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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

A
@Unterwegs2023 Ich glaube, ich verstehe, was dich so gepiekt hat. Mir ging es gar nicht darum, zu beurteilen, was die schlimmste Lebensphase der Kinder ist, um sich zu trennen.
Häufig denke ich, dieses vorpubertäre Alter ist ganz gut.
Es gibt einem mehr Spielraum seinen Weg zu finden.
Die Frage der finanziellen Unterstützung in der Ausbildung kommt aber auch für Kinder, wo sich die Eltern schon mit einem Jahr getrennt haben. Da kenne ich unschöne Beispiele, ganz unabhängig vom Trennungsalter der Kinder.
Na klar, begleitest du deine Kinder emotional. Manchmal stelle ich mir das auch schwieriger vor, weil die Form des Kontakts komplett anders ist.
Aber du wirst bei schlechten Noten keinen Termin mit den Dozenten machen, um zu besprechen wie sie die Lage einschätzen.

Ich weiß, du willst deine Kinder hier heraushalten, aber ich fände es so interessant, wie es ihnen geht.


Zitat von KomischerVogel:
Bei klingt es immer ein wenig so, als sei ihr Ex da so hineingestolpert, ohne sich vorher zu lösen


Zu großen Teilen muss er sich emotional von mir gelöst haben, sonst wäre Next nicht so eingeschlagen wie sie es ist. Wann das losging, kann ich dir nicht sagen. Es gibt sowohl für sehr lange als auch sehr überraschend gute Argumente.
Ich bin mir ziemlich sicher, ohne die Kinder, wäre er mit Next quietschvergnügt in den Sonnenuntergang geritten.
Mit dem Lösen von mir hat er sich aber auch aus vielen anderen Bereichen gelöst. Das schmerzt und es war wesentlich schlimmer als erwartet.
Wie wenig es für ihn um mich als Person noch geht, und wie viel um mich in meiner Funktion, habe ich aber erst durch den gemeinsamen Versuch verstanden.

Vielleicht passt dein Nutzengedanken doch für uns.

29.03.2024 04:37 • x 4 #9706


Heffalump
Zitat von acre:
muss er sich emotional von mir gelöst haben

Wenn ich das so Revue passieren lasse, was damals alles so vorfiel, war sein Abnabelding viel früher als ihm bewusst. Man sucht ja was, ein neues Hobby, ein neues Spielzeug, etwas wohin man mit viel Elan abtaucht.
Ich bin nicht mitgezogen, vieles was er als neu titulierte, hat er in ähnlicher Form schon x Mal durch gehabt. Zeit intensiv musste es sein, wo man viel Geld brauchte, welches man dann nicht in die Familie stecken konnte - is klar ne.

Er konnte stdlang am PC sitzen, ohne zu spielen. Er wurde von einem Freund zu einem Moderator in einem Autoforum ernannt, konnte sein Wissen an den Mann bringen, sich als Lehrer aufspielen, besser wissen, abmahnen, Strafen verteilen.
Sein Steckenpferd - der Überflieger zu sein, tat ihm da wohl nicht gut.
Und als ich ihn zwang, das Auto, das dieses forcierte, aufzugeben, weil wir es uns nicht mehr leisten konnten - das war wohl der Point of never return.

Dann doch scheinbar ich Schuld, fällt mir gerade so beim Schreiben auf.

Tja, dann brauchte es ein neues Spielfeld, wo er glänzen konnte - und Glanz war ihm sehr wichtig. Das dann irgendwann via FB seine Ex auftauchte und ihn anschrieb, ob er auch der ist, mit dem sie damals..schon Ostereier suchte.., ja dann ging das dahin, Ihr Gras grüner, ihre Erdbeeren voller, durch ihre Exen geschundenes kleines Weibchen, sein Beschützerinstinkt wurde gerüttelt und gerührt.

Das Ende ist bekannt.

Das beste, es kratzt mich nimmer. Er hat all seine Seiten mitgenommen.
Als er letztens da war, hat er erzählt, seine SchwieMu hätte ne Lungenentzündung gehabt - und es überlebt, ihm wäre es lieber gewesen, sie hätte den Löffel abgegeben
Das muss man sich mal vorstellen.

