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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

alleswirdbesser
Zitat von DieSeherin:
hast du denn mal ausrechnen lassen, mit was du besser wegkommst?

Nein, wir haben ja noch gar nicht angefangen mit dem Gedöns, das kommt noch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mir seine Punkte mehr bringen würden, selbst wenn… Ich bin froh, wenn irgendwann alles zu 100% getrennt ist und uns nichts mehr verbindet, wirtschaftlich. Trennungsunterhalt habe ich ja auch nie beantragt, er sieht die Zahlung des Kindesunterhalts als das höchste der Gefühle, von meinem ersten Mann gab es nämlich keinen Cent. Ich bin also tatsächlich zufrieden mit dem, was ich für die Kinder bekomme und finde es enorm viel, was seine Seite betrifft, ich könnte den Betrag nicht verkraften, wenn das umgekehrt der Fall wäre.

24.01.2024 08:46 • x 4 #8236


C
@KomischerVogel: Das ist bei uns auch so, zumindest auf vielen Stellentypen in meiner Branche: Zwei 50%-Beschäftigte sind besser als eine Person auf 100%, zumindest dann, wenn eine gewisse zeitliche Flexibilität vorliegt (also nicht, wenn jemand nur immer exakt Mo-Fr von 8-12 arbeiten kann):

(a) sind die Leute oft fokussierter und effizienter, weil sie wissen, dass sie nur ein begrenztes Zeitfenster für ihre Arbeit zur Verfügung haben

und

(b) wie Du schreibst: Bei uns sind viele Tätigkeiten zeitlich nicht exakt planbar - und wenn sie anfallen, müssen sie erledigt werden, ggf. auch mal nachts, sonntags... Das machen die TZ-Kräfte oft gerne, weil da der andere ET die Kinder betreuen kann. Zudem profitieren wir tatsächlich auch von dem Mehr an Personal, wenn wir z.B. krankheitsbedingte Engpässe abfedern müssen: Dann sind viele unserer TZ- Kräfte bereit, auch mal eine Woche mehr zu arbeiten und die Woche darauf etwas weniger. Aber klar - wenn man AE ist und die Kinderbetreuung sehr auf Kante genäht ist, dann geht das nicht.

24.01.2024 09:06 • #8237


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


Heffalump
Zitat von alleswirdbesser:
Trennungsunterhalt habe ich ja auch nie beantragt

ich auch nicht, auch keinen Rentenausgleich oder nachehelichen Unterhalt. Mir geht es besser, mental, wenn ich ihn nicht ständig sehe, das ist auch was wert.

24.01.2024 10:27 • x 2 #8238


DieSeherin
Zitat von Heffalump:
ich auch nicht, auch keinen Rentenausgleich oder nachehelichen Unterhalt


ich habe auch auf alles verzichtet, auch auf den versorgungsausgleich, weil ich mal nachgerechnet habe, dass er dann eine echt mickrige pension hätte im alter. dass er dann einen tödlichen unfall hatte und eh nix mehr von seiner pension hat, ist eine andere geschichte.

24.01.2024 10:48 • x 1 #8239


U
Zitat von acre:
schiebt es auch den Vollzeitarbeitenden die Rolle des Verdieners und Ernährers zu

Ja, stimmt, finde ich auch blöd. Deinen Scherz hab ich als solchen verstanden, aber genau das ist hier der Kern der Diskussion. Es geht ja nicht darum, dass die Ehe-Aufteilung hinsichtlich Arbeit fortgeführt wird in Form von Unterhalt. Sondern dass Nachteile durch die frühere Ehe-Aufteilung ausgeglichen werden.
Zitat von KomischerVogel:
Wenn die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben (sagen wir mal so ab acht etwa) ist ein halber Tag schon stressfreier als Vollzeit.

