Hallo Freefalling,
herzlichen Dank für die Antwort!
Nein, geantwortet habe ich nicht. Ich habe eine E-Mail geschrieben, die ich aber nicht abgeschickt habe. Sie war mir dann doch zu boshaft. Aber da steht geschrieben, wie ich mich fühle, voller Wut:
Und? Was soll ich jetzt mit dieser E-Mail anfangen? Willst Du mich damit zurückhaben? Nichts Neues, kann ich da nur sagen. Die Litanei mit dem angeblich ach so großen Druck habe ich schon x-mal gehört. Ich glaube, es ist mal Zeit für ein paar unbequeme Wahrheiten, die ich Dir gerne erspart hätte, weil Du sie sicherlich nicht gerne hörst. Aber mit solch einer E-Mail forderst Du das regelrecht heraus und ich habe mittlerweile kein Mitleid mehr mit Dir.
Du bist ein Jammerlappen, der anstatt sein Leben endlich mal in die Hand zu nehmen und etwas zu ändern, lieber in Selbstmitleid zerfließt, das unterstreicht diese Mail nochmal ganz deutlich. Du bist nicht lebensfähig. Was Du als Druck und Stress empfindest, ist das normale Leben. Wahrscheinlich hast Du schon Druck, wenn Du Dir nur die Schuhe zubindest. Das gleiche Feuer, wie wir es wohl in unserer Vergangenheit erlebt haben, härtet Stahl und bringt Butter zum Schmelzen – ich bin das Stahl und Du die Butter.
Du brauchst doch jemanden, der die „pflegerische Betreuung“ für Dich übernimmt und Dir ständig über das Köpfchen streichelt, das ist doch Wahnsinn. Du bist einfach ein kleiner Junge, der sich bei Gewitter und Donner am liebsten unter dem Bett verstecken würde und nach seiner Mama ruft. Werde endlich mal erwachsen!
Du bist schon „dauerkrank“ und lustlos, seitdem ich Dich kenne. Spätestens als ich xy zurückkam, warst Du nicht mehr wiederzuerkennen. Zum Glück gibt es ja Fernseher, Computer, Kilo-Eimer Milchreis, Stracciatella-Joghurt, Eis, Pizza und sonstiges. Mehr brauchst Du ja offensichtlich nicht zum Leben - schon gar keine Freundin, die auch noch so unverschämt ist, zu glauben, dass zu einer Beziehung auch S. und Zweisamkeit dazugehören.
Du lebst in einer verkommenenen Buden in einer der unschöneren Ecken der Stadt, wo fast nur Assis leben, Veränderung nicht absehbar – ganz im Gegenteil, Du hast das Dreckloch einer schönen gemeinsamen Wohnung mit mir in einer guten Gegend vorgezogen. Bitte sehr, wie Du magst. Du lebst wie ein Hartz-IV’ler- und das obwohl Du selbstständig bist: „Komm ich heute nicht, komm ich morgen“, kriegst Deinen Ar. nicht hoch und bist unglaublich träge. Du kriegst kaum etwas auf auf die Reihe, was NICHT gerade mit dem Job zu tun hat. Bruflich ein Erfolg, privat eine Niete.
Du solltest wirklich mal eine Therapie machen, vielleicht kriegst Du ja dann noch die Kurve. Ich hatte Dir meine Hilfe angeboten, aber Du hast sie jedes Mal abgelehnt. Jetzt musst Du gucken, wie Du zurechtkommst. Aber schade drum, dass man sein Leben so wegwirft, wie Du es tust.
Und zum Schluss: DICH kotzt das Geschreibe an ---- ach ja? Für Beziehungsgespräche war der Herr ja nie zu gewinnen. SO what?
Mein Kopf sagt, dass ich mich nicht melden soll und ihn Geschichte sein lassen soll, weil er sich niemals ändert. Und mein Herz? Es schreit danach, endlich wieder in den Arm genommen zu werden, und hofft, dass sich doch alles zum Guten wendet. Heute bei dem schönen Wetter habe ich gedacht: Toll, wäre super für eine Radtour. Die wollte er als passionierter Radler immer mal mit mir machen, es hat aber -natürlich- nie geklappt ... Mein Herz sagt, dass er ja eigentlich ein lieber Kerl ist, der sich oft für mich eingesetzt hat, auch wenn er mich oft enttäuscht und verletzt hat. Diese besch... Mail von ihm hat mein ganzes Entscheidungs-Gerüst, was die Beziehung betrifft, wieder ins Wanken gebracht.
Aber wahrscheinlich muss man da durch, wenn man sich getrennt hat? Derzeit tendiere ich dazu, mich nicht zu melden und einfach abzuwarten, was er macht, wenn ich nicht reagiere.
Einen schönen Sonntag wünsche ich noch!