Meine Soldaten (Maxim)
Ich bau eine Mauer und sprenge die Brücken,
systematisch jeden Gedanken an Dich unterdrücken,
die Fotos verbrennen und die Lieder zensieren,
komme was wolle, ich darf die Kontrolle nie wieder verlieren.
Alles, was sich bewegt, lass ich streng überwachen,
verdächtige Elemente sofort unschädlich machen,
denn es reicht ein Zeichen der Schwäche, ein Zittern der Finger,
ich brauch kühles Blut, denn es tut mir nicht gut,
mich an Dich zu erinnern.
Es tut mir nicht gut, mich an Dich zu erinnern.
Und immer, wenn mein Herz nach Dir ruft
und das Chaos ausbricht in mir drin,
schicke ich meine Soldaten los,
um den Widerstand niederzuzwingen.
Immer, wenn mein Herz nach Dir ruft,
und es brennt in den Straßen in mir drin,
befehle ich meiner Armee, alles zu tun,
um es wieder zum Schweigen zu bringen,
es geknebelt, gebrochen ist und weggesperrt,
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.
Ein guter Soldat stellt keine Fragen,
er läuft Runden im Park bis die Beine versagen.
Die Stirn in den Staub für ein Ja und ein Amen,
ein Soldat vergisst alles,
im Falle des Falles auch den eigenen Namen.
Doch es braucht nur einen Verräter, eine undichte Stelle,
eine winzigen Stein für eine gewaltige Welle,
ein Funken im Zunder und alles steht wieder in Flammen,
die ganze Fassade klappt wie ein Kartenhaus in sich zusammen,
klappt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Immer, wenn mein Herz nach Dir ruft
und das Chaos ausbricht in mir drin,
schicke ich meine Soldaten los,
um den Widerstand niederzuzwingen.
Immer, wenn mein Herz nach Dir ruft,
und es brennt in den Straßen in mir drin,
befehle ich meiner Armee, alles zu tun,
um es wieder zum Schweigen zu bringen.
Immer, wenn mein Herz nach Dir ruft
und das Chaos ausbricht in mir drin,
schicke ich meine Soldaten los,
um es wieder zum Schweigen zu bringen.
Bis es geknebelt, gebrochen ist und weggesperrt,
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.
Das Lied war damals vor zweieinhalb Jahren das Trennungslied für mich. Und heute Morgen auf dem Weg ins Büro lief es im Radio. Ich habe so geheult, dass ich die Straße gar nicht mehr gesehen habe.
Gerade jetzt, wo ich mir so Sorgen um meine Mama mache, vermisse ich ihn so. Vermisse, dass mich jemand tröstet, mich in den Arm nimmt und mir sagt, dass es schon nicht so schlimm sein wird, dass er immer für mich da ist, egal, was kommt. Dass ich nun alles alleine mit mir ausmachen muss, dass ich keinen Partner mehr an meiner Seite habe, der alles mit mir zusammen durchstehen und an meiner Seite sein will - das hab' ich nicht verdient.
18.08.2015 05:34 •
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