Hallo ihr Lieben!
Da bin ich, es tut mir sehr leid, dass ihr so lange warten musstet! Nun erzähle ich euch endlich, wie es gelaufen ist, ich bin gerade erst nach Hause gekommen, ich war heute bei ihm, es wird ein wenig lang werden, es ist alles so kompliziert, ich weiß nicht, wie ich überhaupt anfangen soll.
Das Telefonat fand gestern wie abgemacht statt. Ich habe es so begonnen, indem ich erzählt habe, dass es mir, vorallem seit unserem letzten Treffen, gar nicht so gut geht. Er wollte natürlich sofort wissen, weshalb es so ist, also begann ich zu erzählen, dass ich mich schlecht fühlte, als er mir plötzlich mitteilte, dass er Besuch bekommen würde, mich deshalb sogar nach Hause schickte, dass es mich traurig machte, weil ich gerne länger bei ihm geblieben wäre und ich das Gefühl bekam, dass er die Zeit mit mir gar nicht so schön findet.
Ich habe drumherum geredet, ich habe mich nicht getraut, direkt seinen Frauenbesuch anzusprechen.
Er fragte ein wenig erschrocken, weshalb ich so denke, er meinte, dass es gar nicht so wäre, dass diese Verabredung einfach schon einige Tage vorher geplant gewesen wäre und unsere Verabredung ja recht kurzfristig (Mittwochabend für Freitag) er auch gar nicht damit gerechnet hätte, dass ich Zeit habe, er mich halt trotzdem so schnell wie möglich sehen wollte, mich deshalb schon für den Freitag einlud.
Ich fragte dann einfach, wie denn seine Verabredung gelaufen ist.
Da sagte er nur, dass es schön war, eine langjährige gute Freundin wäre bei ihm gewesen.
Ich antwortete, dass es ja sein könnte, dass da mehr läuft. Dies verneinte er und er fragte mich, ob ich etwa eifersüchtig bin. Das ganze aber in einem ziemlich lockeren, eher witzigen Ton, was mir ein eher gutes Gefühl gab. Ich habe dann einfach gesagt, dass ich es bin.
Er lachte und meinte, dass ich nicht eifersüchtig sein bräuchte, sagte mir, er hätte schon diese Ahnung gehabt, dass ich vielleicht deshalb reden will, konnte es sich aber eigentlich nicht vorstellen.
Ich sagte ihm dann, das mir bewusst ist, dass ich es eigentlich nicht sein darf.
Da fing er plötzlich an, das alles in Ordnung wäre, dass er es gut finden würde, dass ich es anspreche, er wäre nur überrascht, denn er hätte es nicht erwartet.
Ich sagte ihm, dass ich ihn scheinbar viel mehr mag, als ich sollte. Es ist mir wahnsinnig schwer gefallen, ich war noch nie so nervös! Ich habe in dem Moment auch wirklich damit gerechnet, dass es das nun mit uns war, da es ziemlich ruhig wurde, bis er meinte, ob ich wüsste, dass ich ihn gerade glücklich mache, er hätte die ganze Zeit das Gegenteil gedacht, fing an zu erzählen, dass ich mich so selten melde, so oft in letzter Zeit keine Zeit gehabt habe, als er mich sehen wollte, da hätte er gedacht, dass ich ihn gar nicht so gerne habe.
Ich erzählte ihm, dass ich ihn ständig vermisse und dass ich ihn gerne öfters bei mir hätte, ich aber weiß, dass er es eigentlich nicht möchte, ich nicht denke, dass es ihm genauso geht wie mir.
Er meinte dann, dass er dasselbe dachte, von mir wäre immer so wenig gekommen und er hätte immer gedacht, dass er mich lieber in Ruhe lässt, eigentlich würde er mich immer vermissen.
Ich sprach dann einfach direkt an, dass er doch gar keine Beziehung möchte und mir anfangs deutlich klar machte, dass er es locker zwischen uns haben will.
(Ich kürze übrigens immer ein wenig ab)
Naja, eigentlich fing alles total gut an...doch da sprach er wieder seine siebenjährige Beziehung an Er meinte, dass er so schnell nicht wieder etwas enges eingehen könnte, dass noch so viel geregelt werden müsste, er alles langsam haben mag, ihn würde es wahrscheinlich noch überfordern, wieder diese Verpflichtungen einer Beziehung zu haben, er würde sich noch nicht bereit fühlen, ihm würde es leichter fallen und ihm würde es im Moment diesen Druck nehmen, wenn es so zwanglos läuft, eine Beziehung würde diesen gerade noch erzeugen, ihm wäre noch nicht ganz wohl dabei. :-
Aber er würde mich total mögen und könnte sich wirklich vorstellen, dass es sich ändert, wenn wir uns diese Zeit geben und von nun an offener miteinander kommunizieren.
