NRW-Raum AC

S
Hallo!
Ich bin 38 mein Sohn ist 3 und meine große Tochter ist 18. Nach 9 Jahren habe ich mich nun von dem Vater meines Sohnes getrennt. Er hat zu viel getrunken (ab 4 Flasche B. JEDEN Abend) und war oft sehr demütigend. Er hat seine komplette Unzufriedenheit mir in die Schhe geschoben und mir immer wieder gesagt, dass er ohne mich besser klar kommen würde... Dann ist es völlig eskaliert...und nun ist es vorbei. Ich weiß,dass ich nicht mehr will!!!Aber es tut fast unerträglich weh... Ich wollte nie wieder mit Kind alleine sein...Ich fühle mich als Versagerin und klein wie ein Mäuschen, obwohl mein Verstand mir sagt, das ist so nicht! So, ich suche Leute,denen es ähnlich geht zwecks gegenseitigem Aufbauen und Heulen ! Suche aber auch einfach nur Trost und Kontakt...auch hier m Forum
Bin aus NRW nahe Grenze NL/B Liebe Grüsse Sanne

20.11.2003 15:51 • #1


E
Hallo Sanne,
da ich ein Mann bin, und sogar schon 2x geschieden kann ich nicht sagen das es mir ähnlich geht wie dir.
Ich bin sicher nicht stolz darauf. Nein, ganz im Gegenteil. Aber vielleicht kann ich dir Trost bringen.
Trost von der anderen Seite. Eine Trennung ist immer sehr schmerzhaft. Egal wie die Beziehung auch
war. Jeder kann bis zu einem gewissen Punkt gehen. Und für jeden stellt sich dann irgendwann die Frage ob er eigentlich zu seinem Momentanen dasein hinwollte. Bringt es einem weiter? Erfüllt es ihn mit Freude Zufriedenheit und Dankbarkeit? Liebt er es, so wie es ist?
Ich durfte leider deine Erfahrungen nicht machen und kann sie deshalb wohl auch nicht so richtig nachempfinden. Selbst wenn ich mir noch so große Mühe gebe.
Ich weiß auch wer Verhältnisse ändern will, muß zuerst sein Denken ändern. Nie dürfen wir passiv irgendwelche Bedingungen einfach hinnehmen, die uns nicht befriedigen. Formen wir uns im Geist ein Bild wie sie sein sollten. Halten wir dieses Bild fest, bauen wir es bis in alle Einzelheiten aus und arbeiten wir dafür.
Du hast dir dein Leben bestimmt nicht so vorgestellt wie es sich entwickelt hat. Auch hast du eine, nein,
die Verantwortung für deinen 3 jährigen Sohn. Soll er im Anblick eines stets betrunkenen Vaters aufwachsen. Soll er als Kind den verbalen Beleidigungen und Demütigungen ausgesetzt sein?
Meinst du, es tut seiner Entwicklung gut. Oder das du auf Dauer damit zurechtkommen würdest.
Das wäre Selbstbetrug.
Du hast nicht den geringsten Grund dich Klein und als Versagerin zu betrachten. Ganz im Gegenteil.
Du hast Position bezogen und Verantwortung übernommen. Verantwortung für deinen Sohn und für
Dich. Loslassen was nicht glücklich macht. Mit innerem Abstand und ruhe die Dinge betrachten.
Sich die Bilder des unzufriedenen Mannes immer wieder vor Augen führen. Mit der Zeit werden
Sie verblassen und vergessen sein. Seine innere Mitte finden und die Dinge aus dieser Mitte betrachten.
Ich weis das man leicht daherreden kann wie sich andere zu verhalten haben und was sie machen sollen.
Ich weis, daß es nicht leicht ist. Aber es ist ein begehbarer Weg. Rufe dir auch die schönen Momente eures Zusammenseins in Erinnerung. Wie es früher war. Harmonisch und schön. Und dann betrachte was
daraus geworden ist. Betrachte und behandle dich selbst mit Respekt und Zuneigung.
Frau Kübler Ross hat einmal geschrieben: Wir mögen nicht immer bekommen was wir wollen. Aber wir
bekommen immer das was wir wirklich brauchen. Hört sich im ersten Moment für dich bestimmt grausam
an. Aber denke einmal darüber in Ruhe nach. Schon eine kleine positive Veränderung in deinem Denken
kann bewirken, daß die größten Probleme sich entwirren und lösen.
Kritik ist völlig sinnlos. Dadurch wird niemals etwas positives erreicht. Kritisiere dich nicht selbst.
Du hast für deinen Sohn und dich die richtige Entscheidung getroffen. Weil du es so nicht Leben
willst und kannst. Und jage die selbst keine Angst ein. Bleibe wenn möglich ruhig und gelassen.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles gute und das du deine innere Mitte finden wirst.

