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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

A
@KomischerVogel Ich habe sehr lange an meinem Ex festgehalten. Am Anfang wollte ich mich dem Liebeskummer nicht stellen und später wollte ich die Familie zusammenhalten. Ich hätte viel verziehen und noch mehr einfach heruntergeschluckt. Ich habe den Umweg über den Neustartversuch gebraucht, um für mich zu verstehen, dass ich aus vollem Herzen geliebt werden will, wenn Familie klappen soll.

Zitat von KomischerVogel:
Grundsätzlich müsste man ja erst einmal konstatieren können, dass diese Beziehung die Hölle für sie war.

Das ist für mich gar nicht wichtig. Es geht nicht darum, ob es für ihn vielleicht irgendeine Berichtigung gab, sich auf Next einzulassen. Es gab diesen Moment, wo ich ihm komplett egal war. Damit war dieses Für Immer eigentlich weg. Welche Gründe er dafür hatte, ist mir schnurzpiep. Ich will für meinen Partner wichtig sein und zwar immer.

Zitat von KomischerVogel:
Ja, man muss für die Kinder bleiben, denn auch denen gegenüber trägt man Verantwortung.

Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob es für Kinder besser ist ein Familienvorbild zu haben, dass nicht von Liebe getragen wird oder Pendelkinder zu sein.
All meine Kompromisse mit Ex haben nur geklappt, weil Liebe die Basis war und seine Kompromisse mit mir auch. Als die Liebe weg war, konnten wir keine Kompromisse mehr miteinander machen.


Zitat von KomischerVogel:
Wohlgemerkt, ich rede von respektvollen Beziehungen, wo halt das Feuer raus ist.

Das setzt ja ein gemeinsames Auseinanderleben voraus und ein freundschaftliches Verhältnis. Ich würde sagen, dass ist mit einer Affäre extrem schwierig zu erreichen. Schon allein durch eine Affäre ist ja der Respekt erstmal verloren gegangen.

Zitat von KomischerVogel:
Ich jedenfalls bin auch geblieben, als ich keine Lust mehr hatte. Und irgendwann wurde es wieder besser.

Das ist interessant. Warum wolltest du gehen? Und wie ist es besser geworden? War es dann besser oder wieder gut?

06.04.2024 11:24 • x 2 #9856


A
@Susi01 Es ging ein bisschen unter, aber herzlichen Glückwunsch zu deinem Date. Wiederholt es sich?
Wie hast du ihn denn gefunden?

06.04.2024 11:25 • x 2 #9857


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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K
Zitat von acre:
Das ist für mich gar nicht wichtig. Es geht nicht darum, ob es für ihn vielleicht irgendeine Berichtigung gab, sich auf Next einzulassen.


Darum ging es mir auch gar nicht. Es ging nicht darum, dass die Verlasser damit ihren Gang zu Next rechtfertigen können.
Mein Punkt war mehr, dass die Ehe so unzumutbar war, dass der Verlasser sagen musste Das ging einfach nicht mehr, ich wäre kaputt gegangen.

Das scheint aber hier bei keinem so gewesen zu sein. Die sind alle mit dem Mir fehlt was und nach mir die Sintflut abgezogen.

Und das ist für mich eben verantwortungslos. Jedenfalls, wenn nicht nur Partner, sondern auch Familie daran hängt.


Zitat von acre:
Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob es für Kinder besser ist ein Familienvorbild zu haben, dass nicht von Liebe getragen wird oder Pendelkinder zu sein.


Klar. Man kann auch Respekt und Liebe füreinander empfinden, wenn man sich auseinander gelebt hat, wie es immer so schön heißt.
Ein guter Indikator scheint mir zu sein, wenn die Kinder von der Trennung völlig überrascht werden. Dann war es sicher nicht die schlechteste Beziehung.
Wir sind durchaus nicht lieblos miteinander umgegangen.
Auch so eine Reaktion von Außenstehenden: Ihr getrennt? Ihr seid doch immer so liebevoll miteinander umgegangen?!

Zitat von acre:
Das setzt ja ein gemeinsames Auseinanderleben voraus und ein freundschaftliches Verhältnis. Ich würde sagen, dass ist mit einer Affäre extrem schwierig zu erreichen. Schon allein durch eine Affäre ist ja der Respekt erstmal verloren gegangen.


