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Noch ein unerwartetes Beziehungsende mit offenen Fragen

ElGatoRojo
Zitat von Urmel_:
dass sie einen Mann braucht, der sich durch die Angst nicht verbiegen lässt, sich nicht in ihr Drama ziehen lässt und somit zeigt, dass er ein Hafen im Sturm der Angst ist?

Finde ich in diesem Zusammenhang eine sehr theoretisch imaginäre Erwägung.

Möge sie einen solchen finden, der sich das antun will. It isn't me, babe

15.11.2021 12:24 • #31


GanzerKerl
Erst einmal danke für die Antworten - auch wenn sie nicht gefallen und man sicherlich etwas anderes würde hören wollen, so helfen diese doch.

@Jane_1
Nun ist Schluß machen ja nie schön und Würde ist auch kein einfacher Begriff.
Aber auch dafür gibt es zwischenmenschliche Regeln, z.B. den anderen nicht mehr zu verletzten als nötig. Vielleicht war das sogar ihr Ziel, es ist aber bei mir mächtig in die Hose gegangen.

Nach einem gegenseitig als intensiv empfundenen Jahr dieses unter solchen Umständen zu beenden (Schluß machen auf Raten unter Tränen/Schluchzen und den anderen unnötig hinzuhalten) empfinde ich doch als sehr verletzend und die Art und Weise wie es geschah, die ist für mich verstörend. Ich würde sogar so weit gehen und dies als feige bezeichnen, denn das ist es ja (auch wenn es vielleicht ihrem Selbstschutz geschuldet ist und man dem unausweichlichen Konflikt am Ende aus dem Weg gehen will).
Selbst wenn es sicherlich nichts mehr gebracht hätte, so würde ich mich besser fühlen, wenn ich die Möglichkeit zum Antworten gehabt hätte.

Und ihr vorherrschendes Gefühl ist leider ihre permanente Angst vor alles und allem. Das sie es aber diesmal mit mir würde anders machen wollen.

Ob ich beleidigt bin, darüber bin ich mir im Moment nicht sicher, es sind ja doch eine ganze Menge an Emotionen, die durch einen wallen. Bis zu meiner Nachricht war ich ja noch davon ausgegangen, daß sie sich, wie von ihr versprochen, bei mir melden würde.
Und mein Übersetzungsversuch ist ja bloß meiner, deswegen suche ich hier ja nach weiteren.

Selbstverständlich bin ich wütend - von einen Augenblick auf den anderen hat sich ja die sichere Lebensposition, in der man sich glaubte, radikal geändert.

Danke für Deinen weiblichen Übersetzungsversuch, gern mehr davon.


@Brightness2
Klar, Gefühle sind nicht verhandelbar. Insofern ist damit dann auch schon alles gesagt.
Aber Gefühle kommen und gehen ja auch. Bei mir sind ja auch Gefühle entstanden, obwohl mir klar war, daß das ganze hoch problematisch werden könnte.
Wenn ich mehr richtig als falsch gemacht hätte, dann wäre ich jetzt nicht hier.

Jede Erklärung/Antwort die mir hilft, mich weiter zu entwickeln, ist mir willkommen.
Und natürlich wäre es mir am liebsten, diese von demjenigen Menschen zu bekommen, mit dem ich bis vor kurzen noch eng verbunden war.
Vielleicht habe ich auch Warnsignale übersehen und mir ist auch klar, daß der, der geht schon weg ist. Doch kam dies hier alles sehr unvorhersehbar und urplötzlich.
Wenn man noch nicht völlig abgestumpft ist, dann macht man sich darüber Gedanken ...

Etwas verwundert bin ich über die Einschätzung, was ich für ein Frauenbild haben würde.
Zwar hatte ich dies weiter oben, als es auch schon zur Sprache kam, erwähnt (und könnte ich den Text noch ändern, so würde ich einen weniger mißverständlichen Platzhalter wählen), wiederhole dies aber gern.
Madame ist nur der Platzhalter für ihren Namen.
Genau so gut wäre z.B. Brightness2.
Es enthält keine Wertung, sondern dient nur als Platzhalter.

