Zitat:hab Haus erwachsene Tochter Hunde Papageien Hasen alles was das Herz begehrt
Ich will auch!
Ich verstehe Dich gut Mariechen...Ihr wart 17 Jahre zusammen...vielleicht eine Art Seelenverwandtschaft...offenbar seid ihr zwei sehr verletzte Menschen...Dann machst Du ein halbes Jahr Therapie...bist guter Hoffnung...er ruft an und Du stehst emotional wieder da, wo Du vor 6 Monaten standst. Der gute Wille, der Kopf kann da nicht so viel ausrichten aber es ist gut, dass wir ihn haben...Er ist es, der versteht, wenn unser Herz noch nicht versteht...Er will uns schützen...Er kann entscheiden, in welche Richtung wir gehen wollen...und langsam, langsam zieht unser Herz hinter her.
Das Problem ist, dass man in 6 Monaten nicht sein Leben, auch nicht eine so lange und wohl intensive Beziehung aufarbeiten kann...man wird durch Therapie nicht schlagertig ein neuer Mensch...Ich selbst habe für kleinste Entwicklungsschritte, die auch wirklich im Herzen ankamen, Jahre gebraucht. Jahre der Therapie, Jahre der Entwicklung. Sei Dir selbst nicht böse, dass Du fühlst, wie Du fühlst. Es lässt sich mit keiner Erkenntnis wegdenken...es lässt sich zunächst nur annehmen.
Du schreibst, er sei ein psychisch schwer kranker Mann. Also wirst auch Du ein verletzter Mensch sein. Und nun stell Dir mal voor, diese Verletzung sei körperlicher Natur. Wie sähe sie aus? Eine tiefe Wunde? Ein fehlendes Bein? Ein zerrissenes Herz? Eine körperliche Lähmung? Was glaubst Du, wie lange es brauchen würde, diese körperlichen Wunden zum heilen zu bringen? 6 Monate? Wohl kaum. Nehmen wir mal die Lähmung. Ein solcher Mensch muss lernen, Geduldig mit sich zu sein, nachsichtig und sanftmütig zu sich selbst. Er ist glücklich, wenn er nach monatelanger Arbeit einen oder zwei Finger bewegen kann.
Ich glaube, es ist das sinnvollste, wenn Du Dich nicht quälst weil Du ihn liebst (das tust Du oder?). Du kannst es sowieso nicht ändern...nicht im Moment.
Ich habe etwas ähnliches erlebt, wenn ich auch nicht bei 17 Jahren angekommen bin. Ich habe gemerkt: meine Liebe bleibt trotz der Einsichten (er tut mir nicht gut).
Meine vorläufige Lösung besteht darin, dass ich diese Liebe zulasse, sie erlaube, da zu sein, dass ich aber dennoch diese Beziehung nicht weiter führe. Ich führe nicht mit ihm Krieg, ich führe nicht mit mir selbst Krieg (indem ich mir verbiete zu lieben), ich habe ihm gesagt: ja, ich liebe Dich aber ich möchte diese Beziehung nicht weiter führen. Ich habe keine Forderungen gestellt (wenn Du nicht aufhörst...dann wird es nichts mit uns). Ich gebe die Verantwortung an ihn zurück. Es ist seine Entscheidung. Genauso übernehme ich für meine Gefühle Verantwortung. So halte ich es nun seit über einem Jahr und ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung.
Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig helfen konnte. Es ist sehr heilsam, nachsichtig mit sich selbst zu sein. Erzwingen können wir nichts.