Ich sagte ihm, dass ich die Befürchtung habe, dass es so nicht stimmt und dass er mir wirklich sagen soll, wenn ich nicht die Frau für ihn bin, dass es nur fair mir gegenüber wäre.
Da meinte er, dass er es schlimm finden würde, dass ich so denke, er hätte schon direkt am Anfang gemerkt, dass er sich verlieben wird, weswegen er etwas Abstand nahm, denn eigentlich wollte er es nicht, er würde sich total wohl mit mir fühlen und er würde sich jedesmal freuen, wenn wir uns wiedersehen, er würde immer wieder merken, dass er doch sehr viel für mich fühlt. Er wüsste nur, dass es wahrscheinlich noch nicht gut wäre, er hätte die Sorge, dass es schiefgehen würde, ohne diesen Zwang könnte er alles viel einfacher zulassen, man sollte sich Zeit lassen und sich immer besser kennenlernen.
Jetzt sitze ich hier und bin erstrecht überfordert. Ich will nicht warm gehalten werden, ich weiß nicht, ob ich ihm wirklich glauben soll, dieses Risiko eingehen soll. Einerseits kann ich ihn, sollte es stimmen, sehr gut verstehen, es auch nachvollziehen, andererseits habe ich wirklich Angst, dass es nicht wahr ist, ich mir umsonst Hoffnungen mache.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er lügt, er wirkte schon immer ziemlich ehrlich, ich glaube, wäre keine Chance vorhanden, hätte er keine Gefühle, würde er es sagen, so schätze ich ihn ein. Wenn ich mich aber doch in ihm täusche, wird es mir am Ende noch sehr viel schlechter gehen.
Wir sprachen noch eine ganze Weile weiter, es würde viel zu viel und zu lang werden, würde ich hier das gesamte Gespräch schreiben, jedenfalls kamen wir dann irgendwann auf das Thema, wie wir beide uns diese momentane Freundschaft Plus vorstellen, wie es jetzt weitergehen soll.
Ich sagte ihm, dass ich ihn öfters sehen möchte, dass mir mehr Zeit zusammen wichtig wäre, dass ich es nicht mehr könnte, so wenig Kontakt zu haben.
Er sagte, dass er sich auch wünschen würde, dass wir uns öfters sehen, dass er es toll fände, wenn wir häufiger Kontakt hätten.
Und auch, dass er sehr froh wäre, dass wir darüber mal offen geredet haben, er wäre genauso verunsichert gewesen. Danach fragte er mich, was ich Sonntag so vor habe. Wir haben uns verabredet, sind heute in den Park gefahren, sind dort spazieren gegangen und haben uns noch ewig darüber unterhalten, er wirkte irgendwie sehr glücklich, ließ mich gar nicht mehr los, sprach immer wieder an, dass wir beide wohl einfach zu wenig Mut hatten und eigentlich die ganze Zeit ähnlich dachten.
Dann waren wir noch ein paar Stunden bei ihm, lagen auf dem Sofa und haben die ganze Zeit gekuschelt, gequatscht, viel gelacht, miteinander geschlafen haben wir aber nicht, wie es ja sonst immer war, ich hätte es auch nicht zugelassen! Er hat es aber auch nicht versucht, heute war es irgendwie ganz anders, tatsächlich noch intensiver als sonst.
Er fragte aber auch immer wieder, ob ich es wirklich möchte und kann, wenn wir uns diese Zeit geben, er würde nicht wollen, dass er mich verletzt, ich mich weiterhin unglücklich fühle, ich soll ehrlich zu ihm sein.
Ich sagte, dass ich es mit uns möchte, wenn es wirklich so sein wird, wie wir es nun besprochen haben, er wirklich etwas für mich fühlt, ich aber doch nochmal in Ruhe darüber nachdenken werde. Irgendwann kam dann von ihm, dass er gar nicht wollen würde, dass ich gehe, er würde mich viel zu sehr mögen.
Und nun? Ich will es gerne versuchen und riskieren, bloß ist diese Angst so groß, dass ich am Ende nur enttäuscht werde, was meint ihr?
Einerseits bin ich glücklich, andererseits denke ich mir, dass ich nicht viel weiter bin, jetzt bin ich noch verwirrter! Versuche ich es nicht, werde ich mich ewig fragen, ob es nicht was geworden wäre mit uns, vorallem, wenn er mich wirklich so sehr mag, wirklich Gefühle für mich hat, vielleicht wäre mehr Zeit ganz gut, wahnsinnig oft haben wir uns ja auch nicht gesehen, es würde mir keine Ruhe mehr lassen. Lasse ich es zu, werde ich wohl ständig diese Angst haben.