Ja, siehe mein Satz zuvor. So meinte ich das. Man hat verdammt noch mal vor der Affäre abzubiegen.
Nach der Affäre geht es glaube ich nicht mehr. Ich hätte ihr natürlich auch alles verziehen, wenn sie nur zurück wäre. Heute weiß ich, ich hätte es nicht ertragen, denke ich. Ich hätte nicht mehr vertrauen können, eine Affäre ist eben was anderes als ein Seitensprung. Ersteres ist Verrat, zweiteres evtl nur menschliche Schwäche.

Zitat von acre:
Das ist interessant. Warum wolltest du gehen? Und wie ist es besser geworden? War es dann besser oder wieder gut?


Tja, wir waren fast zwanzig Jahre zusammen. Da gibt es schon auch einige Täler.

Das schlimmste davon war nach Geburt von K2. Da war sie wirklich kaum aushaltbar. Vielleicht sowas wie leichte Depressionen. Aber nicht zwei Wochen, eher so zwei bis vier Jahre.
Das habe ich voll abbekommen.
Aber so ist das Leben, dachte ich mir, das ist Deine Frau, der geht es jetzt nicht gut, da müssen wir durch. Ich habe nicht mal erkannt, dass es überhaupt nicht in Ordnung war, wie sie sich mir gegenüber verhalten hat (ich hatte ihr ja nichts getan).
Da fehlte mir auch was, um mal das zu bemühen, was ich dann viele Jahre später hören durfte.
Es wäre sicherlich nicht so schwierig gewesen, mir zumindest mal das körperliche auswärts zu ersetzen, denn (Entschuldigung), das ist für einen jungen Kerl von Ende 20 durchaus noch ein Thema.
Oder auch emotional auswärts unterwegs zu sein, um die ganzen anderen fehlenden Dinge, die ja noch viel wichtiger sind, zu bekommen.

Habe ich aber nicht. Irgendwann wurde es dann auch tatsächlich besser. Ich habe einfach diesen sch. mit guten und schlechten Tagen ernst genommen.

Das hat sich für die Kinder gelohnt (und damit hat es sich insgesamt gelohnt), mir ist das viele Jahre später auf die Füße gefallen.

Nach der Phase habe ich mich nämlich immer mehr auf sie eingelassen. Habe an Dingen, die sie an mir kritisiert hat (natürlich teilweise auch zu recht) gearbeitet, habe über Dinge, die mich an ihr störten hinweggesehen (Fehler!) bzw sie gar nicht mehr wahrgenommen.
In Kurzform: Ich habe mich vollständig für die entschieden. Keine gute Idee.

06.04.2024 12:48 • x 2 #9858


A
@KomischerVogel Du beschreibst genau das, was meine Ängste bei einem um der Kinder willen bleiben sind.
Da ist etwas kaputtgegangen und man hatte einfach nicht die nötigen Kompetenzen, um es zu reparieren. Also lebt man mit dem Kaputten bis es einen selbst kaputt macht. Und merkt es nicht mal richtig, dass da was nicht stimmt. Die Grenzen verschieben sich einfach ständig.
Ich kann mir diese furchtbare Version meiner selbst vorstellen, die alles ertragen hätte, um die Familie zusammenzuhalten.
Ich glaube nicht, dass ich so ein Familienleben dem Trennungsleben für meine Kinder vorziehen würde.

06.04.2024 14:13 • x 1 #9859


Elfe11
Zitat von KomischerVogel:
habe über Dinge, die mich an ihr störten hinweggesehen (Fehler!) bzw sie gar nicht mehr wahrgenommen.


Ja, das war hier auch so.
Vor allem durfte man seine Fehler ja gar nicht thematisieren. Sonst eskalierte er.
Seine Kriteleien an mir durften schon sein.
Ich glaube, das ist der Anfang vom Ende!
Man begibt sich in die unterste Rangordnung. Wie im Tierreich. Nur um zu gefallen. Und dieses Muster schleicht sich ein!
Auf alles musste ich Rücksicht nehmen und für alles sollte ich Verständnis haben.
Eigene Bedürfnisse und Wünsche hatte ich schon nicht mehr und äußerte sie nicht mehr! Ich wurde systematisch klein gemacht.
Ich war Probleme gewohnt.
Ich wusste gar nicht mehr, wie man richtig lebt!

