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Nie wieder in einen liierten Mann verlieben!

T
@Himbeerensonntag
Das hast Du schön formuliert.
Ist viel Wahres dran. Ich denke, dass der Bauch auch nach ein paar Treffen weiß, ob man den Affärenpartner dauerhaft will oder nicht. Ich persönlich war total verliebt in ihn aber als es um die Zukunftsplanung ging, habe ich gezögert. Mein Bauch sagte ,vorsicht, das passt vielleicht doch nicht.
Es blieb somit bei der Affäre ( blödes Wort).
Trotzdem war ich so verliebt, dass ich am Ende der Affäre regelrecht zusammengeklappt bin. Irgendwie krass oder....

29.03.2015 07:11 • #76


L
@lacrimosa

ja, sie arbeiten auch mit suggestionen . wollte auch lange lieber an all diese schönen liebesbekundungen etc. glauben, als was als absicht dahinter stand.

meine verarbeitung läuft ähnlich wie bei dir. ich wünsche dir, dass du da gut rauskommst!

hast du keine heimlichen rachegedanken? ich meine jetzt nicht, dass du rache ausüben möchtest. nur gedanken!

viel kraft!

29.03.2015 08:31 • #77


A


Nie wieder in einen liierten Mann verlieben!

x 3


S
@Himbeere...danke für deine offene umd ehrliche Sichtweise...sie hat mich mal wieder zum Nachdenken bewegt...ich befinde mich in einer sehr kniffeligen Lebenssituation und bin emotional sehr aufgewühlt. Meine Frau hat mich vor 10 Jahren betrogen...lang, lang ist es her...sie hat es mir aber erst vor 6 Monaten gestanden...Wir hatten vor 6 Moanten eine sehr intensive Unterhaltung in der ich ihr u.a. auch mitgeteilt habe, dass ich das Leben was ich jetzt führe, wir miteinader führen, gemeinsam mit unseren 3 Kindern, nicht mehr so weiterführen kann. Wie in vielen Beziehungen regiert der Alltag und schon lange haben, hatten wir nur noch sporadisch S6..wenig Körperkontakt, ich habe mich als Mann nicht begeehrt gefühlt...das Leben lief an mir vorbei...ich hatte das Gefühl nur noch zu funktionieren, fühlte mich fremdbestimmt und mir wurde klar das ich eher zwängen gehorchte als das Leben zu feiern und zu genießen! Das Thema s6 hatte wir,mich in den Jahren mehrmals angesprochen und klar meine Bedürfnisse geäussert, geändert hatte sich aber nur wenig, ich habe sehr darunter gelitten und mich letztendlich nur noch als Bitsteller wahrgenommen.
Meine Frau konnte oder wollte mir ihre mangeldene Lust nicht erklären...dazu später mehr...
Nun dann, meine Frau wirkte sehr überrascht, ungläubig, hat mich im ersten Moment nicht ernst genommen...ich hatte in diesem Gespräch nie von Trennung gesprochen..., ich wollte einfach nur einen Neuanfang...eine positive Veränderung. Sie sagte mir, dass Sie mit ihrem Leben gutnzurecht kommt und alles so weiterlaufen sollte, Veränderung warum? Ich war sehr emotional, habe versucht meine Lebenssituation emotional zu beschreiben....das gleiche habe ich dann von meiner Frau eingefordert....sie soll ihre Gefühlen freien lauf lassen...sie hat dann mitbekommen wie wichtig mein Anliegen ist!
Dann im Laufe des Gesprächs hat Sie mir dann die Affäre gestanden...10 Jahre hqtte sie mir diese verheimlicht...hat Sie mit der Schuld gelebt...ich, wie sich dann herausstelle mit gelitten, auch dazu gleich noch mehr.
Sie teilte mir mit, dass diese Affäre nur von kurzer Dauer war...sie konnte mir aber nicht genau sagen wie lang....3 Monate oder 5Monate? Es war ein Kollege aus der Firma...auch verheiratet...sie ist da so reingeschlittert ...etc....
Sie hat dann die Beziehung beendet...weil Sie es nicht mehr konnte...mich betrügen...Sie sagte sie sei mir die letzten 10 Jahre treu gewesen und das sie jetzt noch bei mir ist beweise u.a. wie sehr sie mich liebt?!
Darüber hinaus sagte sie mir das Sie unter dem Fehltritt die Jahre gelitten hat...und das u.a. auch ein Grund für ihre mangeldene Lust sei...sei sich jetzt befreit fühlt...und ja der S6 wurde jetztbauch besser...
Das tragische daran, ich fühle mich aber nun auf eine gewisse Weise doppelt bestraft...zuerst betrogen und auf Grund dessen 10 Jahre maues Se..leben!