20.11.2003 19:53 • #2


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Hallo Sanne,
da ich ein Mann bin, und sogar schon 2x geschieden kann ich nicht sagen das es mir ähnlich geht wie dir.
Ich bin sicher nicht stolz darauf. Nein, ganz im Gegenteil. Aber vielleicht kann ich dir Trost bringen.
Trost von der anderen Seite. Eine Trennung ist immer sehr schmerzhaft. Egal wie die Beziehung auch
war. Jeder kann bis zu einem gewissen Punkt gehen. Und für jeden stellt sich dann irgendwann die Frage ob er eigentlich zu seinem Momentanen dasein hinwollte. Bringt es einem weiter? Erfüllt es ihn mit Freude Zufriedenheit und Dankbarkeit? Liebt er es, so wie es ist?
Ich durfte leider deine Erfahrungen nicht machen und kann sie deshalb wohl auch nicht so richtig nachempfinden. Selbst wenn ich mir noch so große Mühe gebe.
Ich weiß auch wer Verhältnisse ändern will, muß zuerst sein Denken ändern. Nie dürfen wir passiv irgendwelche Bedingungen einfach hinnehmen, die uns nicht befriedigen. Formen wir uns im Geist ein Bild wie sie sein sollten. Halten wir dieses Bild fest, bauen wir es bis in alle Einzelheiten aus und arbeiten wir dafür.
Du hast dir dein Leben bestimmt nicht so vorgestellt wie es sich entwickelt hat. Auch hast du eine, nein,
die Verantwortung für deinen 3 jährigen Sohn. Soll er im Anblick eines stets betrunkenen Vaters aufwachsen. Soll er als Kind den verbalen Beleidigungen und Demütigungen ausgesetzt sein?
Meinst du, es tut seiner Entwicklung gut. Oder das du auf Dauer damit zurechtkommen würdest.
Das wäre Selbstbetrug.
Du hast nicht den geringsten Grund dich Klein und als Versagerin zu betrachten. Ganz im Gegenteil.
Du hast Position bezogen und Verantwortung übernommen. Verantwortung für deinen Sohn und für
Dich. Loslassen was nicht glücklich macht. Mit innerem Abstand und ruhe die Dinge betrachten.
Sich die Bilder des unzufriedenen Mannes immer wieder vor Augen führen. Mit der Zeit werden
Sie verblassen und vergessen sein. Seine innere Mitte finden und die Dinge aus dieser Mitte betrachten.
Ich weis das man leicht daherreden kann wie sich andere zu verhalten haben und was sie machen sollen.
Ich weis, daß es nicht leicht ist. Aber es ist ein begehbarer Weg. Rufe dir auch die schönen Momente eures Zusammenseins in Erinnerung. Wie es früher war. Harmonisch und schön. Und dann betrachte was
daraus geworden ist. Betrachte und behandle dich selbst mit Respekt und Zuneigung.
Frau Kübler Ross hat einmal geschrieben: Wir mögen nicht immer bekommen was wir wollen. Aber wir
bekommen immer das was wir wirklich brauchen. Hört sich im ersten Moment für dich bestimmt grausam
an. Aber denke einmal darüber in Ruhe nach. Schon eine kleine positive Veränderung in deinem Denken
kann bewirken, daß die größten Probleme sich entwirren und lösen.
Kritik ist völlig sinnlos. Dadurch wird niemals etwas positives erreicht. Kritisiere dich nicht selbst.
Du hast für deinen Sohn und dich die richtige Entscheidung getroffen. Weil du es so nicht Leben
willst und kannst. Und jage die selbst keine Angst ein. Bleibe wenn möglich ruhig und gelassen.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles gute und das du deine innere Mitte finden wirst.