Es gibt sicherlich auch Frauen, die sich für sportliches Segeln interessieren. Getroffen habe ich davon aber nicht viele. Auch in dem Segelclub, in dem ich bin, haben es die Damen lieber komfortabel und trocken. Und mehrere Tage spartanisch (Rohrkojen, kein Innenausbau, Ein-Flammenkocher, etc.) ohne Klo und Waschmöglichkeit unterwegs zu sein, das ist halt nicht jederfraus Sache und als Einstieg in den Segelsport definitiv ungeeignet (aber Du kannst gern mal mitkommen ). Insofern war das als Angebot für eine längere gemeinsame Zukunft gedacht, man möchte ja gern die eigenen Leidenschaften die man hat, mit dem Partner teilen. Und es sollte nicht von mir mit Erwartungsdruck verbunden sein, ein Schnuppertörn bei einer Segelschule kann all dies bieten, das ist zumindest meine Erfahrung.

Aber ich muß Dir zustimmen, manchmal bin ich sicherlich zu verkopft.


@Vienne
Wahrscheinlich wird mir auch gar nichts anderes übrig bleiben als es ohne meine gewünschten Antworten akzeptieren zu müssen.
Nur gibt es leider keinen Schalter, den man so einfach umlegen kann.

Das mit dem Führungsanspruch kam nicht von mir. Sie ließ mich wiederholt wissen, daß sie keinen Plan hat und gern geführt werden will - was ich inzwischen aber ganz erheblich anzweifle, insbesonders durch ihre Darstellung im letzen Gespräch, daß ihr meine Sichtweise nicht ausreicht.
Zitat aus meinem langen Text:
Meine Sichtweise wäre (wie sie es von mir verstanden hat): es entwickelt sich und dann schaut man weiter. Ihre Sichtweise (wie sie es sich wünscht): man weiß es einfach (aber woher ihre Sichtweise kommt, konnte sie mir nicht erklären) - und sie wüßte es nicht.

Es tut mir sehr leid, was Du durchmachen mußt. Das ist eine ganz andere Nummer als mein verlorenes Jahr. Als verloren betrachte ich es natürlich nicht - gewünscht hätte ich es mir bloß anders.


@Urmel_
Es gab ja kein Drama davor. Es gab nur dieses überraschende, verstörende Telefonat voller Drama am Ende.

Das bei ihr einiges anders ist, daß war mir schon klar und mir war und ist ihre Angst egal. Natürlich differieren Eigen- und Fremdbild immer, aber ich halte mich schon für einen in sich selbst ruhenden Mann (ich kann eine ganze Menge wegstecken und habe ja auch schon einiges erlebt).
Das habe ich auch immer versucht ihr zu vermitteln, z.B. sagte sie zu mir: Du hast nie Angst, oder? Was natürlich nicht stimmt, denn logischerweise hat jeder mal Angst. Es liegt in der Natur des Menschen, Angst zu verspüren, es ist eine evolutionäres Schutzprogramm. Es gehört aber auch zur Entwicklung dazu, zu erkennen, wann und welche man überwinden sollte.
Und ich habe, so glaube ich, in den Gesprächen und Treffen versucht ihr zu zeigen, daß ich ihr die Angst nehmen will (es ist mir offensichtlich nicht gelungen).
Wenn ich von ihr weggefahren bin z.B., dann habe ich sie immer noch mal ganz ausgiebig und ganz lange in den Arm genommen und ihr immer wieder gesagt, daß ich eigentlich nicht weg will.
Das habe ich nicht als Wettbewerb gesehen, natürlich hat sie ein Problem mit Nähe und Vertrauen und ich denke, ihr ist auch selber klar, daß es ungewöhnlich ist noch nie eine richtige Beziehung geführt zu haben (man sieht ja auch, was um einen herum passiert, Kollegen die heiraten, etc.).

Vielleicht habe ich meine eigenen Bedürfnisse zu lange und zu weit zurückgenommen um ihr auf ihrem Beziehungsniveau entgegen zu kommen und vielleicht ist dies als Schwäche meinerseits gedeutet worden. Ich dachte einfach, es paßt.


@ElGatoRojo
Wir sind alle verschieden - das ist auch gut so.
Und wozu man bereit ist oder nicht, bzw. was man sich antut, das zeigt sich ja dann auch erst ...

15.11.2021 13:19 • #32


A


Noch ein unerwartetes Beziehungsende mit offenen Fragen

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ElGatoRojo
Zitat von GanzerKerl:
Wir sind alle verschieden - das ist auch gut so.
Und wozu man bereit ist oder nicht, bzw. was man sich antut, das zeigt sich ja dann auch erst ...

Das ist völlig klar. Für mein Gefühl hast du dich ihr sehr geduldig und behutsam genähert und emotionalen Invest eingebracht, den viele Männer in dieser Konstellation nicht bereit wären zu geben.

