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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

K
Zitat von acre:
Ich hab das damals gar nicht so richtig ernstgenommen. Ich habe gedacht, so sch. kann man doch gar nicht sein. Weil es schön war als er mich noch geliebt hat und weil es mein Weg zur Akzeptanz war. Ich habe Akzeptanz und Schmerz nicht gleichzeitig geschafft. Erst als ich den Schmerz im Griff hatte, konnte ich für ...


Ich musste überlegen. Es ist im Sommer zwei Jahre her. Aber es war so ähnlich. Ich ertrank gerade und wurde von einem Strudel nach unten gezogen und habe meine Frau angesehen und das einfach nicht verstanden. Wie sie so sein konnte. Das war nicht sie, es passte nichts. Gar nichts.
Ich mag nicht mehr dran denken. War nicht schön.

Zitat von acre:
Weil es schön war als er mich noch geliebt hat und weil es mein Weg zur Akzeptanz war. Ich habe Akzeptanz und Schmerz nicht gleichzeitig geschafft. Erst als ich den Schmerz im Griff hatte, konnte ich für mich feststellen, dass es nicht mein Weg ist.


OK, verstehe ich, aber, wenn ich das richtig erinnere, war die Beziehung 2.0 doch sehr lange eine Option für Dich? Das wundert mich dann halt schon, wie Du diese Brücke in Dir für ihn gebaut hast.

Es ist im Grunde auch müßig. Bei Euch finde ich es einfach toll, dass ihr trotz allem Mist einen Weg für Eure Kinder gefunden habt, der unter den gegebenen Umständen gut zu sein scheint!

28.03.2024 20:13 • #9691


J
@KomischerVogel , das weß der Ehemann meiner Schwester. Er kennt die Vergangeheit meiner Schwester. Er ist nicht eifersüchtig auf ein Strohfeuer, das zwar hell war und ziemlich loderte, aber ja zu nicht wirklicher Nähe geführt hat. Die Ehe hat diese Tiefe , das zählt. Und man kann immer wieder neu anfangen. Für meine Schwester war aber auch diese Erfahrung Grund Beziehungen anders zu führen.

28.03.2024 20:46 • #9692


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


L
Hallo,

gestern hat mein EX seine persönlichen Sachen abgeholt. Gestern war ich sehr erleichtert, dass das Ganze über die Bühne gegangen ist. Ich war aber nicht zu Hause. Es war mir egal, wenn er alles ausgeräumt hätte. Hauptsache es ist mal alles weg.

Am Abend bin dann so durchs Haus gegangen, und bin doch ins Grübeln gekommen. Er hat alles von den letzten 25Jahren da gelassen. Auch Sachen wie die selbst gebastelten Vatertags Geschenken von den Kinder. Das hat mir das Gefühl gegeben, (weil oft anders behauptet) sie verlassen doch auch die Kinder nicht nur den Partner.
Dieses Gefühl, dass für den Partner, mit dem man 25 Jahre mit gelebt hat, keine Bedeutung hat, lässt mich doch sehr ernüchternd.

LG

28.03.2024 20:57 • x 5 #9693


J
Liebe @leopoldine, dieses Gefühl kenne ich sehr gut.
Das alte Leben, einschließlich der Kinder sind nichts mehr wert. Das ist ein Schmerz, der lange schwebt. Aber irgendwann schwebt er davon. Dicker Drücker. und gute Feiertage.

28.03.2024 21:21 • x 2 #9694


U
Zitat von acre:
Wovon ich aber ausgehe, dass es in der Kombination Kinder im schulpflichtigen Alter, lange Beziehung, gemeinsames Leben (egal, ob es jetzt gemeinsame Freunde oder Konten gibt), durch Fremdverlieben erstmal eine ungeheure Unwucht entsteht. Es ist plötzlich eine Alternative da, zu dem Lebenskonstrukt in das man viel investiert hat und sehr lange irgendwie wollte.

Naja, ich bin ja die erste, die immer einleitet mit Das ist (sicher/vermutlich/ggf) bei Trennungen mit kleineren Kindern anders. Aber warum sollte das hier einen Unterschied machen? Erwachsene Kinder sind halt auch Kinder. Und auch da muss man alles regeln. Ja, theoretisch gibt es weniger Präsenzkontakt mit erwachsenen Kindern. Aber den fände ich mit diesem Abstand von 1 1/3 Jahren auch ziemlich egal. Und auch wir mit erwachsenen Kindern hatten andere finanzielle Pläne, andere Vorsorgen, anderes organisiert, andere Wohnsituationen etc. etc. Ein gemeinsames Leben, das für immer gedacht war, ist beendet. Natürlich ist das eine ungeheure Unwucht - warum sollte sich das auf Paare mit schulpflichtigen Kindern beschränken?

Zitat von acre:
Aber zeitgleich muss derjenige auch all diesen Schrott wert sein.
Das Gras muss zumindest ein bisschen grüner sein, damit es diese Anstrengung wert ist. Aber ich glaube, es gibt wenige Menschen für die eine Scheidung mit Kindern keine Krise bedeutet.

Auch das habe ich anders erfahren. Ich glaube, Du schreibst hier sehr aus Deiner Erfahrung heraus. Ist ja ok, ist aber sicher nicht allgemeingültig.

Aus meiner Perspektive - aber auch aus dem, was ich hier im Forum zuhauf gelesen habe, ist der Unterschied nicht, ob die/der Next es wert ist (spielt sicher manchmal eine Rolle, aber eben auf keinen Fall immer, dann nämlich nicht, wenn es eben keine Anstrengung ist). Der Unterschied ist, ob NM oder NF sich bereits in der Beziehung gelöst haben aus der Bindung und aus der Beziehung. Wenn das passiert ist und mein NM ist so ein Fall, dann bedeutet die Trennung keine Krise und keien große Anstrengung, also für ihn. Und es liegt in dem Fall nicht an der Next. Und es ist komplett unabhängig vom Alter der Kinder. Ich glaube nicht, dass das eine so besondere Konstellation ist - schätze, einige Exen waren eben nicht mehr besonders stark in der Bindung und nur deshalb offen für eine/n Next. Ich lese hier so viel von Exen, die sich fröhlich pfeifend aus der Ehe und stark auch von den Kindern verabschiedet haben. (Ich lese auch viel, dass die Aufarbeitung dann eben später kommt. Das bezweifle ich.)

Deinen letzten Satz würde ich so schreiben: Es gibt wenige Menschen, für die eine Trennung/Scheidung inklusive Betrug scheinbar aus dem Nichts keine Krise bedeutet. Das sind aber deutlich mehr Verlassene als Verlasser/innen (meine Meinung).

28.03.2024 21:41 • x 3 #9695


U
Zitat von KomischerVogel:
Den sicheren Hafen zu Hause und die prickelnde Affäre auswärts.

Bei dem Zitat ging es darum, dass die Exen am liebsten beides hätten. Aber das ist doch immer der Auslöser einer Trennung? Also einer Trennung mit Next. Die Nochmänner und Nochfrauen wollen beides, sie gönnen sich beides - und irgendwann kippt es in Richtung Next oder es fliegt auf oder die Affäre wird beendet.
Zitat von Caecilia:
Hier heiratet der Ex demnächst.

Uff.
Zitat von Caecilia:
es macht mir glücklicherweise überhaupt nichts aus.

Das ist schon interessant, finde ich super. Dass Dich neuer Nachwuchs stressen würde, verstehe ich sofort. Irgendwie glaube ich, dass mich eine neue Heirat aber auch nochmal belasten würde, weil mein NM eben nie heiraten wollte. Ich auch nicht. Wir haben das wegen Erbregelungen gemacht, um uns gegenseitig und die Kinder zu schützen für den Fall des Falles. Dass eine neue Frau eine solche Wichtigkeit hätte, dass er so schnell heiratet, würde mir wohl doch einen Stich versetzen.
Zitat von acre:
Wir sind wie Shakira .

Gefällt mir
Zitat von SchlittenEngel:
Die Frau strahlte etwas unwiderstehliches aus.

Das war eigentlich ein Zitat von @KomischerVogel, hab's wohl aus dem falschen Beitrag zitiert. Was mir dazu einfällt: Ich kenne die Verletzung, die so etwas mit sich bringt - das gab es hier auch. Nicht nur Optik, sondern auch Verhalten. Mir hat es den Magen umgedreht, als ich nur mal den Tonfall meines NMes mitbekommen habe, als er mit der Next telefonierte. Und wie er Sport gemacht hat .... Klassiker. Klar hat mich verletzt, was für die Next alles möglich war. Und ich finde auch, dass man sich in Beziehungen auch optisch mal entspannen darf irgendwann und in Jogginghose etc. begegnen.

Aber ich denke heute auch: Mein NM und ich, wir haben uns gar nicht mehr füreinander in Schale geworfen. Ich fühlte mich nicht mehr unwiderstehlich, aber wir haben uns lange Zeit gegenseitig unwiderstehlich gefunden. Wir haben uns früher umeinander bemüht. Es ist bitter, wenn die Energie dafür dann für die/den Next da ist. Aber per se .... nichts Negatives. Immer wieder das, was Esther Perel so schön gesagt hat: Dass Menschen in langjährigen Beziehungen oft denken, die Beziehung ist einfach da und bleibt da, sie lebt quasi aus sich allein heraus - like a cactus - braucht kein Wasser, keine Pflege. Und sich schön machen, nicht aus einem Schönheitsdiktat raus, aber weil man es will, das hätten wir in der Beziehung vielleicht öfter machen sollen ...

28.03.2024 22:11 • x 4 #9696


C
Zitat von SchlittenEngel:
Könnte mir vorstellen, dass es auch oder v.a. vor einem selbst so sein “muss” der neuen Beziehung mindestens den offiziellen Stellenwert der vorherigen zu geben.
einfach um klarzustellen, dass man seine Familie nicht für was weniger wertiges aufgegeben hat.

Dann hätte er ja sogar ein Mehr gewonnen, weil wir ja nicht verheiratet waren.
Zitat von Jamirah:
Ich selbst wollte anfangs ja alles verzeihen

Komisch, ich nie. Ich denke erst jetzt manchmal an verzeihen - und das ist natürlich ein ganz anderes Verzeihen als das direkt nach der Trennung, das ja eher eine Wiedervereinigung zum Ziel hat. Direkt nach der Trennung war Verzeihen bei mir weiter weg als der Mars.
Zitat von Leopoldine1511:
Er hat alles von den letzten 25Jahren da gelassen. Auch Sachen wie die selbst gebastelten Vatertags Geschenken von den Kinder. Das hat mir das Gefühl gegeben, (weil oft anders behauptet) sie verlassen doch auch die Kinder nicht nur den Partner.

Ja, das ist ganz schlimm. War hier auch so und ein Grund, warum mich der Umzug jetzt nochmals so belastet hat. Er hat auch viele Dinge den Kindern mitgegeben, was mich einerseits genervt hat (war viel alter Schrott dabei, den ich natürlich auch nicht wollte), andererseits aber auch sehr belastet hat (bei Erinnerungen an gemeinsame - zumindest von mir so empfundene - schöne Zeiten als Familie, die er alle auch nicht mehr wollte). Ich drück' Dich mal. Mich hat das auch massiv heruntergezogen.
Zitat von Jamirah:
Das alte Leben, einschließlich der Kinder sind nichts mehr wert.

Ja.
Zitat von Unterwegs2023:
dass mich eine neue Heirat aber auch nochmal belasten würde, weil mein NM eben nie heiraten wollte.

Das kann gut sein, dass das der Unterschied ist. Mein Ex hätte mich, wie geschrieben, sehr gerne geheiratet. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte das gewollt und er hätte mich nicht geheiratet (oder nur wenig begeistert und aus pragmatischen Gründen wie bei Dir), würde es mich sicher auch sehr herunterziehen, dass er jetzt so schnell Next heiratet.

28.03.2024 22:48 • x 2 #9697


D
Ich glaube auch: sofern sich das neue Leben besser anfühlt als das Alte, bedeutet eine Scheidung keine Krise für die Verlasser. Da bin ich eher bei @Unterwegs und den fröhlich pfeifenden Exen. Sollte sich das Neue hingegen schlechter anfühlen - dann ist das natürlich doof und eine Krise schon möglich.

Ich glaube übrigens, auch für uns Verlassene gilt genau das Gleiche. Wenn wir es schaffen, uns ein Leben aufzubauen, dass (noch) besser ist als das vorher - das Hätte-hätte-Fahrradkette hat dann schnell sein Ende gefunden. Das liegt in der Natur der Sache. Es braucht kein Warum mehr. Warum sollte man sich etwas zurück wünschen, das sich schlechter angefühlt hat?

28.03.2024 22:57 • x 6 #9698


Elfe11
Zitat von DasWird:
Ich glaube übrigens, auch für uns Verlassene gilt genau das Gleiche. Wenn wir es schaffen, uns ein Leben aufzubauen, dass (noch) besser ist als das vorher - das Hätte-hätte-Fahrradkette hat dann schnell sein Ende gefunden. Das liegt in der Natur der Sache. Es braucht kein Warum mehr. Warum sollte man sich etwas zurück wünschen, das sich schlechter angefühlt hat?


Daran arbeiten wir hart!
Leider war mein Ü40 Leben besser als meine Ü50 Vita.
Aber ich lasse mich nicht unterkriegen und schaffe viele positive Erlebnisse und Glücksmomente.
Ich mache so gut ich kann.

28.03.2024 23:06 • x 3 #9699


A
Zitat von Unterwegs2023:
Aber warum sollte das hier einen Unterschied machen?

Weil, zumindest hoffe ich das, sich bestimmte Konfliktlinien irgendwann erledigen. Ihr müsst nicht über Töpfchentraining, schlechte Schulnoten, Schulwechsel, Körperhygiene, Wutanfälle, Elternabende, Handyzeiten oder Ferienaufteilung reden.
Es ist mehr oder weniger egal, wo du oder dein Ex hinziehen (auch wenn ich ein bisschen Nähe der Eltern sehr zu schätzen gelernt habe). Im schlimmsten Fall sind deine Kinder in der Lage Flüge zu buchen. Der Wohnort ist kein Powermove wer mehr Zeit mit dem Kind hat und wo das Kind die meisten Freunde hat.
Finanziell werdet ihr irgendwann eine Regelung finden, aber es stehen euch keine 10 Jahre bevor, wo Unterhalt und Umgangszeiten ein Thema sind.


Ich wollte damit deinen Schmerz auch gar nicht schmälern. Ich weiß, dass es für dich genau so eine massive Erfahrung war, wie für alle anderen. Aber an dem Beispiel mit Schulkindern kann man die Bereiche, die betroffen sind, leichter durchdeklinieren.

Zitat von Unterwegs2023:
Ich glaube, Du schreibst hier sehr aus Deiner Erfahrung heraus.

Natürlich schreibe ich aus meiner Erfahrung heraus. Wie denn sonst? Wer schreibt denn hier nicht aus seiner Perspektive? Allerdings ging es in der Diskussion darum, ob ein Weg bequemer ist oder nicht. Und da habe ich einfach meinen Gedankengang dargestellt, warum es keinen bequemeren Weg gibt.

Ich sitze übrigens nicht in einem Elfenbeinturm, und denke, oh, so wie meine Trennung verlaufen ist, ist der Standard.

Zitat von Unterwegs2023:
Der Unterschied ist, ob NM oder NF sich bereits in der Beziehung gelöst haben aus der Bindung und aus der Beziehung.

Das war eine Ebene an die ich gar nicht rangegangen bin. Der Verlust der Beziehung ist ja nur ein Teil des Ganzen. Damit gibt es sicher unterschiedliche Wege umzugehen. Für mich ging es rein um die Organisation des Patchworks, die dann ansteht. Dabei ist der Verlust der Beziehung die Spitze des Eisbergs und darunter tut sich ein gigantischer Berg auf.

Ich habe in meinem Leben genug Freunde, die auch durch eine Trennung durch sind. Insgesamt vertraue ich diesen Gesprächen mehr als den Beiträgen hier in einem anonymen Forum. Und da ist es egal, ob Mann oder Frau, Next oder auseinandergelebt, der Verlust der Kernfamilie hat am meisten Schmerz verursacht. Die Organisation des Lebens danach am meisten Kraft verbraucht. Das war nicht immer so unmittelbar und hat manchmal Jahre gedauert, aber ich kenne im RL niemanden, der daran nicht zu knabbern hatte.
Andersherum kenne ich die Vorwüfe an Ex gefühlskalt zu sein, aber ich weiß auch, wenn man die zweite Seite hört, ändert sich das Bild.


Zitat von Unterwegs2023:
Es gibt wenige Menschen, für die eine Trennung/Scheidung inklusive Betrug scheinbar aus dem Nichts keine Krise bedeutet.

Natürlich ist eine unerwartete Trennung erstmal eine Krise. Da ist es egal, ob du 16, 26, 36 oder 46 bist. Ich weiß auch nicht, ob Betrug dabei nochmal schlimmer ist oder nicht. Als Verlassener hast du halt Liebeskummer.
Das war aber, wie gesagt, gar nicht mein Punkt. Es geht mir nicht, um Liebeskummer oder nicht. Es ging mir darum, dass eine Trennung mit nicht erwachsenen Kindern einen in einer Lebensphase trifft, wo es unfassbar viele Sachzwänge gibt. Mit denen muss man sich dann arrangieren und das müssen beide Seiten.


Zitat von DasWird:
Wenn wir es schaffen, uns ein Leben aufzubauen, dass (noch) besser ist als das vorher - das Hätte-hätte-Fahrradkette hat dann schnell sein Ende gefunden.

Dem stimme ich sehr zu. Aber das passiert ja nicht von jetzt auf gleich. Es ist für keinen der Beteiligten ein Fingerschnipp und das neue Leben ist geregelt.
Ich wollte ja gar nicht darauf hinaus, dass alle über Jahre unglücklich sind. Aber es gibt eine Phase, wo so viel geregelt werden muss, so viel durchgerechnet werden muss, die kostet erst mal Kraft.

Und selbst der pfeiffende Kindsvater, der sich aus allem rausgezogen hat, erlebt doch spätestens wenn das Jugendamt den Unterhaltsvorschuss zurückfordert eine bedrohliche Situation.

28.03.2024 23:20 • x 2 #9700


A
Zitat von KomischerVogel:
Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, ob ich das jemals wieder kann und will.

Tja, da steckt wohl auch ein bisschen Shakira in dir.

Zitat von KomischerVogel:
OK, verstehe ich, aber, wenn ich das richtig erinnere, war die Beziehung 2.0 doch sehr lange eine Option für Dich? Das wundert mich dann halt schon, wie Du diese Brücke in Dir für ihn gebaut hast.

Weil ich noch ziemlich lange geliebt habe und manchmal ein bisschen doof bin. Ich hab die Zeit gebraucht. Und ich hab das Scheitern damit sehr gebraucht.

28.03.2024 23:28 • x 2 #9701


Elfe11
So, zum Thema Geburtstagsglückwünsche an den Ex. Ich habe ihm heute Abend kurz zum 60. gratuliert per E-Mail mit ein paar Urlaubsfotos von früher, als wir noch jung und schön waren. Da war er noch gesund und fast fit. Er hat sich gefreut und sofort geantwortet. Er ist in Urlaub und entspannter. Eine Sprachnachricht auf WhatsApp hätte ich nicht geschafft. E-Mail ist das sachlichere Medium. Dann habe ich ja mal was richtig gemacht. Er hat mich sogar mit Vornamen angesprochen. Das hat er ewig nicht gemacht. Ich war ja die Doofe, die eh da war und nicht mehr wertgeschätzt und respektiert wurde. Die Zeiten ändern sich.

28.03.2024 23:49 • #9702


K
Zitat von Unterwegs2023:
Erwachsene Kinder sind halt auch Kinder. Und auch da muss man alles regeln. Ja, theoretisch gibt es weniger Präsenzkontakt mit erwachsenen Kindern. Aber den fände ich mit diesem Abstand von 1 1/3 Jahren auch ziemlich egal. Und auch wir mit erwachsenen Kindern hatten andere finanzielle Pläne, andere Vorsorgen, anderes organisiert, andere Wohnsituationen etc. etc. Ein gemeinsames Leben, das für immer gedacht war, ist beendet. Natürlich ist das eine ungeheure Unwucht - warum sollte sich das auf Paare mit schulpflichtigen Kindern beschränken?


Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Erwachsene Kinder, oder sagen wir lieber volljährige Kinder, bieten nur noch sehr wenig Anlass zu Diskussionen auf Elternebene.
Bei kleinen Kindern sieht das anders aus, bei ganz kleinen Kindern ist es noch schlimmer.
Bei mir spielte sich das etwa zwischen zehn und zwanzig Jahren ab (bei drei Kindern). Und da ist der Unterschied schon gewaltig.
Angefangen damit, dass man bei K1 und K2 als Mutter nicht mal eben so nonchalant sagen kann Die kommen jetzt mit.

Mit dem Rest hast Du natürlich Recht. Die Auflösung einer langjährigen Ehe ist für beide Ehepartner (und, mit Blick auf das irgendwann eintretende Erbe, auch für die Kinder) verheerend.
Die Frage ist da nur: Wie verheerend? Wenn die Ehepartner vorher ihr Auskommen hatten, aber nicht soo viel Luft nach oben, ist nach der Trennung finanzielle Not angesagt. Bei Ehepaaren, wo vorher was mehr Luft nach oben war (dazu zählen wir, ohne reich zu sein), ist es nachher ok, wenn auch nicht mehr so entspannt.
Beide kommen klar, aber man hat schon richtig was finanziell vernichtet.

Also ja, nach langjährigen Ehen schädigt der Verlasser das Gemeinschaftsprojekt immer in ungeheurem Maße. Aber definitiv schlimmer ist es, je jünger die Kinder sind, da bin ich mir ganz sicher.

Zitat von Unterwegs2023:
Aus meiner Perspektive - aber auch aus dem, was ich hier im Forum zuhauf gelesen habe, ist der Unterschied nicht, ob die/der Next es wert ist (spielt sicher manchmal eine Rolle, aber eben auf keinen Fall immer, dann nämlich nicht, wenn es eben keine Anstrengung ist). Der Unterschied ist, ob NM oder NF sich bereits in der Beziehung gelöst haben aus der Bindung und aus der Beziehung. Wenn das passiert ist und mein NM ist so ein Fall, dann bedeutet die Trennung keine Krise und keien große Anstrengung, also für ihn. Und es liegt in dem Fall nicht an der Next. Und es ist komplett unabhängig vom Alter der Kinder.


Sehe ich anders. Bei den Warmwechslern spielt der Preis praktisch IMMER eine Rolle. Denn sonst wären sie ja vorher gegangen, gerade wenn sie sich in der Beziehung schon gelöst hatten.
Wenn es Next nicht gegeben hätte, säße Ex noch hier und ich würde keine halbphilosophischen Abhandlungen in diesem Forum hier verfassen.

Es bedeutet im Falle einer Trennung wegen Next bei bestehender Ehe mit minderjährigen Kindern immer auch für die Verlasser Stress und Ärger, also Krise. Schon allein, weil der doofe Verlassene vielleicht nicht alles mitmacht, am Ende den eigenen Traum nicht so recht mitfinanzieren mag (so eine miese Nummer!), vielleicht die gemeinsamen Kinder das Ganze doof finden.
Nebenbei merkt man nach der Trennung, dass die Ehe vielleicht doch gewisse Bequemlichkeiten beinhaltete usw.
Was sicher entfällt ist der Liebeskummer, um es mal in einem vergleichsweise harmlos klingenden Wort zusammenzufassen.

Bei @acre klingt es immer ein wenig so, als sei ihr Ex da so hineingestolpert, ohne sich vorher zu lösen. Das mag so sein. Ich kann mir das schlecht vorstellen, aber ich kann mir ohnehin bei weitem nicht alles vorstellen, was es gibt.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, das Ex mich verlässt.

Zitat von Unterwegs2023:
Bei dem Zitat ging es darum, dass die Exen am liebsten beides hätten. Aber das ist doch immer der Auslöser einer Trennung? Also einer Trennung mit Next. Die Nochmänner und Nochfrauen wollen beides, sie gönnen sich beides - und irgendwann kippt es in Richtung Next oder es fliegt auf oder die Affäre wird beendet.


Der Klassiker geht so, stimmt.
Bei uns war es nicht so.

Es gab keine Affäre bzw. nur emotional über Messenger-Dienste. Vollzug fand erst nach Verkündung des Entschlusses zur Trennung statt.
Da bin ich mir ziemlich sicher und das muss ich ihr insofern fast zugute halten.

Vielleicht wäre es pfiffiger gewesen, erstmal ein halbes Jahr fremdzugehen. Dann hätte sie wohl gemerkt, dass das nichts ist.


Zitat von Unterwegs2023:
Das war eigentlich ein Zitat von @KomischerVogel, hab's wohl aus dem falschen Beitrag zitiert. Was mir dazu einfällt: Ich kenne die Verletzung, die so etwas mit sich bringt - das gab es hier auch. Nicht nur Optik, sondern auch Verhalten. Mir hat es den Magen umgedreht, als ich nur mal den Tonfall meines NMes mitbekommen habe, als er mit der Next telefonierte. Und wie er Sport gemacht hat Emoji .... Klassiker. Klar hat mich verletzt, was für die Next alles möglich war.


Ach, da habe ich ein schönes Beispiel:

Ich hatte kurz vor der Trennung Geburtstag. Da bekomme ich ein kleines Kästchen von meiner Ex-Frau. Total süß mit Liebesschwüren und netten Worten. Ich habe mich da wirklich richtig drüber gefreut, bis ich gesehen habe, dass 70 Euro drin steckten.
Was denkt man sich bei sowas?
Hätte sie das Geld einfach weggelassen, wäre es perfekt gewesen.
Gut drei Monate später bricht dieselbe Frau zu einem Kurzurlaub mit Next (zeitlich zusammenfallend mit dessen Geburtstag) auf. In unserem ehelichen Schlafzimmer sehe ich sie, wie sie einen großen Karton mit ganz ganz vielen kleinen Geschenkpäckchen abtransportiert.
Fühlt sich richtig gut an.

Zitat von Unterwegs2023:
Aber ich denke heute auch: Mein NM und ich, wir haben uns gar nicht mehr füreinander in Schale geworfen. Ich fühlte mich nicht mehr unwiderstehlich, aber wir haben uns lange Zeit gegenseitig unwiderstehlich gefunden. Wir haben uns früher umeinander bemüht. Es ist bitter, wenn die Energie dafür dann für die/den Next da ist. Aber per se .... nichts Negatives. Immer wieder das, was Esther Perel so schön gesagt hat: Dass Menschen in langjährigen Beziehungen oft denken, die Beziehung ist einfach da und bleibt da, sie lebt quasi aus sich allein heraus - like a cactus - braucht kein Wasser, keine Pflege. Und sich schön machen, nicht aus einem Schönheitsdiktat raus, aber weil man es will, das hätten wir in der Beziehung vielleicht öfter machen sollen ...


Ich weiß, was Du meinst, und vieles davon stimmt ganz sicher.

Ich habe es nicht so empfunden. Im Gegenteil. Selbst im Jogginganzug war sie meine Göttin. Es waren ohnehin hauptsächlich die Augen.
Aber umgekehrt? Wer weiß? Ich habe erst nach der Trennung den Bauch abgegeben.

Vielleicht war ich der Kaktus und sie die Orchidee?

28.03.2024 23:50 • x 2 #9703


K
Zitat von acre:
Tja, da steckt wohl auch ein bisschen Shakira in dir.




Ganz bestimmt nicht. Wobei sie mir gefällt. Optisch (wir sind schließlich zusammen alt geworden) und auch die Musik finde ich ganz ok, hat mich halt begleitet.
Allein: Ich kann nicht wirklich tanzen.


Zitat von acre:
Weil ich noch ziemlich lange geliebt habe und manchmal ein bisschen doof bin. Ich hab die Zeit gebraucht. Und ich hab das Scheitern damit sehr gebraucht.


Das Gefühl war noch da, aber der Kopf wusste schon Ist nicht!?

Also die Liebe zu dem Menschen, den es eigentlich gar nicht mehr gab?

29.03.2024 00:02 • #9704


U
Zitat von acre:
Aber es gibt eine Phase, wo so viel geregelt werden muss, so viel durchgerechnet werden muss, die kostet erst mal Kraft.

Exakt. Ich erlebe seit ein paar Jahren und insbesondere nach der Trennung, dass studierende Kinder keine unabhängigen Erwachsenen sind, weder finanziell noch emotional, nur weil sie nicht in einem Haushalt mit mir wohnen.
Zitat von KomischerVogel:
Vielleicht wäre es pfiffiger gewesen, erstmal ein halbes Jahr fremdzugehen. Dann hätte sie wohl gemerkt, dass das nichts ist.

Ja, ob's das besser gemacht hätte - für sie, für Dich? Mein NM hat ja bei Affäre 1 nach eineinhalb Jahren gemerkt, dass das nichts ist. Das führte allerdings nicht zur Erkenntnis, dass ich doch die Frau seines Lebens bin, sondern eben drei Monate später zu Frau Nr. 2. Mir wäre da vielleicht Deine Version sogar lieber .
Zitat von KomischerVogel:
praktisch IMMER

Ich find's gut, dass Du das praktisch davorgesetzt hast. Stimme zu.
Zitat von KomischerVogel:
Selbst im Jogginganzug war sie meine Göttin.

Ja, war hier wechselseitig auch so, unabhängig von Alter, Gewicht, Sportzustand, was auch immer. Das ist wichtig und schön. Und gleichzeitig haben wir schleichend verloren, uns umeinander zu bemühen. Nicht täglich, aber ab und an.

29.03.2024 01:08 • x 2 #9705


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