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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

EngelohneFlügel
Zitat von KomischerVogel:
Ok. Wo ist das Problem bei folgender Aussage:

Du, Kind, Mama hat einen neuen Mann kennengelernt und trennt sich vom Papa.


Ich finde es gut wenn du das so als Erwachsener sagen kannst und gut weg steckst, aber hast du eine Ahnung was du mit so einem Satz in der Gefühlswelt eines kleinen Kindes auslöst?

25.01.2024 16:44 • x 2 #8311


Balu85
Zitat von KomischerVogel:
Ok. Wo ist das Problem bei folgender Aussage:

Du, Kind, Mama hat einen neuen Mann kennengelernt und trennt sich vom Papa.

Weil ich damit, automatisch den anderen Mann als Grund hinstelle. Was für dich , für mich und andere auch stimmt. Aber es ist halt auch nur einen Teil der ganzen Geschichte. Und für das Gesamtpaket ist ein 5 oder 6 Jahre altes Kind noch zu klein.
Ich denke das solltest du auch mal akzeptieren das ich das halt anders sehe und der Ansicht bin das ich meiner Tochter keinen Gefallen tue wenn ich ihr einen (zwei) schuldige(n) präsentiere wenn sie der Situation nicht entkommen kann.
Mir ist da wichtiger das sie möglichst keine Verlustängste (hat sie vermutlich eh schon) aufbaut als noch in die Diskrepanz zu kommen ich liebe meine Mama und möchte bei ihr sein vs. meine Mama ist schuld das ich den Papa nicht mehr jeden Tag hab
Zitat von KomischerVogel:
Denn, wie Du schon selbst feststellst, sind auch Fünfjährige nicht doof und machen sich ihre Gedanken.

Natürlich machen sie sich ihre Gedanken, aber die Paarebene geht sie im Grunde nicht viel an.

25.01.2024 16:54 • x 3 #8312


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


K
Zitat von EngelohneFlügel:
Ich finde es gut wenn du das so als Erwachsener sagen kannst und gut weg steckst, aber hast du eine Ahnung was du mit so einem Satz in der Gefühlswelt eines kleinen Kindes auslöst?


Den ersten Satzteil ignoriere ich mal. Zum zweiten sage ich Dir, ja das weiß ich.

Vor allem weiß ich, dass diese Information in dem Moment für das Kind überhaupt keine besondere Rolle spielt, sondern das was wirklich etwas auslöst ist die Trennung als solche.
Dem Kind die einvernehmliche Trennung vorzuspielen beruhigt nur die Eltern, da bin ich mir recht sicher.

Sie bringt dem Kind erkennbar nichts, außer große Schwierigkeiten, das Gesagte mit dem selbst Erlebten in Einklang zu bringen. Daraus resultieren dann doch viel eher Misstrauen und weitere Verlustängste.

Und natürlich, @Balu85, akzeptiere ich Deine Sicht.

25.01.2024 17:03 • #8313


C
Wir haben ja, als wir den Kindern (und auch anderen Menschen im Umfeld) die Trennung mitgeteilt haben, auch Wir haben uns getrennt. gesagt.

Das hatte ich initial, also im Trennungsgespräch zwischen Ex und mir, selbst so vorgeschlagen - ich war (fälschlicherweise) der Meinung, dass ich mich damit selbst besser fühlen würde und mein Selbstwertgefühl weniger leiden würde (War Quatsch, klar - ich wusste ja selbst, wie es wirklich war - da ist es nicht entscheidend, was man anderen kommuniziert.).

Unterm Strich weiß ich nicht, ob das bei unseren Kindern einen Unterschied gemacht hat - zumindest ist es so, dass sie nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Vater haben (das ist ja gut) und keinerlei Kritik an seinem Verhalten äußern, weder in der Vergangenheit, noch heute - dabei hat er sich auch ihnen gegenüber schon massive Klopper geleistet.

Andererseits sind sie ja schon groß und nicht blöd - sie müssten sich eigentlich schon denken können, dass Next der Trennungsgrund war, dass ihr Vater sich nicht so prickelnd mir gegenüber verhalten hat und dass ich jetzt (denke ich) kein völlig garstiges Miststück bin (und auch während der Beziehung nicht war).

25.01.2024 17:08 • #8314


Balu85
Zitat von KomischerVogel:
Vor allem weiß ich, dass diese Information in dem Moment für das Kind überhaupt keine besondere Rolle spielt

Wenn die Info keine Rolle spielt, dann ist es auch nicht wichtig warum sich wer getrennt hat.
Denn aus Sicht der Verlasser gibt es evtl. einen Grund warum sie sich in jemand neuen verliebt haben.
Nach dem Motto - Mama ist wegen Rüdiger nicht mehr mit Papa zusammen, aber Mama hat sich nur in Rüdiger verliebt weil der Papa gemein zur Mama war. So z.B.
Zitat von KomischerVogel:
Sie bringt dem Kind erkennbar nichts, außer große Schwierigkeiten, das Gesagte mit dem selbst Erlebten in Einklang zu bringen.

