, die so wehtaten haben, werden fadenscheiniger und blasser, die Eifersucht ist einer Wut gewichen, die ich ab und an bewusst zulasse.
Aber ich bin wieder ich.

Fazit:
Es geht!

//edit:
Wir sind in einem ähnlichen Alter. Bin 42.

04.05.2011 07:51 • #3


Neffi-Maus
Spiele die Rache-und Sabotageakte einfach nur in Gedanken durch. Ich betrachte mich dabei manchmal im Spiegel und zeige mir dann plötzlich den Vogel...

Was deine Stasi-Methoden betrifft, habe ich wohl meinen Meister gefunden^^

04.05.2011 08:33 • #4


R
Vielen Dank für deine Antwort. Man merkt, dass du schon einen großen Schritt weiter bist als die meisten und ich hier.

Das Vertrackte ist, dass selten starke, sondern meistens schwache Menschen verlassen werden. Frauen fühlen sich zu starken Typen hingezogen. Normal.

Frauen, die sich zu schwachen Männern hingezogen fühlen, haben meistens selbst ein Problem.

Meine Frau hat sich durch die Trennung wieder selbst entdeckt. Sie hat also das, was ich jetzt noch durchlaufen muss, für sich vorweggenommen. Das kann ich ihr nicht vorwerfen.

Sie hat, wie ich, ordentlich Pfunde verloren und fühlt sich wieder attraktiver. Diesen gefühlten Attraktivitätsgewinn versucht sie nun durch ihr Komplimente machende Männer zu manifestieren. Meine Komplimente zählen da nicht, da ja für sie selbstverständlich. Man könnte auch sagen, dass sie egozentrischer geworden ist.

Was mich stört, ist, dass sie es anscheinend vermeidet, sich mal intensiv über sich selbst Gedanken zu machen. Sie hat auch zuvor das Gespräch darüber vermieden. Wie gesagt: ich redete, sie sagte so gut wie nichts. Das war und ist frustrierend.

Es ist natürlich jetzt entspannter, weil wir einen Status Quo geschaffen haben, der unser Verhältnis klärt. Vorher waren dort immer diese Lügen ihrerseits, die mich und auch sie selbst kaputt gemacht haben.

Es ist zwar zu verstehen aber schwer zu begreifen, dass mehr Liebe, mehr Fokussierung auf den Partner genau das Gegenteil bewirken.

Ich habe mich fast komplett aufgegeben. ich habe mein berufliches Umfeld radikal geändert, weil auch dieses oft zu Streit geführt hatte. Das ging mit der Aufgabe von Geschäftsführerposten einher etc.

Vor zwei Jahren wollte sie unbedingt wieder einen Hund, nachdem der alte, den sie mit in die Beziehung gebracht hatte, eingeschläfert werden musste. Ich sagte, dass wir die Zeit doch mal für uns nutzen müssten, anstatt sofort wieder Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Sie ließ nicht locker und präsentierte mir die eine oder andere Anzeige. Schließlich ließ ich mich erweichen, einen alten Weimaraner anzuschauen (nur mal ansehen - ja ja ja). Es kam wie es kommen musste. Wir nahmen ihn. Es war ein toller, aber trotz seines hohen Alters ein anstrengender Hund. Wir waren beide viel mit ihm unterwegs. Wir konnten ihn nicht allein zu Hause lassen, weil er Trennungsangst hatte. Ein Problem, welches uns sehr einschränkte.

Sie war noch nicht ganz in ihrer damaligen Wohnung eingezogen, dann mussten wir auch diesen Hund einschläfern lassen. Das ging mir und ihr sehr ans Herz, weil es doch etwas war, was uns noch verband. Ich glaube, dass ich mehr geheult habe als beim ersten Hund.

Von da an, wir waren noch nicht wieder zusammen, spammte sie mich mit Links zu Hunden und Welpen zu. ich antwortete wieder, dass sie sich das jetzt nicht antun solle, zumal sie in einer Mietwohnung wohnte und sie ja arbeiten müsse etc.