15.11.2021 13:28 • #33


Urmel_
Zitat von GanzerKerl:
Vielleicht habe ich meine eigenen Bedürfnisse zu lange und zu weit zurückgenommen um ihr auf ihrem Beziehungsniveau entgegen zu kommen und vielleicht ist dies als Schwäche meinerseits gedeutet worden. Ich dachte einfach, es paßt.

Das ist ein sehr guter Gedanke.

Vielleicht gibt Dir da Nietzsche mehr Einblick:
Wenn Du zu lange in den Abgrund schaust, schaut der Abgrund in Dich.

Oder abstrakt mit dem Modell von Freud der Psyche mit dem Ich, Es und Über Ich.

Schaut man sich die Dame an, könnte man durchaus vermuten, dass die Entwicklung des Ichs nicht ganz gesund verlaufen ist. Das ist weder gut noch schlecht, es ist einfach so. Keine emotionale Nähe der Eltern, eine traumatische Erfahrung in der Kindheit, gibt viele mögliche Gründe.

Ein fragiles Ich, dazu mit viel Angst im Schlepptau, dazu das Über Ich als Richter und das Es als ständiger Trigger. Und in der Mitte das fragile Ich, welches praktisch Todesangst hat. Ein stabiles Ich stellt sich der eigenen Fehlbarkeit, ein fragiles Ich sucht impulsiv und in Panik Auswege.

Stell Dir auf der anderen Seite einen Mann vor, der auf Basis von Moral und Werten ein unschönes Ende als Verletzung betrachtet, aber der über seinen eigenen Schmerz hinweg keine Ahnung von Panik und Todesangst des Ichs eines anderen Menschen hat.

Und hast Du doch den Überblick und weißt mit den fremden Ängsten umzugehen, schaust Du in den Abgrund.

Nur, nur weil Du weißt, wie Du Dich verhalten sollst, löst das die Ängste nicht auf, denn das liegt weit außerhalb Deiner Kontrolle. Also lädt das fremde Ich immer wieder die eigenen Ängste in Deiner Seele ab, bis Du zu lange in den Abgrund geschaut hast und daran zerbrichst, was nur eine Frage der Zeit ist oder, bis der Teil in Dir gestorben ist, der unter der fremden Angst eingeht. Was über bleibt, wäre weniger Seele als Du aktuell hast.

Und frei nach Wargames: manche Spiele kannst Du nur gewinnen, wenn Du sie nicht spielst.

15.11.2021 13:48 • x 2 #34


Gorch_Fock
Da Du auf die psychischen Komponenten bisher kaum eingehst, Ganzer Kerl, noch mal einen Blick auf die Borderline-Störung. Hier sind Ängste wie schon gesagt, an der Tagesordnung. Eine BL lebt in einer frei flottierenden Angstsituation. Fight- flight - freeze. Das sind die Modi einer BL. Da ist die Angst, den Partner zu verlieren (Verlustangst). Weiter ist da die Angst vor zu starker Symbiose. Zwischen diesen beiden Polen pendelt eine BL ständig und die werden je nach Beziehungstatus stärker getriggert oder nicht. Für mich ist sehr deutlich, dass Du durch dein Einstehen für Dein Hobby und deine sonstigen Aktivitäten sie getriggert hast. Zu einem späteren Zeitpunkt der Beziehung hätte eine waschechte BL Dir übrigens massiv Druck gemacht und Dir die Hobbies entzogen. Natürlich so, dass Du meinst, es selber getan zu haben. Ja, das geht. Und die Ansätze kann man bei Dir SEHR deutlich sehen. Ich verweise hier auf Dein Zitat zu Deinem Segel-Hobby das sie Dir ja nicht nehmen wollte. Auf solche Nuancen musst Du achten, auch jetzt in der Retro-Auswertung. Denn natürlich wäre das ihre Intention gewesen, bei all den Ängsten.

Nur hätte es Dich zu einem späteren Zeitpunkt richtig aus der Bahn geworfen. Dein Leid ist jetzt noch harmlos, auch wenn es für Dich krass klingen mag.
Solche Punkte kann seriös nur ein Fachmann aufklären. Du kannst aber froh sein, dass Du eine recht starke Widerstandskraft hattest und die Nummer nicht tiefer ging. Denn egal was es für Ängste sind, ein Partner ist niemals Therapeut. Auch dieser Trugschluss findet sich in solchen Beziehungsmustern immer wieder. Ich kann ja helfen. Nein, kannst Du nicht wenn es sich um ernsthafte psychische Probleme handelt.

Ich kann Dir nur sagen, sei froh, dass Du aus dieser Nummer psychisch gesund raus gekommen bist. Und das meine ich so.

