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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

D
15 und 19

13.02.2024 17:16 • #8746


J
Das ist schön, dass ich das falsch gesehen habe @ acre und Du Deine innerere Sicherheit nach der Trennung nicht neu für Dich finden musstest. Bei mir war es so. Natürlich wusste ich, was ich arbeitstechnisch kann, was ich für Kinder und Freunde und Familie bin, aber in mir ist erst einmal etwas abhanden gekommen. Die Sicherheit des gelebten und geliebten Lebens. Für mich war das nicht gleichzusetzen mit fehlendem Selbstwert, obwohl ich anfangs ganz schön verzweifelt alles in Frage gestellt habe, sondern meine Vorstellung von wie schaffe ich es ohne ihn. Das hat meine innere Sicherheit stark beeinflusst. @ Caecilia die Große
musste nun doch über die Therapie sprechen. Sie hat mir ein bisschen erzählt. Fragen, was sie Gutes und was sie nicht so Gutes von Papa in Erinnerung hat. Sie reden darüber wie sie sein Verhalten nach der Trennung findet. Darüber musste sie mit mir nicht sprechen. Das so sagt sie, klärt sie mit der Therapeutin. Aber sie wurde gefragt, ob Mama mal gesagt hat, dass sie Eigenschaften von Papa hat, die ich bemängle. Das hat sie mir sagen müssen, vielleicht wegen Loyalitättskonflikten. Aber wir haben uns in den Arm genommen. Ich habe dann lange mit ihr gesprochen, dass mich zwar einiges an ihr stört, aber nie was mit Papa zu tun hat. Das hat sie sehr erleichtert. Sie findet die Therapie gut. Vielleicht ist da doch so eine versteckte Angst vor der Grausamkeit, dass man wegrennt vor den Kindern.

13.02.2024 18:45 • #8747


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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C
Zitat von DasWird:
15 und 19

Wie meine beiden Jüngeren.
Der Mittlere wohnt bei uns nicht mehr zu Hause - aber ich habe gerade auch mit allen eine recht gute Zeit (mit K1 natürlich auch, der ist schon länger ausgezogen).
Manchmal habe ich Angst, dass sie so nett zu mir sind, um mich zu schonen.
Ihr seht - man ´kann es mir nicht recht machen. Vielleicht ist es ganz gut, dass sich K3 zumindest immer lauthals über die Wohnsituation beklagt.
Es gilt zwar kleine Kinder - kleine Sorgen; große Kinder - ...) und ja, es gibt auch mit großen Kindern Probleme und Stress - aber die Sorgen sind anders gelagert. Sie sind für einen Großteil ihres Krams selbst verantwortlich, also dieses permanente Mitdenken und für andere Mitorganisieren fällt weg. Das finde ich schon sehr entlastend.

13.02.2024 18:48 • x 3 #8748


C
Zitat von Jamirah:
Aber sie wurde gefragt, ob Mama mal gesagt hat, dass sie Eigenschaften von Papa hat, die ich bemängle. Das hat sie mir sagen müssen, vielleicht wegen Loyalitättskonflikten. Aber wir haben uns in den Arm genommen. Ich habe dann lange mit ihr gesprochen, dass mich zwar einiges an ihr stört, aber nie was mit Papa zu tun hat. Das hat sie sehr erleichtert. Sie findet die Therapie gut. Vielleicht ist da doch so eine versteckte Angst vor der Grausamkeit, dass man wegrennt vor den Kindern.

Ich finde es sehr gut, dass Deine Große da mit Dir drüber gesprochen hat. Das mit den Eigenschaften vom Vater ist so ein Thema, das wir hier glaube ich noch gar nicht hatten und über das ich auch manchmal nachdenke. So richtig stören tut mich da nichts - aber gerade K1 und K3 bringen manchmal Äußerungen, bei denen ich zu 99% sicher bin, dass sie vom Ex stammen. Da muss ich mir dann manchmal auch auf die Zunge beißen. Die optische Ähnlichkeit vor allem von K1, in Teilen auch K3 (K2 sieht aus wie ich) mit ihrem Vater juckt mich dagegen überhaupt nicht.

In @mcmattens Thread hatten wir es gerade auch von verlorener Grundsicherheit der Kinder durch die Trennung. Und ja - ich glaube auch, dass meine Kinder manchmal Angst haben, dass ich auch noch wegrenne. Bei jüngeren Kindern ist das vermutlich noch schlimmer.

13.02.2024 18:55 • x 2 #8749


A
Zitat von DasWird:
15 und 19

Ich hoffe, schon früher auf mehr Unabhängigkeit. So in den nächsten zwei bis drei Jahren erhoffe ich mir viele Sprünge ihrerseits. Alleine mehr als drei Stationen Bahn fahren, sich morgens eigenständig pünktlich fertig machen und wenn ich sie dazu kriegen könnte das Kochen zu übernehmen.
Es gibt auch so viele so wunderbare Momente zwischen uns dreien. Wir haben einen guten Rhythmus miteinander. Vielleicht muss jetzt wieder das Herz dem Kopf folgen.