20.11.2003 19:58 • #3


S
Lieber Sigma!
Deine Worte sind Balsam für meine geschundene Seele, ich muß genau das immer und immer wieder hören, um sicher zu bleiben, den richtigen Schritt getan zu haben! Auch meine Freunde sagen mir dies immer wieder. Aber Du hast es so liebevoll gesagt, so respektvoll, etwas, was ich seit Jahren nicht mehr kenne, dass man mich respektvoll behandelt...
Nein, ich will NICHT, dass mein Sohn diese Lebensform ständig mit erleben muß! Das war für mich einer der wichtigsten Gründe, diese Trennung zu vollziehen. Mein Süßer soll ein anderses positives Frauenbild bekommen. Natürlich wird er weiterhin Kontakt zu seinem Papa haben, denn die beiden lieben sich über alles. Das würde ich nie unterbinden. Aber bei mir hat er sein ZuHause!!! Ich weiß noch nicht, wie ich mit den Übernachtungen umgehen soll. Im Moment lebt mein EX bei seinen Eltern und somit ist in jedem Fall gewährleistet, dass jemand nüchternes im Hause ist. Wenn ER aber dann eine eigene Wohnung hat? Wie soll ich dem Kleinen erklären, dass er bei Papa nicht mehr übernachten darf? Und soll ich das überhaupt verbieten? Ich weiß es nicht. Aber das führt hier bei Trennungsschmerz.de wohl auch zu weit...
Ich möchte gerne stark bleiben und ihm nicht hinterher laufen. Für ihn bin ICH alles Schuld, er reflektiert NICHTS!!!
Es tut gut, deine Worte zu hören..... DANKE!!!
Sanne

20.11.2003 20:12 • #4


G
Hallo Sanne,

tut mir echt leid für Dich. Ich kenne das Gefühl, allerdings aus einer anderen Perspektive.

Ich bin Alk., und ich habe mich ähnlich verhalten, wie Dein ExPartner. Auch ich bin im Wein und im Selbstmitleid ertrunken, und zwar dermassen, dass ich letzten September einen Selbstmordversuch machte. Nur durch Zufall hat mich meine Frau gefunden, und ich habe überlebt.

Im November bin ich in eine schweizer Klinik für Alk. eingetreten und habe dort gelernt, ohne Alk. auszukommen. Meine Frau hat während dieser Zeitspanne, d.h. bis vor einer Woche, alleine zuhause gelebt. Nur an den Wochenenden haben wir uns getroffen.

Ich muss mich damit abfinden, dass die seelischen Verletzungen, die ich ihr vor meinem Aufenthalt zugefügt habe, nicht mehr reparabel sind. Vertrauensverlust, ewige Angst vor neuer Eskalation und die Probleme, die sich erst jetzt langsam auflösen sind Dinge, die sie nicht mehr tragen kann. Ich liebe meine Frau, aber sie liebt mich nicht mehr.

Du solltest Dich nicht als Versagerin fühlen. Ein Alk. Mensch ist kaum von der Partnerin zu heilen, dafür braucht es professionelle Hilfe. Ich möchte Dir Mut machen, an Dich zu glauben, und daran, dass Dein ExPartner für sein Trinkverhalten selbst verantwortlich ist. Ich habe in meiner Zeit in der Klinik sehr viel über mich selbst gelernt, und es tut mir unheimlich weh, dass meine Frau sich von mir löst, gerade jetzt, wo ich die Kurve wieder gekriegt habe.

Grüsse und lass den Kopf nicht hängen
Guido

10.03.2004 14:01 • #5


E
Hallo sanne38,

ich sage es etwas pragmatischer, aber deshalb nicht weniger respektvoll: Du machst es richtig
Aber: Bitte verwöhne Deinen Sohn jetzt nicht, nur weil Du ein schlechtes Gewissen hast wegen der Trennung. Noch ist er erziehungsfähig, aber das kann sich in 3-4 Jahren schon ändern. Mit erziehen meine ich Werte vermitteln, nicht den Kindern zu viel Anpassung beizubringen. Das geschieht (leider) bereits in der Schule.
Ich schreibe dies hier in deinem Thread nicht unbedingt persönlich an Dich, sondern einfach weil mich Deine doch sehr häufig vorkommende Situation dazu inspiriert hat. Ich denke, viele Eltern haben vor allem nach Trennungen den Fehler gemacht, ihre Kinder materiell und durch zu viel Weichheit zu verwöhnen, und ich nehme mich selbst dabei nicht aus. Folgender Link erscheint mir im Zusammenhang sehr interessant zu sein:

geocities.com/stiegelmeyr/Verwoehnerziehung.htm


cu

10.03.2004 15:18 • #6