23606

Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Balu85
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich hatte mir schon öfter vorgenommen es zu filmen und einem Kinderarzt zu zeigen... aber irgendwie ist das auch schwierig. In dem Moment wo das Kind austickt ist man im Schadensbegrenzungsmodus und kann und will ihm keine Kamera ins Gesicht halten.

NF hatte das mal gefilmt, auch damit sich die Maus das mal anschauen kann. Soweit ist weiß, fand sie das gefilmt werden an sich schon nicht toll.
Ich könnte mir vorstellen das es, je nach Ursache auch bei einigen sowas wie ein Emotionsausbruch ist. Irgendwas beschäftigt sie, sie können es aber nicht mitteilen, weil sie vielleicht selbst nicht wissen was es ist und wie sie es mitteilen können.
Ich versuche mir das mir das auch immer irgendwie vorzustellen wie es der Maus dabei geht...also ganz allgemein.
Wie könnte sie das mit ihrer Kinderlogik verstehen, das ist manchmal so simpel aber dennoch logisch kombiniert daran denkt man als Erwachsener gar nicht mehr.
Und irgendwo muss das alles ja auch hin. Wenn ihnen mal was sauer aufstößt (TV-aus z.B.) oder nix süßes mehr heute...den Kindern ist doch Wurst was zu viel Süßkram anrichtet. Es schmeckt....das ist doch das was zählt. Leben im hier und jetzt.
Deswegen bringen gefühlt auch so manche Strafen nichts. - Morgen kein TV weil es heute nicht geklappt hat.
Am nächsten Tag war am Ende alles super und dann darf man trotzdem nicht Fernsehen....alles so Kleinkram.

17.03.2024 05:15 • x 2 #9331


T
@Balu85 ja, da stimme ich dir vollkommen zu! Das sehe ich ganz genauso.

17.03.2024 05:17 • #9332


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


A
@Balu85 Ich habe das mit der Sicherheit auch nur so als anderen Blickwinkel gemeint, den man einmal abklopfen kann. Letztendlich signalisiert ihr alle drei, dass du mehr Zeit bekommen sollst, wenn es irgendwie mit deiner Arbeit passt. Und vielleicht ist es für die Mutter-Tochterbeziehung auch ganz gut, wenn sie mehr Spaßmama wird.

@Heffalump Man fühlt sich in diesen Ausrastersituationen manchmal so ausgeliefert und doof. Ich stelle dann meine eigenen Erziehungsfähigkeiten in Frage, ich habe Angst davor, was passiert wenn er das mit 17 noch macht. Er hat Angst davor mal jemandem richtig weh zu tun. Erst kommt diese unbändige Wut und dann der Zusammenbruch mit Scham. Und dann kommt von außen: das macht er nur, weil er sich sicher fühlt. Und ich denke mir, soll er sich weniger sicher fühlen damit uns das erspart bleibt.

Ich muss aber auch sagen, dass es sich langsam verwächst. Die Trennung war noch mal ein massiver Rückschritt. Aber die freundliche Beratungstante hat gesagt, es ist normal, wenn die Kinder nochmal ein bis zwei Jahre regredieren.

17.03.2024 09:47 • #9333


C
An alle mit Kindern mit Wutanfällen: Ich kenne das zwar von meinen Kindern nicht in dem Ausmaß, aber ich war selbst so ein Kind. Ich kann mich noch lebhaft an diese unbändige Wut erinnern und auch daran, dass ich dann quasi neben mir stand, irgendwie genau wusste, dass mein Verhalten jetzt völlig drüber ist - aber ich konnte den Wutanfall nicht stoppen. Hinterher war es mir immer schwer peinlich.

Ich bin in einer heilen Familie aufgewachsen, meine Eltern hatten einen liebevollen Umgang miteinander und mit uns Kindern, Gewalterfahrungen habe ich keine gemacht. Daran lag es also nicht.

Ich denke, es war ein Zusammenspiel meines Charakters mit den Umständen (KiTa und Schule hat für mich oft nicht wirklich gepasst, ich habe mich einfach oft anders gefühlt, so, wie wenn irgendwie immer Sand im Getriebe wäre).