Wenn Du das denkst, dann hast Du noch nie Teilzeit gearbeitet und Kind/er betreut. Oder ich frage mich dann, wie. Ich habe Teilzeit gearbeitet und hatte immer ein, zwei lange Tage, wo ich wusste, die Kinder werden vom Vater abgeholt und ich muss mir keine Gedanken machen. Beste Arbeitstage überhaupt.
Zitat von KomischerVogel:
die Damen würden zur Teilzeit gezwungen und hätten nur Nachteile zu tragen

Nein, ich glaube, das steht hier nirgends.
Zitat von KomischerVogel:
Mit einem Teilzeitsoldaten, der um zwölf sprichwörtlich die Flinte ins Korn wirft,

Den Satz finde ich einen großen Teil des Problems, eher gesellschaftlich. Natürlich ist jemand, der Kollegen hängenlässt, wenn gerade viel los ist, in Teilzeit UND in Vollzeit ein mieser Kollege/Kollegin. Aber natürlich soll eine Teilzeitkraft (m/w) ihre Arbeitszeit pünktlich beenden, wenn alles normal läuft. Wenn die um 12 endet - warum ist das die Flinte ins Korn werfen? Aber genau so wirst Du angeschaut, wenn Deine Arbeitszeit um 12 oder um 14 oder um 15 Uhr endet - als ob zuhause Pool und Cocktail warten. Einfach, weil die anderen weiterarbeiten. Dass Du nur bis dahin bezahlt wirst, wissen theoretisch alle. Theoretisch.

Ist egal. Klar ist Vollzeit/Teilzeit eine Entscheidung nicht nur wegen der Kinder. Meine nächste Frage im Kopf ist eigentlich, warum Du denn nicht Teilzeit gearbeitet hast, wenn das so toll ist. Aber da kommen wir echt nicht überein .

Vielleicht geht's mir darum - um das Nachkarten .... was Du übrigens nicht bei den Finanzen machst, das finde ich auch extrem gut, dass Du das trennen kannst und fair bist. Obwohl Du verletzt bist. Aber im Gefühl irgendwie. Es wirkt, als ob es an Dir nagt und nagt und nicht aufhört. Glaube, das tut mir leid.

24.01.2024 13:00 • x 4 #8240


J
Ich hab eher den Einduck, dass Ihr Euch überzeugen wollt, weil Ihr Eure Beitrage schätzt. @ Komischer Vogel und @ unterwgs. Wie sicher hier sehr viele von uns Schreibenden. Mann kann es einfach so stehen lassen. Und hat doch viel Anregung bekommen.

24.01.2024 13:37 • x 2 #8241


A
@Unterwegs2023 Grundsätzlich bin ich voll bei dir. Aber mehr aus der praktischen Erfahrung heraus als argumentativ. Wie schon mal geschrieben, habe ich es so erlebt, dass die berufliche Neuorientierung einfach ein paar Jahre dauert und daher Trennungsunterhalt nötig ist.
Ich habe aber auch einen Bekannten, der zahlt diesen Lebensniveauausgleich (ich weiß nicht, wie das richtig heißt) obwohl seine Ex schön mit Next zusammenlebt und faktisch nicht weniger Geld hat. (Dass sie eigentlich doof ist und sich von einer Abhängigkeit in die nächste begeben hat, steht auf einem anderen Blatt.)

Daher, was jetzt kommt, ist eigentlich nur des Argumentes wegen:

Zitat von Unterwegs2023:
Es geht ja nicht darum, dass die Ehe-Aufteilung hinsichtlich Arbeit fortgeführt wird in Form von Unterhalt. Sondern dass Nachteile durch die frühere Ehe-Aufteilung ausgeglichen werden.

Das ist so ein bisschen die Krux an der Sache. Man nimmt mit dieser Argumentation nur einen Teil (zwar in einer kapitalistischen Gesellschaft den wichtigsten) der Aufgabenteilung, der ausgeglichen werden muss und wertet die Care-Arbeit wieder ab.
Sicherlich ist Care-Arbeit keine Wissenschaft, aber sie muss erfolgen.
Jeder, der schon mal Kindergeburtstage organisiert hat, weiß, dass Erfahrung hilft. Man macht in der Planung halt Fehler: die falsche Kindermischung, zu viele Spiele, doofe Spiele, zu lange Schnitzeljagd, zu kompliziert, man vergisst das Allergikerkind etc. etc. Diese Erfahrung bekommt derjenige, der sich bisher darum nicht gekümmert hat, aber auch nicht über Nacht.

Ich hatte neulich mit Ex ein Gespräch über den Geschirrspüler und das alle elektrischen Haushaltsgeräte Pflege brauchen. Darum habe immer ich mich gekümmert. Sicher habe ich ihm dann zwischen drin mal erzählt, dass ich das mache oder was ich so für Legosteine aus den einzelnen Geräten rauspule, aber es war in seinem Vollzeitkopf, wo er vielleicht die Termine für den nächsten Tag geordnet hat, nicht wichtig.