Wieso? Wo steht ein Widerspruch zwischen man hat sich getrennt weil man sich nicht mehr liebt und Mama/Papa hat gleich jemand neuen kennengelernt.
Wenn sich der Verlasser ehrlich gemacht hätte, hätte er/sie ja auch sagen können Du, ich habe mich fremdverliebt...und ich sehe für uns keine Zukunft - Der Verlassene denkt nach und kommt zu dem Schluss hm....ich habe auch keine so starken Gefühle mehr das ich bereit wäre um uns zu kämpfen, dann ist eine Trennung wohl besser.
Wäre das gleiche Ergebnis für das Kind. In vielen Fällen ist es auch vor allem unsere Verletzung die es uns schwer macht. Und das teils fragwürdig verhalten der Verlasser wie man sie hier manchmal liest.
Zitat von KomischerVogel:
Daraus resultieren dann doch viel eher Misstrauen und weitere Verlustängste.

Da bin ich mir nicht so sicher.

Das Problem ist das gleiche wie beim ersten Kind. Ich war noch nie in so einer Situation, mir fehlt da die Erfahrung. Ich kann im Grunde immer nur auf Sicht fahren. Mal gibt es mehr, mal weniger Nebel. In dem Sinnbild bin ich bestrebt meine Tochter nicht loszulassen damit wir uns nicht verlieren.

25.01.2024 17:25 • x 3 #8315


J
Ich bin immer wieder berührt von Deinen differenzierten Blick auf die Befindlichkeit Deiner Tochter und kann die Gründe nachvollziehen. @Balu Ich habe es ja geschrieben, dass ich es anders gemacht habe. Auch weil die Kinder ja anfangs mit der neuen Frau konfrontiert waren. Da kamen schon Fragen, warum macht er das. Besonders die Große. Da habe ich mehr ausgeholt und gesagt das passiert. Aber mit den einzelnen Sichtweisen der hier Schreibenden konfrontiert, denke ich, dass man natürlich nicht passiv ist als Verlassene.(m/w) Bei mir mit Verzögerung wollte ich ja dann mich trennen. Will etwas verdreht sagen, es sind ja zwei Menschen auf der Paarebene beteiligt und die Schuldfrage sollten die Kinder vielleicht nicht mitdiskutieren sollen. Habe ich auch nicht.

25.01.2024 17:59 • x 1 #8316


K
@Balu85

Ich weiß nicht, ob wir aneinander vorbeireden. Mein Punkt ist tatsächlich schlicht die Fakten zu nennen. Die das Kind dann auch mit der Wirklichkeit übereinander bringt.

Es bringt meine Erachtens nichts, ihm zu erklären, dass beide Eltern sich auf beiderseitigen Wunsch trennen, es dann aber eine Woche später mit einer völlig traurigen Mama konfrontiert ist, während Papi total glücklich mit einer neuen Braut in eine neue Bude einzieht.

Aber, am Ende ist es genau wie Du sagst. Du hast für Euch einen Weg gefunden und wenn der für Eure Tochter gut ist, ist es der richtige Weg.

25.01.2024 19:03 • #8317


EngelohneFlügel
Zitat von KomischerVogel:
Vor allem weiß ich, dass diese Information in dem Moment für das Kind überhaupt keine besondere Rolle spielt, sondern das was wirklich etwas auslöst ist die Trennung als solche.
Dem Kind die einvernehmliche Trennung vorzuspielen beruhigt nur die Eltern, da bin ich mir recht sicher.


Ok.....und was soll das Kind gemäß dieser Argumentation mit der Info anfangen das der Papa nix dafür kann aber die Mama die Schuldige ist plus der Next? Nix.
Da vermischt du Paarebene mit Elternebene. Für dich mag das Elementar sein das die Partnerin die Schuldige ist, für ein Kind ist es erstmal egal. Mama und Papa trennen sich. Aber wenn es weiß das dies eine gemeinsame Entscheidung war kann es sich damit vielleicht nix von kaufen aber man kann dem Kind sagen das man das gemeinsam lösen kann und das niemand was dafür kann. Kinder leiden so oder so unter einer Trennung. Aber mit klaren Fakten schaffst du eher ein Trauma.

Und das ist meine Meinung....

25.01.2024 19:17 • x 2 #8318


K
Nein, die Schuldzuweisungen bringst hier hinein. Es mag sein, dass Du die Lüge für sinnvoll hältst, um das Kind zu schützen, ich halte es nicht für sinnvoll.

