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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von Jamirah:
Bei meiner Tochter war gestern mal wieder Wut angesagt. Ex ist aus dem KH entlassen,Next wieder da und er hat ihr gesagt, dass er mal Ruhe braucht. Er ruft sie mal wieder an.

Ja, das war zu befürchten. Deine Tochter tut mir so leid. Was für ein A...

Und ja, @acre hat recht, wenn sie sagt, dass man sich noch so sehr Mühe geben kann, die Trennung für die Kinder so sozialverträglich wie möglich zu gestalten - wenn der andere Elternteil da querschießt und seiner Verantwortung nicht gerecht wird, wird es einfach sehr schwierig.

Ich habe vorhin in der Bahn zufällig ein Interview mit Nicola Schmidt (Trennung ohne Drama) gelesen. Sie argumentiert ja sehr in die Richtung, dass eine Trennung bei Kindern nicht unbedingt Schäden hinterlassen muss, sondern dass sie auch daraus lernen können. Wenngleich ich gewisse Lerneffekte nicht anzweifle, glaube ich das nicht, sondern fürchte, dass irgendein Knacks immer zurückbleiben wird, auch dann, wenn die Eltern, den Umständen entsprechend, alles richtig machen.

10.03.2024 00:51 • x 2 #9136


Wollie
Zitat von Caecilia:
Wenngleich ich gewisse Lerneffekte nicht anzweifle, glaube ich das nicht, sondern fürchte, dass irgendein Knacks immer zurückbleiben wird, auch dann, wenn die Eltern, den Umständen entsprechend, alles richtig machen.

ich lese ja still mit, da ich an einem ganz anderen Punkt stehe. Meine Kids sind mittlerweile erwachsen, im Beruf oder noch im Studium, die Trennung liegt fast 10 Jahre zurück und ich bin mittlerweile in der Ehe 2.0 angekommen und meine Exfrau hat seit Jahren auch einen neuen Partner. Wir haben ab und zu Kontakt, man kennt sich und respektiert sich und wir können normal miteinander umgehen. Das Alte ist vorbei.
Was das Thema Knacks angeht, bin ich der Meinung, dass eine Trennung manchmal besser und vor allem ehrlicher ist, als wenn, im Gegenteil, die Kinder jahrelang Streit, Unfriede usw. miterleben müssen. Ich glaube, dies schädigt sie noch viel mehr, als eine klare Trennung, wo dann aber beide Eltern versuchen, das Beste für die Kids zu machen. Dies haben wir so gemacht und ich glaube nicht, dass die Kids davon einen Knacks davongetragen haben. Eher von den ganzen Spannungen vorher. Ich glaube, dass letztendlich wirklich wichtig ist, dass die Kinder wissen, dass immer noch beide Elternteile da sind und sich kümmern. Leider ist dies in der Realität nicht immer so.
Meine Frau kommt aus einem ganz üblen Elternhaus, mit Gewalt und Alk., und hat davon ihren Knacks wegbekommen. Die wäre froh gewesen, wenn ihre Mutter sich von ihrem A....vater getrennt hätte.
Deshalb ist Trennung nicht immer die Vollkatastrophe für die Kinder. Aber auch hier, es kommt immer auf den individuellen Fall an. Und die Art und Weise der Trennung, und die ist leider oft unterirdisch, vor allem wenn irgendwo Next auf dem Spielfeld ist.
An alle, die sich hier durchkämpfen: Ihr macht dies einfach gut....macht weiter so, es zahlt sich aus.

10.03.2024 08:23 • x 2 #9137


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


W
@acre Hi. Wir haben am 19.3 unser „Hilfeplan“ - Gespräch und lernen die Frau dann kennen. Ich bin sehr neugierig.
Ansonsten ist der Austausch bei uns nachwievor schwankend und unser Verhältnis schwierig. Mein Anwalt hat den Zugewinn ausgerechnet, das wird dann die nächste Aggressionswelle auslösen.
Wechselmodell würde bei uns überhaupt nicht funktionieren und das wollen die Kinder auch nicht.
Aber ich muss sagen, dass ich für mich Fortschritte in der Therapie mache. Ich komme meinen Mustern auf die Spur und irgendwie komme ich innerlich immer mehr zu Ruhe, kann einzelne Momente genießen. Schönes Gefühl gerade

10.03.2024 09:16 • x 7 #9138


R
@Wollie
Bei vielen hier, auch bei @acre @Caecilia oder mir gab es vorher keine jahrelangen Streits, keinen Unfrieden oder ähnliches. Es kam insgesamt für uns aber auch für die Kinder aus heiterem Himmel.
Ich kann mir vorstellen das die Kinder da sehr ins Zweifeln kommen ob sie ihren Gefühlen überhaupt trauen können, eigentlich wie wir ja auch. Da kann Grundvertrauen erschüttert werden.

10.03.2024 10:32 • x 7 #9139


Wollie
Wir hatten diese jahrelange Streitigkeiten und Probleme, deshalb war bei uns die Trennung die logische Konsequenz. Kam nicht aus dem Nichts.

