Ich komme einfach nicht damit klar, dass er mich hat fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Aber der Reihe nach.
Wir haben uns vor ca. 2 ½ Jahren in einem Privatform „kennengelernt“ und sofort bestens verstanden, hatten die gleichen Ansichten vom Leben, beide tiefsinnige Gedanken gewälzt, sind beide lustige und humorvolle Menschen. Er lebte in der Trennungsphase ich auch. Ich hatte mich von meinem Mann getrennt weil er Alk. ist und ihn hatte seine Frau verlassen.
Um uns ungestört von anderen unterhalten zu können, sind wir beide Mitglied in Skype geworden. Es gab dann tägliche Video-Treffen am Abend. Die Wohnorte liegen ca. 650 km auseinander, er lebt ganz im Osten und ich ganz im Südwesten der Republik. Ich hatte mich dann entschlossen einen Urlaub in seiner Nähe zu verbringen und wir trafen uns dann dort, dabei hat es dann richtig gefunkt.
Jeder fuhr wieder nach Hause, ich betreute in der Zeit noch meine demenzkranke Mutter und konnte nicht problemlos weg. Es blieb also wieder nur Skype. Er war arbeitslos und die Chance in seiner näheren Umgebung eine Arbeitsstelle zu finden, war denkbar schlecht, also redete er davon sich in meinem Bundesland eine Arbeitsstelle und Wohnung zu suchen. Freunde von mir und ich schickten ihm Stellenausschreibungen, die für seinen Beruf passend waren. Ich denke, vor diesem Schritt hat er dann doch kalte Füße bekommen und weil zuvor durch ein Naturereignis sein Haus in Mitleidenschaft gezogen wurde, war an ein Kommen zu mir nicht zu denken. Dass da zunächst mal alles geregelt werden musste, leuchtet mir ein.
Es vergingen Monate, wo ich ihn immer wieder zunächst auf einen Besuch von 2-3 Wochen bei mir angesprochen habe, damit er mal schauen könne, ob das überhaupt etwas für ihn sei. Es gab immer Ausreden, warum, weshalb, wieso, dass das gerade jetzt nicht möglich sei. Hatte dann angeboten, dass ich ihn besuchen wolle, was er wiederum ablehnte, dass er mir sein Haus nicht zumuten könne.
Bei unseren regelmäßigen abendlichen Treffen per Video haben wir uns besten immer noch verstanden, auch die Telefonate über Stunden, waren sehr harmonisch.
Nach ca. 1 Jahr, war ich so zermürbt – meine Mutter war inzwischen verstorben, meine Scheidung durch – hab ich dann aufgehört nach einem Besuch bei mir zu fragen und zu bitten. Er war dann zu einer schwierigen halbjährigen Schulung, (was natürlich die gemeinsamen Gespräche einschränkten) für eine neue Arbeitsstelle und hat auch sofort eine bekommen. Es kam dann auch immer öfter zum Streit, gab aber immer wieder Versöhnungen. Diesen Spätsommer hat es wieder geknallt und es waren einige Wochen Funkstille.
Es kam nochmals zu einem Mail-Wechsel, worin er mir Freundschaft vorgeschlagen hatte, was ich irgendwie nicht so richtig aufgenommen hab, ich hatte aber zuvor schon an anderer Stelle mitbekommen, dass da mit einer Frau Liebeslieder hin und hergeschickt wurden.
Er hat also die Zeit der Funkstille genutzt und sich nach was anderem umgeschaut. Dann hat er mir nach einer Fahrt zu einem Kollegen (Entfernung ca. 600 km) auch noch mitgeteilt, dass er von dort aus noch etwas angehängt hätte, um nicht den Fehler wie bei mir zu wiederholen und war für 3-4 Tage bei der neuen Frau. Für mich war das ein unsäglicher Schmerz und ein Schlag in die Magengrube, dass er dort sofort umgesetzt hat, wo er bei mir immer Ausreden gesucht hat. Ich hatte dann einen nervlichen Zusammenbruch, weshalb ich jetzt nach ca. 3 Wochen immer noch Medikament nehme.
Inzwischen ist mir bekannt, dass er diese Verbindung schon wieder beendet hat, eben wegen der Entfernung. Obwohl er mich, aus meiner Sicht, derart hintergangen hat, ich liebe ihn immer noch und weiß auch nicht wie ich damit klar kommen soll.
Wie seht ihr die ganze Sache.
14.12.2012 18:31 •
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