Das Ganze hat sich verwachsen und ich kann heute durchaus auch noch sehr wütend sein, habe aber für mich gute Strategien gefunden, damit umzugehen. Hinzu kommt glaube ich, dass man als Erwachsene/r ja viel mehr die Wahl hat, wie man sein Leben und sein Umfeld gestaltet - schon ab dem (selbstgewählten) Studium hat für mich irgendwie alles viel besser gepasst und dadurch hat sich dann auch nicht mehr so viel Spannung in meinem Inneren aufgebaut.

Ich glaube nicht, dass ich AD(H)S, Asperger oder irgendsoetwas habe - bei entsprechenden Tests im Internet bin ich auch immer weit weg vom Cutoff.

17.03.2024 10:01 • x 2 #9334


M
Moin,
Ausraster gibt es hier auch ab und an-meistens liegt das bei ihm wohl an Müdigkeit.
Da hat man dann ne wilde Zeit
Er mag dann auch keine Nähe,meist setz ich mich dann auf den Boden (wegen Augenhöhe) und warte bis das Gewitter im Kopf aufhört.
Er kommt dann auch,kuschelt sich an und kann das so richtig nicht erklären-wie auch mit 5.
NF meinte auch mal was von ADHS,dafür ist es aber viel zu selten und er ist ansonsten nirgends darauf auffällig.
Was mich vielmehr nervt,ist die zwanghafte Einschulung nach Geburtsdatum,welche auch noch von Bundesland zu Bundesland verschieden ist.
Anekdote:
Ich wurde von der KiTa angesprochen,das er nicht bis 10 zählen könnte(mit 4 Jahren) und im Morgenkreis nichts sagt.Das wundere sie,da er sonst sehr,sehr pfiffig wäre und die Erzieher oft positiv überrascht.
Ich mit dem Zwerg bei einem Eis darüber gesprochen.
Morgenkreis?Keine Lust vor so vielen Kindern zu reden und es ginge sie nichts an.
Zählen bis 10?
Kann ich-hat dann fast fehlerfrei bis 10 gezählt.
Warum machst Du das dann nicht?
Papa! Ich will noch nicht in die Schule,ich will noch ein Jahr spielen
Hab den Erziehern von dem Gespräch erzählt.Sie haben sich das schon fast gedacht und finden eine Einschulung mit 5 auch zu früh und würden ihren Bericht auch so gestalten das er im Zweifelsfall noch ein Jahr bleiben kann,sie das aber nicht entscheiden können.
Termin zur Schulanmeldung:
Nachmittags 17 Uhr,schon mal gut.Zwerg ist müde von der KiTa,das geht nach hinten los.
Eine Lehrerin will ihn zum spielen holen während wir die Formalitäten klären.
Klappt nicht,Papa muss mit.
Gut,Papa mit.In dem Raum hat er sich gegenüber allem total verweigert,sich an mich gedrückt,keinen Ton gesagt-da ging überhaupt nix(mich hat das nicht überrascht).
Haben dann eine eindrückliche Mahnung bekommen an seinem Sozialverhalten zu arbeiten und seine Entwicklung zu fördern.
Ich musste mir auf die Zunge beissen und hab nur gesagt:Was sie nach 10 Minuten alles erkennen,könnt ich fast Ehrfurcht vor bekommen.
Wir raus,ins Auto-da lacht,plappert und singt der Zwerg drauf los
Was war das da gerade in der Schule,warum diese Totalverweigerung?
Ich mochte die Frau nicht
Was an der Frau mochtest Du nicht?
Die schwarzen Haare.
Man,jetzt Verkauf mich nicht für dumm.Was war das da gerade?
Papa,ich hab doch gesagt,ich will noch nicht in die Schule
Bei der Einschulungsuntersuchung lief das in deutlich abgemildeter Form wieder so.
Ergebnis:Rückstellung.
Wir da raus,zum Parkplatz,guckt er uns beide an und fragt:Geschafft?
Wie,was geschafft?
Er:Darf ich jetzt noch ein Jahr länger in der KiTa bleiben?
Wir als Eltern leicht irritiert ob dieser Frage und seinem nun offensichtlichen Plan:Äh ja,du hast noch ein zusätzliches Jahr in der KiTa.
Er ganz trocken:Gib mir Fünf
Ach so,seit dem Tag quatscht er im Morgenkreis,zählt wie ein kleiner Weltmeister,fing an seinen Namen zu schreiben.
Da denkt man sich auch:D Du kleiner Dre...Sa.. k,wenn das wirklich Dein Ziel war-gut gemacht

