Öffne ich mich.

E
Liebe Freundinnen und Freunde, Hallo an alle,

Heute möchte ich mal eine Diskussion beginnen und hoffe, es steigen vielleicht ein paar Leute darauf ein.

Längere Zeit habe ich nichts von mir hören lassen, weil ich auf dem Weg war, der steinig und nicht ungefährlich ist. Kurze Zeit nach der Trennung von meiner Frau habe ich angefangen, mich zu öffnen. Eigentlich war mein ursprünglicher Gedanke, zunächst mal ein Jahr ins Land ziehen zu lassen. Ich wollte alles unbewusste bewusst manchen und die Erfahrung sauber verarbeiten.

Doch dann trat, wie das halt so ist, jemand in mein Leben. Zunächst war es eine lockere Verbindung, ein netter Kontakt, der viel Freude bereitet hat. Das tat sehr gut und hat mir oft geholfen, aus trüben Stunden heraus zu kommen. Bis wir dann feststellten, das da mehr sein könnte. Zuviel Übereinstimmungen, gleiche Einstellungen usw. usw. usw. Zunächst dachte ich noch, na, hier bahnt sich so ein Gefühl an, das entsteht, wenn man aus einer Situation, wie der in der ich war, heraus will. Ein Ersatz vielleicht, oder eine Ablenkung. Also war ich auf der Hut und achtete sorgsam auf meine Empfindungen. Stellte immer wieder auf den Prüfstand und hinterfragte mich immer wieder. Aber es ging schon in eine andere Richtung. Das war klar.
Ihr ging es wohl nicht viel anders, sonst wäre es gar nicht soweit gekommen. Aber auch sie war in einer solchen Situation wie ich (übrigens soll es so was auch außerhalb des Forums geben, was wie ich festgestellt habe, kein Gerücht ist).
Wir waren uns klar darüber, daß es nicht einfach ist und wollten uns entsprechend Zeit nehmen. Keinen Druck von keiner Seite, kein Tempo, die Sache zu beschleunigen. Abwarten und sehen, was geschieht.
Nun, es wird nichts geschehen, denn Sonntag haben wir den Kontakt zumindest vorläufig unterbrochen.
Verzeiht, wenn ich nicht näher auf Details eingehe, aber darum geht es mir nicht. Das ist nun etwas, mit dem ich fertig werden muß, will und werde.

So, da habe ich nun, was ich so schön gesagt habe und muß die Konsequenzen tragen.

Öffne ich mich, gehe ich das Risiko ein, verletzt zu werden, tue ich es nicht, werde ich einsam.

Ein ganz toller Satz, oder? Solange man ihn aus der Distanz sprechen kann. Nun habe ich nach dem Spruch die Realität erfahren. Und wie auch bei meiner Trennung, so werde ich so offensiv wie möglich vorgehen, um meiner Gefühle Herr zu werden.
Ich bin bewusst und mit offenen Augen ein Risiko eingegangen, es ging schief und ich jammere nicht. Einige von Euch kennen die Gefühle, die ich durchlaufe.

Die Frage ist nun, ist das Motto richtig?

Im Augenblick möchte ich eher sagen, nein. Lieber einsam als Schmerz oder Trauer empfinden. Aber das ist Blödsinn.
Die Vorzeichen waren ungünstig, zugegeben. Aber ich bin kein Mensch, der in schweren Momenten wegläuft. Man muß auch mal das unmögliche wagen können. Steckt man immer nur den Kopf in den Sand, so läuft das Glück vorbei und man sieht es nicht. Dies ist meine Einstellung für mich ganz persönlich und nicht übertragbar auf irgendjemand. Jeder hat andere Vorstellungen.
Dieser Einstellung zur Folge, müsste ich also das Motto unverändert beibehalten. Im Augenblick fehlt mir etwas die Kraft dazu, aber die werde ich schon wieder bekommen.

Nun interessiert mich Eure Meinung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt sich zu öffnen? Sollte man, wenn man der festen Überzeugung ist, einen Menschen gefunden zu haben, der der Idealbesetzung zumindest sehr nahe kommt, ein Risiko eingehen und früher als geplant sich öffnen? Ist das Motto etwas, nach dem man leben kann?

