Am besten finde ich ja immer so Leute, die erst aus der Deckung kommen, wenn es nach Ärger riecht.
Und die dann - auch noch im Schutze der totalen Anonymität - plötzlich das Bedürfnis haben, sich ungefragt auf eine Seite zu stellen und es der anderen 'mal ordentlich öffentlich zu geben. Diese Leute gibt es ja leider überall (vor allem aber im WWW).
Es wird niemand - schon gar kein Anonymer, der sich nie zu Wort gemeldet hat - gezwungen, meinen Thread zu verfolgen und mitzulesen, wie ich mich 'immer wieder in die Opferrolle begebe' und nach Bestätigung heische.
Mir würde jedenfalls nicht einfallen, das Geschreibsel von jemandem, den ich
so einschätze, freiwillig zu lesen. Wie kommt es, dass der ein oder andere hier das trotzdem tut?
Gibt doch genug andere schöne Dinge im Leben, die man machen könnte...
Ich habe schon immer gesagt, was ich denke. Und ich werde damit sicher nicht aufhören.
Und meine persönliche Grenze ist im Augenblick nunmal erreicht, wenn jemand die Krankheit meiner Mutter heranzieht.
Ich habe drei echt beschi**ene Monate hinter mir. Ich bin verlassen worden
und musste die Krebs-Diagnose der mir am nächsten stehenden Person verkraften und für sie stark sein, obwohl ich sowieso gerade schwach war. Genau
die beiden Menschen, die mir die nächsten sind (waren), habe ich innerhalb weniger Wochen verloren bzw. es drohte, sie zu verlieren.
Falls ich mich in dieser Zeit tatsächlich in eine '
Opferrolle' gerückt haben sollte, ohne es zu merken, dann ist das eben so. Ich finde, ich hätte dazu gerade jedes Recht. Jedenfalls würde ich mich nicht dafür schämen.
Und ja, ich bin gerade stolz auf mich selber, dass ich es geschafft habe, meiner Mutter die Kraft zu geben die sie gebraucht hat, ihr zur Seite zu stehen. Dass ich es (ohne, dass ich die Pillen nochmal genommen hätte) auch geschafft habe, meinen Vater zu unterstützen und aufzubauen und jeden Tag nach der Arbeit ins Krankenhaus (sogar auf die Intensivstation) zu fahren und einen optimistischen Eindruck zu erwecken. Ich habe mir das selbst vorher nicht zugetraut. Aber ich habe es geschafft.
Und nebenbei habe ich dadurch (so, wie es gerade aussieht, zumindest) auch noch die Trennung endgültig akzeptiert und mein Ex mir zunehmend egal geworden ist. Ich kann nach 100 Jahren aus vollem Herzen behaupten, dass ich ihn nicht mehr wiederhaben will.
Ja, die letzten drei Monate haben mich verändert. Sie haben mich stärker gemacht, mich irgendwie reifen lassen. Und wenn jemand meint, dass ich mir da etwas drauf einbilde und 'immer nur hören will, wie toll ich bin' - ja, stimmt.
Darauf bilde ich mir gerade etwas ein. Und ja -
dafür finde ich mich gerade 'mal toll. Auch dazu stehe ich.
Und wie schon gesagt:
muss sich ja hier niemand antun, meine Lebensgeschichte...
@minna: Danke.
@Morgenröte: Auch Dir Danke für Deine netten Worte. Aber ich sah hier niemanden und sehe auch in Zukunft keinen als Gegenspielerin, das möchte ich nochmal betonen. Nur, weil jemand mich oder meine Äußerungen nicht mag, ist er für mich noch lange kein Feind oder so. In meiner langjährigen Tätigkeit als BR-Vorsitzende in einer von Männern dominierten Branche habe ich gelernt, dass einen eben nicht jeder mag und man es nicht jedem Recht machen kann. Da habe ich auch schon
einiges an Kritik ('mal berechtigt, 'mal unberechtigt) einstecken müssen. Und der ein oder andere guckt mich mit dem AR*** nicht mehr an. Klar, schön ist das nicht. Aber es gehört zum Leben dazu. Und ich bin eben auch alles andere als perfekt. Wer nur 'Freunde' hat und niemanden, der sich an einem reibt... der hat in meinen Augen keine Persönlichkeit.
Ich hätte mit Deinem Posting, @Träumchen, auch kein so großes Problem gehabt, wenn Du nicht das aktuelle Reizthema meine Mutter und ihre Krankheit herangezogen hättest. Bin da im Moment gerade (vielleicht über-) empfindlich. Nach einer Nacht drüber schlafen ist mir klar geworden, dass Du es sicher nicht böse gemeint hast und es nicht so rüberkommen sollte, wie es bei mir rübergekommen ist. Obwohl ich Deine Kritik, dass ich Deine Situation ausschließlich im Hinblick auf meine Geschichte beurteile, persönlich für nicht angemessen halte (dazu habe ich ja schon etwas geschrieben). Bei
Dir kam es aber so an und das akzeptiere ich und werde deswegen ab jetzt nichts mehr zu Eurer Geschichte schreiben.