Wie dem auch sei, ich versuche meiner Frau zu verzeihen und Neu zu starten...es ist schwierig...denn meine Frau hatte in den Jahren immer mal wieder Telonischen Kontakt zu der damaligen Affäre....sie sagte mir es ging weniger um privates als berufliches....
Mann muss dazu sagen das meine Frau vor 8 Jahren die Firma gewechselt hat...sie die Affäre aber wegen Rechtsfragen beruflich kontaktiert hat...ehrlich mir fällt das schwer zu glauben und es verletzt mich! Ich habe das Gefuhl über Jahre hinweg belogen worden zu sein!

Trotzdem wir sijd dabei es zu Versuchen hatten auch eine Paartherapie...die uns positive Fortschritte bestätigt hat ...unsere Herangehensweise super fand....aber ich tu mir nach 6 Moanten immer noch sehr schwer...habe Angst wieder in den Abgrund gestürtzt zunwerden...und habe bisher das Vertrauen in meine Frau nicht wieder herstellen....

Ich frage mich ernsthaft...hat mich meine Frau über die Jahre geliebt...was hat diese Affäre mit ihr gemacht...will ich das noch...Sie hatte für sich eine neue Beziehungsbasis erstellt...ich himg der wohl alten Liebe nach...das hat uns beiden sehr geschadet...wie gehe ich mit dem über Jahre anhaltenden Kontakt zunder Affäre um auch wenn sie rein platonisch war...ich weiß es nicht...

Danke für das Zuhören...lesen!

29.03.2015 11:43 • #78


B
Den Titel dieses Themas kann ich nur mit ganzem Herzen unterschreiben. Ich habe meine Lektion gelernt. Auch mein Ex schreibt mir auch heute noch Abschiedsworte, obwohl es schon seit drei Wochen endgültig vorbei ist. Was soll das? Es schmerzt doch nur noch. Ich weiß mir keinen anderen Rat als ihn überall zu blocken. Kann mir jemand dieses Verhalten erklären?

29.03.2015 21:09 • x 1 #79


B
@Sandro: es ist 10 Jahre her. Wenn dir an eurer Ehe wirklich auch nur ein bisschen was liegt, dann empfehle ich dir, den Gedanken zuzulassen, einfach und endgültig zu verzeihen. Das ist zwar nicht leicht, aber es lohnt sich immer! Ich wünsche dir die Kraft dafür.

29.03.2015 21:13 • #80


B
@ Lacrimosa: ich wünschte, ich hätte auch schon in deiner Phase so viel Unterstützung erhalten und so reflektiert alles betrachten können, dann wäre mir viel erspart geblieben. Aber ich bin immerhin froh, dass mein Spuk wenigstens heute (mehr oder weniger - die Auswirkungen muss ich wohl noch eine Weile ausbaden) vorbei ist. Vielleicht hilft dir das auch ein wenig auf deinem Weg. Beschütze dich selbst!

29.03.2015 21:22 • x 1 #81


L
Liebe Buch-der-Verlassenen,

mein bester Freund hat mir heute gesagt, dass es wichtig zu sich selbst zurückzufinden. Das schaffen wir wohl momentan nicht so richtig. Ständig kreisen die Gedanken um IHN. Warum hat er das gemacht? Wird er sich melden? Habe ich was falsch gemacht? Alles in allem nicht Ich-zentriert.

Jemand hat in diesem Thread geschrieben, dass man sich fragen sollte, warum man überhaupt so weit geht, dem anderen so eine Macht zuzugestehen. Warum entwickelt man keine gesunde Wut auf diese Person? Warum fühlt man sich nicht abgestoßen von einem solchen Verhalten? Warum dreht sich alles um IHN, nicht um einen selber? Wenn das öfter vorkommt (und nicht nur in einer solchen Konstellation), dann hat man schöne Mitbringsel aus der Kindheit. Geschwächtes Selbstwertgefühl etc. Man sucht sich i.d.R. immer Beziehungen mit ähnlichem Muster... bei destruktiven Beziehungen ist das natürlich besonders schädlich. Der Mechanismus ist: man kennt es, auch wenn es einen nicht glücklich macht. Aber man kennt es. Da auszubrechen ist schwierig und kostet viele Ressourcen. Es ist aber unbedingt notwendig.

Es ist notwendig, dem anderen nicht so viel Macht über einen zuzugestehen. Dann sonst kann er machen, was er will. Melden, wann er es will. Treffen vorschlage, wann er es will. Etc. Die Augenhöhe ist dann schon längst verloren. Man passt sich an und passt sich weiter an etc. Was zur Folge hat, dass das eigene Selbstwertgefühl noch weiter sinkt. Und das Leiden ist vorprogrammiert.

Vielleicht ist das alles zu psychologisiert?

Aber man muss wirksame Strategien entwickeln, um sich selbst zu schützen. Z.B. den anderen blockieren, damit man keine SMS mehr bekommt. Ich habe das auch noch nicht geschafft. Mir aber vorgenommen, dass in der nächsten Woche umzusetzen....

Schritt für Schritt weiterkommen...das wünsche ich dir auch.

Dieses Forum ist ein Geschenk! Wir helfen uns

29.03.2015 22:01 • x 2 #82


B
Liebe Lacrimosa,

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns helfen könnten. Es ist mir auch unerklärlich, wie ich in diese ganze Geschichte reingeraten konnte. Irgendwas ist bei mir auch echt schief gelaufen. Aber ich gebe nicht auf. Es kann fast nicht mehr schlimmer kommen. Heute Nacht kann ich nicht schlafen. Ich war schon sehr weit in meiner Bewältigungsarbeit und heute hat er mir wirklich unglaubliche Nachrichten geschickt. Irgendwas zwischen Abschied, danke, Liebe und seinem neuen Leben ohne mich. Ich konnte es nicht glauben. Es war wie ein Messer in einer heilenden Wunde, das er noch einmal umdrehen musste, nur um sicher zu gehen, dass ich ihn nicht vergesse. Allerdings hat mir das geholfen, ihn tatsächlich überall zu blockieren und zu löschen. Insofern bin ich einen Schritt weiter. Aber emotional hat es mich wieder stark zurück geworfen. Mir ist jetzt auch klar, dass ich ihn womöglich nie wieder sehen werde. Einerseits gut - andererseits so schmerzhaft. Naja. Ich starte in meiner Verarbeitung heute somit wieder bei Null. Aber dieses Mal ausgerüstet mit besseren Waffen. Denn jemanden, der mir bewusst so weh tut, dem verweigere ich jeglichen Kontakt und jede Aufmerksamkeit. Es ist wohl wirklich ein Kampf. Aber egal, ob er gewinnt oder verliert, ich will diesen für mich gewinnen!

Lass uns also stark sein.

30.03.2015 00:39 • #83


S
@Buch....

