Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

@Susi01

Hat NextiMopsi selbst auch Kinder ?

@Susi01 Ich würde einfach davon ausgehen, dass sie vorher spielt und abgelenkt ist. Dann sitzt sie am Tisch, hat Druck von unten und oben und merkt, sie muss aufs Klo. Vorher hat sie vielleicht einfach nicht daran gedacht. Ich finde das total legitim.
Ich finde aber auch den Wunsch von Ex beim Essen nicht aufstehen zu müssen legitim. Die Umsetzung, wie die Kinder es erzählen, ist fragwürdig und ungünstig.
Es gibt sanftere Lösungen.

Die erhöhte Schwierigkeit ist ja, dass ihr jeweils allein seid. In der Kernfamilie kann man sich bei solchen Themen ja gut abwechseln oder es macht der, den es weniger stört. Ich habe bei uns immer alles Erbrochene beseitigt, weil Ex noch draufgereihert hätte. Dafür hat er andere Sachen übernommen, die ich widerlich finde. Diesen Luxus hast du ja nicht.

Ich würde aber versuchen eine Brücke zu schlagen. Du kannst sagen: Du, ich arbeite mit ihr dran, dass sich ihre Zeit ändert, aber sei du entspannter und hör auf, ihr zu verbieten, dass sie gehen darf.

Bekannte von uns haben auch sehr unterschiedliche Erziehungsstile und das Kind läuft jetzt mit einem Haufen Themen im Bauch herum, die es jeweils einem Elternteil nicht erzählen will/darf.

Zitat von Caecilia:

also würde ich gar nichts machen - vermutlich sogar nicht mal sie vor dem Essen fragen oder auf die Toilette schicken - das gibt dem Thema viel zu viel Aufmerksamkeit.

Naja, in dem Alter fragt man Kinder doch automatisch bevor man von zu Hause los geht, ob sie noch mal müssen. Mal sagen sie ja, mal nein und manchmal sucht man 10 Minuten später die nächste Gelegenheit und ärgert sich über Schneeanzüge. Ich würde das einfache nachfragen nicht dramatisieren.

Zitat von Caecilia:

Das Problem unterschiedlicher Erziehungsstile ist übrigens gar nicht unbedingt nur ein Patchworkding

Aber es funktioniert anders. In der Kernfamilie kriegst du ja viele Situationen sofort mit und kannst ganz unbeschwert nachfragen. Wärt ihr noch zusammen, aber hättet aus welchen Gründen auch immer, euch für zwei Wohnungen entschieden, könntest du die Diskussion mit Ex führen wo euer Kind lebt.

Wären Susi und Ex noch zusammen, würde sie es wahrscheinlich einfach machen bis K2 von alleine anderen Zeiten hat, und Ex würde es noch nicht mal auffallen und er müsste sich keine autoritären Erziehungsmaßnahmen überlegen.
So, ist das Thema aber auf dem Tisch.


Im Patchwork kriegt man die Dinge ja zeitlich verspätet erzählt, aus eine dramatischen Kindersicht (vielleicht hat Susis Ex auch nur gesagt, Ach, bleib doch mal sitzen, und bei den Kindern kam es viel härter an). Und dann steht man da, nimmt sein Kind ernst, muss Fragen finden, die das Kind nicht in eine Zwickmühle bringen und im nächsten Schritt sich überlegen, ist dieses Thema die Anstrengung wert mit Ex in Kontakt zu treten, wie trete ich mit ihm in Kontakt, müssen die Kinder manches auch einfach aushalten usw. usf.

Wir hatten neulich eine Diskussion, wo wir unterschiedlicher Ansicht waren und dann hat Ex zu mir gesagt, Du hast Recht. Es muss für euch drei funktionieren. Sie sind so viel mehr bei dir. Im Umkehrschluss kann er sich aber auch darauf verlassen, dass ich ihm aus manchen fragwürdigen Entscheidungen keinen Strick drehe.

@Susi01 auch wenn du es eigentlich nicht willst, kann ich gelegentliche Treffen zu viert sehr empfehlen. Man sieht, wie Kinder und Ex miteinander umgehen. Man sieht, ob da plötzlich fremde Kindern stehen, die sich irgendwie anpassen. Man sieht, ob der andere vielleicht was macht, was im eigenen Umgang ganz hilfreich sein könnte und übernimmt es, oder man sieht red flags, die man dann auch vorsichtig ansprechen kann.