Ich bin nicht ausgezogen, sondern er. Ende Dezember Trennung, im Januar hatte er schon eine neue Wohnung (sie war da sehr aktiv, wahrscheinlich die Angst, er könnte es sich anders überlegen). Das Haus liegt mir und meinen Kindern sehr am Herzen und solange ich es halten kann, werde ich das auch tun. Mein Ex kommt mir da sehr entgegen (rein rechtlich müsste er das nicht).
Ich weiß nicht, ob er die Trennung bereut. Das ist schwierig. Zum Zeitpunkt der Trennung sagte er mir schon, dass er mich nicht ganz loslassen kann. Deswegen war mir klar, dass sobald sich das Neue relativiert hat, etwas Wehmut aufkommt.
In den ersten 1,5 Jahren hatten wir noch viel Kontakt, da vieles geklärt werden musste. Allerdings war seine emotionale Präsenz an anderer Stelle, das war sehr anstrengend. Ich hatte keine Kraft mehr, nach wie vor für uns beide alles im Blick zu haben und habe mich auf mein Leben konzentriert. Da ich nicht mehr so präsent war, hat er hier und da das Gespräch mit meiner Tochter gesucht (2 Jahre nach der Trennung). Ob ich in einer neuen Beziehung wäre und u.a. dass er keine Frau so geliebt hätte wie mich.
Die emotionale Kälte nach der Trennung kenne ich auch - sehr, sehr verletzend. Aber jeder, so wie es ihm möglich ist. Hätte er keine Grenze gezogen, wäre es für mich sicherlich noch schwerer gewesen. Ich fand es nur unfair, dass er mich anderen gegenüber als die Böse dargestellt hat, um seine Entscheidung zu rechtfertigen (dafür gab es wirklich keinen Grund). Er hat es in einem späteren Gespräch auch eingeräumt.
Man muss nichts konstruieren. Man hätte die Beziehungsebene auch anders klären können. Manchmal ist eben der Punkt erreicht, dass die Paarebene keine Substanz mehr hat.
Wenn der Partner kalt und gefühllos einem gegenüber tritt und den eigenen Schmerz komplett ignoriert, ja, dann wünscht man sich, dass er es auch einmal durchlebt. Das hielt bei mir aber nicht lange an. Ich wünsche mir heute, dass er glücklich ist, weil ich ihn auch nicht verletzen möchte (kommt vielleicht etwas merkwürdig rüber, ist aber tatsächlich so). Ich kann mir heute keine Beziehung auf Paarebene mehr mit ihm vorstellen, wäre aber trotzdem für ihn da, wenn es ihm nicht gut geht.
Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Manchmal bleibt trotz allem eine Form von Liebe, die aber die Bedürfnisse des anderen nicht erfüllen kann.
Ich kann deinen Schmerz wirklich sehr gut nachvollziehen, aber wie hier schon oft geschrieben, es wird anders.
27.02.2019 10:37 •
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