06.04.2024 18:13 • x 2 #9860


C
@acre und @KomischerVogel: Interessant, dass Ihr beide für den Erhalt der Familie viel verziehen hättet. Das war bei mir glaube ich nicht so. Für mich war direkt klar, zumindest rational, dass ich diese emotionale Affäre nie würde verzeihen können und daher nur eine Trennung folgen kann, trotz all der furchtbaren Konsequenzen für die Fanilie. Eventuell wäre es bei einer rein körperlichen Sache ohne Emotionen im Spiel anders gewesen - aber für mich war ganz klar, dass ich mit dem Wissen, dass es eine Zeit gab, in der ich nicht seine Nummer 1 war, nie mehr eine Beziehung mit ihm würde führen können. Daher war für mich auch eine Beziehung 2.0 von Anfang an ausgeschlossen, auch wenn ich in der ersten Verzweiflungsphase natürlich trotzdem so Momente hatte, in denen ich mir gewünscht habe, er stünde jetzt reumütig vor der Tür.

Das was Du, @acre, über Kompromisse schreibst, ist auch spannend. Ich habe während der Beziehung natürlich auch ganz viele Kompromisse mit dem Ex gemacht, aus Liebe. Aber auch jetzt tue und kann ich das noch, nun aus pragmatischen Erwägungen bzw. aus Liebe zu den Kindern: Ich komme dem Ex finanziell z.B. sehr entgegen und versuche, die Finanzen ohne Anwälte zu klären, weil ich weiß, dass das hier sonst eskalieren und das wiederum den Kindern schaden würde. Oder meintest Du solche Kompromisse nicht?

06.04.2024 18:22 • x 2 #9861


J
Zitat von Caecilia:
Interessant, dass Ihr beide für den Erhalt der Familie viel verziehen hättet. Das war bei mir glaube ich nicht so. Für mich war direkt klar, zumindest rational, dass ich diese emotionale Affäre nie würde verzeihen können und daher nur eine Trennung

Doch ich hätte eine Affäre verzeihen können@ caecilia. Und nicht nur in der ersten Zeit. Es ging mir dabei gar nicht um den Familienerhalt. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mit einem Therapeuten darüber gesprochen habe, wie ihn zurückholen und was muss aufgearbeitet werden. @KomischerVogel beschrieb auch Täler in langen Ehen und die Frage des falschen Abbiegens bei einer Affäre. Der Therapeut meinte, dass beiden Ehepartner erst mit so einer Explosion klar wird, dass es in der Beziehung etwas nicht stimmte. Aber dann ist richtig eine Klärung miteinander Grundlage. Liegt es daran, dass sich einer verändert hat und dass plötzlich so wichtig wurde, dass man rücksichtlos wurde oder an fehlender Kommunikation oder schwerer äußerer Belastung. Wenn beide Seiten erkennen, dass Liebe nur verschüttet war, ist Verzeihen für mich möglich. Eben weil ich einen Großteil in dieser Beziehung glücklich war. Bei mir war es nicht so, bei @acre hätte ich es gewünscht. Nur wegen den Kindern zusammen bleiben ist Betrug an allen Beteiligten. Die Kinder merken ja Lieblosigkeit. Fand das gut beschrieben bei @hampelfrau. Trennung ist für Kinder immer schwer, aber wenn man sie mit auf die Reise der Neuorientierung nimmt, hilft es Ihnen. Je nach Alter kann man gut reden, wobei ich glaube, dass es mit Mädchen etwas leichter ist. Aber das ist nur eine vorsichtige pauschale Äußerung. Und viele, die hier schreiben, haben ja auch Exen, die die Kinder noch belasten. Da sind manchmal meine Vorstellungen, dass man es gut hinkriegen kann falsch. Mein Ex ist blöd, aber die Gespräche zur Trennung führe ich so wie die Mädchen es brauchen und bin ganz gut gefahren..

06.04.2024 19:29 • x 5 #9862


S
Zitat von KomischerVogel:
Das ging einfach nicht mehr, ich wäre kaputt gegangen.

So ähnlich hat ex sich mal geäußert. ich kann nicht mehr, ich bin einsam in meinem eigenen Zuhause
Im Nachhinein erfuhr ich das NextiMopsi ihren Mann da schon verlassen hatte u er nachlegen wollte

06.04.2024 19:43 • x 1 #9863


Balu85
Zitat von acre:
Ich kann mir diese furchtbare Version meiner selbst vorstellen, die alles ertragen hätte, um die Familie zusammenzuhalten.

ich brauch mir die Version nicht einmal vorstellen....