10.03.2024 10:45 • x 2 #9140


S
Heute zufällig diesen Artikel zum Wechselmodell gelesen, ganz interessante Perspektive aus der Kindersicht, Jahre später, bei Interesse:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/abre...34195.html

10.03.2024 10:56 • x 1 #9141


C
Zitat von Wollie:
Meine Kids sind mittlerweile erwachsen, im Beruf oder noch im Studium,

Danke, Wollie, für Deine Perspektive! Das ist bei uns bei den beiden Großen auch so, allerdings ist die Trennung erst ein gutes Jahr her und der Kleine ist noch zu Hause - wir haben also noch nicht so viel Abstand, leider.
Zitat von Wollie:
Was das Thema Knacks angeht, bin ich der Meinung, dass eine Trennung manchmal besser und vor allem ehrlicher ist, als wenn, im Gegenteil, die Kinder jahrelang Streit, Unfriede usw. miterleben müssen. Ich glaube, dies schädigt sie noch viel mehr, als eine klare Trennung, wo dann aber beide Eltern versuchen, das Beste für die Kids zu machen.

Mit Sicherheit. Bei uns war es allerdings auch so wie bei @robrt, dass wir aus meiner Sicht (und wohl auch aus der der Kinder) ein schönes Familienleben hatten. Da bin ich dann schon recht sicher, dass es für die Kinder besser gewesen wäre, wenn dieses weitergeführt worden wäre. Wenn vorher dauerhaft schlechte Stimmung und Streit vorherrschten, ist das auf jeden Fall anders.
Zitat von Wollie:
dass immer noch beide Elternteile da sind und sich kümmern.

Ja, das ist ein ganz entscheidender Punkt. Deswegen finde ich auch so ein Verhalten wie das von @jamirahs Ex so schlimm - das macht es für die Kinder, die es ohnehin schon schwer haben, ohne Not noch schlimmer.
Zitat von Wollie:
Deshalb ist Trennung nicht immer die Vollkatastrophe für die Kinder. Aber auch hier, es kommt immer auf den individuellen Fall an. Und die Art und Weise der Trennung, und die ist leider oft unterirdisch, vor allem wenn irgendwo Next auf dem Spielfeld ist.

Ja, s.o.. Art und Weise der Trennung waren bei uns auch unterirdisch (Warmwechsel mit Next im Spiel). Das haben aber die Kinder zum Glück, wenn überhaupt, nur zum Teil mitbekommen.

10.03.2024 11:08 • x 4 #9142


C
Zitat von SchlittenEngel:
Heute zufällig diesen Artikel zum Wechselmodell gelesen, ganz interessante Perspektive aus der Kindersicht, Jahre später, bei Interesse:

Kannst Du eventuell in ein paar Sätzen zusammenfassen, worin es in dem Artikel geht, also warum für den Autor das Wechselmodell im Nachhinein schlimm war? Klingt interessant, ist aber leider hinter einer Bezahlschranke bzw. man muss sich anmelden.

10.03.2024 11:10 • x 1 #9143


S
@Caecilia

hab ihn Dir geschickt, Zusammenfassung gern, kann ich nur grad nicht;-)

10.03.2024 11:26 • x 2 #9144


A
@SchlittenEngel Der ist leider hinter der Paywall. Ebenso wie der https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf...71419.html den ich auch gern gelesen hätte.

@Caecilia Ich glaube Knacks ist ein zu hartes Wort. Ich verwende lieber Spuren. Vielleicht gibt es aber die Möglichkeit, dass es nicht nur negativ verstanden wird.

@robrt Meine Kinder sind auch aus einem sehr sicheren warmen Nest gefallen. Es ist für sie einfach dramatisch. Mittlerweile denke ich aber, dass wir als Paar die Krise (wenn er geblieben wäre) nicht gut überstanden hätten. Vielleicht wäre es dann wie bei @Wollie geworden.

@Wüstenfee Ich würde mich sehr freuen, wenn du dann berichtest.
Die interessante Frage bei euch (total hypothetisch) wäre ja, wäre euer Umgang miteinander und sein Umgang mit den Kindern ein anderer, wenn von vornherein klar gewesen wäre, dass das angestrebte Modell ein Wechselmodell sein muss?

Ich wollte auch gar nicht Werbung für das Wechselmodell machen. Ich habe zwei Familien im Freundeskreis, die nach dem Namen ein Wechselmodell haben und das sehr unterschiedlich leben. Das Interessante für mich war nur, dass es wahrscheinlich besser ist als sein Ruf und Kinder Alltag mit beiden Eltern brauchen, damit sie enge Bindungen schaffen können. Wenn das aber vorhanden ist, ist es eine Chance für Väter, die sie in der Kernfamilie nicht hatten.

