Zitat von tauris: nichts wofür ich seiner Meinung nach Wertschätzung dafür verdient hätte .
Kenne ich 1:1 von meinem Exmann.
Seiner Meinung nach ist es eine Erkrankung und der andere Partner hat damit zu leben. Man trennt sich ja schließlich auch nicht sofort bei anderen Erkrankungen.
Ja...aber:
Der Unterschied ist für mich folgender:
Bei anderen Erkrankungen ist der Partner zumindest mehrheitlich als Partner da, d.h. man unterstützt sich bei Problemen, man gestaltet irgendwie im Rahmen des Möglichen die Partnerschaft.
Bei Depressionen und co hat man es aber häufig zu tun mit Partner, die nur noch körperlich präsent sind und bei denen es keine emotionale Tiefe oder Verbindung mehr gibt.
Nein, der erkrankte Teil kann nichts dafür.
Aber der gesunde auch nicht.
Beispiel: meine beste Freundin hat einen Partner, der unter Depressionen und zuletzt auch Paranoia litt.
Wir haben darüber gesprochen..
Wann immer ich erwähnt habe, dass sie am Rande ihrer Belastungsgrenze ist, kam von ihm: ist ja klar, er muss funktionieren, ist typisch für euch Frauen, hey, er ist krank, weg damit.
Ich habe mehrfach versucht - auch unter dem Eindruck meiner eigenen Betroffenheit - eine Perspektive zu eröffnen für sie: dass es Leiden bedeutet. Dass ihre Kräfte zu Ende gehen . Dass sie kämpft und nicht sofort aufgegeben hat.
Das wird alles beiseite gewischt.
Der Mann ist der arme Kranke, das Opfer, und sie ist die Böse, die nun an der Beziehung zweifelt...und im wahrsten Sinne des Wortes VERzweifelt.
Nachher habe ich gedacht: ok, so wird er dann wohl unsere Beziehung und deren Ende auch bewerten? Er ist das Opfer, ich bin Täter - und an einigen Stellen wurde auch schon offen bar, dass er das so sieht. Beispiel: du hast mich aus unserem Haus vertrieben!
Fakt ist: ich war bereit, eine Wohnung zu suchen , aber er konnte das Haus alleine nicht bezahlen. Wollte Aber, das es als Wert für die Kinder erhalten bleibt....also wohne ich darin.
Aber dieses Zwischenstück blendet er offenbar oftmals aus.
Ebenso erfolgten oft Abwertungen von mir Du kannst das und das eh nicht, du musst erstmal jemanden finden, der mit dir überhaupt Zusammenleben kann, du wirst das alles erst merken, wenn du mal alleine bist
Darf ich fragen, wie lange ihr zusammen seid?
Gab es eine Diagnose bevor ihr zusammen gekommen seid?
Bei mir war das der Fall.
Es hat es gut 13 Jahre gehalten, dann war ich am Ende.