Hallo Sanne,
tut mir echt leid für Dich. Ich kenne das Gefühl, allerdings aus einer anderen Perspektive.
Ich bin Alk., und ich habe mich ähnlich verhalten, wie Dein ExPartner. Auch ich bin im Wein und im Selbstmitleid ertrunken, und zwar dermassen, dass ich letzten September einen Selbstmordversuch machte. Nur durch Zufall hat mich meine Frau gefunden, und ich habe überlebt.
Im November bin ich in eine schweizer Klinik für Alk. eingetreten und habe dort gelernt, ohne Alk. auszukommen. Meine Frau hat während dieser Zeitspanne, d.h. bis vor einer Woche, alleine zuhause gelebt. Nur an den Wochenenden haben wir uns getroffen.
Ich muss mich damit abfinden, dass die seelischen Verletzungen, die ich ihr vor meinem Aufenthalt zugefügt habe, nicht mehr reparabel sind. Vertrauensverlust, ewige Angst vor neuer Eskalation und die Probleme, die sich erst jetzt langsam auflösen sind Dinge, die sie nicht mehr tragen kann. Ich liebe meine Frau, aber sie liebt mich nicht mehr.
Du solltest Dich nicht als Versagerin fühlen. Ein Alk. Mensch ist kaum von der Partnerin zu heilen, dafür braucht es professionelle Hilfe. Ich möchte Dir Mut machen, an Dich zu glauben, und daran, dass Dein ExPartner für sein Trinkverhalten selbst verantwortlich ist. Ich habe in meiner Zeit in der Klinik sehr viel über mich selbst gelernt, und es tut mir unheimlich weh, dass meine Frau sich von mir löst, gerade jetzt, wo ich die Kurve wieder gekriegt habe.
Grüsse und lass den Kopf nicht hängen
Guido
10.03.2004 14:01 •
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