Heute war kein guter Tag... die Seele lässt sich nicht allein durch den Willen dominieren... ja, das musste ich heute erfahren... spüren... fühlen... latente Seelenschmerzen über den gesamten Tag,... Muskelkater in der Seele...
Hätte mir den Tag anders gewünscht... hatte mir für heute vorgenommen, stark und voller Tatendrang zu sein... mit Elan in die neue Woche zu gehen, mein neues Leben am Schopf zu packen... die neue, anstehende Woche lebendig zu gestalten, viel zu erledigen, viel zu arbeiten,... mich nicht beeindrucken zu lassen, von dem, was in meiner Seelenhölle momentan geschieht... einfach unerschrocken voranzugehen... in die Richtung, die mir den Ausgang ins Freie weist...
Ist nicht so einfach... es erinnert so viel an Dich, G. und das tut einfach weh... es gibt eigentlich nichts, das nicht an Dich erinnert in meinem Leben... wie sollte es auch anders sein? Wir hatten eine sehr intensive Zeit miteinander...
Ob aller Kraft, die ich gestern gespürt habe und aller Klarheit am gestrigen Tage, habe ich mich heute einfach nur schwach gefühlt und klein wie eine Maus...
Der Tag begann schon jämmerlich... bin weinend aufgewacht... glaube, bin davon aufgewacht, weil ich geweint habe... und bevor ich überhaupt irgendwas denken konnte, fühlte ich die Leere und die Traurigkeit auch schon...
Wollte mich nicht hängenlassen... wollte mich wirklich 'treten'... aber habe im Grunde nichts geschafft... die Energie fehlt...und das ist grosse Sch. , denn allmählich muss ich wirklich mal wieder arbeiten, sonst komme ich bald in die Bedrouille...
Konnte heute nicht mal Radio hören... die Songs aus dem Radio tun weh... mit so vielen Songs verbinde ich Dich in irgendeiner Weise... oder ich muss an W. denken.Aber das ist mir immernoch lieber als an Dich zu denken, auch wenn es mir dabei auch das Herz herausreisst...
W. hat mich verlassen, weil er musste... niemals hätte er mich freiwillig verlassen, ich war sein ganzes Glück... Du hast mich verlassen, einfach so, weil Du es wolltest...
Und dann kam auch noch „unser“ Song, der Song, den ich immer mit Dir in Verbindung gebracht und im Auto immer auf CD gehört habe, Madonna „Like a prayer“... spirituell und ero.... das, was UNS miteinander verbunden hat... und dann kam alles wieder hoch... alles was schön war, die glücklichen, hoffnungsvollen Augenblicke, Stunden, Tage, Wochen,.... das Glück, die Liebe, die Geborgenheit, die ich durch Dich erfahren habe, nachdem ich durch das Tal der Tränen geschritten bin nach W.'s Tod... so intensiv war unsere Zeit, dass es fast nichts gibt, das mich nicht an Dich erinnert... sogar an der Supermarktkasse und im Supermarkt muss ich an Dich denken, Du weisst weshalb... so glückliche Stunden und Tage, und dann der totale Cut, und Du heiratest eine andere...
Weiss nicht mal, ob ich mein Auto behalten kann... vielleicht muss ich es verkaufen; ich mag es wirklich... aber sogar mein Auto verbindet uns auf eine besondere Weise, das weisst Du... und immer wenn ich dieses Auto sehe oder drin sitze, denke ich auch an Dich...
Ich schaffe es, unser social network einigermassen zu meiden... so gut wie gar nicht mein in mein E-Mail-Postfach zu gehen... mein Handy ausgeschaltet zu lassen und es höchstens ein Mal am Tag einzuschalten, um sehen, ob mir jemand eine Nachricht hinterlassen hat... ja, das bekomme ich nun halbwegs auf die Reihe... weil ich weiss, es ist vorbei und es gibt keinen Weg mehr zurück... ausserdem meldest Du Dich eh längst nicht mehr bei mir, und das ist auch gut so...
Unsere Mails kommen mir vor wie aus einer anderen Epoche... nicht so, als hätten wir sie uns bis vor drei Wochen noch in tiefer Zuneigung und Bemühen umeinander geschickt... sie erscheinen mir nun so surreal, als ob sie keinerlei Verbindung mehr mit mir hätten, als seien es die E-Mails einer anderen, fremden Person...
Es ist schmerzhaft, dass ich mit Dir nicht nur mein Leben verloren habe, mein Glück, meine Hoffnung, meine Gegenwart und meine Zukunft... sondern auch meinen besten Freund, meinen engsten Vertrauten, meine engste Bezugsperson... Du kennst mein gesamtes Leben vom Tag meiner Geburt an bis heute... bis heute? Nein, wie es mir heute geht, das weisst Du nicht... und das willst Du auch nicht wissen...
Niemals hätte ich Dich so nahe an mich herangelassen, Dich so tief in meine Seele eintauchen lassen, wärst Du nicht W.'s bester Freund gewesen... ja, durch W. habe ich Dir Vorschusslorbeeren gegeben, wie man so sagt...
Möchte Dir keine Träne nachweinen, und das werde ich auch nicht tun... ich weine W. Tränen nach... viele, viele Tränen... aber auch ihn bringt mir niemals mehr jemand zurück....
Ich weiss, das Leben wird weitergehen... es wird anders, ganz anders... aber es es wird weitergehen... man kann auch mit dem Schmerz leben, wenn man ihn annimmt... das haben Generationen von Gitanos in Andalusien getan, und so werde auch ich leben können... wer weiss, vielleicht werde ich irgendwann sogar einmal wieder lachen können...
Morgen ist ein neuer Tag...
11.06.2012 23:59 •
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