Liebe Grüße

Nordlicht

02.12.2002 07:32 • #1


E
Liebes Nordlicht,

Die Frage ist nun, ist das Motto richtig?

Muß ich mich auch immer wieder fragen. Es ist nicht einfach, Achterbahn zu fahren, es kostet viel Energie, vor allem wenn man ehrlich sein will und sich und/oder dem anderen nichts vormacht. Aber wenn ich bei anderen, oft älteren Leuten sehe, wohin die selbst verordnete Verschlossenheit und Einsamkeit führt, dann bin ich wieder ganz sicher das Richtige getan zu haben und zu tun! Ich glaube fest daran daß man wieder einen Zustand der Leichtigkeit erreichen kann, ohne Ballast, wenn man bewußt und klar genug ist. Ich glaube, daß ich jetzt auf diesem Weg bin. Die Enttäuschungen können einem dann nichts mehr anhaben, nicht wirklich ins Innere treffen sondern nur leicht verletzend streifen.

cu

02.12.2002 07:59 • #2


A


Öffne ich mich.

x 3


E
Hallo Nordlicht,

ich finde das Motto ist eher als Zuspruch oder Erkenntnis geeignet, aber nicht als Lebensweisheit. Das Motto ist super, jedoch ist es nur dann gut, wenn man schon eine Entscheidung getroffen hat.Quasi zum verarbeiten, anerkennen, verstehen, vielleicht auch bemitleiden...aber im positiven Sinne, ja? nicht falsch verstehen!

Ich denke der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn du weisst es ist gut! Dann wenn Du dich wohlfühlst.Dann wenn du nicht überlegen musst was Du sagst.Dann wenn Du nicht nach 3 sek. denkst, das hätte ich jetzt nicht sagen sollen! Dann wenn Du in den Augen Deines Gegenübers Perspektiven siehst.

Vielleicht erreicht man den Zustand des Öffnens erst nach einer gewissen Zeit der Einsamkeit und des Alleinseins. Ein sofortiges wieder Öffnen kann nur schwer zum Glück führen, denn unbewusst will man vom Partner dann doch nur, das er einem hilft die Wunden zu schliessen die man hat. Man sieht nur Dinge, die in der vorherigen Beziehung schlechter waren und sieht oft Dinge einfach nicht klar...

Die Theorie kenn ich nun...wenn ich es doch nur so anwenden könnte, wie ich es mir wünsche!

Aber grundsätzlich...

Winkt Dir die Liebe, so folge Ihr, sind auch Ihre Wege hart und steil... und umfarnt Dich Ihre Flügel, so ergib Dich Ihr, mag auch das unterm Gefieder verborgene Schwert dich verwunden...(der Prophet) Kahlil Gibran

Die Enttäuschungen können einem dann nichts mehr anhaben, nicht wirklich ins Innere treffen sondern nur leicht verletzend streifen..

genau...

02.12.2002 10:07 • #3


L
hallo,
wenn du dich nicht öffnest, lebst du quasi auf sparflamme und erreichst vielleicht nur 50% der möglichen zufriedenheit oder des möglichen glücks.
öffnest du dich hingegen, warten auf dich wunderschöne gefühle und neue erfahrungen.
wie du mit einer möglichen trennung dann umgehst liegt an dir und dieser fiktive (noch bist du ja gar nicht mal zusammen) schmerz ist sicherlich nicht mit jenem nach deiner letzten beziehung zu vergleichen, da du ja in einer ständigen entwicklung bist und mit künftigen ereignissen anders als in der vergangenheit umgehst.

leb einfach in der gegenwart und leg deine ängst ab!!!

ängste tauchen auf, wenn man in der zukunft lebt und man angst vor kontrollverlut hat (was könnte nicht alles passieren). die zukunft - gerade in einer solche situation - kannst du aber nicht beeinflussen. du kannst nur versuchen möglichst ehrlich dir selbst gegenüber zu sein, dann hast du dir auch nix vorzuwerfen.
alles liebe
lexl




02.12.2002 19:00 • #4


E
Hallo Nordlicht,

ob das Motto nun richtig ist oder nicht, kann jeder nur für sich beantworten.