Die ganzen Muttikontakte um das Privatleben der Kinder zu organisieren liefen über mich. Geburtstage von Freunden und Familien hatte ich auf dem Schirm.

Wenn ich die Kontaktsperre richtig durchgezogen hätte und ihn über ganz viel Kleinscheiß, um den er sich in der Beziehung nicht kümmern musste, gar nicht informiert hätte, wäre sein Leben und das Leben meiner Kinder sehr viel blöder.

Ich habe hier einfach einen Vorsprung von 10 Jahren, den er beruflich hat. Es ist gut, wenn man beide Arten der Arbeit auch nach der Trennung anerkennen kann und noch ein bisschen füreinander ausgleicht.

24.01.2024 13:53 • x 2 #8242


A
@Jamirah Na, fällt die Streit ein bisschen schwer?

Du kannst es aber auch als ein gutes Zeichen sehen, dass wir jetzt scheinbar an einem Punkt sind, wo das persönliche Leid so weit in den Hintergrund rückt, dass man auch wieder anders diskutieren kann.

24.01.2024 13:55 • x 2 #8243


J
Nö, Streit kann ich schon aushalten, aber hier fand ich zwischen beiden viel Überzeugungsarbeit. Und den Austausch auch auf dieser Ebene und es haben ja alle ganz individuell, aber doch einer anderen Ebene geschrieben, fand ich spannend.

24.01.2024 14:09 • x 1 #8244


A
@Jamirah Ich hoffe, du weißt, dass das nur Genöle war und nicht wirklich ernst gemeint.

24.01.2024 14:21 • x 2 #8245


U
Ich mag Euch hier wirklich . Und jetzt mache ich mal weiter - bei mir steht gerade viel Akquise an, das nur zum Thema, dass man auch wieder andere Themen hat ...

24.01.2024 14:24 • x 1 #8246


K
Zitat von Unterwegs2023:
Wenn Du das denkst, dann hast Du noch nie Teilzeit gearbeitet und Kind/er betreut. Oder ich frage mich dann, wie. Ich habe Teilzeit gearbeitet und hatte immer ein, zwei lange Tage, wo ich wusste, die Kinder werden vom Vater abgeholt und ich muss mir keine Gedanken machen. Beste Arbeitstage überhaupt.


Leider falsch. Ich arbeite jetzt in Teilzeit (mehr als ich gerne würde, das hat finanzielle Gründe) und habe es auch zeitweise, wenn auch selten, währen der Ehe getan, nämlich dann, wenn Frau aus beruflichen Gründen vorübergehend Vollzeit arbeiten musste.

Auch bei der Teilzeit lief es so, dass die Kinder fast immer durch uns betreut waren. Wenn Frau arbeiten ging, hatte ich frei und umgekehrt.
Es ist also nicht so, als würde hier ein Blinder von den Farben reden.

Und es war definitiv eine bewusste Entscheidung der Frau, sie wollte Teilzeit, auch für sich, auch weil sie diese Rolle toll fand (Mutter). Ich finde, das kann man wertfrei so hinnehmen, manche wollen, manche wollen es nicht, die die es wollen haben sehr wohl einen Vorteil davon.

Denn, so wie es das von Dir auch genannte Bild des dem heimischen Pool zustrebenden Teilzeitbeschäftigten gibt, so wäre der Gegenpart das Bild des faulen Vaters, der die Kinder der Frau überlässt und sich auf der Arbeit erholt.
Arbeit ist Arbeit. Auch wenn man sie gern macht. Genau wie Kinder Arbeit machen, auch wenn sie es wert sind und man sie liebt.

Zitat von Unterwegs2023:
Den Satz finde ich einen großen Teil des Problems, eher gesellschaftlich. Natürlich ist jemand, der Kollegen hängenlässt, wenn gerade viel los ist, in Teilzeit UND in Vollzeit ein mieser Kollege/Kollegin. Aber natürlich soll eine Teilzeitkraft (m/w) ihre Arbeitszeit pünktlich beenden, wenn alles normal läuft. Wenn die um 12 endet - warum ist das die Flinte ins Korn werfen?