Danke!
Ja grundsätzlich hast Du Recht! Aber....! Das die Affäre schon 10 Jahre alt, macht das Verzeihen eher schwieriger als einfacher...wäre es 10 Tage her, so könnte ich das besser verarbeiten...ehrlich!
Der erste Schmerz ist gleich! da tut sich nichts ob nun 10 Tage oder 10 Jahre!
Es ist verdammt schwierig sich die Zeit ...vor 10 Jahren nochmals vor Augen zu führen, das warum, was ist passiert damals, welche Gefühle hatte ich, warum habe ich nicht bemerkt....
Das alles aufzuarbeiten ist sehr schwierig, die Erinnerungen sind schon verblasst...Ich möchte den gleichen Fehler nicht noch einmal machen, aber wir lernen wenn man sich kaum an die Zeit erinnern kann?
Dann stellt man die letzten 10 Jahre in Frage, es kommen so viele Situationen in einem hoch, und man fragt sich, war die Liebe meiner Frau hier ehrlich..es geht so weit das man sich um diese Lebenszeit betrogen fühlt! Warum? ...ich habe immer noch dieses Urvertrauen in meine Frau gehabt, diese Liebe war für mich was einzigartiges...besonderes....ich lebte in der Auffassung das wir beide das so sehen und fühlen...fühlten!
Meine Frau dagegen hat für sich dieses Gefühl nicht bewahren können, sie hat es sich vor 10 Jahren zerstört...und darauf hin eine neue Beziehungsbasis für ein weiterleben mit mir entwickelt, gefühlt...was wohl auch gedauert hat, Sie hat gelitten!
Wir haben also in den letzten 10 Jahren nicht mehr ehrlich und emotional auf unterschiedlichen Ebenen miteinander gelebt...jeder hat für sich immer ein Gefühl gehabt, irgendwas passt nicht und darunter mehr oder weniger gelitten!
Mit den Jahren wurde dieser Zustand zur Normalität, aber letztendlich war es eine Lüge!
Klar ich liebe meine Frau....aber reicht das aus...das alles zu bewältigen...es kann auch sein das ich mich trotz der Liebe trennen muss...weil es einfach nicht mehr anders geht..

30.03.2015 07:25 • #84


H
@lacrimosa, buch:
Ich kann es nur noch einmal sagen: niemand lässt einen Klumpen Gold liegen für ein paar Kieselsteine. So schmerzhaft das jetzt sein mag. Es ist die Wahrheit. Man verliebt sich und will mit einem Partner zusammenleben, WENN man die Hoffnung hat, mit diesem glücklicher zu sein als mit dem alten Partner. Wenn die Affäre sich nicht als Gold-Klumpen erweist (um im Bild zu bleiben), dann wird man sich für sie auch niemals von seinem Partner trennen.

Wenn man die ganzen Affären-Geschichten mal analytisch betrachtet, dann gibt es doch nur zwei Gründe, warum Menschen Affären haben:

1. weil sie wirklich nur auf der Suche nach S6 und Abwechslung sind. Das sind nach meiner Erfahrung aber die wenigstens, da bei einer Affäre die Kosten (damit meine ich nicht - nur - die finanziellen) meistens zu hoch sind. Männer bekommen S6 billiger und bei Frauen funktioniert die S.ualität so nicht. Es bleibt dann meistens auch bei wenigen One-two-three-four-night-stands. Das ist für mich keine Affäre. Bei solchen Leuten, die sowas machen, findet man oft auch Menschen mit einer Psycho-Macke , denen es nur um Macht geht (kann ich den oder die ins Bett bekommen? Bin ich so toll? etc pp.).

2. Man verspricht sich von der Affäre mehr Lebens- und Liebesglück als mit dem derzeitigen Partner. Man ist am Anfang unendlich verliebt und will sich wirklich trennen. Dann kommt die Deillusionierung - meistens nach ein paar Monaten, bei manchen auch erst nach der Trennung vom alten Partner, im Alltag mit dem neuen: oh gott oh gott, wie ist der oder die denn tatsächlich! Gar keine Verbesserung zu meinem alten Leben, im Grunde noch schlimmer - bitte irgendwie schnell weg! So denkt man dann - ich spreche hier ganz ehrlich aus eigener Erfahrung. Wirklich: niemand lässt doch einen Klumpen Gold liegen und bleibt bei den Kieselsteinen. So ehrlich solllten die, die sich auf einen verheirateten bzw vergebenen Menschen eingelassen haben, dann schon sein: Wenn derjenige oder diejenige sich nicht für euch vom Partner trennt, dann erwartet er/sie von euch kein größeres Lebensglück als mit dem derzeitigen Partner. Sie finden euch nicht (mehr) besser als den alten Partner. Ansonsten würde er/sie sich trennen. Alles andere (Familie, Eltern, Kinder, Haus etc.) sind vorgeschobene Gründe und Ausreden. Jeder Mensch will nur eines: glücklich sein. Die Kinder kann man mitnehmen zum neuen Partner und für ein Haus etc setzt niemand sein großes Lebensglück auf's Spiel.