Für mich selbst sage ich Ja dazu. Ich habe lange genug gelitten und ich möchte endlich wieder leben und dazu gehört eben auch, sich wieder zu verlieben. Auch auf die Gefahr hin, wieder verletzt zu weren.

Ich suche zur Zeit nicht nach einer neuen Liebe oder Partnerschaft. Ich lebe ganz gut und auch gerne alleine. Das wovor ich am meisten Angst hatte und was ich mir niemals hätte vorstellen können, hat seinen Schrecken verloren.
Dennoch gibt es natürlich Momente, da wünsche ich mir sehnlichst einen Mann an meiner Seite, möchte lieben und wieder geliebt werden, möchte mit ihm lachen und weinen, möchte kuscheln und mehr. Doch im Moment ist keiner in Sicht. Aber in Panik bin ich deswegen auch nicht gerade.

Auch ich hatte mich ja vor kurzem in einen anderen verliebt. Leider ist ja nichts daraus geworden, aber wir sind sehr enge Freunde geworden. Ich hatte dass ja auch hier im Forum schon mal geschrieben. Es war leider zu früh, nicht für mich, sondern für ihn.
Trotzdem bereue ich es nicht, mich geöffnet zu haben, auch wenn es weh getan hat. Ich habe daran gemerkt, dass ich wieder zu Gefühlen fähig bin, die ich für immer verloren glaubte. Und dafür bin ich dankbar.

Ja, Nordlicht, auch ich werde weiterhin ganz bewußt dass Risiko eingehen wieder verletzt zu werden. Aber ist nicht das ganze Leben ein Risiko? Ich habe schließlich mal daran geglaubt, dass mein Mann und ich miteinander alt werden. Dass wir uns immer lieben und alles gemeinsam durchstehen werden. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Nichts ist und hält ewig.
Auch vielleicht eine nächste Liebe nicht. Aber ich habe keine Angst davor. Ich will und werde das Leben nehmen, wie es kommt. Und ich weiß, ich werde wieder alles geben (na ja fast alles, einiges werde ich auf jeden Fall anders machen).

Hier ist noch ein Spruch, für alle die daran zweifeln, ob sie sich wieder öffnen sollten oder nicht:

Die Einsamkeit ist ein dichter Mantel,
und doch friert das Herz darunter.
(Erwin Guido Kolbenheyer)

Also, ich möchte nicht einsam sein oder bleiben. Deshalb öffne ich mich wieder für andere Menschen und ganz besonders wieder für einen möglichen Partner.

Aber hier auch noch einen Spruch, die es noch nicht können oder wollen:

Das Glück gehört denen,
die sich selbst genügen.
(Aristoteles)


Nordlich, du hast recht. Man muß auch mal das Unmögliche wagen:

Um das Mögliche wahr werden
zu lassen, müssen wir das
Unmögliche wagen.
(Fridel Marie Kuhlmann)

Hoffentlich sind das jetzt nicht zu viele Sprüche auf einmal, aber sie drücken genau das aus, was zu diesem Thema passt.

Ich weiß, deine innere Kraft und Stärke wirst du wieder zurück bekommen. Du hast es doch schon mal geschafft. Also wirst du es auch wieder schaffen. Glaub daran.

Viel Glück und alles liebe
Wolfsfrau



02.12.2002 20:42 • #5


E
Lieber Nordlicht,

danke für dieses interessante Thema. Diese Gedanken sind mir ziemlich vertraut.

Eine Trennung mit geplatzten Träumen, dieses „auf Sand gebaut Gefühl“ zu erleben, die Enttäuschung, das Gefühl, nicht erkannt worden zu sein und nicht erkannt zu haben, gescheitert zu sein mit einer Liebe, warum auch immer das geschehen ist ... Alles tut nur noch weh. In meinem Leben gab es bisher kaum etwas, was mich seelisch und körperlich so aus der Bahn geworfen hat wie dieser Verlust, diese Ohnmacht ... Eine von ganzem Herzen erlebte, bis ins letzte Stückchen des eigenen Selbst gehende Liebe zu verlieren zählt wohl zu den schwersten Prüfungen, die ein Mensch in seinem Leben durchmachen kann.