Ich glaube, da hast Du mich missverstanden. Mein Punkt war, dass es Berufe gibt, wo Teilzeit nicht funktioniert. Deshalb habe ich ja den Soldaten hergenommen. Weil es ein teilzeitungeeigneter Beruf ist.
Bei allem anderen gebe ich Dir Recht: Auf der Arbeitsstelle muß jeder Rücksicht nehmen und ein gewisses Maß an Verständnis haben, damit das läuft. Und es braucht Vorgesetzte, die für Ausgleich sorgen. Dann funktioniert Teilzeit gut. Jedenfalls dort, wo ich war.

Zitat von Unterwegs2023:
Ist egal. Klar ist Vollzeit/Teilzeit eine Entscheidung nicht nur wegen der Kinder. Meine nächste Frage im Kopf ist eigentlich, warum Du denn nicht Teilzeit gearbeitet hast, wenn das so toll ist. Aber da kommen wir echt nicht überein .


Habe ich teilweise, aber nicht lang, weil, siehe oben, meine Frau es anders wollte. Es ist nicht so, als wäre ich damit nicht einverstanden gewesen oder so, um Gottes Willen, aber ich habe mich da überhaupt nicht verweigert.
Jetzt tue ich es, wegen der Kinderorganisation so lange es bezahlbar ist.

Zitat von Unterwegs2023:
Vielleicht geht's mir darum - um das Nachkarten .... was Du übrigens nicht bei den Finanzen machst, das finde ich auch extrem gut, dass Du das trennen kannst und fair bist. Obwohl Du verletzt bist. Aber im Gefühl irgendwie. Es wirkt, als ob es an Dir nagt und nagt und nicht aufhört. Glaube, das tut mir leid..


Das ist ein sehr freundlicher Satz von Dir, Danke.

Du hast aber wirklich einen falschen Eindruck. Ich karte nicht nach. Verletzt / enttäuscht bin ich ausschließlich auf persönlicher und emotionaler Ebene und das schon sehr.
Das Finanzielle ist geregelt und ich zweifle nichts davon an. Ich habe nur eine andere Meinung zu den sog. ehebedingten Nachteilen und dem ganzen Komplex Trennungsunterhalt (den ich übrigens gar nicht zahle, so vermessen war sie nicht).


Zitat von Jamirah:
Ich hab eher den Einduck, dass Ihr Euch überzeugen wollt, weil Ihr Eure Beitrage schätzt. @ Komischer Vogel und @ unterwgs. Wie sicher hier sehr viele von uns Schreibenden. Mann kann es einfach so stehen lassen. Und hat doch viel Anregung bekommen.


Ich schätze die Beiträge von @Unterwegs2023 sogar sehr und sicher nicht nur ihre.

Zitat von acre:
@Jamirah Na, fällt die Streit ein bisschen schwer? Du kannst es aber auch als ein gutes Zeichen sehen, dass wir jetzt scheinbar an einem Punkt sind, wo das persönliche Leid so weit in den Hintergrund rückt, dass man auch wieder anders diskutieren kann.


Du wirst lachen, genau den Gedanken hatte ich gestern, wo ich in diesem Thread was geschrieben habe. Man schreibt über Steuerrecht und Unterhaltsrecht und Teilzeitmodelle, wo man anfangs noch das Ende der eigenen Existenz herannahen sah.

Ich bin sehr weit gekommen, viele hier sind sehr weit gekommen. Und das hat auch mit dem Forum hier zu tun. Ihr seid einfach gut.

24.01.2024 15:05 • x 3 #8247


B
Zitat von KomischerVogel:
Weil es ein teilzeitungeeigneter Beruf ist.

Sorry, das ist falsch. Jeder Beruf ist prinzipiell Teilzeitfähig. ( Natürlich kann man nicht zu feinstreifig werden). Die normalen 8h sind doch auch mehr oder weniger willkürlich.

24.01.2024 15:22 • #8248


K
@BernhardQXY
Dann habe ich ein falsches Bild vom Soldatenberuf. Für mich gehört dazu, dass der morgen einen Marschbefehl bekommt und für Wochen oder Monate in ein Krisen- oder gar Kampfgebiet muss. Das ist für mich mit Familie nicht vereinbar bzw nur, wenn der Partner alleine mit dem Kind klarkommen kann.

24.01.2024 15:25 • #8249


B
@KomischerVogel
Einsatz ist etwas anderes, es gibt auch die Delegation für mich als Ingenieur. Der Punkt ist, ob Schichten abgebildet werden müssen, das wiederum ist von der täglichen Arbeitszeit unabhängig.

24.01.2024 15:29 • #8250


A


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