@Jamirah Nein, weder mein Selbstwert noch meine Selbstsicherheit ist in Frage gestellt, aber die Notwendigkeit der Organisation macht mich irre.

Ich erwähne auch manchmal die blöden Eigenarten ihres Vaters, die sie haben, aber ich kann ihnen auch sagen, welche wundervollen Anteile von ihm sie in sich tragen. Er und ich sind ja einfach ihre Grundlage fürs Leben, wie sie sich daraus formen, ist aber ihre Angelegenheit.


Zitat von Caecilia:
Bei jüngeren Kindern ist das vermutlich noch schlimmer.

Das kommt sicher auf die Umstände an. @Unterwegs2023 schrieb ja mal, dass die jüngeren noch Zeit haben, sich neu zu orientieren und vielleicht ist da etwas dran. Vielleicht ist das Alter gar nicht so entscheidend, sondern die Zugewandtheit des Verlassers.

13.02.2024 22:00 • x 2 #8750


C
@acre: Da kann ich Dich beruhigen - diese Dinge konnten meine alle so mit 10/11, auch ohne Trennung. Das heißt nicht, dass sie es immer gemacht haben, wenn ich es von ihnen wollte , aber wenn Not am Mann war und sie wussten, dass es laufen muss - dann lief es.

Zugewandtheit des Verlassers: Ich weiß nicht, vielleicht. Ich glaube, für meine Kinder (nicht für alle von ihnen in gleichem Maße), war das Konstrukt Familie ein stärkerer Rückhalt als die Summe der Einzelpersonen. Ich fürchte also, mein Ex könnte diesen Verlust auch nicht mit maximaler Zugewandtheit ausgleichen .

Aber Du hast auf jeden Fall damit Recht, dass jüngere Kinder dieses Familie-als-Rückhalt-Gefühl eher wieder neu erfahren können. Allerdings haben sie halt auch schon mal das Scheitern eines solchen Konstrukts erlebt.

Eventuell werden meine Kinder ja auch in der Patchworkfamilie mit Ex, Next und deren Sohn, die zumindest formal ja wieder eine vollständige ist, wieder neuen Rückhalt gewinnen. Das muss ja nicht unbedingt daran gebunden sein, dass eine solche Fanilie jahrelang permanent zusammen unter einem Dach gewohnt hat.

13.02.2024 22:19 • x 1 #8751


A
@Caecilia Was konnten deine Kinder kochen?

Manchmal denke ich mir, dass ich jetzt ein Jahr damit verbracht habe sie vor den Auswirkungen der Trennung so gut es geht zu schützen und mich dabei viel aufgerieben habe. Vielleicht wird es jetzt Zeit sie mehr mit damit zu konfrontieren.

Zitat von Caecilia:
Eventuell werden meine Kinder ja auch in der Patchworkfamilie mit Ex, Next und deren Sohn, die zumindest formal ja wieder eine vollständige ist, wieder neuen Rückhalt gewinnen. Das muss ja nicht unbedingt daran gebunden sein, dass eine solche Fanilie jahrelang permanent zusammen unter einem Dach gewohnt hat.

Naja, Familie zeichnet sich ja schon in der Idee durch Beständigkeit aus. Sollen deine Kinder ein geschwisterähnliches Verhältnis zum Sohn der Next aufbauen? Der Zug ist doch abgefahren. Wären sie 10 Jahre jünger, könnten sie es vielleicht.


Ich habe die Beiträge in dem von dir empfohlenen Thread gelesen. Und da beschreiben ja Trennungskinder die Auswirkungen der Trennung auf sich. Ich kenne ähnliche Beschreibungen aus dem Freundeskreis. Ich frage mich da aber manchmal, ob die Trennungserfahrung einfach ein guter Punkt ist, um sich sein eigenes Verhalten erklären zu können und ob manche Unsicherheiten nicht einfach persönlichkeits- und entwicklungsabhängig sind. Ich will damit überhaupt nicht diesen massiven Einschnitt kleinreden. Ich sehe es ja an meinen eigenen Kindern, was es mit ihnen macht.

13.02.2024 22:40 • #8752


C
@acre: Die konnten alles mögliche kochen, einfache Dinge einfach so und Komplexeres nach Rezept. Ich erinnere mich, wie die Mutter eines Freundes in Klasse 5 mal total beeindruckt war, als K3 ihr erzählt hatte, er würde am Abend noch Kartoffelpü aus echten Kartoffeln (also keine Pfanni-Tüten ) machen.