Dann würde Zimtschnecke endlich erben, dann könnte man das Erbe ausgeben - und nun müsste er wieder warten bis..


Irgendwie ist er innerlich hässlicher geworden, oder er war schon immer so - und ich hab das nie wahrgenommen..
Wie es auch sei - es passiert jetzt zumindest nicht mehr mir.

29.03.2024 06:02 • x 6 #9707


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


J
Guten Morgen, als erstes möchte ich noch einmal sagen, dass ich sehr dankbar bin für dieses Forum. Ich habe es leider als meine Not am größten war, nicht entdeckt. Aber so viele verschiedene Erfahrungen, Lebensmodelle, Ansichten ,für mich bringen sie ganz viel Nachdenken und irgendwie Weiterentwicklung. Klar orientiert man sich am realen Leben, aber kann man immer so offen und soviele innere Widersprüche offenbaren wie in so einem Forum?. Ich habe das nur bei mir sehr eng verbunden Menschen gemacht und nun zum Eigentlichen. Mein Theapeut sagte immer für eine Ehe/ lange Beziehung muss man sich ganz bewusst immer wieder entscheiden. Ehe bedeutet großes Glück, viele gemeinsame gute und schlechte Phasen, die man gemeinsam durchmacht. Aber auch, das man sich unterschiedlich entwickeln kann. Mit dem Wissen muss man umgehen lernen. Da kann so eine Bombe wie Fremdgehen in diese Situation reinplatzen, da kann sich einer so verändern, dass man sich entfremdet. Wenn man darüber nicht im Gespräch bleibt, ist die Gefahr, dass sich die Liebe verflüchtigt. Aber er sagte auch, dass das Verflüchtigen mal normal ist, wichtig ist nur, dass beide in ihrer Beziehung bleiben wollen oder sich immer wieder auseinandersetzen wollen. Dann hält man auch Querschläger aus. Frohe Ostern.

29.03.2024 08:16 • x 6 #9708


Heffalump
Zitat von Jamirah:
Aber er sagte auch

sagt er auch, das Trennungen zum Leben gehören? Das es kein fortwährendes Glück gibt?

29.03.2024 08:24 • #9709


C
Zitat von KomischerVogel:
Mit dem Rest hast Du natürlich Recht. Die Auflösung einer langjährigen Ehe ist für beide Ehepartner (und, mit Blick auf das irgendwann eintretende Erbe, auch für die Kinder) verheerend.
Die Frage ist da nur: Wie verheerend? Wenn die Ehepartner vorher ihr Auskommen hatten, aber nicht soo viel Luft nach oben, ist nach der Trennung finanzielle Not angesagt. Bei Ehepaaren, wo vorher was mehr Luft nach oben war (dazu zählen wir, ohne reich zu sein), ist es nachher ok, wenn auch nicht mehr so entspannt.
Beide kommen klar, aber man hat schon richtig was finanziell vernichtet.

Ja, das ist für meine Kinder natürlich prinzipiell auch relevant, gerade jetzt mit der Heirat des Ex. Da es bisher aber keine großen Reichtümer zu verteilen gibt und sie das, was da ist, ja bereits ohnehin schon mit den Halbgeschwistern teilen, sehe ich das recht entspannt. Wenn jetzt eine Immobilie, Firma o.ä. da wäre, wäre es schon ein kritischer Punkt.
Krass ist für mich etwas, dass Next von der Pension des Ex profitieren wird, wobei ich seine Karriere ja primär ermöglicht habe (und auch die Kinder, z.B. durch ständige Umzüge). Aber mei, soll Next damit glücklich werden.
Zitat von KomischerVogel:
Sehe ich anders. Bei den Warmwechslern spielt der Preis praktisch IMMER eine Rolle. Denn sonst wären sie ja vorher gegangen, gerade wenn sie sich in der Beziehung schon gelöst hatten.
Wenn es Next nicht gegeben hätte, säße Ex noch hier und ich würde keine halbphilosophischen Abhandlungen in diesem Forum hier verfassen.


Hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch.
Zitat von KomischerVogel:
Es bedeutet im Falle einer Trennung wegen Next bei bestehender Ehe mit minderjährigen Kindern immer auch für die Verlasser Stress und Ärger, also Krise. Schon allein, weil der doofe Verlassene vielleicht nicht alles mitmacht, am Ende den eigenen Traum nicht so recht mitfinanzieren mag (so eine miese Nummer!), vielleicht die gemeinsamen Kinder das Ganze doof finden.

Ja. Ex ist gerade empört, dass ich nicht bereit bin, ihm jeden Monat einen höheren dreistelligen Betrag einfach so zu schenken. Und dabei bin ich schon äußerst großzügig und greife nicht alles ab, was mir von Gesetzes wegen zustünde, bei weitem nicht.
Zitat von KomischerVogel:
Es gab keine Affäre bzw. nur emotional über Messenger-Dienste. Vollzug fand erst nach Verkündung des Entschlusses zur Trennung statt.
Da bin ich mir ziemlich sicher und das muss ich ihr insofern fast zugute halten.

Hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht. Ist mir aber tatsächlich komplett egal bzw. macht für mich keinen Unterschied. Was für mich zählt, ist die emotionale Affäre - und da bin ich bei uns recht sicher, dass die auch schon ziemlich lange ging.
Zitat von KomischerVogel:
dass 70 Euro drin steckten.

WTF ...
Zitat von KomischerVogel:
Selbst im Jogginganzug war sie meine Göttin.

Hier auch so - und umgekehrt dachte ich das auch.
Zitat von Unterwegs2023:
dass studierende Kinder keine unabhängigen Erwachsenen sind, weder finanziell noch emotional, nur weil sie nicht in einem Haushalt mit mir wohnen.

Ja, auf jeden Fall. Es gibt andere Themen, deretwegen man sich mit dem Ex auseinandersetzen muss. Hier sind es z.B. immer noch die Loyalitätskonflikte der Kinder und was diese an Kalamitäten nach sich ziehen. Bei einem meiner Geschwister habe ich zudem erlebt, dass es Wendungen im Leben erwachsener Kinder geben kann, die einen als Eltern über Jahre hinweg an die eigenen Grenzen bringen können (mag mir hier gar nicht vorstellen, wie so etwas bei getrennten Eltern wäre). Trotzdem bin ich froh, dass ich mit dem Ex nicht mehr über Töpfchentraining diskutieren muss (habe ich letztens bei Susis Geschichte mit dem Toilettengang während des Essens gedacht). Bei K3 (jüngerer Teenager) ist es ja so ein Zwischending gerade - aber sicher lange nicht mehr so dramatisch, wie wenn er jünger wäre und noch Papawochenenden hätte oder so.
Zitat von Unterwegs2023:
Und gleichzeitig haben wir schleichend verloren, uns umeinander zu bemühen.

Ja - das war hier wohl auch so.

29.03.2024 08:28 • x 2 #9710


U
Zitat von acre:
Ich weiß, du willst deine Kinder hier heraushalten, aber ich fände es so interessant, wie es ihnen geht.

Dieses Forum macht schon seltsame Dinge - ich kam durch unseren Beitragswechsel nochmals ins Nachdenken. Also danke Dir dafür, weil mir meine Gedanken, naja Sorgen, nicht so bewusst waren. Was weiter so ist: Meine Kinder fanden, dass die Trennung unsere Sache ist, verurteilen ihren Vater für den Betrug, lassen aber Kontakt durch meinen NM zu. Darüber bin ich froh, weil mein Ex ein toller Vater war und der Bruch derart groß, dass ich erleichtert bin, wenn Kontakt weiterbesteht.

