Noch einmal Schmerz und die Zukunft beginnt

E
Hallo Nordlicht,

auch ich habe den ganzen Tag an dich gedacht und für dich gebetet. Ich bin mir sicher, dass du auch noch den Rest deines bitteren Weges schaffst.
Ich glaube daran, dass alles seinen Grund und seinen Sinn im Leben hat. Nur wir erkennen ihn in unserem Schmerz nicht. Aber bald schon wird der Schmerz weniger und du freust dich auf das, was noch vor dir liegt.

Mir geht es auf jeden Fall im Moment so, obwohl auch ich morgen noch mal eine Aussprache mit meinem Mann führen möchte. Ich will ihm klarmachen, dass ich ihn nicht mehr zurück haben will und dass er keine feindseligen Attacken von mir mehr zu befürchten hat. Soll er glücklich werden, egal ob mit oder ohne seine Freundin.

Hier noch etwas von mir für dich:

Jedes Ende ist ein neuer Anfang


Wenn sich eine Tür schließt,
öffnet sich eine andere.
Aber wir schauen so lange
mit so viel Bedauern
auf die geschlossene Tür,
dass wir die,
die sich für uns geöffnet hat,
nicht sehen.


Das Leben ist das,
was deine Gedanken daraus machen.


Nordlicht, ich wünsche dir von ganzem Herzen, weiterhin viel Kraft, Mut, Zuversicht und Hoffnung, den Glauben an dich selbst und innere Stärke, damit du den Weg einschlagen kannst, den du auch gehen möchtest.

Viele liebe Grüße
Wolfsfrau

01.11.2002 21:49 • #16


S
Liebes Nordlicht,
es tut mir sehr leid, daß es für Dich doch so schwer war. Doch nun bist Du ein Stückchen freier, Deinen Weg zu gehen, auch wenn es nicht immer ganz einfach wird. Ich möchte hierzu einen Teil aus einem meiner Lieblingsbücher zitieren:

... Zwar wünsche ich mir immer noch ein unbeschwertes Leben, aber ich habe eingesehen, daß es nicht in jedem Moment so sein kann. Sie hat mir den Lebensweg als einen Pfad beschrieben, dessen Verlauf wir nicht kennen. Wir wissen nichts über seine Beschaffenheit. Hier und da können Steine liegen, über die wir hinwegsteigen müssen. Manchmal sind es so viele, daß der Weg sehr anstrengend wird und wir nicht wissen, wie es weitergehen soll. Einige Steine haben so scharfe Kanten, daß wir uns daran verletzen, wenn wir nicht aufpassen. Aber es gibt auch solche, die mit Moos überwuchert sind und weiche Kanten haben. Es mag Stellen geben, die viel Geschick und Kraft erfordern, vor allem Geduld und Ausdauer. Andere bewältigen wir nur unter Strömen von Tränen. Die Täler sind nie eine Freude, auch wenn sie die wirkliche Herausforderung sind. Aber egal ob bergauf oder bergab, ob in der Tiefebene oder auf dem Gipfel: Zwischen den Steinen wächst alles, was das Leben sonst noch zu bieten hat: saftiges grünes Gras, bizarres Unkraut, herrliche wilde Blumen und heilsame Kräuter. Es gibt jedoch nichts und niemanden auf der Welt, der uns sagen kann, was der Weg, der vor uns liegt, für uns bereithält. Ich weiß nur soviel, daß sich der Verlauf nicht beeinflussen läßt. Hin und wieder wünsche ich mir einen Späher, der mir auf meinem Pfad vorauseilt und mir die Hindernisse beschreibt, die hinter der nächsten Kurve lauern. Aber dieser Wunsch wird zunehmend schwächer, und ich nehme es mutig mit der Ungewißheit auf.

In diesem Sinne wünsche ich Dir für die nächste Wegstrecke ganz viel Kraft, daß die Steine nicht so scharf sind, daß Du die Schönheiten dazwischen erkennst und die Tränen versiegen.

Sei ganz lieb gegrüßt von
Shannon

01.11.2002 22:46 • #17


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Noch einmal Schmerz und die Zukunft beginnt

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liebes nordlicht

was du ausdrückst braucht man nicht mehr zu kommentieren, man kann es fühlen, ganz nah.
ich wünsche dir von ganzem herzen alles liebe für deinen neuen weg, kraft, mut, vertrauen und hoffnung. Und natürlich noch ganz viel liebe die dir begegnen soll.
mein mann packt gerade die letzten sachen zusammen, gleich schliesst sich die tür.....

