Nun will hat sie es doch ausgesprochen, Trennung

Zitat von Liesel:

Wer zeigt uns, wie Beziehung geht? Na unsere Eltern, logisch.

Und wenn wir von denen ein ungutes Muster abgeschaut haben, wissen wir vielleicht rational, dass es shice war. Wir wollen gegensteuern.
Das ist schon total schwer, wenn man genügend Ruhe und Raum hat. Unter Belastung (Job, Kinder) mMn fast unmöglich zu stemmen.

Stimmt, wir Nachkriegs-Enkel haben unbewusst viel mitbekommen, unsere Eltern blieben oft zusammen weil es auch nach dem Krieg noch das Überleben sicherte, meine schwiegen sich manchmal auch an weil sie sich zu erschöpft und ausgelaugt fühlten und weil zu der damaligen Zeit die Frauen noch nicht mal eigenständig einen Arbeitsvertrag abschliessen konnten, blieben sie deshalb bis zum oft bitteren Ende zusammen um überleben zu können.
Diese Zeiten sind vorbei, Ego hat die Herrschaft übernommen, Leben geht auch ohne den anderen. Besser ist es dadurch auch nicht geworden, wie ich finde eher noch schlechter, besonders was den Zusammenhalt angeht, und die Zahl der Singlewohnungen nimmt stetig zu, so schnell kommen die Häuserbauer gar nicht hinterher.

Zitat von berliner1962:

Die Angst vor allem was neu und ungewohnt ist, ist so verbreitet das es sogar politische Dimensionen hat.... .

Ich war auch nicht angstfrei und mit wehenden Fahnen aus meinem Erlerntem/Übernommenen und aus meiner Ehe raus, hatte aber, trotz mehrerer Windungen, auch den Mut aufbringen können etwas Neues, Ungewohntes und vor allem Unbekanntes zu wagen, das hat mich immer mutiger werden lassen. Es fiel mir so leichter mich meiner Ängste zu stellen, vor allem auch die Feststellung, nichts ist schlimmer als die Angst vor etwas.

Zitat von Liesel:

Na unsere Eltern, logisch.

Hallo Liesel,
ich finde die Reduzierung auf die Eltern abgrundtief falsch. Es gibt Beispiele wo Kinder ohne Eltern Dro. nehmen und dealen und Beispiele, wo Kinder aus diesem Schlamassel raus gekommen sind. Ich meine jene Kinder, die auf Schrottplätzen groß werden z.b. .
Wir, die wir Eltern sind, machen vieles Falsch. Auch ich als Elter mache mache vieles falsch. Das ist in gewisser Hinsicht sogar logisch und Zwangsläufig.

Wir alle die wir Kinder wollten und haben wünschen uns das Beste für unsere Kinder. Wenn Beziehungen auf Elternebene scheitern, geben wir ihnen nicht das Beste. Wir zeigen ihnen nur, das Liebe sehr gefährdet ist und Beziehungen scheitern.
Ihre Wurzeln werden krank und ihre Flügel wachsen nur schwerlich. Und wir, die wir einst Eltern wurden, schauen hilflos dabei zu.

Zitat von berliner1962:

Wenn Beziehungen auf Elternebene scheitern, geben wir ihnen nicht das Beste.

Ich glaube daran, daß wir alle immer das Beste geben, was uns selbst zu diesen Zeitpunkt möglich ist. Es sei denn wir wollen ganz bewusst jemanden schaden.
Problematisch kann es auch deshalb sein weil die Eltern und auch die Gesellschaft gar nicht wissen was für den Einzelnen gut ist, sie glauben es nur und erwarten etwas von uns.

Zitat von Ehe_retten:

Sie hat immer gehofft ,dass ich von mir aus so bin,wie sie es sich wünscht und braucht.

@Ehe_retten
Sie hat dich ja so genommen wie du bist und mit dir so wie du bist auch Kinder in die Welt gesetzt, warum sollst du plötzlich anders sein?

Geht sie dir mit gutem Beispiel voran ?

Vielleicht spürt sie, daß es dir ernst ist ? Es ist oft auch so, daß die sich trennen wollenden Partner auch öfter ins Wanken geraten, Ängste sie einholen und sie dann wieder etwas zugänglicher werden.

Es wäre vielleicht ganz gut wenn sie zur Kur fährt um mal von einer anderen Perspektive eure Beziehung anzuschauen und um wieder stabiler zu werden.
Dazu müsste sie dann auch erstmal gründlich untersucht werden um herauszufinden warum sie sich so überlastet fühlt.

Zitat von Ehe_retten:

Das klingt Recht exakt nach meiner Frau. Sie hat immer gehofft ,dass ich von mir aus so bin,wie sie es sich wünscht und braucht. Und das es für sie ja keinen Sinn macht, sowas anzusprechen,weil es dann ja nicht mehr von mir kommen würde...
Zum verzweifeln so eine Frau...

Wieso zum verzweifeln? Manchmal passt es eben auch nicht mehr, warum sollte ich dann ewig an meinem Mann rumnörgeln, der doch eh schon tut was er kann? Das erschiene mir nur grausam. Dann lieber jeder seiner Wege gehen. Ich meine, auch wenn es heute wieder schön bei euch war, ist das jetzt nicht eher der Angst und Wehmut geschuldet und in 4 Wochen herrscht dann doch wieder der gleiche alte Trott? Hm, also da bin ich mittlerweile echt zu sehr am Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

Versuche deiner Frau neutral zu begegnen und vielleicht kannst du ihr die Kid´s am WE mal für eine Zeit abnehmen, vielleicht mal die Großeltern besuchen oder etwas mit ihnen zu unternehmen.
Falls deine Frau sich weiter so erschöpft fühlt das sie sich mit der Aufsicht eurer Kinder und dem Haushalt überfordert fühlt ist es möglich über die Krankenkasse eine Hauhaltshilfe zu bekommen, das muss ein Arzt befürworten, z.B. das er ihr je nach Diagnose ein Erschöpfungssyndrom, Depressionen, o.a. attestiert. Diese würde im Haushalt mithelfen, Wäsche, saugen, einkaufen, usw, und z.B. auch die Kids in KiGa oder Schule bringen und abholen, sie beschäftigen, u.m. das könnte deine Frau erstmal entlasten und sie könnte die Zeit nutzen um etwas für sich zu tun.