Ich bin eigentlich nicht die Art von Person, die mit Problemen nicht umgehen kann, im Gegenteil. Meist bin ich in meinem Umfeld diejenige Person, die Hilfe bietet oder angegangen wird.
Aber ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich mir selbst keinen vernünftigen Ratschlag mehr geben kann. Ich wälze dieses Problem nun schon seit geraumer Zeit und egal welchen Standpunkt ich wähle, es hilft mir persönlich nicht. Reden kann ich über das mit niemanden, weil es einerseits nichts ist worauf ich stolz bin, zum anderen aber mich seelisch wie inzwischen auch körperlich immer stärker belastet.
Ich bin 35, verheiratet seit bald 4 Jahren, 1 Tochter mit 2.5 und bald noch ein zweites Kind anfangs 2015.
Unsere Ehe ist eigentlich von Anfang an nicht unter dem besten Stern gestanden. Meine Frau hat sich mit meinen Eltern verkracht, so dass da kein Kontakt mehr besteht. Ich stehe da dazwischen. Auch meine Tochter kann/darf ich nicht zu meinen Eltern bringen. Egal welchen Ansatz ich gefahren habe, es kommt immer wieder zum Streit zwischen meine Frau und mir.
Zum anderen, und nun kommt der Teil auf den ich nicht stolz bin, trat kurz vor der Geburt meiner Tochter eine andere Frau in mein Leben. Eigentlich war es nur eine körperliche Beziehung. Es trennen uns auch 8 Jahre Altersunterschied (Sie ist älter). Ich konnte mich aber nicht mehr von Ihr Lösen. Die Ehe lief schlecht(keine Ausrede) und dies war wie eine Zuflucht für mich. Zuhause fühlte und fühle ich mich unwohl, ich fühle mich ungebraucht, unverstanden, Mittel zum Zweck, versuche überall zu helfen was aber nicht benötigt zu sein scheint, zusammengefasst es war nicht das was ich vom Leben erwarte. Wir haben nach einem heftigen Streit darüber geredet und wollten einen Neuanfang. Dies lief auch sehr gut, wir fingen langsam an uns näher zu kommen. Ihr Wunsch von einem 2. Kind war schon länger da, aber durch die schlechte Zeit zusammen war das eigentlich kein Thema mehr. Irgendwie habe ich dann auf ein 2. Kind reagiert was auch prompt einschlug. Ab diesem Moment lief es wieder schlechter. Auch darauf habe ich Sie direkt angesprochen, was aber kein Resultat ergab. ich will Ihr nicht unterstellen das Sie nur Kinder und Unterhalt will. Das ist definitiv nicht der Fall. So kam ich mit der anderen Frau wieder näher. Wir hatten uns nie ganz aus den Augen verloren. Irgendwann haben wir uns auch unsere Liebe gestanden, die in der Zwischenzeit einfach da war. Keine Abhängigkeit, keine mit der Zeit Vertrautheit, sondern echte, aufrichtige Gefühle. Ich konnte Ihr aber nicht das geben was ich gerne gegeben hätte, nämlich eine Beziehung.
Vor 4 Wochen hat Sie jemanden kennen gelernt, was ich Ihr eigentlich auch gewünscht habe. Ab diesem Moment ist irgendetwas in mir zerbrochen. Ohne Vorlauf, ohne irgendwelche Signale. Aus dem nichts hat es mich erwischt. Ich zittere seither die ganze Zeit, kann meine Hände kaum ruhig halten, kann an nichts anderes wie an Sie denken. Es tut mir alles weh, ich bin angespannt und habe ständiges Herzrasen. Ich dachte das wird mit jedem Tag besser, aber im Gegenteil. Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Zuhause habe ich mit meiner Frau gesprochen, versucht Ihr zu erklären dass es so wie es im Moment läuft für uns beide ein Murks ist. Daraufhin wollte Sie das ich gehe, was ich auch machen wollte, aber als ich meine Tochter in den Armen hielt, sie mich nicht loslassen wollte, haben wir uns einen Ruck gegeben und versuchen das was wir noch haben zu retten. Ich würde auch sehr gerne unsere Ehe retten, ohne Affäre, das ist überhaupt nicht meine Art, aber ich empfinde so gar nichts im Moment für meine Frau. Zuhause ist betretenes Schweigen und innerlich frisst es mich auf das ich einerseits die Entscheidung getroffen habe mein eigenes Leben hinter die Familie zu stellen(was ich jederzeit auch wieder machen würde) aber vor allem das ich nicht gegangen bin und zumindest die Liebe leben dürfte. Aber wenn ich gehe dann verliere ich die Kinder(das weiss ich zu 100%) und die Liebe habe ich auch an einen anderen Mann verloren, weil ich nicht früh genug gehandelt habe. Zudem habe ich die Verantwortung dass meine Tochter ihren Vater braucht, meine Frau bald gebären wird und mich brauchen wird. Wohin auch sonst mit unserer Tochter in dieser Zeit. Zu Ihren Eltern gibt Sie die Kleine zum Übernachten auch nicht hin. Bleiben noch unsere Nachbarn, mit welchen Sie sich blenden versteht und ein Paar womit wir uns sehr gut verstehen. Allen anderen würde Sie die Kleine nicht geben.
Ich weiss das ich auf all dies keine Antwort erhalte, ist ja auch mein Problem was ich zu lösen habe. Es fällt mir auch unbeschreiblich schwer überhaupt das ganze niederzuschreiben, und dann auch noch zu senden.
Aber ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle. So etwas ist mir noch nie passiert. Ich hatte diverse Schicksalsschläge in der Vergangenheit, ich kann sehr gut mit Druck, Entscheidungen und auch Konsequenzen umgehen, aber dies jetzt. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur das ich meine Tochter über alles Liebe, bei meinem 2. Kind wird es ebenfalls so sein, und dann ist noch die andere Frau welche mir nicht nur den Schlaf raubt, sondern bei welcher ich mich aus tiefstem Herzen verliebt habe und mir eigentlich nichts sehnlicher Wünsche, als bei Ihr zu sein.
Vielleicht hilft mir ja die Meinung von aussen. Unbelastet, unbefangen von Gefühlen und moralischen Richtlinien.
01.12.2014 15:48 •
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