17.03.2024 10:07 • x 5 #9335


A
@Caecilia Ich war auch so ein Kind und manchmal macht es das noch ein bisschen schwerer, weil ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn du nur noch aus Wut bestehst. Aber du schreibst vollkommen richtig, es verwächst sich. Und mein Benefit heute ist, dass ich meine Emotionen sehr stark regulieren kann. Zorn ist manchmal noch fies, aber alles andere ist händelbar.
Es hat auch nichts mit der Trennung zu tun. Mein Kind war schon vorher so und äußere Einflüsse wie Schule und Kita haben eigentlich immer gepasst. Die Trennung hat manches intensiviert, aber auch da ist jetzt seit einem viertel Jahr Ruhe eingekehrt.

Mit dem zweiten Kind ist bei uns die Illusion von Erziehung flöten gegangen. Es sind unterschiedliche Menschen, die du begleiten kannst, aber wirklich formen (wenn man nicht ganz hart gegen die Persönlichkeit arbeitet) ist halt nicht.
Und so emotionsgeladene Kinder müssen sich anpassen und in diesem System ihre Nischen finden. Aber es dauert und manchmal sind alle Beteiligten ganz schön verzweifelt.

17.03.2024 10:18 • x 3 #9336


M
Balu,

Definitiv,Schichtleben ist eine eigene Welt und da kann sich ein aussenstehender schwer reinversetzen.So gibt es nur frei oder arbeiten-wochenende,Feiertage gibt es nicht mehr.Frei oder Arbeit,wobei Arbeit da sehr gut bezahlt wird.
Dieses allgemeine Rumgewusel nach Feierabend oder das Ausrichten auf WE entfällt komplett'was auch unschätzbare Vorteile hat.
Schlafrythmus komplett im Eimer,Sozialleben schwierig-man hat frei wenn andere Arbeiten oder umgekehrt.Dazu die eigenen Verpflichtungen und die der Freunde.
Noch besser wird es wenn sie auch Schicht machen nur halt mit einem anderen System oder mit Deinem versetzt.
Da ist ein Treffen schon fast wie Weihnachten....
Aber man lernt damit umzugehen und irgendwie fällt mir auf'das gerade unsere Gruppe sehr anfällig für Trennungen ist.
Wobei da das Wechselmodell schon fast der Königsweg ist-ich komme mit Urlaub so auf gute 45 % Übernachtungen und die zählen ja scheinbar zur Berechnung hauptsächlich.Wobei das für mich eigentlich die einfachste Form der Betreuung ist.
Dazu kommen Zeiten vor oder nach meinem Job damit NF ihrer Selbstständigkeit nachgehen kann.
So kommt es häufig vor'das er dort schläft,zur KiTa gebracht wird und ich ihn abhole und dann noch 3 bis 4 Stunden mit ihm verbringen bevor sie fahren und der Zwerg schlafen gelegt wird.
Stört mich auch nicht,diese Zeit kann man nicht nachholen und wie gesagt,die Zeit läuft so schnell und Kinder werden größer und selbstständiger,da ist intensive Betreuung nicht mehr so notwendig

17.03.2024 11:09 • x 2 #9337


J
@Caecilia, ich war auch oft böse und voller Wut. Das ist immer aufgetreten wenn ich mich bedrängt fühlte und nicht das machen konnte, was ich wollte. Manchmal war das Bedrängen fühlen für mich nicht mal fassbar. Der Erziehungsstil meiner Eltern war trotz Liebe sehr leistungsorientiert und auch unter uns Kindern sehr konkurrenzfördernd. Wir haben uns dadurch gehauen und gebissen. Manchmal konnte man die Ursache für Zorn nicht benennen, aber gefühlt hat man ihn. Und dann rausgelassen. Trotzdem hat man gelernt damit umzugehen und mit meinen Schwestern bin ich emotional sehr verbunden. Mein Therapeut sagte immer Gelassenheit gehört dazu, Verständnis und das Vermitteln eigener Grenzen . @maenneken beschrieb das Hinsetzen für Kleinere gut. Dein Kind ist sehr pfiffig. Meine Mädchen waren eher in sich gekehrt und ängstlich. Die Kleine noch immer. Die Große hat auch ihre Wut entdeckt und wurde dadurch viel selbstbewusster. Gefällt mir, auch wenn sie mir was vor den Latz knallt.

17.03.2024 11:22 • x 1 #9338


C
Zitat von Jamirah:
Das ist immer aufgetreten wenn ich mich bedrängt fühlte und nicht das machen konnte, was ich wollte. Manchmal war das Bedrängen fühlen für mich nicht mal fassbar.

Ja, das war es bei mir sicher auch. Ob meine Eltern leistungsorientiert waren, weiß ich gar nicht, wenn, dann eher subtil. Ich habe mich aber als Mittelkind (und auch nicht das einzige Mädchen) oft nicht gesehen gefühlt und war sehr eifersüchtig auf meinen jüngeren Bruder, gefühlt der Liebling meiner Eltern. Daher hatte ich oft das Gefühl, mehr leisten zu müssen, um dann genauso geliebt zu werden wie er (war sicher eher unterbewusst und geliebt gefühlt habe ich mich schon auch, nur halt nicht so sehr wie mein Bruder).

17.03.2024 11:39 • #9339


K
Ups, hier ist aber viel geschrieben worden.

Zwei Gedanken von mir:

Zitat von alleswirdbesser:
ABER nicht überall wird die Erlaubnis des Vaters gefragt bei der Ummeldung. Beim ersten Mal war es so, beim zweiten Mal, anderes Bundesland wollte niemand was vom Vater sehen, dabei hatte ich schon was..


Auf dem Meldeamt müssen beide Eltern nur beim Auszug aus der ehelichen Wohnung unterschreiben. Danach interessiert das dort niemanden mehr.
So ist es wohl offiziell geregelt. Jedenfalls hier.

Und dieses Recht, zustimmen zu müssen, ist eh nur ein Papierrecht. Wenn der betreuende Elternteil einfach ohne Zustimmung 500 km weit weg zieht, passiert genau nichts.

Der nichtbetreuende Elternteil hat von einer Trennung nur dann Vorteile, wenn er eh keinen Bock auf seine Kinder hat. Ansonsten ist der der Doofe (und damit immer auch das Kind / die Kinder).


Zitat von thegirlnextdoor:
In Fällen, in denen sich nachweislich beide kümmern möchten, sollte das alles ohnehin kein Thema sein.
Die Praxis zeigt... es ist alles überall dort ein Thema, wo es nicht beiden ausschließlich um das Kindeswohl geht sondern persönliche, niedere Motive mit hineinspielen..


Oh doch, auch da ist es durchaus ein Thema. Da muss Muttern nur überzeugt sein, dass Vatter nix taugt (oder umgekehrt) und schon haben wir den Salat.

Und auch, wenn man keine Alltagsentscheidungen mehr trifft (bzw treffen darf), ist das halbe Sorgerecht ja nun nichts, was man mal eben abgibt.
Immerhin sichert es, jedenfalls theoretisch, Mitspracherecht bei weitreichenden Entscheidungen. Es ist auch wichtig, wenn dem anderen Elternteil was zustößt.

17.03.2024 12:01 • #9340


C
Zitat von KomischerVogel:
Es ist auch wichtig, wenn dem anderen Elternteil was zustößt.

Spontan denke ich das auch - wobei ich nicht sicher bin, wie der Ablauf bei alleinigem Sorgerecht wäre, also, ob da nicht trotzdem der andere Elternteil die erste Option wäre.
Auf jeden Fall ist das alleinige Sorgerecht bei mir überhaupt nichts, was ich anstreben würde. Wir sind beide Eltern dieser Kinder und trotz aller Schwierigkeiten ist es m.E. gut für diese, wenn wir wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen und auch formal beide für sie (bzw. in unserem Fall K3) verantwortlich sind.

17.03.2024 12:23 • x 1 #9341


alleswirdbesser
Zitat von thegirlnextdoor:
tja, bei mir geht es eben nicht anders, also komm du mir immer weiter entgegen.

Eben, das ist der Punkt. Ich habe mich jahrelang nach den Arbeitszeiten und den „Launen“ des AG meines NM gerichtet. Warum sollte ich es weiterhin tun, nachdem er ging, wegzog und sich mehr um fremde Kinder kümmerte als um unsere? Okay, ich tat es trotzdem, was hatte ich für eine Wahl? Wenn er sein WE absagte, dann war es so. Er holte es nicht etwa nach, sondern kam in dem Monat eben nur einmal, um die Kinder zu sehen. Urlaub - war schon schwierig, als wir noch eine Familie waren, er bekam während den Ferien nicht immer seinen Wunschurlaub genehmigt, als mit der Schule doppelt so viele Tage abgedeckt werden mussten, wurde es schwierig, er legte zumindest die Schichten so, dass er vormittags da war und ich ab Mittag übernehmen konnte, inklusive Minusstunden bei mir. Im Jahr der Trennung hat er vergessen die Schichten entsprechend einplanen zu lassen. Ich habe ihn das vorgeworfen, er war sauer, wir hatten einen Streit. Er war sich echt keiner Schuld bewusst, dass drei Ferienwochen für die Kinder zumindest mal am Vormittag keine Betreuung da war. Er hat’s vergessen, ist halt so. Das Problem hat sich von selbst reguliert, er ging mitten in den Ferien und ich war nicht arbeitsfähig.

Heute bin ich froh, dass die Kinder schon groß sind und die Hälfte der Ferien allein bleiben können. Denn er sieht überhaupt kein Problem darin sie nicht zur Hälfte zu betreuen. Geht nicht - basta.

Warum genau muss ich bei so einer Einstellung auf etwas Rücksicht nehmen? Ich nehme alles hin, da ich nicht vorhabe ihm die Kinder aufzuzwingen, aber wären sie noch kleiner, würde das gewaltig auf ihre Kosten gehen und mir beruflich weiterhin jede Flexibilität rauben. Und dann bekam ich gesagt, dass das Geld für seine Überstunden nur ihm gehören würde, denn ich hätte ja selbst welche machen können.

Das geht übrigens kaum, da ich während der Arbeitszeit regelmäßig verschiedene Termine wahrnehmen muss, bei zwei Kinder plus meine eigenen Termine, komme ich oft an die Grenze. Interessiert ihn das? Nein.

Und ja, während der Corona, als er zuhause saß, und ich wie gewohnt weiter arbeiten musste, kam nie, nicht mal die Frage, ob wir Hilfe bräuchten. Die Kinder mussten allein mit dem Homeschooling klarkommen und allem, was dazu gehörte. Er saß mit Next und ihren Kindern daheim. Auch später, als er keine Arbeit hatte, hatte er nicht mehr Zeit für die Kinder, denn er musste sich ja bewerben. Wo ist da bitte die Rücksicht oder das Verständnis dafür, was ich seit der Trennung alleine leiste? Ich sehe nichts, er richtet sich nur nach sich selbst.

Es hört sich jetzt sehr frustriert an und ja, es kommt ein bisschen hoch, wenn ich darüber schreibe, aber sind ja schon bald sechs Jahre und da ist das alles passiert und hat sich auch ein bisschen relativiert, da die Kinder älter werden. Ich bin ihm nicht wirklich böse, und er ist trotzdem ein guter Vater, zumindest nach seinem Verständnis. Oft helfen mir seine Eltern, weil sie in der Nähe wohnen, das ist der Beitrag, den er leistet - die Großeltern einspannen. Früher hat mir das alles viel mehr ausgemacht. Und es gibt heute noch Tage, wo ich verzweifle, weil ich mich nicht in zwei teilen kann, oder nach mehreren Terminen und etlichen Minusstunden mich frage, wie ich das packen soll. Aber bisher habe ich es geschafft. Ich hoffe das bleibt so.

17.03.2024 12:40 • x 8 #9342


alleswirdbesser
Zitat von Balu85:
wenn sie wieder arbeiten kann eine Stelle sucht wo sie zumindest theoretisch immer für die Maus da sein kann. Quasi als Backup. So kannte ich das von zuhause und meine Mutter empfand das als völlig normal und auch logisch, das der der mehr zu benötigten Familieneinkommen beitragen kann da unterstützt wird.