15.11.2021 13:50 • x 4 #35


DieSeherin
so wirklich habe ich dein anliegen wohl noch nicht verstanden? was bezweckst du mit diesem faden?

ich sehe eine beziehung, deren anbahnungszeit sich sehr viel länger hingezogen hat, als sonst üblich und ein sehr klares schlussmachen ihrerseits:

Zitat von GanzerKerl:
Die Zeit wäre ja lang genug gewesen und sie ist traurig, daß sich das Gefühl bei ihr nicht einstellt (eines, daß sie ja gar nicht kennt), es bliebe ihr nur die Hoffnung, sie glaubt am Anfang müsse es sich doch leicht anfühlen - das tut es aber nicht für sie und sie muß sich anstrengen, konnte oder wollte aber nicht konkret werden.
Auf meine Frage, was sie sich denn nicht vorstellen könnte antwortete sie: etwas aufzubauen. Ihr Gefühl sagt, es ist nicht der richtige Weg und es reicht ihr nicht, daß ich ihr sage, daß ich sie sehr mag. Ich hätte es nicht verdient, daß meine Zeit verschwendet wird und ich habe Ehrlichkeit verdient. Ich hätte nichts falsch gemacht, es liegt allein an ihr.

Zitat von GanzerKerl:
Mir geht es gut. Die Entscheidung war richtig, und der zeitliche Abstand, den ich zur Reflexion genutzt habe, hat dies noch einmal bestätigt. Ich bin mit mir - und aus meiner Sicht auch mit Dir - im Reinen


ich hätte es vielleicht schon früher sagen können, wäre ich an ihrer stelle gewesen, aber auch ich hätte es wohl ähnlich formuliert: schade, aber der funke, den ich mir so erhofft hatte, springt bei mir einfach nicht! ich hätte es mir gewünscht, weil du auf den ersten, zweiten und dritten blick das mitbringst, was ich mir von einer beziehung wünsche, aber das wichtigste, nämlich der funke, der fehlt - mach es gut!

sie jetzt zu analysieren finde ich eigentlich müßig - das hast du in deiner beschreibung doch schon ausführlich getan

15.11.2021 13:58 • x 5 #36


GanzerKerl
Zitat von DieSeherin:
so wirklich habe ich dein anliegen wohl noch nicht verstanden? was bezweckst du mit diesem faden? ich sehe eine beziehung, deren anbahnungszeit sich sehr viel länger hingezogen hat, als sonst üblich und ein sehr klares schlussmachen ihrerseits: ich hätte es vielleicht schon früher sagen können, wäre ich an ...

Das es mir wieder besser geht. Dafür ist diese Forum doch gedacht. Hilfe zur Selbsthilfe quasi.

Vielleicht, weil ich mehr unter der Art und Weise, wie sie es gemacht hat, leide, als das die Beziehung zu Ende ist? (Und damit meine ich jetzt nicht verletzte Eitelkeit.)
Vielleicht, weil ich mich durch dieses verstörende Ende zusätzlich einer möglichen Weiterentwicklung meinerseits beraubt fühle?
Vielleicht, weil sie weiß (unter der Annahme, daß zumindest einiges von dem, worüber man sich ausgetauscht hat, wahr ist), daß man es so eigentlich nicht macht?
Vielleicht, weil sich das nicht mit ihren Werten, ihrer Erziehung und ihrem Verhalten deckt (was jetzt natürlich meine subjektive Einschätzung ist)?
Vielleicht, weil ich nicht so eiskalt einen Schalter umlegen kann und damit alles abgehakt ist, was gestern noch galt?
Vielleicht, weil in mir die Emotionen brodeln und ich den vorher gemachten Versprechungen glauben wollte?
Vielleicht, weil ich zu empfindlich bin (ganz klar: mein Problem)?

Klar, im Falle einer Trennung sind alle gemachten Versprechungen hinfällig.
Aber man hatte sich versprochen, immer ehrlich zu einander zu sein und doch hat sie es einfach mit sich selbst ausgemacht und mich damit vor ihre vollendeten Tatsachen gestellt.
Not nice. Aber auch klar, wenn Du merkst, daß Du ein totes Pferd reitest, steig ab.

Selbst bin ich auch katholisch erzogen worden (habe aber durchaus ein gewisse Distanz/Ambivalenz dazu) und prinzipiell war ihr diese Übereinstimmung wichtig. Auch ist mir neu, daß man sich selbst Absolution erteilt. Zumindest bei den Katholiken hatte ich das anders in Erinnerung
Wer nach einem solchen Verhalten mit sich selbst im Reinen ist, der sagt mehr über seinen Charakter aus, als ich eigentlich wissen möchte.