Es kam wie es wahrscheinlich kommen musste: Nachdem wir gerade knapp einen Monat wieder zusammen waren, ließ ich mich wieder erweichen und fuhr mit ihr zu einem Wurf Weimaraner. Und na klar: Wir konnten nicht ohne einen neuen Hund nach Hause fahren. Wir waren uns beide bewusst, welche Verantwortung auf uns zukommt. Ich wollte sie einfach nur glücklich machen. Wie doof!
Nun kam es so wie ich es geahnt hatte. Ihr Kindersatz ist maximal anstrengend. Wie jeder junge Hund, nur dass diese Rasse das noch toppt. So ein Hund will rund um die Uhr beschäftigt werden und wird renitent, wenn er es nicht wird. Es versteht sich von selbst, dass sie ihre ganzen Vorsätze (Hundeschule, Training etc.) nicht durchgehalten hat. Oft war ich es, der den Hund hatte und wenigstens das Minimalprogramm mit ihm durchgezogen habe.

Nach der jetzigen Trennung sagte ich ihr, dass ich nicht bereit bin, Verantwortung über das Normalmaß hinaus für ihren Hund zu übernehmen. Tatsächlich sprach sie nämlich immer von ihrem Hund, den sie sich auch ohne mich geholt hätte. Versteht sich, dass sie mit so einem Pony kaum eine Wohnung auf die Schnelle bekommt.

Was ich mit der Hundegeschichte sagen wollte: Frauen jeden Wunsch erfüllen zu wollen führt irgendwann ins Verderben. Genauso ist es, wenn man zum besten Freund, Handwerker, Berater wird. Sie hat mich tatsächlich von der Insel aus angesimst, ob sie in ihren Mietwagen 95 oder 98 tanken muss! Geht´s noch. Und was habe ich gemacht? Geantwortet und geholfen. Wie doof kann man eigentlich sein, wenn man das Problem schon analysiert hat?

Tatsächlich hätte ich bei der ersten Trennung zweimal Gelegenheit gehabt, mit anderen Frauen S. zu haben. ich habe es nicht getan, weil ich zu dem Zeitpunkt ein schlechtes gewissen bekommen hätte (wie krank ist das denn?) und zweitens beide Frauen mich zwar sehr mochten, aber meinen Konflikt mit mir selbst spürten und Verantwortung glaubten zeigen zu müssen, indem sie es nicht dazu kommen ließen. Die letzte sogar erst kurz vor ihrer Hoteltür.

War ich im letzten Jahr noch so drauf, dass ich an Kleidung und an Bettwäsche meiner Frau roch, um mich ihr näher zu fühlen (bitte nicht lachen), ist es jetzt nicht so.

Da ich das alles im letzten Jahr schon einmal mitgemacht habe, hat vielleicht ein Gewöhnungseffekt eingesetzt.

Trotzdem bin ich eifersüchtig, gönne ihr die vermeintlich neue Liebe nicht, fühle mich ausgequetscht. Ich will auch diesen Kontrolltrieb loswerden. Das macht einen ja krank. Aber ich weiß nicht wie.

Das Schärfste, haltet euch fest, brachte sie mir gegenüber während des erneuten Auszuges: Sie fragte mich, ob ich ihr demnächst 3000 Euro leihen könne, weil sie ihre Konten wieder überzogen habe. Da gab es erste einmal eine Pause im Auto. Dann sagte ich ihr, dass ich wohl jetzt nicht der richtige Adressat sei, oder? Sie solle sich doch an ihren angeblich Neuen wenden. Der würde sein Konto dich bestimmt für sie öffnen. Oder fürchte sie ewa, dass das das junge Glück belasten könne. Ich war richtig stolz auf meine Reaktion, weil ich mich einmal nicht instrumentalisieren lassen wollte. Sie reagierte schnippisch und sagte, dass sie es sich dann von ihrem Chef geben lassen würde. Gute Idee, sagte ich. Dann kann sie sich dort noch gleich in größere Abhängigkeit bringen als sie ohnehin schon ist. Sie arbeitet jetzt noch Vorauszahlungen aus dem letzten Jahr ab!

Ich muss dazu sagen, dass wir einen Ehevertrag haben. Finanziell wird es keine Auseinandersetzung geben.

