Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von Leopoldine1511:

Beim Narzissmus bleibt eh nur die Wahl, sich selber zu distanzieren. Sie selber sind ja eigentlich nicht therapierbar. Ihre Manipulation macht nicht mal vor Psychologen halt.

Mein mittelfristiges Endziel. Was den Umgang betrifft erstmal was schriftliches an das sich meine Ex-Frau hält und alles andere, z.B. gemeinsame Termine für die Kinder die noch kommen werden, werden wir ohne große Gespräche schaffen.
Hoffen wir jetzt einfach mal das mit den Kindern alles gut weiterläuft und hier nicht größere Gespräche nötig werden die nächste Zeit. Denn irgendwann wird man auch eine Anleitung haben wie man am besten mit dem anderen Elternteil umgehen muß und dann wird man sehen.

Zitat von Elfe11:

Und wenn dann plötzlich Einer krank wird und auf Rücksicht und Entlastung des Partners hofft, dann kippt das Verhältnis. Denn der Nehmer will ja weiterhin nur nehmen! Auf den Anderen Rücksicht nehmen, ihn unterstützen, ihn motivieren, das hat er nie gelernt!

Lustig das du dieses Beispiel bringst......So lief es bei uns immer. Kein Spaß. Wenn ich mich mal krank gemeldet habe weil es mir echt Scheibe ging, hatte ich von meiner Ex-Frau gleich freudestrahlend eine To-Do-List in der Hand.
Und als die Kinder noch so klein waren das sie noch zu Hause blieben (vor der Krippe), da hatte ich kaum meinem AG telefonisch bescheid gegeben und den Hörer aufgelegt, verabschiedetet sich meine Ex-Frau zu Terminen die sie auf einmal hatte....
Letzteres war für mich schon ok, nach meiner Elternzeit war sie bis Nachmittags sonst allein mit den Knirpsen und da kann man diese Reaktion schon nachvollziehen. Aber als wir noch zu zweit waren.......ich saß oft krank im Büro weil ich dort mehr Ruhe hatte als zu Hause.

Zitat von Unterwegs2023:

Ich habe mich nach einigen Seiten Mitlesen ein paar Mal gefragt: Hilft Euch das nochmalige Analysieren der psychischen Situation Eurer Exen im Vorangehen? Mir ist klar, dass insbesondere in der Konfrontation im Umgang mit Euren Kindern Eure Exen nicht Ex sind, sondern zu Eurem Alltag gehören

@Unterwegs, Dein gesamten Ausführungen in Deinem heutigen Schreiben haben mich beeindruckt Danke dafür. Nun zu dem Zitat. Ich bin ja schon länger emotional von meinem Ex gelöst. Meine Beziehung in der Ehe habe ich als Geben und Nehmen betrachtet. Liebe bedeutete für mich Kompromisse machen und großzügig sein.Ich war zufrieden und habe das kommende Unheil nicht bemerkt. Anfangs wollte ich mit der Therapie ja analysieren, um ihn wiederzuhaben, dann war eine Fehleranalyse unserer Beziehung Thema, um abzuschließen. Mit dem Ende meiner Liebe zu ihm, konnte ihn als mein Expartner loslassen. Das hat mich frei gemacht. Ich habe Gedanken an ihn immwr weggeschubst. Im Bett vorm Schlafengehen mit Ritual. Das hat mir geholfen und ich bin dadurch freier geworden. Etwa 2/1/2 Jahre hat es gedauert. Aber als Vater der Kinder kann ich ihn ritualisiert nicht wegschubsen. Da versagt er in meinen Augen und er verletzt die Kinder. Deshalb habe ich das Thema Respekt aufgemacht. Mein Ex hat den Respekt vor dem alten Leben, seinen Verpflichtungen daraus verloren. Und ich empfinde deshalb Verachtung für ihn. Bei Dir @acre hatte ich das Gefühl, dass er den Respekt vor Euch als mal Familie nicht verloren hat. Aber sein schäbiges Verhalten bei der Art des Warmwechselns blieb dabei für meine Gedanken unberücksichtigt. Und genau das führt bei vielen Schreibern zum Verlust des Respekt. Den müssen sie sich erst wieder erarbeiten. Und begreifen oder wollen es nicht.