Das ist jetzt natürlich subjektiv und rein spekulativ und tut u.U. auch gar nichts mehr zur Sache, aber ich glaube nicht, daß es ihr gut geht. Wer ist denn nach der Trennung zu seinem Ex-Partner ehrlich?
Zumindest habe ich in meinem Leben schon lieben dürfen und kenne auch den Preis dafür - bezahle ihn ja gerade wieder.
Und ich gehe bei Dir, respektierte DieSeherin, einfach mal davon aus, daß Du auch schon geliebt hast und geliebt worden bist.
Sie hat in ihrem Leben noch keine Liebe geben können und über einen Lebenspartner auch noch keine empfangen, hat sich also in den letzten 25 Jahren emotional nicht wirklich weiter entwickelt - ich kann nicht ermessen, wie sich dies anfühlen muß (und es ist ja auch nicht mehr meine Baustelle).
Aber normal ist das sicherlich nicht - und das war mir auch von Anfang an klar.
Ebenfalls ist klar, daß man im Fall von Emotionen mit Logik nicht wirklich weiterkommt, es sind ja Emotionen.
Es fühlt sich richtig an oder es fühlt sich nicht richtig an. Dazwischen ist nichts.
Und für sie fühlte es sich dann wohl nicht mehr richtig an.
Woher sie weiß, wie es sich bei ihr richtig anfühlt, daß werde ich wohl nicht mehr erfahren, man weiß es einfach so sagte sie es mir.
Vollumfänglich stimme ich aber Dir, DieSeherin, zu, daß der Drops gelutscht ist - von ihr werde ich nie wieder etwas hören.

Und vielleicht bin ich auch sehr unzufrieden mit mir, daß ich mich so getäuscht habe und/oder mich habe täuschen lassen (wollen).
Aber wir sind hier ja nicht bei Wünsch dir was. sondern bei So isses!.

Jeder muß nolens volens seinen eigenen Weg finden, wie man mit dem Beziehungsende umzugehen hat (es ist ja nicht das erste mal). Hier habe ich mich einfach mal angemeldet, um zu sehen, was ich evt. von außen als Input bekomme. Sozusagen als Kontrast zu dem, was mir enge Freunde bereits gesagt haben (von denen sehr zügig kam: die hat einen an der Waffel).

Und wenn Du mir das so deutlich aufzeigst, was ich nicht sehen kann oder will, so hat mir dies schon geholfen.
Ein Ende mit Schrecken ist immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende.
Ob das jetzt müßig ist, tja, das Leben ist so kurz (und dann kam nach der Trennung auch noch ein unerwarteter Todesfall dazu, es war dann doch etwas viel für mich). Aber ich verstehe ganz gern (oder zumindest versuche ich das), was mit mir passiert. Und solange ich allein bin ist das auch kein Problem, denn da habe ich ja alles in der Hand.

Wenn ich jemanden kennen lerne (was bei mir auch nicht so häufig der Fall ist) und die rosa-rote Zeit der Verliebtheit geht zu Ende, dann muß zwangsläufig entschieden werden, wie es weiter geht - und wenn einer der beiden nicht mehr will, ja dann ist es zu Ende. So einfach ist es leider.

Die Frage, was Liebe ist, die muß auch jeder für sich selbst beantworten, es hat aber definitiv nichts mit Verliebtheit zu tun. Auch wenn ich ganz bestimmt viel zu wenig darüber weiß, so weiß ich doch, daß sich eine tiefe, innere Zuneigung im Laufe der Zeit entwickeln muß. Zumindest sind das meine bisherigen Erfahrungen. Es mag Ausnahmen davon geben - selbst kenne ich mich aber gut genug, daß ich weiß, daß ich nicht dazu gehöre.
Und dafür braucht man vor allem eines: Mut. Wahrscheinlich ganz besonders, wenn man sich seiner Gefühle nicht sicher ist und/oder gar nicht weiß, wie sich dies anfühlen könnte.
Ich wollte den Mut aufbringen - sie nicht. Und daher ist es zu Ende.

15.11.2021 19:12 • #37


GanzerKerl
@Urmel_
Werde wohl über eine Auffrischung meines Wissen über Freud nicht herumkommen.
Danke dafür.


@Gorch_Fock
Auf die psychischen Komponenten bin ich bisher weniger eingegangen, weil die nicht so mein Metier sind und ich nicht über mehr als die Grundlagen darüber kenne. Es ist einfach nicht für alles Zeit und das ist auch nicht so mein Ding. Selbst habe ich im Leben die Erfahrung machen müssen oder dürfen, daß sich mit dem Kopf so eigentlich alles lösen läßt, egal wie tief das Loch auch ist. Das ist wohl mit ein Grund, warum ich mich selbst als verkopft bezeichnen würde. Aber mit den psychischen Komponenten will ich mich, auch für mich selbst, noch auseinander setzten. Oberflächlich habe ich mich in die Bindungstheorie eingelessen - aber das ist ja auch ein weites Feld. Was die Stefanie Stahl so von sich gibt finde ich durchaus interessant und helfend.

Natürlich möchte ich das, was mir wichtig ist, auch in einer Beziehung machen können. Denn eigentlich mag ich mich und möchte gern so bleiben wie ich bin. Es wird ganz bestimmt nicht funktionieren, wenn der eine versucht den anderen zu ändern, um dann festzustellen, daß dies ja gar nicht mehr der Mensch ist, in den man sich mal verliebt hat. Es muß ein gesundes Geben und nehmen sein. Zumindest habe ich jetzt wieder mehr Zeit fürs Boot.
Das was Du dazu geschrieben hast muß ich überdenken - besonders das mit den Nuancen.

Was mich etwas gewundert hat, daß sie (lt. eigener Aussage) recht wenige Freundinnen hat.
Als sie z.B. ihre Promotion begann, stellte sie sich mit den Worten vor: Ich bleibe hier eh nicht lange. und fand das wahnsinnig witzig, mir das so zu erzählen. Mein Hinweis, daß das unter Umständen nicht so gut angekommen wäre, erstaunte sie.
In der Zeit vor mir, aber schon mit Corona, eigentlich alles nur noch eine einzige Routine: Büro - Whg., am besten HomeOffice, möglichst niemanden Treffen wg. der Ansteckungsgefahr den Eltern gegenüber und am Wochenende zu den Eltern. Das ist jetzt auch kein so spannendes, prickelndes Leben ... egal wie erfüllend ihre Arbeit auch sein mag.
Ihre Schwester nannte sie spöttisch Maneater, weil sie im Laufe der Jahre mit immer sehr unterschiedlichen Typen ankam - es mit keinen aber wirklich irgend etwas wurde.
Sie hat mir auch über jeden eine Kurzbeschreibung gegeben, warum es nicht mehr wurde. Vielleicht hätte ich da hellhöriger werden sollen. Meine Kurzbeschreibung würde mich interessieren, werde sie aber wohl nie erfahren.

Und Therapeut möchte ich bestimmt nicht sein, sondern der Partner mit dem man gemeinsam durch dick und dünn geht - und ja, dafür wird man Mut aufbringen müssen.

Hilfe kann auch nur dann angenommen werden, wenn die hilfsbedürftige Person sich ihrer bewußt ist und diese auch annehmen möchte.

Ganz bestimmt habe ich ja auch einen Schuß, schließlich war ich über 15 Jahre allein. Und dann ändert sich das erstmal alles, selbst muß man das zulassen wollen und annehmen. Man trifft auf jemanden, wo erkennbar ist, daß da auch nicht alles glatt ist. Aber man mag das Gesamtpaket und es gefällt einem peu à peu immer besser und ganz doucement (das mochte sie besonders) geht es weiter. Z.B. mag ich interessante und lange Gespräche - sie mochte das auch, man entdeckt Gemeinsamkeiten, nähert sich dem anderen an und dann ist es plötzlich und unerwartet vorbei. Dafür ist mir der Preis zu hoch.

Deinen letzten Satz habe ich so ähnlich von einer befreundeten Ärztin gehört, bei der ich mich hin und wieder ausheulen durfte. Objektiv wird das wahrscheinlich sogar richtig sein - subjektiv geht es mir trotzdem nicht gut.

Zumindest hätte ich mir gewünscht, daß man sich einigermaßen anständig voneinander verabschiedet hätte.

15.11.2021 19:14 • #38


Gorch_Fock
Zitat:
weil die nicht so mein Metier sind und ich nicht über mehr als die Grundlagen darüber kenne.

Und genau so ging es mir vor ein paar Jahren auch, Ganzer Kerl. Und dann sitzt man auf einmal im Singel-Appartement und versteht die Welt nicht mehr. Wenn man auf einmal von der Traumfrau eiskalt abserviert wird, vielleicht so gar noch massiv hintergangen wurde. Und dann fängt man an langsam aufzuarbeiten, zu lernen und sich der Materie zu nähern.

Denn durch Dein Nichtwissen wurdest Du ggf. schon zum Opfer. Ohne es bis jetzt richtig zu wissen. Das etwas nicht stimmt, merkst Du. Das die Trennung nicht normal war. Das Gehirn sucht nach Antworten, findet diese aber nicht. Weil die Antworten ggf. einfach in einer psychischen Erkrankung liegen, die betroffenen Partnern schwer zu schaffen machen.

Was Du auch nicht vergessen darfst: Ein großes Element bei so einer Erkrankung kann auch die Lüge sein. Was weißt Du überhaupt, was sicher wahr von ihren Geschichten ist? Ein Ex-Freund von ihr würde Dir vielleicht noch ganz andere Seiten aufzeigen.

Das mit den wenigen Freundinnen überrascht mich nicht. Denn auch Freundschaften haben das Nähe-Distanz-Spiel in sich. Und da hast Du schon gelernt wie sie tickt. Und Freunde die sie kritisieren, werden sich sicherlich nicht lange in dieser Schublade befinden.

Allein die von Dir beschriebenen Routinen von ihr Wohnung - Büro - Eltern hätten Dich aufhorchen lassen sollen. Frauen sind im Regelfall sehr sozial, deutlich besser vernetzt als Männer und pflegen in der Regel viele Freundschaften. Das ist hier nicht erkennbar.

Lies Dich mal in dem folgenden Blog ein und schau mal, ob Du Parallelen zu Deiner Beziehung findest. Er beschreibt das dort ziemlich anschaulich:
https://www.grenzwandler.org/

15.11.2021 19:43 • #39


D
Zitat von GanzerKerl:
Zumindest hätte ich mir gewünscht, daß man sich einigermaßen anständig voneinander verabschiedet hätte.

Habt ihr aber nicht, und doch ist trotz - oder wegen? - allen Wortgeklimpers Schluss mit euch beiden.
Und nun?

15.11.2021 19:47 • #40


GanzerKerl
Zitat von DonaAmiga:
Habt ihr aber nicht, und doch ist trotz - oder wegen? - allen Wortgeklimpers Schluss mit euch beiden. Und nun?


Auch Dir danke ich für Deine Beiträge.

Und ich habe nicht vor, es in betont hochgestochener Wortwahl zu machen. Ich schreibe so, wie mir der Schnabel gewachsen ist, lese aber gern alles vor dem Abschicken noch mal durch und trotzdem passieren Fehler. So ist es nun mal.

Jeder Jeck ist anders - und ich möchte auch so bleiben wie ich bin und mich weiterentwickeln, in einem hoffentlich positiven Sinne. Deshalb bin ich i.M. hier.

Das das Thema durch ist, dessen bin ich mir bewußt. Das habe ich auch im Beitrag #37 geschrieben und auch, was mich u.a. im Moment bewegt.

Das es schwierig werden würde, dessen war ich mir auch bewußt. Trotzdem wollte ich es versuchen, weil mir das Gesamtpaket insgesamt gut gefiel. Ich stehe auf intelligente und starke Frauen. Intelligent ist sie zweifelsohne. Für stark halte ich sie nicht mehr.
Ja, in der Anfangszeit sollte eine gewisse Anziehungskraft vorhanden sein, da bin ich bei Dir. Und ja, das habe ich angesprochen und es gab auch Bemühungen ihrerseits, diesem gerecht zu werden.
Vielleicht war das damit gemeint, was sie mit es müsse es sich doch leicht anfühlen meinte, denn das tat es nicht für sie, wie sie mich wissen ließ.

Und nun?
Ich weiß nicht, ob Du mich triggern willst.
Wenn ja, dann gefällt mir das i.M. überhaupt nicht, denn ich bin noch am Wunden l.ecken und mit meinem Aufarbeiten beschäftigt.

Und es geht natürlich weiter, denn es geht immer weiter. Was ich daraus mache, das muß und werde ich alleine herausfinden müssen. Aber ich nehme gern Hilfe an.
Wie heißt es so schön: die Friedhöfe sind voll von Leuten, die glaubten unersetzbar zu sein.

Retrospektiv betrachtet wäre es wahrscheinlich dann auch so gekommen, nur hilft einem das bloß bedingt für die Zukunft.
Für mich ist dies die erste Trennung, die so abgelaufen ist. Bei meinen anderen Beziehungen weiß ich, warum die scheiterten und ich weiß auch was ich verbockt hatte und was die damalige Madam verbockt hatte. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann kommt es da auch nicht mehr heraus.
Mir hat diesen Wissen um das Scheitern und das Warum in der Vergangenheit sehr geholfen - das mag bei Dir anders sein. Und wie ich bereits sagte, jeder muß seinen eigenen Weg finden, damit umzugehen.