Anfang 20 ist nach der Pubertät ein recht vulnerables Alter, soweit normal. Unsere Kinder hatten Corona hinter sich (Studienbeginn, Katastrophe), dann die Trennung, zum Teil meine Verfassung, wenn Überspielen nicht ging, das Elternhaus gibt es nicht mehr, die gute und lange, für sie auch erfahrbar liebevolle Beziehung zwischen meinem Ex und mir gibt es nicht mehr. Sie kannten nur den liebevollen Umgang - die schlechten Jahre waren sie räumlich außer Haus.

Ich habe ein ziemlich sensibles, introvertiertes Kind, das sagt: ist alles ok. Ist es aus meiner Sicht nicht, weil es Symptome gibt, die sein Leben stark beeinträchtigen. Aber funktioniert. Ich bin froh, dass mein Kind mit mir im Gespräch bleibt. Welchen Anteil die Trennung daran hat? In Sachen Vertrauen in Sicherheit vermutlich schon. Es ist zum Glück ein Aspekt in seinem Leben. Es gibt andere: Freunde, ist in einer Beziehung, ich hoffe, dass es Freude hat und auf sich aufpasst. Weiter möchte ich das auch nicht ausführen - es ist kein Notfall, da würde ich natürlich versuchen einzugreifen.

@acre : Ich habe mir so oft gewünscht, die Kinder wären kleiner, und wir hätten zusammen durch die Trennung gehen können. Oder ich könnte sie etwas mehr unter meine Fitttiche nehmen, die jetzt wieder stark sind. Meine Kinder müssen ihr Leben allein handeln. Ich bin sehr froh, dass sie mit mir sprechen (hatte ich mit meinen Eltern nicht, andere Generation).

Vielleicht ist es das: Ich muss nicht mit dem Dozenten sprechen, aber ich kann es eben auch nicht.
Zitat von DasWird:
Das liegt in der Natur der Sache. Es braucht kein Warum mehr. Warum sollte man sich etwas zurück wünschen, das sich schlechter angefühlt hat?



Für mich genauso. Ich wünsche mir die Beziehung nicht zurück, mein Ex ist mir - aktuell (ich schreib das immer noch mit Vorbehalt) - egal.

Aber mit Blick auf die Kinder: Das Schlecht-Anfühlen haben sie damals nicht mitbekommen. Die Trennung war für sie, wenn man so will, noch abrupter als für mich. Thema: Sicherheit in Bindungen, Sicherheit im Leben etc. .... Die Dokumentation aus der Schweiz, die @acre mal verlinkt hatte, traf diese gedämpfte Grundeinstellung ziemlich gut.

29.03.2024 09:02 • x 1 #9711


Heffalump
Weißt du, wir können unseren Kinder etwas zeigen, was Sie für ihre Leben gut gebrauchen können
Zitat von Unterwegs2023:
Aber mit Blick auf die Kinder

Es gibt Trennungen. Nicht wer Ursache ist, ist entscheidend, sondern, wie wir damit umgehen, ob wir untergehen oder wie Phönix aus der Asche uns erheben.
Das nach Regen auch wieder die Sonne scheint.

Das Alter der Kinder ist da nur marginal wichtig.

29.03.2024 09:08 • #9712


D
@Unterwegs2023 Ich verstehe vollkommen, was du meinst mit: ich habe mir so oft gewünscht, die Kinder wären kleiner, und wir hätten zusammen durch die Trennung gehen können. Und ja, Anfang 20 ist ein sehr vulnerablen Alter.
Ich habe oft gedacht, dass ich froh bin, dass die Kinder noch nicht ganz flügge waren zum Zeitpunkt der Trennung. So können wir diesen Teil irgendwie gemeinsam in ein neues Leben einbauen, und es muss nicht jeder für sich selbst tun.

29.03.2024 09:13 • x 4 #9713


N
Zitat von KomischerVogel:
Vielleicht wäre es pfiffiger gewesen, erstmal ein halbes Jahr fremdzugehen. Dann hätte sie wohl gemerkt, dass das nichts ist.

Ich weis nicht wie lange NF schon am anbandeln mit Fremdgehen war.
Als sie wohl mehr wollte ging der ritter das erste mal vom gas, was sie noch mehr anspornte. Nach der trennung beschleunigte sie weiter und er stieg schon halb aus, was sie noch mehr motivierte. Er stieg noch mehr aus und sie legte noch einen zahn zu.
Ich zog aus und sie zündete den turbo und weg war er. Ich weis es nicht aber wie schon jemand schrieb, so lange es heimlich, knisternt und kribbelnd ist, macht es sicherlich spass. Heimlich essen gehen, fein bekocht werden, in schale werfen und das gegenüber auch, das unbekannte parfum, die schönen anstrengungen, die philosophischen gespräche und als kirsche oden drauf der unsagbare 6.
Ich denke das alles vernebelt noch mehr das hirn, da man nur mit tollen und positiven sachen befeuert und befeuert wird. Keine dreckigen kinderkleider im bad auf dem boden, keine diskusion das bettzeit ist, kein zähneputzen, keine fingerabdrücke auf dem spiegel (was ich wirklich liebe, das zeigt das leben im haus ist) usw. Da kommt man doch mal schnell auf die idee, warum kann das leben nicht immer so schön sein und er/sie kann es mir bieten.
Die meiste zeit ist doch der kick/ rasch das spannende an den kater am nächsten tag denkt keiner.
Oder wie war das mit den Dro.,ich kann fliegen aber den aufprall überlebten die wenigsten

29.03.2024 09:34 • x 3 #9714


U
Zitat von DasWird:
So können wir diesen Teil irgendwie gemeinsam in ein neues Leben einbauen, und es muss nicht jeder für sich selbst tun.

Ja, das. Danke

29.03.2024 09:41 • x 2 #9715


Balu85
Zitat von acre:
Auch unsere Exen müssen sich mit Fragen des Umgangsmodells, der finanziellen Regelungen und der Konsequenzen bei Freunden und Familien auseinandersetzen.

Ja und jain...Natürlich sind die gleichen Punkte Thema, ein kleines aber gibt es allerdings. Die Verlasser konnten sich schon VORHER darüber Gedanken machen und haben diese Probleme nicht von hier auf jetzt und erst recht nicht allein.
Freunde Familie...naja....deren Freunde und deren Familie werden wohl im seltensten Fall ihnen den Rücken zukehren. Am wenigsten die Familie. Blut ist immer dicker als Wasser. Und dann ist ja auch noch die Frage wie man das ganze begründet und darstellt. Denn eigentlich war es mit uns ja sicherlich bei vielen eine Tortur....also die hatten ja fast keine andere Wahl.
Und überhaupt, die Probleme und wir haben sie ja nicht mehr gesehen usw. usf.
Zitat von acre:
Sie machen das sicher aus einer Position ohne Liebeskummer heraus und haben jemanden an ihrer Seite.

Und das ist ein nicht zu unterschätzender Unterschied....Nicht aus Liebeskummer und NICHT allein.
Zitat von acre:
Aber zeitgleich muss derjenige auch all diesen Schrott wert sein.

hmm....ich weiß nicht eigentlich muss der oder diejenige nur gut genug sein damit man den Schritt rechtfertigen kann.
Und ich würde wirklich gern wissen ob NF das so sieht....ich würde sie das nie fragen, weil ich eh keine ehrliche Antwort bekommen würde. Aber nachdem sie mir letztens mal so erzählt hat was so in dem Jahr mit Next gelaufen ist....dachte ich mir auch so. haste dir sicher anders vorgestellt. Als wir noch zusammen waren musste sie nicht wegen der Birne krankgeschrieben werde, niemanden Geld borgen, nicht gegen eine andere (Ex vom next) noch ankämpfen usw. usf.
Und sie sieht irgendwie fertig aus....aber sie würde es wohl nie zugeben, selbst wenn sie denken würde da es ein Fehler war. Weil das ja den neuen sicheren Hafen infrage stellt und bedeuten würde das sie eine falsche Entscheidung getroffen hat. Auch wenn sie diese Schuld evtl. auf Next abwälzen könnte.
Zitat von acre:
Das Gras muss zumindest ein bisschen grüner sein, damit es diese Anstrengung wert ist.

Möglich, aber es kann eben auch einfach nur daran liegen das man bei der einen Person durch ein kleines Fenster auf den Rasen blickt und bei uns kennt man halt die gesamte Grünfläche mit all den kahlen Stellen.
Zitat von acre:
Aber ich glaube, es gibt wenige Menschen für die eine Scheidung mit Kindern keine Krise bedeutet.

Sicher, es wird sich aber vermutlich unterscheiden bei dem Was ist die Krise. Ich denke das auch die Außenwirkung eine Rolle spielt. Weil die heile Welt mit glücklicher Familie wollten die anderen ja sicher auch. Nur halt nicht mehr mit uns.
Heile Welt gibt es aber nicht. Und getrennt mit Kind ist halt auch ein gewisses Klischee....hat NF auch mal so moniert. Jetzt ist sie auch eine von denen.
Zitat von DieSeherin:
das ein oder andere mal könnte auch liebe im spiel sein? ich weiß, dass der gedanke meist schmerzt, aber mein mann hat seine next auch gleich geheiratet, weil sie halt seine herzensfrau war!

Natürlich wird es Warmwechsel geben wo der andere Mensch einfach besser passt und man sich als Paar vielleicht auch einfach in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat. Aber ich weiß nicht ob nicht doch in der Mehrzahl Liebe mit etwas anderem verwechselt wird.
Zitat von Elfe11:
Was sich widerspricht, ist doch, dass gerade die Betrüger und Ehebrecher dann so hoppladihopp wieder heiraten! Und so tun, als wäre alles Friede Freude Eierkuchen.

Auch hier....der Grundwunsch wird auch bei vielen Warmwechslern noch immer ähnlich sein. Die wenigsten werden vogelfrei ihr Singelleben genießen wollen. Und feste Bindung, Hochzeit evtl. Kinder sind auch ein Zeichen/Symbol dafür...und irgendwie auch eine Selbstbestätigung dafür das es richtig war. Weil es sich gut anfühlt.
Zitat von KomischerVogel:
Wie kann man so etwas aufgeben.

Zitat:
Du wirst das erhoffte Ergebnis nicht finden. Sie tat es, weil. PUNKT

Naja....man kann sagen: Er/Sie tat es weil er/sie es WOLLTE. Es war eine bewusste Entscheidung.
Das Warum.....das kann variieren. Aber gern hören werden die meisten wohl nicht.
NF war alles andere als begeistert als ich ihr auf diverse Probleme für die Gurke antwortete Es war DEINE Entscheidung, DU wolltest das so.
Zitat von SchlittenEngel:
Könnte mir vorstellen, dass es auch oder v.a. vor einem selbst so sein “muss” der neuen Beziehung mindestens den offiziellen Stellenwert der vorherigen zu geben.
einfach um klarzustellen, dass man seine Familie nicht für was weniger wertiges aufgegeben hat.

Ja so sehe ich das auch. Das verlorene Konstrukt muss schnell wieder ersetzt werden. Damit man vor sich selbst und anderen zeigen kann, das man eigentlich nichts verloren hat sondern gewonnen.
Zitat von DasWird:
Wenn wir es schaffen, uns ein Leben aufzubauen, dass (noch) besser ist als das vorher

Tja...Wenn ist das entscheidende Wort. Es gibt ja viele Dinge die man besser machen kann. Zeit mit den Kindern anders nutzen, wirtschaftlicher Natur usw. Aber es gehört eigentlich auch irgendwie, gefühlt eine neue Partnerschaft dazu....ob das klappt, ist aber sehr individuell und von der Lebenssituation abhängig.

29.03.2024 11:06 • x 2 #9716


K
Zitat von acre:
Mit dem Lösen von mir hat er sich aber auch aus vielen anderen Bereichen gelöst. Das schmerzt und es war wesentlich schlimmer als erwartet.
Wie wenig es für ihn um mich als Person noch geht, und wie viel um mich in meiner Funktion, habe ich aber erst durch den gemeinsamen Versuch verstanden.


Das trifft es wohl.
Diese Erkenntnis ist sehr schmerzhaft. Als geliebter Mensch (wenn ich es überhaupt mal war), habe ich schon lange keine Rolle mehr gespielt.
Aber genau das ist es, ich hatte eine Funktion. Ich war leider notwendiger Teil dieses gesamten Konstruktes (Wohnort, Familie, Freundeskreis usw), wobei das jetzt negativer klingt, als es gemeint ist. Ich war jetzt für sie keine Qual, das glaube ich nicht, aber ich wäre es um meiner selbst Willen auch nicht wert gewesen, gehalten zu werden. Das Gesamtpaket war das, was für sie am Ende ok war.
Aber: Wenn das Angebot nur gut genug war, kann man das Gesamtpaket auch in Zahlung geben.

Zitat von Caecilia:
Was für mich zählt, ist die emotionale Affäre - und da bin ich bei uns recht sicher, dass die auch schon ziemlich lange ging.


Da bin ich absolut bei Dir. Ich will gar nicht wissen, wie oft sie mit dem weißen Ritter getextet hat, während sie neben mir saß. Auf den Gedanken, sie könne mit einem anderen schreiben, wäre ich überhaupt nie gekommen. Vertrauen und so.

Für sie war nur wichtig, ich bin nicht fremdgegangen, also das Körperliche. Dass sie tatsächlich doch fremdgegangen war, hat sie nie verstanden.
Lag aber sicher auch an ihr selbst. Ich kann mich erinnern, dass sie mich mal gebeten hat, ich solle es ihr bitte sagen, wenn ich fremdv.... würde, sie wolle das nicht von anderen erfahren.
Das war aber nicht so eine Ehrlichkeitssache, es ging dabei darum, dass es für sie die schlimmste Vorstellung war, man könne hinter ihrem Rücken über sie tuscheln und Späße machen.
Nicht, dass der geliebte Mann einer anderen beiläge war die eigentlich schlimme Vorstellung, sondern dass sie von anderen als gehörnter Trottel wahrgenommen werden könnte.

Deswegen hatte sie auch überhaupt keine Gewissensprobleme mit gegenüber. Äußerlich ist nichts gelaufen, sie hat ordnungsgemäß die Trennung ausgesprochen und gut ist.

Dass genau das, was Du hier schreibst, das eigentlich Schlimme ist, auf die Idee wäre sie niemals gekommen. Sie kann das nicht verstehen.

Zitat von Unterwegs2023:
Aber mit Blick auf die Kinder: Das Schlecht-Anfühlen haben sie damals nicht mitbekommen. Die Trennung war für sie, wenn man so will, noch abrupter als für mich. Thema: Sicherheit in Bindungen, Sicherheit im Leben etc. .....


Diese Sorge habe ich auch. Unsere Kinder haben die Trennung überhaupt nicht kommen sehen. Also noch viel weniger als ich (und ich habe es gar nicht gesehen).
Was macht das mit einem? Wenn dieses Familienkonstrukt, auf das immer Verlass war, das immer da war, wo man ein Urvertrauen hatte, wenn das zerbricht?
Ich fürchte fast, für Kinder, die aus so einer heilen Welt kommen, ist eine Trennung traumatisiertender als für Kinder, die es ahnen, etwa weil Mama und Papa sich eh dauernd streiten. Scheint mir jedenfalls logisch zu sein, dieser Gedanke.

@Newbee

Schön zusammengefasst. So ist es wohl, es ist wie ein Dro., vermute ich. Und wenn es schief läuft kommt danach ein übler Entzug.
Das alte Leben hat der Dro. durch seine Sucht verloren und die Dro. bekommt er nicht mehr. Klingt öde.

29.03.2024 12:16 • x 3 #9717


K
Zitat von Balu85:
NF war alles andere als begeistert als ich ihr auf diverse Probleme für die Gurke antwortete Es war DEINE Entscheidung, DU wolltest das so.


