Hallo, Ihr Lieben!
Also, den Umständen entsprechend war es gestern gut.
Mein Tumor ist wohl ein eher langsam wachsender (eine Schlafmütze, meinte der Arzt), Aggressivität im unteren Bereich (nur 10%) und er reagiert auf Hormone, er weiß also, dass er ein Brustkrebs ist und deswegen hat er nicht so die Tendenz, sich noch woanders ausbreiten zu wollen. Wenn jetzt alles dabei bleibt, wie momentan die Biopsie-, Ultraschall- und Mammographie-Ergebnisse vorliegen, dann werde ich keine Chemo brauchen. Allerdings muss ich erst noch ein MRT machen und so 100%ig kann man alles erst wirklich sicher sagen, wenn das Ding raus ist und sie es vor sich haben. Dann müsste ich nach der OP nur 6 Wochen Bestrahlung machen und 10 Jahre ( ) Anti-Hormon-Therapie.
Die OP ist erst am 30.12.
Der Operateur war so nett, einfühlsam und vertrauenerweckend! Das Gespräch dauerte 1 Stunde. Und anschließend hat er nochmal ganz gründlich Ultraschall gemacht und auch nochmal bestätigt, dass man in den Lymphknoten nichts sehen kann, was erstmal gut ist. Aber ob da doch schon Tumorzellen drin sind, weiß man erst, wenn man den Wächter bei der OP mit rausgenommen hat.
Ich hätte schon am 21. operiert werden können, aber da hat er seine freie Woche und mich hätte jemand anderes operiert. Das wollte ich nicht, weil ich mich bei dem Mann so gut aufgehoben fühlte und ihm total vertraue. Also haben wir jetzt ein Date am 30.12.
Der J. hat gestern Abend 2 Stunden geweint, nachdem ich ihm das gesagt habe. Weil er so froh war und irgendwie alles erstmal von ihm abgefallen ist. Dass ich dann ihn trösten musste, war auch 'mal ganz gut. So habe ich mir gleich doppelt gut zugeredet.
Unglaublich, wie nett diese Menschen dort im Krankenhaus zu mir waren. Man fühlte sich überhaupt nicht, wie eine Nummer oder ein Kassenpatient. Die waren so fürsorglich und einfühlsam. Ich hatte ja auch so Angst vorm Blutabnehmen, aber die Frau hat das so super und behutsam gemacht, ich hab' das gar nicht gemerkt.
Am 21.12. hab' ich jetzt erstmal noch MRT-Termin.
So, nu' seid Ihr informiert. Ich hoffe, Ihr wolltet das überhaupt so genau wissen.
Jedenfalls geht's mir jetzt ein bisschen besser, die Angst vorm Krankenhausaufenthalt ist fast weg, weil die alle so nett waren und ich glaube daran, dass ich wieder gesund werde.
Es ist schön, zu wissen, dass Ihr alle an mich denkt...