Aber dann sind da wieder die Momente, die wir bis vor kurzem noch geteilt haben. Sehr intensive, schöne Momente. Die vermisse ich
und ich habe angst, mich erneut einer Frau zu öffnen. Das hat mich jetzt zweimal verletzlich gemacht und mir große Schmerzen zugefügt. Ich will das eigentlich nicht noch einmal.

Muss ich jetzt zum schwanzgesteuerten Ar. werden, welches die Frauen auf Distanz zu seiner Seele hält und sie nur als Lustobjekt sieht? Ich will das einfach nicht glauben.

04.05.2011 08:34 • x 1 #5


Neffi-Maus
Ich habe meinem Ex gestern noch 1000€ für die Pacht Mai 2011 geliehen...hätte ihm auch sagen sollen, dass er mal seine Neue fragen sollte...mensch, rudi, wieso lese ich diesen 1 A genialen Satz erst jetzt von dir.

Danke für die Einsichten

04.05.2011 08:39 • #6


Hangover
Hey! Er lebt! Und er kann seine Situation analysieren, sogar Witzchen reissen und weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Damit hatte ich nicht so wirklich gerechnet.

Nein, Du musst kein Ar. werden. Das geht auch ohne. Du sollst ja niemanden ausnutzen, sondern entdecken, dass es ein Leben abseits Deines Dramas gibt. Nicht gleich über das Ziel hinausschiessen.

Klar bist Du eifersüchtig. Bin ich auch.
Aber ich bin schon einen Schritt weiter. Ich (entschuldige bitte) schei. drauf!

Dass Deine Ex Dich um Rat fragt, ist schon ein Treppenwitz der Geschichte. Und zeigt, dass sie die Situation ganz anders empfindet als Du.
Hab ich auch erlebt. Als ich meine Ex auf Festnetz anrufen musste, den AB dann belabert hatte, bekam ich einen Rückruf, in dem sie mich u.a. fragte, wieso ich sie denn nicht auf dem Handy anrufe.
Meine Entgegnung, das könne ich schlecht, da ich ihre Nummer nicht mehr habe, quittierte sie mit Unverständnis.
Andere Frau, gleiche Weltfremdheit.

Insofern: Nicht wundern, sondern akzeptieren und ignorieren!

Zieh das weiter durch, dass Du reflektierst, was alles in der Beziehung gelaufen ist. Vom Sockel hast Du sie schon geholt, nun mach den nächsten Schritt und weise ihr den Platz in Deiner Vergangenheit zu, der ihr gebührt.

BTW:
Das Schnuppern am Kopfkissen habe ich zuletzt Ostern gemacht, als ich meine Kartons und Möbel in der gemeinsamen Wohnung gepackt habe. Also kein Lachen von meiner Seite.
Allerdings habe ich gemerkt, dass die Aktion nicht wirklich hilfreich war.

Lass sie los. Das geht nicht von Heute auf Morgen. Aber irgendwann musst Du ja anfangen...

04.05.2011 08:51 • #7


Hangover
Zitat:
Das Vertrackte ist, dass selten starke, sondern meistens schwache Menschen verlassen werden. Frauen fühlen sich zu starken Typen hingezogen. Normal.


Danke. Jetzt fühle ich mich als Verlassener gleich viel besser.

04.05.2011 08:54 • #8


Neffi-Maus
Aus Frauensicht absolut korrekt....

04.05.2011 08:58 • #9


R
Zitat von Neffi-Maus:
Spiele die Rache-und Sabotageakte einfach nur in Gedanken durch. Ich betrachte mich dabei manchmal im Spiegel und zeige mir dann plötzlich den Vogel...

Was deine Stasi-Methoden betrifft, habe ich wohl meinen Meister gefunden^^


Das Problem: Nur in Gedanken Rache zu üben befriedigt irgendwie nicht. Der erste Typ von ihr hätte es tatsächlich verdient. Ich habe ihn damals auch unter Druck gesetzt. Habe ihm gesagt, dass sein Dienstherr sich bestimmt über die Art und den Inhalt seiner Kommunikation wundern würde, wenn er davon Kenntnis hätte (Er ist Erzieher im Kindergarten). Wie gesagt, seine SMS an meine Frauen waren damals extrem P..
Gleichzeitig ist er Hundetrainer, der die Tiere zu willenlosen Verteidigungs- und Angriffswaffen erzieht. Das faszinierte meine Frau wohl auch an ihm.

Ich habe oft gedacht, dass ich sein Hund töten, die Reifen an seinem Auto lockern und anderes mit ihm tun wollte, weil er meine Frau auch schlecht behandelte. In der Endphase rief sie mich sogar um Hilfe wegen ihm. Ich telefonierte mit ihm, bat ihn, meine Frau in Ruhe zu lassen. Das Gespräch und dessen Verlauf könnt ihr euch vorstellen. Deswegen ist es ja für mich unbegreiflich, dass sie nach wie vor bis in den März Kontakt zu ihm hatte.
Das zeigt aber wie die Psyche der Frauen manchmal funktioniert. Du behandelst mich zwar wie Dreck, faszinierst mich aber trotzdem, du starker Mann. Unglaublich!

Der jetzige Typ - ich hatte auch Kontakt zu ihm aufgenommen - ist anders. Zwar ein verrückter Sportspinner, aber wohl normal. Ihm ist das Ganze unangenehm und er versicherte mir, dass er keine Beziehung wolle. Und er wünschte mir, dass ich erfolgreich um meine Frau kämpfen könne. Nicht gegen ihn. Bin mal gespannt, ob er sich auf der Insel ihrer Annäherungsversuche widersetzen kann.

Das kann ich aber nur erfahren, wenn sie es mir selber erzählt oder eine ihrer Freundinnen nicht dicht hält. Bringt mich das weiter? Natürlich nicht!

Ich hatte schon damals gesagt, dass sie für mich gestorben sei, wenn sie mit dem anderen schlafen würde. Trotzdem nahm ich sie zurück und ich hatte auch kein schlechtes Gefühl. Da wunderte ich mich über mich selbst.
Ich schaffte es auch, die Vergangenheit nie zum Vorwurf zu machen. Ich war sozusagen der mustergültige Betrogene.

Momentan drehe ich mich im Kreis. Kann nicht so richtig aktiv werden, weil meine Gedanken immer noch um sie kreisen. ich treffe mich zwar mit anderen Leuten, aber am Ende sitze ich doch wieder im Haus und grübele vor mich hin. Ich habe während der letzten Trennung die Ausbildung zum Privatpiloten begonnen. Weil ich das schon immer machen wollte und man geraten bekommt, Neues zu unternehmen. Man glaubt aber gar nicht wie meine angeknackste Psyche sich auf die Ausbildung auswirkt. Ihr könnt euch vorstellen, dass man seine Sinne beieinander haben muss, um keine Fehler zu machen. Zum Glück habe ich dem Lehrer meine Situation geschildert, so dass er einordnen kann, wenn ich mit meinen Gedanken mal nicht bei der Sache bin. Demnächst steht mein erster Alleinflug an. Bei meinem angenacksten Selbstbewusstsein eine Herausforderung!

Es tut übrigens wahnsinnig gut, wenn man von anderen Frauen gesagt bekommt, dass man ein toller, charmanter, begehrenswerter Mann sei. Leider ist die Dame inzwischen wieder vergeben. Trotzdem habe ich guten Kontakt zu ihr.

Eines muss ich hier auch mal loswerden: Die neuen sozialen Netzwerke sind Segen und Fluch zugleich. Einerseits lernt man viele Menschen kennen, andererseits können sie auch missbraucht werden. Meine Frau ist, nachdem ich ihr Facebook überhaupt erst gezeigt hatte, völlig darin aufgegangen. Leider schaffte sie es nicht, verantwortlich damit umzugehen. Sie nutzte es zur Kommunikation mit alten Bekannten, von denen sie halt genau ihre beiden Affären rekrutierte.

04.05.2011 09:01 • #10


Neffi-Maus
Joa, ich habe auch so Hass Gedanken und überlege gern auch mal, wem ich wieviel Geld für einen Unfall zustecken muss. Das ist aber nur mein Temperament und das Kopfkino. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du zu sowas in der Lage wärst,sonst wäre da lngst etwas passiert.
es ist aber wirklich wichtig, diese Gedanken zu kontrollieren. Wie gesagt, ich könnte ein Buch über Rache schreiben ( angefangen dabei, seine Wäsche mit Juckpulver zu waschen..XD), aber ich begegne diesen Spinnereien mit Humor.

