Zitat von Meerjungfrau12: Der Verstand hat es begriffen, ihr habt ja auch echt alle Fakten auf den Tisch gelegt. Aber mein Ego sagt, wäre ich eine tolle Frau hätte er sich mehr Mühe gegeben.
Das Ego sind Deine verletzten Gefühle und die brauchen immer ungleich länger, bis sie das, was der Verstand längst weiß, auch begriffen haben-
Mit Deinen Schuldzuweisungen drehst Du Dich im Kreis und behinderst Dich selbst. Das ist ein selbstschädigender Mechanismus.
Seine Handlungen und Verhaltensweisen anzuschauen und darüber nachzudenken, ist eine gute Sache. Aber sich allein die Schuld daran zu geben, ist Selbstboykott. Denn das Gegenüber ist - obwohl Du ja weißt, wie er sich Dir gegenüber verhällt - in Deiner Seele entlastet, aber stattdessen lädst Du Dir selbst den Rucksack mit Schulgefühlen auf, für die kein Anlass bestellt.
Du musst lernen, diese Gedanken durch positive Ich-Botschaften zu überschreiben. Das ist regelrecht Arbeit und bedeutet auch ständiges Hinterfragen. Was fühle ich und warum? Bin die diejenige die das verursacht hat?
Nein, Du hast sicher einen Anteil daran, aber Schuld am Scheitern sind immer zwei und nie einer allein. Er sollte sich fragen, wie er eigentlich lebt, warum er ständig beschäftigt sein muss, aber dazu reicht es bei ihm nicht. Er ist zu dumm und zu oberflächlich dazu.
Das bist Du ganz und gar nicht. Du bist weder dumm noch oberflächlich, eher das Gegenteil Aber bitte höre auf, die Schuld bei Dir zu suchen. Das hast Du wahrscheinlich schon in der Kindheit gelernt. Wäre ich anders, wäre ich noch braver, wäre ich gescheiter, wäre ich noch lieber, dann hätten sie mich endlich lieb. Das sind Botschaften, die beim Kind ankommen und dann verinnerlicht werden. Die sind aber nur erworben worden und das kannst Du dir nicht aussuchen.
Aber wie Du mit den schädlichen Botschaften an Dich selbst umgehst, das kannst du Dir aussuchen, denn Du musst nicht alles behalten, was Dir aufgeladen wurde.
Schick die Kobolde in einen Schrank, wo sie vor sich hin maulen können . Ich war ähnlich wie Du. Es ging schief und ich war Schuld, denn ich hatte versagt. Ich war nicht gut genug gewesen, sonst wäre er ja nicht gegangen.
Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mir mit negativen Gedanken permanent selbst weh tue und vor allem dass mich solche Gedanken nicht weiter bringen. Ich hielt mich nur in der gewohnten Gedankenspirale auf.
Und irgendwann sagte ich mir: ich habe keine Lust mehr, auf diese destruktiven schwarzen Kobolde zu hören, die mich immer nur verspotten und runterziehen. Und dann schickte ich sie weg. Ich verscheuchte sie und sagte: Haltet die Klappe, ich will euch nicht mehr. Seit Jahren sagt ihr mir dasselbe. Hähä, wieder mich nicht gut genug gewesen, so wie immer halt! Du bringst es halt nicht. Sieht Du ja jetzt und wir hatten Recht, auch wie immer.
Man kann diese Muster durchbrechen, indem man sich positive Botschaften sendet. Es ist nur Arbeit, aber man muss dran bleiben und das richtig üben. Dann bleiben die Kobolde irgendwann auch weg, weil sie keine Resonanz mehr finden.