Ich habe keine Ahnung, ob unsere Kinder die neue Patchworkfamilie noch als familienähnliches Konstrukt für sich adoptieren können. Das wüsste ich aber auch nicht, wenn sie jetzt jünger wären und ich z.B. mit einem neuen Partner zusammenzöge. Ich kann mir auch bei einem solchen Konstrukt schwer vorstellen, dass es Kindern den gleichen Rückhalt wie eine heile Herkunftsfamilie ohne Bruch bieten kann. Aber ein bisschen Familienrückhalt ist sicher in jedem Fall besser als gar keiner.

13.02.2024 22:57 • #8753


A
Ja, simple Sachen wie Nudeln, Rührei und dank Corona Brotbacken und so können sie auch. Vielleicht muss ich sie einfach mehr nutzen.

Ich denke mir, Kinder im Kitaalter könnten sich sehr schnell an Patchwork und Bonusgeschwisterkinder gewöhnen. Deren Familienbild ist noch flexibel, aber je länger die Kinder in einer Kernfamilie gelebt haben und je besser sie sich erinnern können, um so schwieriger wird es.
Im Idealfall mögen deine Kinder Next und Kind, aber ob da noch mal ein Familiengefühl entsteht, weiß ich nicht. Sie wissen ja ganz genau, wie es sich anfühlen muss. Wie sich Vertrauen und Vertrautheit, die über Jahre gewachsen sind, anfühlen.



Zitat von Caecilia:
Aber ein bisschen Familienrückhalt ist sicher in jedem Fall besser als gar keiner.

Das auf jeden Fall.

13.02.2024 23:11 • x 1 #8754


Elfe11
Zitat von acre:
Ja, simple Sachen wie Nudeln, Rührei und dank Corona Brotbacken und so können sie auch. Vielleicht muss ich sie einfach mehr nutzen.


Ich denke, Kinder kochen gerne typische Kindergerichte wie Pfannkuchen. Da ist dann die Motivation höher.

Sandwiches mit dem Sandwich Maker, Mozarella mit Tomate, frische Waffeln aus dem Waffeleisen, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, bunter Obstsalat, Rohkost Salate, Pizza, Nudelsuppe.

Es muss Spaß machen!

13.02.2024 23:29 • #8755


W
@acre : Ich kann nur die kinderleichte Becherküche oder HelloFresh empfehlen, durch die bebilderten Anleitungen machen meine Kids (12,8 und 6) alles selbst

14.02.2024 10:27 • x 3 #8756


B
Unsere waren 13 als die Tagesmutter in Rente ging.
Darauf hin haben wir einen Thermomix angeschafft, der mittels Modul auch eine Schritt für Schritt Anleitung bietet.
Aber irgendwie habe ich auch mein Talent vererbt. Beide Kinder sind nun ebenso gute Köche.
Wobei Töchterchen sich schon mit 13 zur Backqueen entwickelte. Sohnemann hat sein Kochtalent entdeckt, als er studiert hat und festgestellte, dass die Kantine viel zu teuer ist.
Ich denke mit 11 kann man seinen Kindern durchaus zumindest zeitweise das Kochen zumuten.
Ansonsten finde ich den Weg in die Selbstständigkeit sollte ein fließender Prozess sein.
Das fängt an dass Grundschulkinder durchaus zur Schule finden und auch wieder nach Hause. Alleine und zu Fuß. Ist es zu weit gibt es Schulbusse.
5. Klassner sollten auch in der Lage sein, offis zu nutzen.
Aber das funktioniert nur, wenn man seine Ängste als Elternteil überwindet und seinen Kindern von Anfang an vertrauen schenkt.

14.02.2024 10:45 • x 1 #8757


D
Ich glaube, jedes Kind hat auch ein unterschiedliches Bedürfnis nach Selbständigkeit.
Mein Grosser war eher der Klammerer, während der Jüngere sein Leben von Anfang an am liebsten in kompletter Eigenregie geführt hätte . Also ich glaube, jedes Kind zeigt sehr deutlich, wieviel Selbständigkeit es braucht und wie viel Nähe.

14.02.2024 14:18 • x 3 #8758


B
@DasWird
Ja-in bestimmt ist das so. Und Aufgabe der Eltern ist es das zu erkennen.
Allerdings habe ich mehr Eltern kennen gelernt, die die Ängstlichkeit des Kindes vorgeschoben haben, als tatsächlich ängstliche Kinder. Hinzu kommt der Einfluss der Eltern auf das Selbstbewusstsein der Kinder.
Gewisse Grundkompetenzen würde ich auch von jedem Kind erwarten.

14.02.2024 14:21 • x 1 #8759


B
Ich meine damit
Nur weil ein Kind ängstlich ist, lautet die Lösung nicht: ich fahre dann eben.

14.02.2024 14:22 • x 1 #8760


A


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