Zitat von acre:
Ich glaube nicht, dass ich so ein Familienleben dem Trennungsleben für meine Kinder vorziehen würde.

man weiß nie was besser ist. NF und ich hatten eigentlich nie wirklich Streit (bis zur Trennung)....und mein Raketenkäfer hat arg zu knabbern immer nur einen zu haben. Sie findet es doof das sie immer nur einen hat.
Letztens hab ich mal kurz mit dem Kurzen vom Nachbarn gequatscht.....die Trennung seiner Eltern ist schon einige Jahre her... wenigstens 5. Er kommt damit zurecht, aber mehr auch nicht. Kacke findet es noch immer. Mal hier mal da.
Ich denke aus Kindersicht kommt es stark darauf an wie die Elternebene funktioniert hat und wie der Umgang war.
Sicher merken sie wenn es keine Liebe zwischen den Eltern gibt. Ich weiß nur nicht ob es besser ist wenn sie mitbekommen wie zumindest ein Teil danach völlig im Eimer ist.

06.04.2024 20:31 • x 2 #9864


J
@Wüstenfee, Du hast so detailliert auf @acrees Fragen geantwortet. Danke dafür. Das meine ich, Du kämpfst bei Deinen Kindern auch mit Hilfen damit sie gut durch die Trennung begleitet werden. Auch, wenn die Trennung Dir selbst so zu schaffen machte.

06.04.2024 20:53 • x 1 #9865


J
@Balu, auch meine Trennung ist bald 5 Jahre her. Fragt man die Kinder, sind beide immer wieder mal traurig über die Trennung. Aber mehr zu schaffen macht Ihnen das Verhalten des Vaters. Aber sie haben wieder lachen gelernt, haben Beziehungen, keine Leistungseinbußen mehr. Die Große entscheidet schon viel bewusst allein, nabelt sich von mir ab. Die Aufarbeitung mit der Therapeutin hilft Ihr. Die Kleine ist ängstlicher und sicherheitsbewusster, aber das wäre sie vielleicht auch mit beruflich reisenden Eltern. Ich hätte die Trennung gern erspart, konnte ich nicht, aber mein Ziel war es Ihnen so gut wie möglich leicht zu machen. Geliebt zu werden ist viel wert. Aber ich verstehe auch, dass 5Jährige mit der Trennung noch einmal ein anderes Leid haben.

06.04.2024 21:10 • x 1 #9866


C
Zitat von Jamirah:
Doch ich hätte eine Affäre verzeihen können@ caecilia.

Das ist echt interessant - da bin ich hier echt die Geisterfahrerin, glaube ich. Bei mir hätte das (wenn überhaupt) nur für etwas rein Körperliches gegolten, ohne Emotionen im Spiel.
Zitat von Jamirah:
Liegt es daran, dass sich einer verändert hat und dass plötzlich so wichtig wurde, dass man rücksichtlos wurde oder an fehlender Kommunikation oder schwerer äußerer Belastung. Wenn beide Seiten erkennen, dass Liebe nur verschüttet war, ist Verzeihen für mich möglich. Eben weil ich einen Großteil in dieser Beziehung glücklich war.

Geht das überhaupt unter Fremdverliebtheit? Ich glaube, das wäre bei meinem Ex null gegangen - er hatte keinerlei Interesse daran, sich auch nur fünf Minuten hinzusetzen und über diese Frage überhaupt nachzudenken. Er wollte diese neue Liebe ausleben und sonst absolut nichts. Gar nichts. Das Tragische dabei ist, dass das mit der verschütteten Liebe bei uns sogar durchaus der Fall gewesen sein könnte - wir waren die klassische Der Alltag lässt uns kaum mehr Energie und Luft für die Beziehung-Trennung.
Zitat von Jamirah:
Nur wegen den Kindern zusammen bleiben ist Betrug an allen Beteiligten. Die Kinder merken ja Lieblosigkeit.

Ja, ganz klar. Sobald die Kinder dauerhaft Lieblosigkeit zwischen den Eltern spüren, ist die Trennung sicher die bessere Option Das war bei uns bis zum Fremdverlieben des Ex nicht so - also wir hatten sicher keine lieblose Beziehung. Bis zu seinem Fremdverlieben hätte ich auf jeden Fall gesagt, dass eine Trennung für die Kinder (und wahrscheinlich alle Beteiligten) viel schlechter gewesen wäre als Zusammenbleiben - danach sah es anders aus.
Zitat von Jamirah:
Je nach Alter kann man gut reden, wobei ich glaube, dass es mit Mädchen etwas leichter ist.

Möglicherweise. Meine Jungs möchten bisher gar nicht über die Trennung reden, zumindest nicht mit mir.