Was bleibt daraus? Erst endlos scheinender Kummer und Verzweiflung. Aber auch so sehr der Wunsch, wieder lachen zu können. Schwermut. Aber auch das Verlangen nach unbeschwerter Fröhlichkeit. Angst vor der Nähe. Aber auch soviel Sehnsucht nach Verbundenheit. Kälte und Leere. Aber auch soviel Liebe in uns, die wir loswerden wollen. Misstrauen. Aber auch der Glaube, der Wunsch, zu vertrauen. Selbstzweifel. Aber auch Selbstbewusstsein. Unsicherheit aber auch Erkennen, Wissen über sich selbst, über die Menschen, über das was zwischen den Menschen passiert und damit auch mehr Sicherheit im Leben... Vielleicht wieder nicht ankommen? Aber auch der Wunsch zu geben, der Wunsch zu empfangen, es versuchen wollen ...

Öffne ich mich, gehe ich das Risiko ein, verletzt zu werden, tue ich es nicht, werde ich einsam.

Das trifft es so ziemlich genau. Es ist eine Tatsache.

Für mich ist es kein Motto weil es nichts ist, was ich - gesagt/getan - so einfach umsetzen kann. Mein Herz hört in den seltensten Fällen auf das, was mein Köpfchen so ausbrütet und wenn der Kopf das zehnmal erkannt hat und es befiehlt, mein Herz wird seine Tür erst dann aufmachen, wenn es diese vernünftige Erkenntnis auch irgendwie spüren kann. Und dafür muss halt auch die Zeit reif sein, auch wenn das jetzt vielleicht etwas abgedroschen klingt, es ist so. Planen kann man das wohl nicht ... und ich möchte mich auch davor hüten, das zu sehr steuern zu wollen. Auch ich glaube, dass uns zur richtigen Zeit auch die richtigen Menschen über den Weg laufen. Das Öffnen passiert dann ganz einfach, wir merken es vielleicht erst gar nicht bis wir plötzlich überrascht feststellen, dass die Schmetterlinge ja doch noch fliegen können und wir wundern uns dann wo die auf einmal alle wieder herkommen Und wenn das passiert, dann erscheint das Risiko auch ein bisschen kleiner und kleiner ... und wenn wir uns dann nicht mit Händen und Füssen dagegen wehren, die Mauer hochziehen, dann werden wir auf einmal wahrscheinlich sogar überhaupt keine Gefahr mehr sehen können...

Mir hilft dieser Satz, weil ich indem ich ihn mir bewusst mache, zumindest dafür sorge, dass ich nicht ganz taub und blind für die Welt werde. Ich rappel mich dann doch wieder auf und gehe mal raus, treffe mal neue Leute... Und auch wenn die Angst da ist und die Albträume, einsam werden möchte ich nicht. Ich konnte mich schon wieder öffnen, soweit wie ich es noch vor ein paar Wochen nicht für möglich gehalten hätte. Und auch wenn ich immer noch nicht so ganz bereit bin, abzuspringen ... die Sehnsucht, meine Wünsche und Träume und das Verlangen nach Verbundenheit wird wieder stark genug sein, auch wenn es dieses Mal ein bisschen vorsichtiger vorangeht, in kleineren Schrittchen ...

Alles Liebe!

Gia

P.S. Noch ein Wort zum Risiko: Ist nicht das ganze Leben eins, sogar noch im Schlaf?