ich denk an dich logo

02.11.2002 12:50 • #18


L
liebes nordlicht,

ich hoffe, du hast die Tage gut überstanden. Hier waren so viele interessante Gedanken auf deine Nachricht, dass dem eigentlich nicht viel hinzuzufügen ist. ganz wichtig aber finde ich, dass es in meinen Augen sinnvoll ist, dass du das Ganze bewusst erleben wolltest. Auch ich bin der Überzeugung, dass die Schmerzen gelebt und diese Tränen geweint werden müssen. Das kann uns nur helfen, das Geschehene schneller zu verabreiten. Vielleicht erinnerst du dich an mein Abschiedsrutual zusammen mit meinem Mann aus unserem gemeinsamen Haus? Natürlich war es schmerzhaft und tränenreich - aber es hatte auch etwas bereinigendes. Danach war zumindest für mich unser gemeinsames Haus nichts mehr als ein Haus eben. Sicher ist das bei dir noch etwas anders, weil du in eurer gemeinsamen Wohnung bleiben wirst. Das stelle ich mir noch schwieriger vor - denn tatsächlich ist auch so ein Wohnungswechsel ein symbolischer Neuanfang. Ich hoffe, dass du es dir jetzt so herrichtest, dass du dich wohl fühlst und dass du mit der optischen Veränderung dem ganzen etwas positives abgewinnst. nun, es ist schwierig, hier wirklich was gescheites zu sagen - aber du sollst wissen, dass ich an dich denke.
das mit der kerze ist ein guter gedanke - ich habe immer kerzen an, aber heute abend werde ich sie für uns alle ganz bewusst anstecken.

in gedanken bei dir!
alles liebe
lotta

04.11.2002 10:55 • #19


E
Lieber Nordlich,

ich hoffe sehr, die Wellen sind kleiner geworden. Aber nicht ganz weg, den sonst sieht man, dass da unten tiefes Wasser steht, zu tief und ohne Grund. Das Schlimmste ist vorbei, jetzt kommen nach und nach die Schmerzen, man läßt es zu, denn bis jetzt hieß nur aushalten. Irgendwie aushalten. Jetzt hat man's ausgehalten, wieso dann kein Stolz? Doch, irgendwie ganz tief im Inneren ist auch sowas wie Stolz vorhanden, vergraben unter Bergen von Schmerz. Ich habe damals so deutlich gespürt, dass das der erste Tag des Restes meines Lebens ist, dass ich teils erschrocken, teils aber auch irgendwie ruhig wurde - ein Strich wurde gezogen und auch wenn es in mir dieser wie Feuer brannte, hatte ich das Gefühl, es sei gut so. Es sei nötig gewesen. Ist doch besser als sich ständig zu fragen wieso... Selbsterhaltung. Zwinge dich zu nichts. Sei gut zu dir selbst und tröste das kranke Kind. Wie gerne wäre ich bei dir, um dir zu sagen, dass du das alles ganz toll gemacht hast. Ich bin ganz stolz auf dich und wünsche dir vom ganzen Herzen, dass deine Wunden die Ruhe finden zu genesen. Liebe Grüße, Ella.

04.11.2002 16:44 • #20


E
Meine Lieben Freundinnen und Freunde,

was kann ich noch sagen?

Was ich durch Euch hier erlebt habe, hat mich innerlich zutiefst bewegt. Diese Anteilnahme und diese Unterstützung hatte ich wahrlich nicht erwartet.

Recht herzlich möchte ich mich bei jedem von Euch bedanken! Nie werde ich vergessen, was ihr an mir getan!

Nun ist die Zeit gekommen, die nächsten Schritte zu vollziehen und der Neugierde freien Lauf zu lassen, was dies neue Leben für mich bereit hält.
Mit Optimismus, Kraft, Mut und viel Hoffnung ausgestattet gehe ich los.

Macht Euch keine Sorgen, wenn ich in der nächsten Zeit seltener in Erscheinung trete. Vermutlich bin ich dann in irgendeiner Verzweigung und betrachte die vor mir liegende Wege und lausche auf meine Gefühle, die immer vielfältiger in Erscheinung treten.
Ich möchte die ganze Pracht des Lebens schmecken!
Ich möchte eine jedes Leid, eine jede Freude bewußt erleben.
Ich möchte vorbereitet sein, wenn eines Tages, was noch lange hin sein möge, jene Stunde kommt, wo man in eine gänzlich andere Welt übergeht, um dann mit dem Brustton der Überzeugung sagen zu können: Ich habe gelebt!

Glaubt mir, ich werde immer hier sein, und bereit, meine Hand anderen zu reichen, wie mir so viele der Hände gereicht wurden.
Aber ich werde auch nicht mehr so oft zur Feder greifen, denn meine Gedanken sollen rein und klar sein, wenn ich mein Herz sprechen lasse. Und im Augenblick noch sind der Nebel zu viele. Der nächste Wetterwechsel wird noch auf sich warten lassen, was aber immer ich erkenne, will ich verkünden, so ich dannach gefragt werde.

Nehmt meine Hochachtung, meinen Dank und meine Nächstenliebe als Gabe für Eurer Geschenk der Freundschaft an.
Die Freundschaft ist fast das höchste Gut, welches ein Mensch erwerben kann. Ich gebe auch gern die meine hinzu.

Nein liebe Freundinnen und Freunde, es ist keine Trauer, die mich so schreiben lässt und suchet nicht zwischen den Zeilen zu lesen, was da nicht steht.

Von Herzen wünsche ich allen, die diese Zeilen lesen, daß auch ihre Träume eines Tages in Erfüllung gehen, so wie ich es auch für mich wünsche.

Nochmals habt Dank für alles!

Euer

Nordlicht

05.11.2002 08:08 • #21




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