06.04.2024 21:33 • x 1 #9867


A
@Caecilia Wir mussten beide schon immer viele Kompromisse miteinander machen. Wir sind recht unterschiedlich. Und viele Kompromisse gehören ja einfach dazu, wenn man zusammenlebt. Wir haben ca. 2 Monate zusammengelebt als er sich schon für Next entschieden hatte. Und da stand alles zur Diskussion; wer darf mehr arbeiten, wer räumt den Tisch ab, wofür geben wir Geld aus. Das waren alles Sachen, die vorher nie ein Thema waren und dann auf einmal waren da Streitigkeiten über Dinge, über die wir 15 Jahre nicht gestritten haben. Zur Scheidungsfolgevereinbarung habe ich keine Kompromisse gemacht. Jetzt sind Kompromisse wieder möglich.

@Jamirah Ich habe es mir auch lange gewünscht. Aber ich habe den Preis dafür erst verstanden als es in meiner Reichweite war. Und ich war da schon wieder so weit bei mir, dass ich nicht bereit war ihn zu zahlen.

@Balu85 Ich glaube, die Umstände müssen schon schlimm sein, dass Kinder eine Trennung als etwas Gutes erleben. Aber die meisten Kinder haben ja keine Perspektive für die Beziehungsebene der Eltern in der Familie. Das entwickelt sich ja häufig erst mit dem eigenen Erwachsenenwerden. Weder Kinder noch die Erwachsenen können sich ja die Alternativen wirklich vorstellen.
Wie wundervoll wäre deine Weg gewesen, wenn er geklappt hätte und wieviel Zeit und wahrscheinlich Selbstwertgefühl haben dich die zwei Jahre gekostet. Und vielleicht wäre es deinem Kind heute leichter, wenn es sich gar nicht so richtig an eine Kernfamilie erinnern könnte, aber vielleicht wäre es ihm auch schwerer, weil es so länger die Grundsicherheit in einer Kernfamilie hatte.
Es ist ein hätte-hätte-Fahrradkette-Spiel.

06.04.2024 21:39 • x 1 #9868


C
Zitat von Balu85:
Letztens hab ich mal kurz mit dem Kurzen vom Nachbarn gequatscht.....die Trennung seiner Eltern ist schon einige Jahre her... wenigstens 5. Er kommt damit zurecht, aber mehr auch nicht. Kacke findet es noch immer. Mal hier mal da.
Ich denke aus Kindersicht kommt es stark darauf an wie die Elternebene funktioniert hat und wie der Umgang war.
Sicher merken sie wenn es keine Liebe zwischen den Eltern gibt. Ich weiß nur nicht ob es besser ist wenn sie mitbekommen wie zumindest ein Teil danach völlig im Eimer ist.

Meine Kinder finden die Trennung auch kacke, und das, obwohl die Elternebene halbwegs funktioniert und es kein Gestreite, Rosenkrieg o.ä. gibt, der Alltag funktioniert und auch keiner mit Depressionen o.ä. darniederliegt.

Die beiden Großen sehen auch, dass das Ganze für K3 richtiger Mist ist (sagen sie auch) und ich könnte mir vorstellen, dass sie auch denken, wir hätten wenigstens noch so lange zusammenbleiben sollen, bis auch K3 auch aus dem Haus ist. Das wäre sicher keine Option gewesen - aber ich kann diese Gedanken aus ihrer Sicht nachvollziehen.

06.04.2024 21:40 • #9869


C
Zitat von acre:
Wir mussten beide schon immer viele Kompromisse miteinander machen. Wir sind recht unterschiedlich. Und viele Kompromisse gehören ja einfach dazu, wenn man zusammenlebt. Wir haben ca. 2 Monate zusammengelebt als er sich schon für Next entschieden hatte. Und da stand alles zur Diskussion; wer darf mehr arbeiten, wer räumt den Tisch ab, wofür geben wir Geld aus. Das waren alles Sachen, die vorher nie ein Thema waren und dann auf einmal waren da Streitigkeiten über Dinge, über die wir 15 Jahre nicht gestritten haben. Zur Scheidungsfolgevereinbarung habe ich keine Kompromisse gemacht. Jetzt sind Kompromisse wieder möglich.

Doch - das war und ist bei uns tatsächlich auch ein bisschen so. Allerdings habe ich immer mit ihm Kompromisse gemacht, auch direkt nach der Trennung, z.T. halt zähneknirschend. Meine Motivation war und ist eine andere: nicht mehr die Liebe zu ihm, sondern das Ziel, die Trennung für die Kinder so erträglich wie möglich zu machen, z.T. auch, selbst meine Ruhe zu haben.

06.04.2024 21:50 • x 1 #9870


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