Oh, ja. Kommt mir bekannt vor.
Keines der Probleme der Kinder hat irgendetwas mit der Trennung zu tun.
Dabei haben ganz klar fast alle Probleme damit zu tun. Es ist offensichtlich.
Beispiel: Vor der Trennung kaum Fehlstunden, nach der Trennung bis zu einem Drittel. Vor der Trennung Noten gut, hinterher schlecht.
Vor der Trennung war die Kleine ein Wildfang und ganz viel draußen, jetzt zieht sie sich viel zurück, fühlt sich schnell von Freundinnen angegriffen, hat ordentlich zugenommen, viel Bildschirm.

Offensichtlicher geht es überhaupt nicht, aber: Es hat alles nichts mit nichts zu tun.

Machste nix.

29.03.2024 12:22 • x 2 #9718


T
Zitat von KomischerVogel:
Ich fürchte fast, für Kinder, die aus so einer heilen Welt kommen, ist eine Trennung traumatisiertender als für Kinder, die es ahnen, etwa weil Mama und Papa sich eh dauernd streiten. Scheint mir jedenfalls logisch zu sein, dieser Gedanke

Logisch ja, ist aber in der Realität nicht so.
Selbst wenn Mama und Papa dauernd streiten (habe ich so erlebt) kommt es auf ganz viele Dinge an... wie sensibel ist das Kind, richten sich die elterlichen Streitereien gegen das Kind oder gegeneinander? (Bei meinen Eltern ging es niemals gegen mich), ist ein Elternteil gewalttätig und der Auszug eine Erleichterung..?
Für mich brach eine Welt zusammen (mit fünf Jahren) als meine Eltern sich trennten! Es war schrecklich für mich als mein Vater auszog (obwohl ich ihn oft sehen konnte!)
Nein, im Erwachsenenalter hätte ich das eindeutig besser weggesteckt.
Natürlich ist es für Erwachsene auch schlimm. Aber das Gehirn ist anders entwickelt. Man ist nicht mehr überlebensabhängig von der elterlichen Fürsorge. Man hat einen völlig anderen Erfahrungs- und Bewertungshintergrund.
Man kann sich natürlich alles immer so oder so hindrehen, aber am traumatisierendsten ist eine Trennung für minderjährige Kinder, die noch stark von den Eltern abhängig sind, nicht selbst entscheiden können wann sie wen sehen, bei wem die leben dürfen/müssen/sollen...

29.03.2024 12:23 • x 2 #9719


C
Zitat von KomischerVogel:
Für sie war nur wichtig, ich bin nicht fremdgegangen, also das Körperliche. Dass sie tatsächlich doch fremdgegangen war, hat sie nie verstanden.


Zitat von KomischerVogel:
Deswegen hatte sie auch überhaupt keine Gewissensprobleme mit gegenüber. Äußerlich ist nichts gelaufen, sie hat ordnungsgemäß die Trennung ausgesprochen und gut ist.

Dass genau das, was Du hier schreibst, das eigentlich Schlimme ist, auf die Idee wäre sie niemals gekommen. Sie kann das nicht verstehen.

Das alles war hier exakt auch so. Der Ex ist katholisch und bis zu einem gewissen Grad spielt da für mein Gefühl auch diese für mich (Achtung - Klischee!) typisch katholische Doppelmoral mit rein bzw. es ist ein Paradebeispiel dafür.
Zitat von thegirlnextdoor:
Natürlich ist es für Erwachsene auch schlimm. Aber das Gehirn ist anders entwickelt. Man ist nicht mehr überlebensabhängig von der elterlichen Fürsorge. Man hat einen völlig anderen Erfahrungs- und Bewertungshintergrund.

Ich würde auch sagen, dass es von ganz vielen Faktoren abhängt, als wie schlimm Kinder eine Trennung empfinden. Im Durchschnitt (!) würde ich aber auch sagen, dass es für jüngere Kinder schlimmer ist - aus dem Grund, den Du nennst. Hier ist es sicher für K3 am schlimmsten - das sagen übrigens auch K1 und K2 expressis verbis.

29.03.2024 12:30 • x 1 #9720


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