10.03.2024 11:32 • x 2 #9145


EngelohneFlügel
Bei uns ist die aktuelle Situation so, das die Kinder das Wechselmodell wollen weil sie sich die gleichmäßige Aufteilung wünschen um den Stress den ihre Mutter ständig macht zu kompensieren. Sie kennen beide diese Umgangsform von ihren Freunden aus der Schule. Auch die Familienhilfe erwähnte schon das dies eine gute Option bei uns wäre und meine Freunde die mich seit der Trennung begleiten sowieso. Problem nur, das sieht die Mama so überhaupt nicht ein. Ob es der Wegfall des Unterhalts wäre und die Gefahr sogar an mich zahlen zu müssen aufgrund ihrer Einkünfte oder einfach nur um die Kids und mich weiter zu schikanieren bleibt offen. Ich weiß nur das die 14-Tage Regel die ja nur eine Übergangslösung des Gerichts war bis weitere Punkte geklärt sind bei uns absoluter Müll sind. Ich muß die Kinder Sonntag Abend zurück bringen, vor dem ganzen Streit blieben sie bis Montagmorgen und gingen von hier direkt zur Schule. Es ist jedes mal Stress am Sonntag und teils Tränen deswegen und ich kann erstmal nichts machen außer weiter kämpfen. Dabei liegt es hier nicht an den beteiligten Ämtern und Stellen sondern einzig an der Mutter. Es ist so zum kotzen jedes mal.

10.03.2024 11:38 • x 5 #9146


C
Zitat von acre:
Ich habe zwei Familien im Freundeskreis, die nach dem Namen ein Wechselmodell haben und das sehr unterschiedlich leben.

Magst Du dazu mal was schreiben (gerne etwas verfremdet natürlich)?

10.03.2024 11:39 • x 1 #9147


C
Zitat von EngelohneFlügel:
Ob es der Wegfall des Unterhalts wäre und die Gefahr sogar an mich zahlen zu müssen aufgrund ihrer Einkünfte

@EngelohneFlügel: Das klingt echt schlimm bei Euch.
Das Obige ist ein großes Problem, finde ich - also, dass bei Entscheidungen für bestimmte Betreuungsmodelle immer auch finanzielle Überlegungen mit reinspielen (oder auch andere Dinge wie z.B., dass ein ET freie Zeit mit Next möchte) und es fast nie ausschließlich um das Wohl der Kinder geht.

10.03.2024 11:42 • x 2 #9148


A
Zitat von EngelohneFlügel:
Ob es der Wegfall des Unterhalts wäre und die Gefahr sogar an mich zahlen zu müssen aufgrund ihrer Einkünfte

Das ist auch ein positiver Aspekt des gesetzlich bestimmten Wechselmodell. Man muss dann schon echt gut begründen, warum es nicht klappt.
Allerdings weiß ich nicht, wie sich der ja auch in australischen Großstädten, angespannte Wohnungsmarkt sich auswirkt. Wir können uns ein Wechselmodell schlichtweg nicht leisten. Eine vergleichbare Wohnung hier zu finden, ist unbezahlbar.


Zitat von Caecilia:
Magst Du dazu mal was schreiben (gerne etwas verfremdet natürlich)?

Ich glaube, der größte Unterschied ist in der Trennungsabwicklung erfolgt (bei beiden war kein Next involviert). Die einen hatten eine Paarberatung, die dann zu einer Trennungsberatung führte und die anderen haben sich in Coronahochzeiten getrennt und konnten dann 1,5 Jahre nicht auseinander.
Die einen sind sehr flexibel, sprechen sich viel ab und probieren einfach aus welche Zeitabstände für sie gut sind. Jetzt gibt es da einen neuen Partner mit Kind und die Kinder alternieren, weil sie Patchwork ziemlich kacke finden.
Die anderen wechseln stur im wöchentlichen Modus, streiten um jeden Pups und ziehen ihr Kind in jeden Streit, vollkommen unbeabsichtigt mir rein.

Ich würde von außen sagen, dass meine Kinder eine größere Stabilität haben, auch wenn die Trennung bei uns viel frischer ist. Die beiden Wechselkinder bevorzugen aber absolut ihr System. Ich bin sehr gespannt, wie es in ein paar Jahren ist, wenn sie in die Pubertät kommen.

10.03.2024 12:29 • x 1 #9149


K
Zitat von Jamirah:
@acre, aber dann muss alles stimmen, der Papa den Kindern sehr zugewandt sein und richtig auf sie eingehen nach der Trennung. Lebt man als ...


So unfair ist das Leben.
Meine Ex wäre heilfroh, so einen Papa als Ex zu haben. Zahlen gerne, ansonsten bitte hinterm Mond sitzen.
Ich hingegen hätte gerne eine Mutter als Ex, die sich einen engagierteren Vater wünscht.

@acre

Die Gedanken, ob ein besseres Verhältnis zwischen Vater und Kindern durch Trennung entsteht, ist nicht uninteressant.
Ich denke aber, dass das regelmäßig nicht so sein wird.
In einem Wechselmodell mag das so sein, in fast allen anderen Fällen ist das wohl eher nicht so. Man wird zum lieben Wochenendonkel, das ist leider so.

Klar würde ein Wechselmodell das ändern. Das wird es hier aber nicht als Standard geben. Dafür ist das Residenzmodell viel zu lukrativ für die (in der Regel) Mütter.

10.03.2024 12:40 • x 1 #9150


A


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