Ich kenne zahlreiche solcher Fälle: ein Mann hatte sich von seiner gesamten Familie bereits getrennt, wollte dann aber mit der (ehemaligen) Affäre nicht mehr zusammenziehen und ist nach einem halben Jahr zurück zur Familie, weil er dachte, was mache ich eigentlich hier bei dieser Frau, die nicht besser für mich ist als meine echte Frau, der S.6 wird in einer paar Monaten genauso eingeschliffen sein und im Alltag kann sie einfach nicht mit meiner Frau mithalten... usw usf.

Es bleibt dabei: auch der Partnermarkt ist ein Markt. Man wägt Kosten und Nutzen für sein eigenes Leben ab, es gibt Angebot und Nachfrage, man gibt etwas und will etwas haben. Niemand liebt jemanden nur einfach so bedingungslos. Das geht ja auch gar nicht, denn dann könnte man ja gar keine Wahl treffen.

Auch ganz ohne Affäre funktioniert dieser Markt übrigens: zwei Menschen lernen sich kennen, verlieben sich und müssen sich dann entscheiden, ob sie zusammen glücklicher sind, als allein. Die Waagschale kann sich in die eine oder die andere Richtung senken. Bei zwei ungebundenen Menschen ist der Vorteil, dass es eben keinen Vergleich gibt, keine Konkurrenz im Zusammenleben. Man kann es einfach mal probieren. Wenn es nicht klappt, kann man sich trennen.

Wenn jemand eine Affäre mit einer vergebenen Person beginnt, dann wird er bzw sie immer mit dem aktuellen Partner verglichen. Das ist einfach so, auch wenn das niemand hören will. Und manchmal sagt man sich vielleicht: ja, ich werde mit meiner Affäre glücklicher als mit meinem alten Partner, wenn ich mit ihm/ihr dauerhaft zusammen bin. Und manchmal muss man nach dem ersten Hormonrausch leider erkennen, dass das nicht der Fall ist.

Das tut dann weh. Auch dem, der verheiratet ist. Und weil man durch Treffen, Gespräche, S. ja schon eine Bindung aufgebaut hat und man jemandem, der einen mag und wohlgesonnen ist, auch nicht an jeder Straßenecke findet, fällt einem dann die Lösung schwer und man schreibt noch SMS, versucht den Kontakt zu halten etc. Beendet die Affäre nicht gleich, sondern zieht alles ein wenig in die Länge.

Nun wird immer wieder die Frage gestellt, warum der verheiratete bzw vergebene Mensch dann nicht mit seiner Affäre über seine (nachlassenden) Gefühle redet und versucht Probleme zu besprechen. Das hat zwei Gründe.
1. Man hat schon oft versucht, Probleme anzusprechen und es war sinnlos. Die Affäre war kritik- und konfliktunfähig oder wollte nicht reden, es kam nur zu Streit, man kann mit diesem Menschen einfach kein Problemgespräch führen. Also lässt man es, das muss man sich nicht mehr antun.

2. Es ist sehr energieraubend, mit jemandem über seine Gefühle zu sprechen, gerade wenn man etwas zu kritisieren hat oder etwas Negatives sagen möchte. Warum soll man diese Energie aufbringen, wenn es beim anderen doch nicht ankommt und er oder sie es nicht hören will?
Und: warum soll man diese Energie aufbringen, wenn davon doch nur der oder die Nachfolgerin profitieren würde, weil ein Veränderungsprozess sowieso meistens erst bei einem neuen Partner einsetzt?

Ob es den 3. Grund - man will jemanden nicht verletzen - wirklich gibt, wage ich mal zu bezweifeln. Halte ich für vorgeschoben und wäre ja auch ganz schön dumm. Warum sollte man jemanden verlassen, aber ihn durch ein ehrlichers Gespräch nicht verletzen wollen? Was ist wohl verletzender? Sich nicht für jemanden zu entscheiden - oder an den anderen noch zu glauben, ihn aber zu kritisieren? Ich finde ersters verletzender und finde den vielgenannten Grund (Ich will den anderen mit Kritik nicht verletzen.) einfach nicht ehrlich. Da geht es den meisten eher um sich selbst und ihre eigene Angst vor Konflikten.

Ich habe mich oft gefragt, warum meine (ungebundene) Affäre sich auf mich als verheiratete Frau überhaupt eingelassen hat. Bekommt der Typ vielleicht gar keine normale Freundin? Ist er schwer vermittelbar und muss jemanden nehmen, der vergeben ist, weil er keine andere Wahl hat? Will er im Grunde gar keine echte Beziehung und ist unterbewusst froh, dass ich schon vergeben bin? Ist er beziehungsunfähig? Entscheidungsunfähig? Hat er Angst vor echter Bindung, einem gemeinsamen Alltag? Warum nimmt er meinen Mann so als gegeben hin? Das waren einige der kritischen Fragen, die ich mir gestellt habe.

Ich habe auch mich selbst kritisch hinterfragt: Bekomme ich als verheiratete Frau nur noch die Ladenhüter, weil kein normaler Mann sich auf sowas einlassen würde? Was suche ich in dieser Affäre wirklich? Wäre es nicht ehrlicher, mich von meinem Mann zu trennen? Aber im Großen und Ganzen sind wir ganz glücklich - und warum soll ich mich trennen, wenn ich jetzt weiß, dass ich mit meiner Affäre niemals glücklicher werden würde und sollte allein leben? Allein werde ich auch nicht glücklicher. Usw usf.

Alles in allem würde ich für beide Seiten eine Affäre nicht als so Negativ sehen, wie hier oft beschrieben: man lernt sich selbst dadurch ein bisschen besser kennen. Das ist auch wichtig im Leben - für neue Partner, für die Zukunft.

30.03.2015 12:35 • #85


Z
Wäre es nicht ehrlicher, mich von meinem Mann zu trennen? Aber im Großen und Ganzen sind wir ganz glücklich - und warum soll ich mich trennen, wenn ich jetzt weiß, dass ich mit meiner Affäre niemals glücklicher werden würde und sollte allein leben? Allein werde ich auch nicht glücklicher. Usw usf.

30.03.2015 12:52 • #86


H
@Sandro

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Es ist ein großer Vertrauensbruch. Gerade, dass das Ganze schon 10 Jahre her ist, macht die Sache nicht besser. Ich bin mir nicht sicher, ob die Beichte Deiner Frau wirklich sinnvoll war.

Ich kann Dir als Frau nur sagen, dass ich sehr fest davon überzeugt bin, dass die S.ualität von Frauen und Männern in der Regel sehr unterschiedlich funktioniert. Ich habe das schon mal an anderer Stelle geschrieben: Frauen wollen begehrt und geliebt werden, wollen bewundert werden, brauchen Leidenschaft. Sie sind damit in einer Langzeit-Beziehung klar im Nachteil, da der Ehemann das auf Dauer kaum leisten kann. Oft wird dann die S.ualität unterdrückt, worin Frauen ggü Männern wieder ein bisschen im Vorteil sind, weil ihnen das leichter fällt und sie viel Körperlichkeiten, Zärtlichkeiten etc auch von den Kindern bekommen. Oder sie suchen sich eben eine Affäre...

Wenn euer S.ualleben nach dem Geständnis und Deiner Trennungsandrohung jetzt wieder besser geworden ist, so muss das meiner Ansicht nach nicht unbedingt mit dem schlechten Gewissen und dem Verheimlichen und Beichten der Affäre Deiner Frau zusammenhängen. Sondern es kann auch ganz normales Werbungsverhalten sein. Unter der Androhung einer Trennung, die ich nicht will, würde ich auch noch mal alles aktivieren und zum Einsatz bringen, um meinen Partner davon zu überzeugen, dass ich die Richtige für ihn bin. Von daher hast Du vielleicht gar nicht zehn Jahre unter der Affäre Deiner Frau mitgelitten, weil ihr schlechten S. hattet. Sondern auch ohne ihre Affäre wäre der S. evtl nicht besser gewesen.

Leider hast Du nicht geschrieben, warum Deine Frau vor zehn Jahren fremd gegangen ist bzw eine Affäre begonnen hat.

Letzten Endes ist das heute aber auch egal, weil sie sich ja für Dich entschieden hat. Sie hätte auch eine andere Entscheidung treffen können - und dann wärt ihr schon zehn Jahre getrennt. Du kannst Dich also im Grunde als Gewinner sehen. Vielleicht hilft Dir das ein bisschen bei der Verarbeitung.

Trotzdem kann Dir niemand die ganz persönliche Entscheidung, WIE Du mit der Beichte Deiner Frau umgehen willst, abnehmen. Vielleicht musst Du auch erst die weitere Entwicklung noch ein paar Monate abwarten - manche Entscheidungen brauchen viel Zeit und können nicht von einem auf den anderen Tag getroffen werden.

Nimm Dir diese Zeit!

Ich wünsche Dir und Deiner Frau auf alle Fälle alles Gute!

30.03.2015 13:08 • #87


H
@zauber2901
Aus Deinen bisherigen Beiträgen kann ich ersehen, dass Du bisher im Forum überwiegend Geliebte, die Affären mit Ehemännern hatten bzw Menschen, die über Seitensprünge etc geschrieben haben, laut und heftig beschimpft hast. Es haben Dir ja dazu auch ein paar Leute ihre Meinung geschrieben, jedoch scheint Dich das nie interessiert zu haben.
Deine emotionalen Reaktionen, die immer ohne großes Nachdenken sofort nach Veröffentlichung der Beiträge erfolgt, lassen eigentlich nur einen Schluss zu: Du bist sicher selbst einmal betrogen worden und nun immer noch sehr verletzt - das tut mir sehr leid!
Jedoch solltest Du hier Deinen unqualifizierten Frust nicht einfach so ablassen, sondern ggf eine angemessene Bewältigungsstrategie finden und allmählich in der Lage sein, auch andere Sichten zu tolerieren.

Alles Gute, auch Dir!

30.03.2015 13:41 • x 1 #88


S
@Himbeere

Nochmals Dank für deine Worte!

Ja,warum hat meine Frau mich betrogen....mangelnde Aufmerksamkeit, Betätigung ...fehlendes Selbstbewusstsein...so wie ich erfahren durfte!
Bzgl. der S6ualität ...ich als Mann möchte auch begehrt werden, das Gefühl haben geliebt zu werden...das ist es und war es was mich wirklich krank gemacht hat, ich wurde nur als Vater wahrgenommen nicht mehr als Mann!
Habe ich meine Frau betrogen, Nein, bisher nicht! Ich hatte die Möglichkeiten, aber ich wollte mir diese Liebe, das was ich fühle, das Gefühl eine einzigartigen, besonderen Liebe, nie zerstören!
Ich bin halt romantisch und benötige diese Vorstellung, dieses Gefühl, alles andere ist mir zu gewöhnlich und verliert einfach den Zauber!
Ich stelle nun fest ist eine nur einfache, gewöhnliche Liebe, eine Frau die wahrscheinlich wie du erklärst pragmatisch abgewägt hat und mich dann am Leben gelassen hat!
Ich möchte nicht das Gefühl haben all die Jahre nur auf Grund irgendwelcher Parameter die meine Frau als Entscheidungsgrundlage auserkoren hat weiterhin ihr Partner sein zu dürfen...ich will Liebe, Begehren, Romantik und Leidenschaft...sie weiß das ich es benötige und verlange!

Ja ich nehme mir die Zeit...mal schauen, ich brauche Sie, tendenziell sieht es aber nach Trennung aus...

30.03.2015 13:55 • #89


R
@Himmbeere

auch wenn zauber2901 mit dem was er/sie sagt etwas sehr hart in die Kerbe haut...drüber nachdenken könnte man ja mal.
Findest du nicht, dass dein Mann die Chance haben sollte, eine Partnerin zu finden,
die ihn liebt und ihm treu ist und ihn nicht nur behält, weil es grad nix besseres gibt?
Irgendwie klingt das bei dir so...naja wie in diesem Lied...
lieber Wolke 4 mit dir als unten wieder ganz allein.

30.03.2015 14:26 • x 2 #90


A


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