Guten Morgen,
ich habe mir eure Beiträge durchgelesen und ich danke euch dafür. Ich danke für alle Kommentare !
Zu meiner Person kann ich sagen, dass ich vielleicht 39 bin, aber schon jünger wirke. Das liegt vielleicht an meinem 15 jährigen Sohn. Wir teilen uns z.B. unsere Klamotten. Sind oft zusammen unterwegs. Machen Städte Touren, beschäftigen uns mit Musik, er hält mich auf dem laufenden, wir gehen zusammen ins Fitnessstudio. Ich habe Interesse an Ihm und er an mir. Er ist wie mein Freund. Auch in seinem Freundeskreis bin ich intigriert und komme mit den Jungs klar und unternehme auch oft was mit ihnen. Mir macht das Spaß. Ich wurde letztens von einer jungen Frau auf 27-28 geschätzt. Ich fühle mich auch jünger.
Bevor ich meine Frau kennengelernt habe, war ich 2 Jahre alleine. Habe mit meinem Sohn zusammen gelebt, gearbeitet, mich um meinen Sohn gekümmert und habe mein Leben gelebt. Meine Erfahrungen mit der Borderlinerin saß mir noch sehr tief in den Knochen. Ich habe in dieser Zeit einfach versucht zu verarbeiten und habe eigentlich niemanden an mich herangelassen. Glücklich war ich nicht, aber ich kam klar. Natürlich habe ich in dieser Zeit auch andere Frauen gehabt, da waren auch Frauen dabei die wesentlich jünger waren als ich, aber sie waren mir alle egal. Bei keiner dieser Frauen habe ich den wunsch verspürrt mehr zu wollen, geschweige denn Gefühle. Z.B. hätte ich auf der Arbeit sehr oft die Möglichkeit gehabt mich mit Kolleginen einzulassen, das habe ich aber nie getan. Ich habe alles von mir ferngehalten und habe mich zurückgezogen nur auf meine Arbeit konzentriert.
Meine Frau habe ich durch einen Zufall kennengelernt. Sie hat mich angesprochen und ich fand Ihre verkrampfte Art mit dem ungekonnten flirten anständig. Es war sauber. Darauf fogte ein kennenlernen. Das kennenlernen war anders. Es war wirklich wie das langsame losfahren im ersten gang. Es war alles sehr kontrolliert. Kein Sturm auf hoher See, eher ein spaziergang im Sommer bei leichtem Wind. Ich habe mich wohlgefühlt. Ich habe Ihr gegenüber keine Liebe gespürrt aber eine innere zufriednheit und ruhe.
Ich habe meiner Frau nie die große Liebe vorgespielt. Es nahm alles seinen Lauf und ich war zufrieden und über meine Situation glücklich. Es hat alles sehr gut funktioniert. Eine Flasche Weißwein beim Sonnenuntergang auf der Terasse, schöne Abende mit freunden, geimensames Kochen, Ausflüge, alle schönen Dinge die zu einer Beziehung gehören waren vorhanden. Meine Hoffnung das Liebe entstehen könnte war da, ich wollte es der Zeit überlassen. Es war alles gut.
Und dann tauchte sie halt aufeinmal auf. Gleich am ersten Tag als wir uns das erste mal begegnet sind und die Blicke aufeinander trafen war es seltsam. Die Blicke trafen sich aus dem nichts heraus direkt in die Augen und wichen gleichzeit ganz verstört wieder voneinander. Es waren vielleicht nur Bruchteile einer Sekunde, aber sie waren Tief. Es war ihr erster Arbeitstag. Darauf folgte eigentlich eine Phase der Stille und zurückhaltung. Ein Paar Wochen später folgte ein Fotoshooting für unsere neue Webseite. Mit Visagistin, Friseur und allem was dazugehört. Auf einem Foto sollte ich gemeinsam mit jemand anderem an einem Tisch sitzen und ein Gespäch nachstellen, wobei ich fotografiert werden sollte. Diese andere Person an dem Tisch war sie. Während des Shootings mussten wir uns Minutenlang anschauen und da ist es dann passiert. Es folgten nette Smalltalks auf dem Flur, Mails, besuche im Büro, mal nach dem anderen schauen, einen Kaffe vorbei bringen zusammen Mittag machen, Rufnummern austauschen...
Ich habe es nich mehr verhindern können, ich war verknallt.
Für mich stand von vorne herein fest, dass es zu beenden ist. Ich habe mir oft die Frage gestellt, warum Sie sich mit mir einlässt. Es war nicht wie bei einer Affäre, in der man sich in einem Hotel trift, spaß hat und jeder geht wieder seinen weg bis man wieder lust aufeinender hat. Sie wollte das ich ihre Familie kennenlerne, ihren Freundeskreis, sie hat mir sogar Hausschlüssel gegeben. Ich habe Ihr bei den alltäglichen Dingen geholfen, wie Reifenwechseln und so ein Kram. Das gleiche hat sie auch für mich getan. Ihre Mutter mochte mich sehr. Sie hat mich oft eingeladen und sie fand den altersunterschied nicht schlimm. In ihrem freundeskreis kamen wir recht gut an. Ich hatte vollen Zugang zu Ihrem Leben.
Sie meinte zu mir, dass Sie bei mir das erste mal das Gefühl hat wirklich als Frau wahrgenommen zu werden. Sie fühlte sich Wohl, beschützt. Sie meinte, dass sie sich bei mir nicht verändern muss und so sein kann wie sie ist. Sie meinte das sie meinen Geruch mag und sich dadurch wohlfühlt. Das sie es mag mich anzuschauen. Das es ihr gefällt wie ich mit ihr rede und mit ihr umgehe. Meine ganze Art.
Der Tag an dem ich mich von ihr getrennt habe war wie aus einem schei. Film. Ich bin nach der Arbeit zu ihr. Wir haben geredet, geweint. Es zog sich über 3 Stunden. Immer wieder krampfartige anfälle.. Ich habe Ihren Schlüssel von meinem Bund abgemacht, auf den tisch gelegt, sie wollte nicht das ich ihn abgebe, meine habseligkeiten die ich bei ihr hatte zusammengepackt, habe mir den Raum nochmal genau angeschaut, eingeprägt, immer wieder tief eingeatmet, alles angefasst...wir haben fast eine Stunde umarmt,weinend, küssend, riechend mitten im Raum gestanden. Ich habe mich dann von ihr losgerissen, sie ist mir nachgekommen. Draußen war es dunkel und es hat geregnet wie aus Eimern. Sie hat mich festgehalten damit ich nicht gehe, wir standen im Regen, meine sachen sind runtergefallen, wir haben uns umarmt, geküsst, geweint..ich habe mich wieder losgerissen, sie fing an weinend zu schreien, schatz geh nicht, lass mich nicht zurück...ich hab mich nicht mehr umgedreht und bin gegangen..
Ich höre ihr ihr schreien noch heute...seither habe ich sie nicht mehr gesehen.
Ich habe riesengroßen respekt vor jedem, aber leute erzählt mich nichts davon das es einfach nur eine Affäre war.
Ich habe einen mich liebenden Menschen in Liebe zurückgelassen und das habe ich aus Liebe gemacht.
Sie soll ihren Weg gehen und glücklich werden.
Ich möchte kein Mitleid oder Ratschläge. Ich teile mich mit, weil ich immer noch leide und nicht weiss mit wem ich reden soll.