Zitat von KomischerVogel:

Das ist so. Man rutscht da immer mehr rein. Und vielleicht verstärkt man auch gegenseitig das jeweilige Verhalten. Sie war immer gut darin, mir ...

Puh, das mit den Schuldgefühlen.... In der jetzigen Beziehung habe ich das erste Mal überhaupt in einer Beziehung das Gefühl: ich genüge, ICH BIN NICHT SCHULD! An was auch immer. An nichts Konkretem, aber daran, dass es Ex schlecht ging, dass er gestresst war, dass er litt, weil er irgendwas von mir nicht genug bekam - unausgesprochen, manchmal ausgesprochen. Selten konkret formuliert, aber immer irgendwie präsent, die Vorwürfe, das Stirnrunzeln, der abgewendete Blick.

Erst jetzt wird mir überhaupt bewusst, wie frei, wie bereichernd eine Beziehung sein kann. Wenn mein Partner sich an mir einfach freut, weil ich bin, wie ich bin, und ich genüge. Wahnsinnig befreiend.

Zitat von EngelohneFlügel:

Und als die Kinder noch so klein waren das sie noch zu Hause blieben (vor der Krippe), da hatte ich kaum meinem AG telefonisch bescheid gegeben und den Hörer aufgelegt, verabschiedetet sich meine Ex-Frau zu Terminen die sie auf einmal hatte....
Letzteres war für mich schon ok, nach meiner Elternzeit war sie bis Nachmittags sonst allein mit den Knirpsen und da kann man diese Reaktion schon nachvollziehen.

Nein, das kann man nicht nachvollziehen. Ich auf jeden Fall nicht. Das ist kein soziales oder gar partnerschaftliches Verhalten. Da hättest du mit ihr streiten sollen!

Zitat von DasWird:

Erst jetzt wird mir überhaupt bewusst, wie frei, wie bereichernd eine Beziehung sein kann. Wenn mein Partner sich an mir einfach freut, weil ich bin, wie ich bin, und ich genüge. Wahnsinnig befreiend.

Du hast so recht damit

@Jamirah Das mit dem Respekt ist wirklich interessant. Mein Ex muss seinen Respekt vor mir verloren haben, sonst hätte er manche Dinge trotz aller Verliebtheit, nicht so gemacht, wie er sie gemacht hat. Und ich habe das Gefühl für Respekt für ihn auch verloren. Was wiedergekommen ist, ist seine große Liebe zu den Kindern. Auch wenn die in seinem Kopf nie weg war, gab es eine Phase wo er ein beschissener Vater war. Er kann aber anerkennen, dass ich ihm die Tür zu seinen Kindern mit all meiner Kraft offen gehalten habe. Mittlerweile würde es auch ohne meine Unterstützung funktionieren, aber es ist für alle Beteiligten einfacher, wenn ich ihn über alles wichtige informiere, wenn ich Platz mache, damit er sie so häufig wie möglich sieht.
Ob das Respekt vor der Familie ist, weiß ich nicht.
Ich weiß auch nicht, ob Respekt zurückkommen kann, wenn du ihn einmal verloren hast.
Es ist jetzt eine Zweckgemeinschaft in der wir anständig und wohlwollend miteinander umgehen. Wenn er einen Termin nicht halten kann, habe ich nicht mehr die Angst, dass er sich aus allem rauswindet und wenn ich Termine verschieben muss, ist er bei allen Alternativen dabei. Und er kann auch damit leben, dass ich ihn manchmal benutze, um mich um unangenehme Termine zu drücken.

Neulich hat mein Kleiner die Trennung genutzt, um meinem Mutti-Zorn zu entkommen und dann habe ich ihn angeranzt, dass er immer alles seinem Papa petzen muss. Als der Zorn dann verflogen ist, musste ich mich erst bei K2 entschuldigen, dann K1 und K2 erklären, warum ich das gesagt habe, ihnen dann sagen, dass sie immer petzen können und dann habe ich das ganze Ding noch Ex erklären müssen, damit er, falls die Kinder erzählen, weiß, wie es dazu kam.
Ich will dieses Vakuum auf elterlicher Ebene nicht entstehen lassen, wo wir beide Angst haben müssen.
Wir waren als gemeinsame Eltern recht gut zusammen und das Ziel ist es, diesen Ausgleich zwischen uns wieder herzustellen.
Es ist noch viel Vertrauen da, ein bisschen Liebe und daraus entsteht respektvolles Verhalten. Aber tiefer Respekt ist nicht mehr da.

@acre, vielleicht kann Respekt zurückkommen, wenn man den schlimmen Verrat irgendwann verzeihen kann. Ich meine so ganz tief innerlich. Nicht nur um Deiner selbst willen, sondern auch um seinetwillen. Den Respekt muss man sich durch Taten, Handlungen und Gefühlsäußerungen wieder erarbeiten. Du hast für die Kinder sehr viel geebnet. Vielleicht kann er wieder mehr Respekt erarbeiten. Es ist ja ein fließender Prozess. @DasWird, am Anfang meiner Ehe hatte ich schon das Gefühl sein zu dürfen, wie ich bin, mit mehr Belastungen durch Kinder und Arbeit mussten auch mehr Kompromisse gemacht werden. In der jetzigen Beziehung sind wir abgegrenzter. Jeder hat seinen Bereich und wir haben einen gemeinsamen Bereich. Will es mal so ausdrücken es ist jetzt ein anderes Wir, als das gemeinsame Lebensaufbaumodell in meiner Ehe. Ich bin aber sehr dankbar, die neue Beziehung genießen zu können.

@Jamirah: Ja, sehe ich auch so:

Ich denke, Respekt vor meinem Ex könnte wiederkommen, wenn er sich jetzt entsprechend verhalten würde, z.B. auf mich zukäme und die Trennung und sein Verhalten hier differenziert betrachten könnte. Davon ist er allerdings m.E. sehr weit entfernt. Allein die Tatsache, dass er sich jetzt wieder etwas mehr um die Kinder bemüht als am Anfang, reicht nicht dafür, dass ich wieder so etwas wie Respekt vor ihm entwickle.

Und: Ich habe zwar keine neue Beziehung, glaube aber auch, dass man das einfach nicht vergleichen kann. Die meisten von uns haben mit ihren Exen eine sehr herausfordernde Lebensphase (berufliche Findung, kleine Kinder ...) durchgestanden - das wäre ja in einer neuen Beziehung anders. Das ist einfach etwas anderes und ich glaube sogar, dass ich, wenn ich den Ex in der jetzigen Lebensphase neu kennengelernt hätte und er vorher mit jemandem anderen eine Familie gegründet hätte, das durchaus gut funktionieren könnte mit uns. Zudem würde ich mich, wie Du, in einer wie auch immer gearteten neuen Beziehung, egal mit welchem Partner, mehr abgrenzen

@acre

Es ist wirklich außergewöhnlich, wie aufrichtig und selbstreflektiert Du mit der Situation umgehst.

Sowas würde ich mir auch wünschen.

Zitat von Caecilia:

auf mich zukäme und die Trennung und sein Verhalten hier differenziert betrachten könnte

Was nicht ist, kann ja noch kommen.

Ich möchte gar nicht mehr mit EX über die Trennung sprechen. Er hat sich für ein anderes Leben entschieden, ich habe m.E. nach alles versucht die Ehe und die Familie zu erhalten. Er wollte gehen, hat es nicht mehr ausgehalten so unglücklich mit mir zu sein(seine Worte)
Mit seinem Auszug u dem darauffolgenden Verhalten ist auch der Respekt ihm gegenüber ausgezogen.
Ich respektiere ihn als Mensch wie jeden anderen Menschen nicht weniger.
Ich mache ihn niemals vor den Kindern schlecht was ich aber ( natürlich bin ich nicht Jesus) auch sonst nicht mache und bin der Meinung das genügt.
Was er mir an Respektlosigkeit um die Ohren gehauen hat reicht für beide, damit ist auch gut und Schicht im Schacht.

Respektvoll, freundlich und höflich reicht.

Hatte letztens auch so eine Situation mit den kids wo ich aus Überfordeung grundlos ausgeflippt bin.
Habe mich dann auch entschuldigt u erklärt u die groß sagte dann: es ist ja auch schon Papas Schuld das du alles alleine musst.
Hmpf
Sie macht sich solche Gedanken obwohl ich nie so etwas äußere trotzdem

@DasWird Ich freue mich immer sehr wenn du von deiner neuen Beziehung sprichst. Aber kann es sein, dass du diejenige bist, die so bei sich angekommen ist, ganz jenseits der neuen schönen Beziehung?
Ich selber fühle mich jetzt trotz all meiner Dellen und Schwerkraftauswirkungen so viel wohler in meiner Haut als noch mit 20.

@Jamirah Ich weiß nicht, ob Respekt das Ziel ist. Mein Eindruck ist immer, dass dein Ex den Zugang zu seinen Kindern und eurem Leben nach und nach verloren hat. @DasWird hat mal geschrieben, dass jeder seine Elternrolle selbst finden muss. Auf der einen Seite stimme ich dem zu, auf der anderen Seite gehört halt auch ein Dorf dazu. Diese ganzen Kontakte auf dem Spielplatz, dem Elternabend, die Großeltern und Freunde und wer sonst noch dazu gehört, helfen mir sehr mich abzugrenzen, manches nachzumachen und meinen eigenen Weg zu finden. Wenn man sich dem so rigoros entzieht und seine Kinder wo ja so vieles dramatisches im Alltag passiert, nur noch alle 14 Tagen sieht, wie soll man dann noch den Zugang halten? Vielleicht ist es ihm durch Ignoranz einfach nur entglitten. Und inzwischen ist so viel verloren, dass es die Anstrengung nicht aufbringen will. Er ist ein Ar..

Zitat von Caecilia:

ich glaube sogar, dass ich, wenn ich den Ex in der jetzigen Lebensphase neu kennengelernt hätte und er vorher mit jemandem anderen eine Familie gegründet hätte, das durchaus gut funktionieren könnte mit uns.

Was für ein interessanter und schräger Gedanke. Ich glaube wir würden ohne die gemeinsame Erfahrung nicht mehr funktionieren.

@susi01ausflippen gehört dazu und sich vertragen ist dann schön. Ich fand es sehr entlastend, als mein Kind für sich die Verantwortlichkeit so sortiert. Es hat mich aus der Schusslinie für vieles gezogen und mein Kind kann seinen Papa trotz dieser Schuld lieb haben.

@acre: Bei uns ist es genau umgekehrt - wir funktionieren wegen der gemeinsamen Erfahrungen nicht mehr. Ich glaube, den größten Anteil am Scheitern unserer Beziehung hatte die Überforderung durch unsere berufliche Situation, die parallele Aufzucht dreier Kinder und dem, was das als Folgen nach sich gezogen hat. Das kann ich heute nicht mehr ausblenden.

Ich glaube aber tatsächlich, dass wir uns gut verstehen würden, vielleicht sogar ein Paar würden, wenn wir uns heute neu kennenlernen würden und dann ein Leben ohne diesen ganzen Stress führen könnten (was ja in der jetzigen Lebensphase möglich wäre). Er ist nicht grundsätzlich ein A... und wir passen prinzipiell schon recht gut zusammen.

@acre Ja, ich bin sicherlich viel mehr bei mir angekommen als mit 20.
Aber das war ich auch schon in der Beziehung mit Ex. Eigentlich war ich ein sehr zufriedener Mensch, zufrieden mit mir selbst und meinem Leben, trotz der labilen Art von Ex.
Ich konnte mich eigentlich relativ gut abgrenzen. Bis Ex die Probleme, die meiner Meinung nach seine waren, von mir ungefragt zu unseren machte.

Interessant finde ich, dass viele beschreiben, in einer neuen Beziehung würden sie sich mehr abgrenzen. Bei mir ist es genau umgekehrt. In der Ehe habe ich mich wie gesagt ziemlich stark abgegrenzt, wir hatten z.B. auch getrennte Finanzen, ich meinen eigenen Freundeskreis (er leider keinen), eigene Hobbies.
In der neuen Beziehung ist emotional viel mehr Nähe vorhanden. Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich mich bei so viel Nähe überhaupt wohlfühlen würde oder ich zu so was fähig bin.