Und ja, laß dich weiter umgarnen..das tut gut, merke ich seber auch jeden Tag..jeder neue Tag, ist ein Tag weiter von dem/der ollen Ex entfernt und dem Traumpartner einen Schritt näher.

04.05.2011 09:06 • x 1 #11


Hangover
Ich würde als wichtigen und existentiellen Zwischenschritt erst einmal das Alleineleben betonen.
Meine Ausrichtung ist auf mich derzeit, damit ich wieder in meine Mitte komme und lerne, mir selber genug zu sein.

Vorher lass ich keinen festen Partner an mich ran.

04.05.2011 09:17 • x 1 #12


R
Interessant ist, dass ich meine Wut und meinen Hass immer fast ausschließlich auf die neuen Liebschaften konzentriere. Nie auf meine Verflossenen. Das war bei meinem Onkel so und ist auch jetzt so. Ich denke immer, dass die Typen doch sehen müssen, dass meine Frau einfach nur etwas zeit für sich braucht, um wieder zu mir zu finden. Lachlach.

Beide Ex sagten mir, dass ich meine Wut auf sie richten solle und bloß nicht auf die Typen.

Tatsächlich geht bei mir im Hinterkopf wahrscheinlich folgendes ab: Treffe ich die Typen, treffe ich sie um so mehr, weil es Stress für die bedeutet. Und den braucht sie in den Kontakten zu ihnen nicht.

Wahr ist aber auch, dass man durch solche Aktionen niemanden zurückbekommt. Ebenso mit dem übertriebenen Kontrollwahn. Sie ist zwar naiv, hat aber mit der Zeit und durch mein loses Mundwerk mitbekommen, dass ich irgendwie mehr weiß als ich eigentlich wissen könnte. Inzwischen hat sie mehrfach die Passwörter geändert. Was natürlich nichts nützt, weil ich die neuen ja immer wieder geliefert bekomme.

So habe ich zum Beispiel mitbekommen, dass sie sich im letzten Jahr bei Date-my-Dog angemeldet hat. Eine Partnerbörse für Hundebesitzer. Da musste ich schon herzhaft lachen. Aber keine schlechte Idee. Ich kann auf ihre Konten schauen und ich kann ihr Facebook mitlesen (übrigens nicht so einfach, wenn man keinen Verdacht aufkommen lassen will und der Betroffene sich etwas mit den Sicherheitseinstellungen dort auskennt).

Ich glaube, dass mein künftig hoffentlich schwindendes Interesse an diesen Informationen ein guter Indikator dafür sein wird, dass ich die Trennung einigermaßen verarbeitet habe werde.

04.05.2011 09:19 • #13


Hangover
Ich habe sofort Handynummer gelöscht, Freundstatus bei Facebook geändert, ihr herumliegendes Handy ignoriert (hat Überwindung gekostet) und keinerlei Stalking begonnen.

Mach Dich nicht zum Affen.
Das brauchst Du nicht.
Es ist ihr Ding, ergo nicht Deins.

Dass Interesse darf schnell schwinden, es geht Dir besser ohne diese Infos, die nix ändern und Dir nur wehtun.
Wichtig: Sie ändern an der Situation nichts!

//edit:
Rache ist auch so ein Thema. Ich hatte auch fiese Ideen.
Allerdings habe ich im Gespräch mit Freunden(!) schnell entdeckt, dass das kompletter Schwachsinn ist. Bringt es mir das zurück, was zerbrochen ist? Nö.
Also: Drauf geschissen.

Je weniger Du Dich mit Deiner Ex beschäftigst, desto besser.
Ausserdem, und da bin ich ein wenig schrullig vielleicht, glaube ich daran, dass negative Gedanken auch negative Gefühle erzeugen. Und Rache ist eindeutig etwas Negatives...

04.05.2011 09:25 • x 1 #14


Neffi-Maus
Stimmt, negative Gedanken bringen negatives handeln hervor...

04.05.2011 10:46 • #15


A


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