Und noch etwas, was ich schon vor längerer Zeit mal gefunden habe:

„Gewarnt ist gewappnet heisst es. Doch wer achtet schon darauf? Alles, was ich hörte, war das dumpfe Hämmern meines Herzens“ (aus „Angst vorm Fliegen“ von Erica Jong)

02.12.2002 22:10 • #6


S
Liebes Nordlicht,

ich glaube, es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt, an dem das sich Öffnen richtig ist. Eine Trennung braucht sehr viel Zeit, um verarbeitet zu werden, auch wenn eine Beziehung nur kurz war. Wenn man seine Wunden noch nicht ganz verarbeitet hat, und es tritt jemand in das Leben, in den man sich verliebt, hat man - wie eigentlich immer - zwei Möglichkeiten: Ich gehe darauf ein, oder ich lasse es. Die Gefahr, nochmal verletzt zu werden ist insofern größer, weil die alten Wunden noch nicht ganz verheilt sind und es eben mehr weh tut, wenn eine Wunde aufgerissen wird, als wenn eine frische Wunde in heile Haut geschlagen wird. Aber: Es kann auch helfen, die alten Wunden vollständig verheilen zu lassen.

Nach 7jähriger Beziehung mit Markus war ich völlig am Boden, nach ca. 1/2 Jahr trat ein anderer Mann in mein Leben, der sich um mich bemühte. Ich wollte eigentlich noch nicht, dachte, ich müßte meine Wunden noch verheilen lassen, ich hing doch noch zu sehr an Markus. Doch dann verliebte ich mich aber doch in ihn ... und der Schmerz um Markus war vergessen! In diesem Fall war es also richtig, daß ich mich früher geöffnet habe, als ich eigentlich wollte.

Diese Beziehung zerbrach nach 1 1/2 Jahren, ich war wieder sehr, sehr traurig ... und nach 1/2 Jahr trat wieder ein anderer Mann in mein Leben. Ich hatte das Gefühl, daß ich mich wieder öffnen sollte, könnte, müßte - was auch immer. Nachdem wir uns das erste Mal verabredet hatten, bin ich zu
Hause in Tränen ausgebrochen. Frag nicht, warum, ich weiß es nicht. Ich mochte diesen Mann sehr, aber eigentlich wollte ich nur meinen Ex-Freund wiederhaben. Hier war das Öffnen eindeutig zu früh, obwohl die Beziehung sehr viel kürzer war, als die davor. Ich habe das dann auch abgebrochen. Und ich denke bis heute, daß es so richtig war. Ich wäre mit diesem Mann nicht glücklich geworden - jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt.

Liebes Nordlicht, ob man sich öffnen sollte und wann, kann wohl nur jeder selbst entscheiden. Wie meine Geschichte zeigt, gibt es nicht mal für jeden einzelnen Menschen den eigenen Weg, sondern ist auch abhängig von der Gefühlssituation, in der man sich befindet. Wenn das Herz sagt, es ist okay, dann sollte man es tun, auch auf die Gefahr hin, wieder verletzt zu werden. Nach meinem Lebensmotto: Man bereut meist nicht die Dinge, die man getan hat, sondern die, die man unterlassen hat.
Was sich allerdings nicht gut anfühlt, sollte man lassen. Aber sich der Liebe zu verschließen, macht nicht glücklich und funktioniert auch meistens nicht. Menschen treten in Dein Leben - und gehen wieder. Ob sie Wunden hinterlassen, können wir nicht voraussehen, doch wir können auch nicht voraussehen, ob sie unser Leben vielleicht bereichern und uns glücklich machen.

Du möchtest ja leider nicht sagen, warum Ihr Euren Kontakt abgebrochen habt, vielleicht ist das ja auch gar nicht relevant. Aber ich bin sicher, daß es den Versuch wert war! Dieser Mensch hat Dich eine Zeit begleitet, Dir weitergeholfen, vielleicht wird er Dich irgendwann wieder begleiten, und selbst wenn nicht, hast Du sicher auch aus diesem Kontakt etwas mitnehmen können.

Der Mensch, der Dich ein Stück Deines Lebenswegs
begleitet, ist der Mensch, den Du in diesem Moment
brauchst.
(von Vali M. - meiner liebsten Freundin)

Liebes Nordlicht, die Angst vor Verletzung kenne ich nur zu gut. Auch ich denke manchmal, daß die Einsamkeit besser zu ertragen ist, als der Schmerz der Trennung, doch wie wundervoll ist dieses Gefühl, wenn ich vor Glück kaum atmen kann! Und die Hoffnung auf diese kostbare Zeit voller Glück, läßt mich Risiken eingehen - vielleicht nicht jetzt, doch irgendwann wieder. Ohne diese Hoffnung wäre ich verloren.