Vielleicht gibt es auch einfach zwei Varianten, damit umzugehen.

Letztendlich nimmt man mit der Bekanntgabe nur vorweg, was die Kinder in den nächsten Wochen erleben. Wenn es funktioniert, ihnen zu erklären, man habe sich einvernehmlich getrennt und die Kinder dann auch glauben, durch einen doofen Zufall sei danach ein Next aufgetaucht, dann ist auch das eine Variante, die funktionieren kann.

Ich denke, wir sind damit gut gefahren. Es lagen sofort alle Karten auf dem Tisch und die Kinder konnten damit beginnen, die Situation zu verarbeiten und ihren Weg zu finden.
Wenn danach, sozusagen als Salamitaktik, noch was dazugekommen wäre, hätte es die Sache sicher nicht besser gemacht.
Und klar, das Alter spielt eine Rolle.


Aber ich denke, die Erfahrungen sind dazu ja jetzt ausgetauscht. Jeder von uns hat seinen Weg gefunden oder muss ihn noch finden.

25.01.2024 19:26 • #8319


Balu85
Zitat von Jamirah:
Auch weil die Kinder ja anfangs mit der neuen Frau konfrontiert waren. Da kamen schon Fragen, warum macht er das.

Das ist ja auch ein völlig anderer Sachverhalt. Zu dem Zeitpunkt wo NF und ich es der kleinen gesagt haben war ICH zwar davon überzeugt das Next dabei eine Rolle spielt, aber offiziell wurde seitens NF immer nur von ist nur ein Freund, nur ein Arbeitskollege geredet..hust hust. Ehrlich gemacht mit den Worten wenn er nicht gewesen wäre hätte ich mich nicht getrennt...das hat sie erst 4 Tage nach dem Auszug. Also wäre es zu dem Zeitpunkt auch nicht die Sichtweise von NF gewesen. Über das Warum brauchen wir da nicht diskutieren....das ist klar. Aber das ist Sache der Paarebene und nicht der Elternebene. Aber ich hätte es der Kleinen auch garnicht so sagen können weil ich nichts beweisbares hatte.
Das ist das eine, das andere ist der Umstand das ich nicht 3 Wochen später auf einmal abends einem weinenden Kind sagen kann....tut mir leid die Mama hat jetzt den XY und deswegen wohnst du nicht mehr hier.

Die ersten Abende mit der Maus allein waren die Hölle für mich, weil ich mich so leer und hilflos fühlte und gleichzeitig die Kleine Maus die nach ihrer Mama verlangte, die mir ja auch fehlte und ich wusste wo sie war, bzw. bei wem.
Ich hab ihr lediglich gesagt das ich auch traurig bin, das ich sehr traurig bin das mir das sehr leid tut für sie.
Und das tut es noch heute...denn ich merke das es für die Kleine NICHT schön ist entweder Mama ODER Papa.
Aber einen Tod müssen wir sterben und ich bin inzwischen auch bei einigen Themen wo ich sagen muss. Da muss ich auf MICH aufpassen.

Zitat von KomischerVogel:
Nein, die Schuldzuweisungen bringst hier hinein.

Die Schuldzuweisung wohnt der Begründung inne. Mama/Papa zieht aus weil er/sie jetzt XY liebt.
Im Grunde kann das jeder handhaben wie er möchte und es kommt auch auf die Situation an und das Alter der Kinder.
Wäre NF gleich mit Next zusammengezogen wäre das ja ein völlig anderer Sachverhalt.
Aber so ist sie ja offiziell auch nur ausgezogen....wie oft Next und meine Kleine am Anfang schon Kontakt hatten...tja....ich habe da wohl nur das erfahren was eh nicht zu leugnen war.

25.01.2024 19:42 • x 3 #8320


Balu85
Zitat von Jamirah:
Aber mit den einzelnen Sichtweisen der hier Schreibenden konfrontiert, denke ich, dass man natürlich nicht passiv ist als Verlassene.(m/w) Bei mir mit Verzögerung wollte ich ja dann mich trennen.

Das kommt noch erschwerend hinzu. Spätestens als sich mein Bauchgefühl...zumindest für mich bezüglich Next bestätigte wollte ich nur noch eines. Das sie endlich auszieht....ich wollte nicht mehr nach Hause kommen und sie sehen, ich wollte nicht mehr da sein und mitbekommen wie sie den ganzen Abend am Handy hängt und chattet (schon wieder).
Das Problem war ja lediglich das ich eben gleichzeitig auch meine Gurke dadurch ein Stück weit verloren habe. Also verloren dahingehend, das wir uns eben nicht mehr jeden Tag sehen.

