Hallo, Ihr Lieben!
Entschuldigt bitte, dass ich heute erst schreibe... Gestern war ich irgendwie nervlich so kaputt, da hat's für kein vernünftiges Erzählen mehr gereicht.
Alles in allem war es gestern aber nicht so schlimm, wie befürchtet.
Die Uni-Klinik kommt einem auch gar nicht vor, wie ein Krankenhaus. Eher, wie eine Mischung aus Einkaufszentrum und Bahnhof. Riesig, das Ding! Und es laufen unwahrscheinlich viele Leute dort rum: Ärzte, Pfleger, Schwestern, Putzleute, andere Menschen, die irgendwie dort arbeiten (im Geschenkeshop, im Buchladen und was weiß ich), Patienten, Besucher, Medizin-Studenten...
Meine Mama und ich fanden das gut. Bei dem ganzen Gewusel kam einfach nicht diese bedrückende Krankenhausatmosphäre auf.
Die Menschen, mit denen wir gestern dort zu tun hatten, waren alle unglaublich nett. Das hat einem auch ein wenig die Angst genommen. Ich denke, die wissen einfach, was die Leute, die in diese Onkologie kommen, psychisch zu erleiden haben und versuchen, das mit Freundlichkeit und ein paar lockeren Sprüchen etwas zu kompensieren.
Meine Mama war sehr tapfer, wie immer. Sie musste sich als bekennende Viel-zu-wenig-Trinkerin in 20 Minuten einen Liter Kontrastmittel reinziehen.
Ich hab sie dabei motiviert und Witzchen gemacht. So hat dann alles geklappt.
Das CT an sich dauerte dann nur ein paar Minuten. Mehr Zeit nahmen das Ausfüllen von Papieren, die Aufklärung vorher durch den Arzt und das Kontrastmitteltrinken in Anspruch.
Anschließend bin ich dann mit meiner Mama noch ins Einkaufszentrum gefahren, um auf andere Gedanken zu kommen. Wir haben eine Kleinigkeit gegessen und ihr dann noch einen schicken Hausdress gekauft, damit sie im Krankenhaus dann nicht immer in Nachthemd und Bademantel rumlaufen muss, wenn sie wieder aufstehen kann.
Was dann richtig süß war: als ich sie nach Hause gebracht habe, da hat mein Papa auf uns gewartet und hatte ihr eine ganz tolle rote Rose in einer schönen Vase an ihren Platz gestellt. Musste mir da echt die Tränen verkneifen.
Morgen wird es allerdings wohl weniger 'angenehm', da sie ja eine Narkose bekommt und das Ganze mindestens 3 Stunden dauern wird, wie sie uns gesagt haben. Trotzdem habe ich weniger Angst, weil ich nun schon weiß, dass es dort nicht so schlimm ist, wie erwartet. Und man kennt sich jetzt schon ein bisschen aus.
Ergebnisse gibt es aber erst nächste Woche, wenn alle Untersuchungen ausgewertet sind.
So, jetzt seid Ihr auf dem neuesten Stand. Obwohl das ja hier ein Trennungsforum und kein Angehörigenforum von Krebspatienten ist. Ich hoffe, dass es für Euch weiterhin okay ist, dass ich darüber berichte?
Zu wissen, dass so viele Menschen an uns gedacht haben, hat gestern sehr gut getan. Meine Mutter hatte auch die ganze Zeit den Stein in der Hand oder in ihrer Hosentasche.
Gibt es denn bei jemandem von Euch etwas Neues?
Danke, dass es Euch gibt!