Mariechen, dass Du mit ihm gemeinsam nicht voran kommst, das weißt Du rational bereits. Ok, im Herzen ist es noch nicht angekommen.
Du kannst aber Dich selbst kennenlernen, Dir selbst näher kommen. Erst dadurch- nur durch die Arbeit an Dir- besteht die Hoffnung, dass Du Dich irgendwann von ihm lösen kannst (wirklich innerlich lösen, nicht nur äußerlich trennen).
Hast Du schon einmal mit Deinem innerem Kind gearbeitet?
Wenn wir (auch ich) so destruktive Beziehungen führen, dann handeln wir noch immer wie kleine Kinder, die der Liebe eines Elternteils hinterher rennen. Da sitzt ein kleines unerlöstes Mädchen in Dir, das nach Deiner Aufmerksamkeit schreit.
Oft ist es sogar so, dass wir dramatische Beziehungen führen, gerade um unseren ursprünglichen Kinderschmerz nicht fühlen zu müssen...quasi ein Ablenkungsmanöver (man kann sich wunderbar durch leidvolle Beziehungen von bereits vorhandenem Leid ablenken)...aber er ist da und kann durch keine Liebe der Welt erlöst werden. Es ist sogar leichter, alles im Partner zu suchen, was wir uns selbst geben müssten denn so haben wir einen Verantwortlichen für unser Leid. Und wir haben die Illusion, dass er uns wird heilen können, wenn er nur wollte...Prinzip Hoffnung. Das macht extrem abhängig und unfrei. Was Du aber tun kannst, ist Dich Dir selbst zuzuwenden. Das ist nicht leicht aber man kann es lernen. Wenn Du heil werden willst, führt kein Weg daran vorbei aber wie sollte es auch möglich sein, ein glückliches Leben zu führen wenn man an sich vorbei lebt und liebt?
Glaubst Du, dass es Zufall oder Schicksal ist, dass Menschen, die in ihrer Kindheit Gewalt erlebten, das als Erwachsene mit einem Partner wiederholen?
Ich meine, man tut das, weil man einerseits all dieses Leid und die Kämpfe mit Liebe im Köpfchen gekoppelt hat (und vielleicht nicht mal eine Ahnung davon hat, wie Liebe und Beziehung eigentlich geht), zum anderen weil man noch immer einen äußeren Erlöser sucht. Ich las mal in einem Buch, dass gerade diejenigen, die als Kinder nicht geliebt wurden, wie besessen ihr Leben lang nach Liebe suchen (verständlich!) aber es gelingt nicht. Es kann hammerhart und ernüchternd sein, wenn man niemanden mehr hat, von dem man träumt, kein Erlöser mehr...nur man selbst mit seinen Schmerzen und seiner Sucht wie Du es nennst. Man ist auf sich selbst zurück geworfen (all die Jahre warst Du ja wahrscheinlich nur auf eure Konflikte bezogen) und das ist alles andere als leicht. Aber erst hier beginnt die Chance für inneres Wachstum.
14.12.2014 21:07 •
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