25.01.2024 19:49 • x 1 #8321


K
Zitat von Balu85:
Die Schuldzuweisung wohnt der Begründung inne. Mama/Papa zieht aus weil er/sie jetzt XY liebt.


Ich bin mir nicht sicher, ob jüngere Kinder das so in der Form tun.
Eben weil sie mit diesem Mann-Frau-Ding nicht in der Form etwas anfangen können, wie Erwachsene.

Und wenn sie es so sähen, vielleicht wäre es für die Kinder so einfacher, die Schuld nicht bei sich zu suchen. Die Gefahr besteht ja auch immer. Gerade wenn die Eltern sich auseinandergelebt haben, kommt ja unter Umständen die Frage auf: Bin ich der Grund dafür?
Vielleicht ist da der Neue gar nicht so schlimm wie dieser Gedanke?



Unsere Kinder haben übrigens sowohl zu ihr, als auch zu mir ihren Zugang gefunden.

Und kommen mit beiden ganz gut klar. Da bin ich gar nicht so unglücklich, wie es gelaufen ist. Den Rest zeigen die nächsten Jahrzehnte.
Hoffe ich.

25.01.2024 19:58 • #8322


Balu85
Zitat von KomischerVogel:
Ich bin mir nicht sicher, ob jüngere Kinder das so in der Form tun.
Eben weil sie mit diesem Mann-Frau-Ding nicht in der Form etwas anfangen können, wie Erwachsene.

Aber die Kinder kennen die Form der Erklärung :
- geh nicht an den Herd, weil der heiß ist.
- Stecke nichts in die Steckdose, weil das gefährlich ist
- usw.

Also die Form Zustand/Aktion ist so + Begründung kenne sie ja.
Zitat von KomischerVogel:
Und wenn sie es so sähen, vielleicht wäre es für die Kinder so einfacher, die Schuld nicht bei sich zu suchen.

Kinder suchen nahezu IMMER die Schuld bei sich. Das ist ja das Problem.

25.01.2024 20:10 • #8323


M
Ich kann das hier,ehrlich gesagt, gar nicht mehr sagen.
War ja auch irgendwie fliessend:hatten eine Eltern WG,dann kam heimlich Next,dann öffentlich.Der Zwerg hatte auch recht früh Kontakt mit ihm.Dann kam ihr Auszug,jetzt der Umzug in ein neues gemeinsames Nest mit Next.
Ganz schön viel Veränderung in kurzer Zeit für so einen kleinen Menschen.
Ich bin immer bei mir und an der Seite des Kleinen geblieben.
Da gibt es keine Fragen seinerseits nach dem Warum,wieso weshalb.Für ihn scheint nur wichtig,ist und bleibt Papa weiter so an meiner Seite?
Die Frage kam nämlich seinerseits:Wenn ich jetzt weiter wegziehe(25 km),sehen wir uns dann nicht mehr?
Hey,wie kommst Du darauf?Es bleibt erstmal so wie Du es kennst.
Legt er den Kopf in meinem Arm:Dann ist alles gut,Papa

25.01.2024 20:23 • x 8 #8324


A
Wir haben es damals ähnlich wie @Jamirah gemacht und den Kindern gesagt, dass sich Papas Gefühle geändert haben. Ich hätte es zu der Zeit nicht ertragen, Ziel der Wut der Kinder zu sein.
Mein großer hat ziemlich schnell rausgefunden, dass wer Next ist und weder Ex noch Next sind für sie schuldig in dem Sinne, wie wir es denken. Er hat immernoch viel Liebe für seinen Papa und kann Next leiden.

Ich verstehe aber @Balu85 total. Es kommt sicher sehr auf das Alter der Kinder an, aber auch wie die Erwachsenen mit der Situation umgehen können. Meine Kinder haben mich Rotz und Wasser heulen sehen während Ex frisch verliebt mit Next glücklich war. Wir hätten ihnen nicht viel anderes erzählen können.

Es ist doch aber so, dass es nicht bei dem einen Gespräch bleibt und man in Abständen immer mal wieder über die Trennung und die Ursachen spricht. Man kann doch auch später sagen: Du, wir haben damals gedacht, dass wäre die beste Erklärung, aber jetzt bist du älter. Ich habe noch sehr geliebt, aber es gehören halt zwei dazu.

@Newbee hat ja das Problem, dass er mit einer neuen Frau zusammenlebt, seine Ex noch alleine und wahrscheinlich unglücklich ist und sie den Kindern gesagt haben, sie lieben sich nicht mehr. Da ist doch die Frage, ob man es vorsichtig korrigiert und das Bild der Kinder um ein weiteres Puzzlestück erweitert.

25.01.2024 21:19 • x 4 #8325


A


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