Vielleicht erklärt das ein bißchen wie ich ticke (und das muß man, selbstverständlich, nicht mögen).

15.11.2021 21:13 • #41


GanzerKerl
Zitat von Gorch_Fock:

Das will ich mir gern mal anschauen. Eigentlich gehe ich schon davon aus, daß die Menschen, auf die man trifft, einigermaßen im Leben stehen und authentisch sind. Anderseits, bei Singlehaushalten von um die 50% in den größeren Städten und der Tatsache, daß sich Weiblein und Männlein immer schwerer tun sich zu finden und die verlorene Zeit auch nicht zurück kommt ... irgendwann ist es dann im wahrsten Sinne des Wortes zu spät.
Allgemein würde ich schon sagen, daß sich das alles nicht in die richtige Richtung entwickelt, wenn ich dies z.B. mal mit dem Leben meiner Großeltern vergleiche.

Mein Ding ist das eigentlich nicht, was nach der Trennung von meiner großen Liebe damals ja auch zu meinem Entschluß führte, erstmal alleine zu bleiben.
Darin richtet man sich dann ganz vortrefflich ein, hat Zeit für Blödsinn auf den man sonst nicht gekommen wäre und die Jahre verfliegen.

Werde schon noch überlegen müssen, wie ich für mich aus dieser Nummer herauskomme.


Zitat von Gorch_Fock:
Frauen sind im Regelfall sehr sozial, deutlich besser vernetzt als Männer und pflegen in der Regel viele Freundschaften.

Das ist hier nicht definitv nicht der Fall. In dem 3er-Team, in dem sie arbeitet, war sie heilfroh, daß dort _keine_ andere Frau ist, sie würde, wenn immer möglich, bevorzugt mit anderen Männern zusammen arbeiten wollen. Frauen seien ganz schreckliche Kollegen.

15.11.2021 21:37 • #42


I
Zitat von GanzerKerl:
Werde schon noch überlegen müssen, wie ich für mich aus dieser Nummer herauskomme.

Du meinst jetzt, aus der Nummer des single-Daseins?

15.11.2021 22:11 • x 1 #43


GanzerKerl
Zitat von Isnogud:
Du meinst jetzt, aus der Nummer des single-Daseins?


Äh, nein, das meinte ich eher nicht.
Mit dem Single-Dasein habe ich nicht so große Probleme, insgesamt war ich das ja durchaus lange. Doch natürlich würde ich mir eine erfüllende Beziehung wünschen, was ja eigentlich normal sein sollte. Darüber werde ich mir, wenn überhaupt, aber erst später Gedanken machen

Meinte das eher darauf bezogen, wie ich dieses abschließend für mich verarbeiten kann.
Da bin ich eher etwas langsamer als andere.
Sozusagen, wie ich dies zufriedenstellend für mich verarbeiten kann.
Und was mein Anteil am Scheitern war, den ihrigen Part werde ich ja wohl nicht mehr erfahren. Denn sollte ich doch noch nachfragen, so gibt es keine Garantie auf eine Antwort. Ob ich diese Risiko noch eingehen will, daß weiß ich i.M. wirklich nicht, daß hatte ich ja zwischen den beiden WhatsApp-Nachrichten am Ende meines langen Einführungsbeitrages geschrieben. Ich weiß es selbst noch überhaupt nicht und kann das bis in die erste Dezemberwoche aufschieben, ggf. auch länger, es kommen dann ja noch vier Adventsonntag und das Weihnachtsfest (als Aufhänger, warum man sich nochmal gemeldet hat).

Dazu sage ich dann immer gern: die Zeit heilt nicht alle Wunden, läßt sie aber vernarben.

15.11.2021 22:32 • #44


Nechal
Zitat von GanzerKerl:

Aber warum strebt dann eine solche Person ein Beziehung/Partnerschaft an?

Warum hast du, nachdem du den weibern abeschworen hast dir eine solche eisprinzessin gesucht?..... von mir weiss ich, dass ich hinter solchen bziehungsversuchen vor mir selbst gut verstecken konnte, dass ich egentlich auch nicht so richtig nah kommen wollte.... gut wenn der andere von allein nicht zu dicht kommt was ich damit sagen möchte ist.... du wirst nie in ihren kopf schauen können.... aber bei deinem könnte es klappen... du kannst was über dich lernen.. und darauf könntest du dich konzentrieren.... natürlich nur wenn du magst

16.11.2021 08:30 • x 3 #45


A


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