Ganz liebe Grüße
Deine Shannon

02.12.2002 22:20 • #7


E
Liebes Nordlicht!


Im Winter zieht sich die Natur in sich selbst zurück.
Die Bäume werfen ihre Blätter ab und sammeln ihre Lebenskraft in ihrem Inneren.
Wenn in unserem Leben Winter herrscht, leiden wir unter Schmerzen, Mühsalen und Verwirrungen.

Jetzt ist es weise, dem Vorbild der Natur zu folgen und uns in unser Selbst zurückzuziehen.
Wenn es in unserer Seele Winter wird, ist es unklug, uns irgendwelche neuen Ziele zu setzen.

Wir tun besser daran, in Deckung zu gehen, uns ganz klein zu machen und in der Geborgenheit unserer Burg abzuwarten, bis diese trostlose, auszehrende Zeit vorübergeht.

Das ist das Heilmittel der Natur.

Sie pflegt sich in ihrem Winterschlaf.

Wenn Leiden und Schmerzen unser Leben zur Qual machen, müssen auch wir Zuflucht in der Geborgenheit unserer Seele suchen.



Thilde

04.12.2002 10:22 • #8


L
Beannacht


Am Tag, an dem die Last auf deinen Schultern unerträglich wird und du strauchelst, möge die Erde tanzen, um dir das Gleichgewicht wiederzugeben.


Und wenn deine Augen hinterm grauen Fenster zu Eis erstarren und das Gespenst des Verlustes sich in dich einschleicht, möge ein Schwarm von Farben, Tiefblau, Rot, Grün und Azur, herbeikommen, dich auf einer Au der Freude aufzuwecken.


Wenn die Leinwand der curach des Denkens spröde wird und ein Fleck Ozean schwarz unter dir wächst, möge ein Pfad gelben Mondlichts sich über die Wellen legen, um dich sicher ans Ufer zu führen.


Möge die Nahrung der Erde dein sein,
möge die Klarheit des Lichts dein sein,
möge das Wasser des Ozeans dein sein,
möge der Schutz der Ahnen dein sein.


Und möge ein sanfter Wind diese Worte der Liebe um dich schmiegen, wie einen unsichtbaren Mantel, der dein Leben behüten soll.



Aus:
Anam Cara, das Buch der keltischen Weisheit


Leah-Nimue  

04.12.2002 10:43 • #9


E
Hallo Ihr alle,

zunächst mal vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde mich später noch mal dazu melden.

Nur zwei Anmerkungen hier an dieser Stelle schon mal:

Thilde, wenn ich den nächsten Baum der Liebe pflanzen und die richtige Hilfe dabei bekomme, könnte es auch eine Tanne werden, die grün uns saftig das ganze Jahr über steht. Und das Jahr um Jahr. Warum muß man sich damit abfinden, in regelmäßigen Abständen einen Rückzug einzuleiten?

Leah_Nimue: Die Kombination dieser Namen und ihre Bedeutung sagen mir viel. Die Verse sind gut. Du weißt, was ich denke und fühle.

Ich möchte alle anderen bitte, mir diese persönlichen Bemerkungen zu verzeihen. Sie gehören eigentlich nicht hierher, aber sie haben eine Bewandnis, die nicht hierher gehört. Bitte habt Verständnis, wenn ich sie trotzdem schreiben mußte.

Zu den anderen Beiträgen, die noch einige weitere interesssante Fragen aufwerfen, werde ich mich später äußern.

Liebe Grüße

Nordlicht

04.12.2002 12:40 • #10


E
Liebes Nordlicht

Fuer hilfe und beistand edarf es nie einer entschuldigung sei sicher und viele wissen wieso also ....

und dir thilde moechte ich sagen das er recht hat schau und hoere was man dir sagt und versuch mal dran zu glauben mit der Hoffnung und Kraft die du dafuer brauchst und von anderen gerne sehr gerne bekommst :)

Feechen

04.12.2002 13:48 • #11


A


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