Würdest du das im umgekehrten Falle auch so sehen? Wenn du einen Job suchen würdest, um immer springen zu können, wenn es um das Kind ginge, dafür keine Schichtzuschläge bekämst und weniger in der Tasche hättest als deine Frau, wäre das für dich wirklich der Grund, warum sie mehr zu sagen hätte als du? Nur weil du dich beruflich so hinbiegst, um mehr für das Kind da sein zu können?

Ich habe es schon mal erwähnt, einmal während den Ferien hatte NM Urlaub, kümmerte sich um die Kinder und ich ging arbeiten. Dieses Gefühl hatte ich bis dato noch nie, selbst während der Elternzeit (mit Minijob). Ich konnte mich komplett auf die Arbeit konzentrieren, musste nicht um Punkt 12 rennen, um die Kinder pünktlich, aber dennoch als Letzte, abzuholen, ich kam nach Hause und das Essen war fertig. Auch wenn ich trotzdem noch waschen, bügeln, aufräumen musste, war es absolut die entspannteste Zeit ever.

Nach der Trennung sind das die Ferienwochen, in denen ich kinderfrei habe. Selbst wenn ich dann viel länger arbeite als gewöhnlich, so muss ich nicht hetzen und mich nach nichts richten. Es ist ein ganz anderes Gefühl, als wenn man permanent sich nach den Kinderbelangen richten muss und den ganzen Tagesablauf nicht frei bestimmen kann.



Der Vielverdiener ist nicht zwingend der mit Mehrbelastung. Das ist in meinen Augen der, der vielleicht nur halbtags oder gar mehr arbeiten geht, sich aber zum größten Teil um die Kinder und den Haushalt kümmert und immer auf Abruf bereit steht, wenn das Telefon klingelt und die Kita verlangt, dass das spuckende Kind schnell abgeholt werden soll und drei Tage daheim bleiben.

17.03.2024 13:06 • x 3 #9343


T
@alleswirdbesser es ist leider immer noch ein Klischee, dass eine Frau mit Teilzeitjob oder Halbtagsjob, die 50% arbeitet und zu 80% tagsüber die Kinderbetreuung leistet und den Haushalt macht, das chilligere Leben hätte. Sehe ich persönlich absolut nicht so, vor Allem wenn man mit Kind alleine ist.
In einer funktionierenden Beziehung, wo der andere sich am Wochenende (zuverlässig, weil er da ist!) auch viel ums Kind kümmert, sieht es noch etwas anderes aus.
Aber Arbeiten + Haushalt + Kinder alleine = mehr als jede Vollzeitarbeit. Und ich kenne selbst eine Ärztin, die im KH arbeitet (und Mutter ist), die das so sieht.
Wir kennen auch viele Leute (Männer wie Frauen) die sehr dankbar sind, sich tagsüber in den Vollzeitjob verkrümeln zu können, da weniger anstrengend als Haushalt + Kinder. (Und die arbeiten nicht alle in Beamten-Schreibtischjobs. Da sind auch Leute aus dem KH dabei oder höhere Postitionen, die ständig auf Achse und am durch die Weltgeschichte reisen sind.)
Es wird leider gesellschaftlich immer noch nicht gehen. Eine große Ungerechtigkeit in meinen Augen.

17.03.2024 13:11 • x 2 #9344


alleswirdbesser
Zitat von KomischerVogel:
Auf dem Meldeamt müssen beide Eltern nur beim Auszug aus der ehelichen Wohnung unterschreiben. Danach interessiert das dort niemanden mehr.
So ist es wohl offiziell geregelt. Jedenfalls hier.

Als mein NM sich ummeldete, also aus dem ehelichen Haus, bekam ich das nicht mal mit.

Und als ich umgezogen bin, wurde nicht danach gefragt, ob es die eheliche Wohnung war, die ich verließ, sie Wollten lediglich die Unterschrift des Vaters sehen. Beim zweiten Mal habe ich die Unterschrift im Voraus besorgt - keiner wollte sie haben

17.03.2024 13:27 • x 1 #9345


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag