1692

Nur eine Illusion

Hey
Zitat von _Tara_:
Will er aber nicht. Diese Gleichgültigkeit mir gegenüber zu begreifen ist das, was mir immer wieder so weh tut.
Du übertrittst damit ein Naturgesetz, deshalb tut es so weh. Diese von dir beklagte Gleichgültigkeit ist nicht das, was du in deiner Vorstellung daraus machst. Daher dieser irrsinnige Schmerz.

Um beim Stichwort transzendierte Selbstgrenzen zu bleiben: wer solcher Art Fürsorge geben kann, findet eher Partner anziehend, die sich ungeniert abgrenzen können. Und in diesem Sinne ist seine Gleichgültigkeit einfach nur Abgrenzung als vertrautes Mittel seiner Wahl.

Und wenn man dieses andere Talent nicht besitzt, empfindet man das auch nicht als Unterlassungssünde. Das kannst nur du so empfinden, und er ist sich keiner Schuld bewusst.

Zitat von _Tara_:
Hmm... nein... ich will nicht daran sterben. Ich will endlich drüber hinweg kommen. Ich frage mich, wie es zu dieser Abhängigkeit kommen konnte.
Ich bleibe beim Thema transzendierte Selbstgrenzen und mutmaße einfach mal, dass auf der Rückseite der Medaille eine regelrechte Aversion gegen deine eigenen Selbstgrenzen besteht. Man möchte gar kein abgegrenztes Selbst sein; so ungern, dass man bis zum äußersten Schmerz bereit ist, wenn auch nur ein Fünkchen Verschmelzung in Aussicht steht

Die Sache mit der gesunden Abgrenzung macht aber richtig Spaß! Mehr als du dir momentan vorstellen kannst. Es gibt auch keine Leere, daher braucht man auch keine Angst vor Introversion zu haben, im Gegenteil. Es ist alles voller Energie, jedes Atom im Universum.

Zitat von _Tara_:
Und jetzt kommt noch dazu, dass die mich 4 Wochen (!) krank geschrieben haben. Das heißt, meine fürsorglichen Kollegen und mein mich immer so rettender Alltag im
Büro fällt jetzt auch erstmal aus...
Hatte mich schon gewundert, dass du scheinbar begeistert über deine Entlassung warst, denn die Lebensenergie auch nur eines einzigen anwesenden Menschen wäre für dich jetzt viel besser, als allein zuhaus.

03.01.2016 14:19 • x 3 #1456


I
Tara in dem Krankenhaus würde ich mich erkundigen ob es dort eine Stelle gibt an die Du Dich wenden kannst wegen seelischer Probleme ohne lange Wartezeit.
Die Trennung, die Krankheit und Op Deiner Mama und Deine eigene Krebsdiagnose und Op, das alles zu verkraften ist eine Meisterleistung und vielleicht brauchst Du doch ein wenig Hilfe von Außen.
Jemand in beratender Funktion, der Dir vielleicht den Weg in die richtige Richtung durch Zuhören und Gespräche geben kann. Was meinst Du dazu?

03.01.2016 14:29 • x 2 #1457


A


Nur eine Illusion

x 3


Hey
Ja genau @Tara , den Psycho-Onkologischen Dienst hattest du doch selbst schon mal besuchen wollen vor ein paar Seiten, wenn ich mich recht erinnere.

03.01.2016 14:31 • #1458


X
Tara, es ist jetzt schlimm, sehr schlimm. Aber Du kommst drüber weg. Körperlich und seelisch. Sobald die Schmerzen nachlassen wird es Dir auch seelisch wieder besser gehen. Das was Du durchmachst wird vergehen, auch wenn Du gerade kaum dran glauben kannst. Du bist stark, obwohl Du Dich gerade schwach fuehlst. Du schaffst das. Und Hilfe anzunehmen um wieder in die Staerke und Kraft zu kommen, ist vernünftig und auch ein Zeichen von Staerke.

03.01.2016 14:33 • x 2 #1459


_Tara_
Ja, @Isadora ,wenn ich morgen da bin, frage ich nach dem psychoonkologischen Dienst. Da ich ja über diese Feiertage dort war und überall nur Notbesetzung, ist da keiner gekommen... Danke!

@Hey : das stimmt, ich stehe total auf Verschmelzung. Ein abgegrenztes Individuum zu sein, erscheint mir irgendwie nicht so erstrebenswert. Eher denke ich, dass es einen abwertet, wenn niemand mit einem verschmelzen will und man als Individuum durch die Welt laufen muss.
Könnte man denn so eine Einstellung überhaupt ändern, wenn man wollte?

03.01.2016 14:37 • #1460


Jea
Zitat von _Tara_:
Bitte sagt mir doch, wie ich es schaffe, diesen Menschen endlich loszulassen und aus meinen Gedanken zu verbannen!
Er enttäuscht mich nur, verletzt mich immer wieder...ich bin dem so egal!

Ich liege hier, habe solche Schmerzen, fühle mich so einsam...und am schlimmsten ist, dass ich diesem Menschen so egal geworden bin!

Bitte! Wie kann ich es denn endlich begreifen?! Wie kann ich endlich von ihm loskommen?! Ich halte das nicht mehr aus!


Wie schaffe ich es, zu akzeptieren, dass ich ihm egal geworden bin?!
Er hat mich jetzt blockiert! Und ich ihn auch.

Und noch vor 4 Wochen hat er gesagt, er wäre immer für mich da und würde mit mir durch die Krankheit gehen!
Wie kann ich mich nur von diesem Dämonen befreien? Warum kann ich es nicht akzeptieren?


Es tut mir so leid für dich liebe Tara, aber du schaffst das alles auch ohne ihn, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wozu brauchst du einen Menschen, der nicht für dich da ist, in einer Zeit, in der du ihn am meisten brauchen würdest. Verbanne ihn aus deinem Herzen, weiß leichter gesagt als getan.

03.01.2016 14:44 • x 1 #1461


X
@tara@hey:
ich bin auch auf diesem Weg. Ich habe nicht Deine aktuellen körperlichen Schmerzen, aber seelisch mache ich gerade vielleicht etwas ähnliches durch und ich vermute viele von uns hier auf ähnliche Weise. Wir müssen da irgendwie durch, drücken gilt nicht...und hilft vorallem nicht. Vor uns haben das auch schon viele geschafft. Wir kommen da durch!
Du kommst da durch! Jeder Schritt aus dem Schmerz heraus, ist ein Beweis, dass Du es schaffst! Es wird nicht mehr lange dauern, da bin ich mir bei Dir ganz sicher!

03.01.2016 14:45 • x 2 #1462


Hey
Zitat von _Tara_:
@Hey : das stimmt, ich stehe total auf Verschmelzung. Ein abgegrenztes Individuum zu sein, erscheint mir irgendwie nicht so erstrebenswert. Eher denke ich, dass es einen abwertet, wenn niemand mit einem verschmelzen will und man als Individuum durch die Welt laufen muss.
Könnte man denn so eine Einstellung überhaupt ändern, wenn man wollte?


Ja sicher, das kommt durch Einsicht, Erfahrung und den neuen Geschmack, den man gewinnt. Bevor du nicht weißt, wie echte Unabhängigkeit schmeckt, vermisst du sie auch nicht.

03.01.2016 14:51 • x 3 #1463


M
Liebe liebe Tara.
Es geht dir einfach schlecht: du bist krank und hast Sehnsucht nach deiner Liebe......ich glaube das ist ganz normal, du liebst ihn doch noch....das braucht doch Zeit, quäl dich nicht ....ruf jemanden an, der JETZT zu dir.kommen kann....Freund, Freindin oder Bekannten.....nicht allein versuchen gerade.....drück Dich!

03.01.2016 15:02 • x 2 #1464


_Tara_
Zitat von _Tara_:
Ich weiß...ich höre mich an, wie eine Platte, die einen Sprung hat...


Liebe Tara, verstehe dich gut soweit das überhaupt möglich ist, weil du momentan echt viel auszuhalten hast..
Mein Tipp, im Krankenhaus gibt es Personal, Leute die für dich da sind, denen du dein Herz ausschütten kannst, nimm das doch in Anspruch, irgendwen wird es geben, ich bin sicher, du brauchst jetzt seelischen Beistand, die Wirkung der Narkose lässt nach und nicht nur der körperliche Schmerz, auch der seelische kommt wieder verstärkt nach oben, ganz normal würde ich sagen in der Post-OP Phase.. red doch mit den Ärzten, Pflegern, Sozialdienst, etc. frag was geht!
Bist du den gut eingestellt, ich meine Schmerzmittel, evtl. AD..
Bin kein Arzt aber ein bisschen kenne ich mich aus und du musst jetzt alle Ressourcen nutzen die zur Verfügung stehen!
Rück den Ex bitte in den Hintergrund, der ist zu schwach, der kann dich nicht stützen, so leid es mir für dich tut
Möchte dir nochmal meinen Respekt aussprechen für alles was du leistest und dir von Herzen wünschen das du gute Menschen findest die dir die Unterstützung geben die du brauchst und die du verdienst.
Alles liebe und Gute!

03.01.2016 15:56 • x 1 #1469


M
Zitat von _Tara_:
Ein abgegrenztes Individuum zu sein, erscheint mir irgendwie nicht so erstrebenswert.

Schade. Gerade das ist soo wichtig, um Dich vor Verletzungen aller Art zu schützen und auch in einer Partnerschaft ernst genommen zu werden. (Wehret den Anfängen!)

03.01.2016 15:59 • x 2 #1470


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag